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dem Meth nachjagen, der Wein glühen macht,

"Wehe denen die früh am Morgen aufstehend
Die spät in der Dämmerung aushaltend
13Und es ist Zither und Harfe, Pauke und Flöte
Doch das Werk Jahves erblicken sie nicht

und Wein ihr Gelage, und das Thun seiner Hände [sehen sie nicht:

13Drum geht in Verbannung mein Volk aus Mangel an Einsicht, Sein Adel ausgesogen von Hunger und die Masse brennend von Durst.

beides המוני und כבודו

an einem Tage umpflügen können, vom Ackerland auf den Weinberg übertragen. 11 bis v. 13 das zweite Wehe. Zum stat. constr. vor der Präposition vgl. Ges. § 116, 1. Weintrinken am Morgen ist im Orient fast unerhört vgl. Actor. 215. Koh. 1016f. Schwelgerei greift Jes. auch c. 22 und 28 an. 12 Musik und Gesang beim Gelage erwähnt Amos (65) bei den Nordisraeliten. Bei denkt Jes. nicht mehr an die Wurzel, sonst wäre TM überflüssig. Das Schlimmste ist, dass das Genussleben die Fähigkeit zu sehen und zu hören abstumpft, sonst müssten die Schwelger merken, dass Jahve Grosses im Werk hat. Sein Werk ist nach Dillm. »das ganze Wirken Gottes in der Geschichte zur Verwirklichung seines Heilsrathschlusses«, aber was weiss Jes. von der protestantischen Dogmatik? Jahve hat dem Propheten zugeflüstert, dass grosse Dinge bevorstehen, Verwüstung der vornehmen Häuser, Verbannung des Volkes; Jes. hat das oft genug angekündigt, wenn man wollte, könnte man es sehen. Die Führer des Volkes müssten doch die Bewegungen in der Völkerwelt schon wahrnehmen und hinter ihnen Jahves Absichten. 13 Aber weil die Schlemmer nicht »auf den sehen, der es von ferne her bildet«<, (e. 22 11b), geht »mein Volk«, das jenen schlechten Führern anvertraute unglückliche Volk Jahves, unter »aus Mangel an Einsicht«. Dillm. will diese wörtliche Übersetzung von nicht, weil sie voraussetze, dass jene Prasser die Pflicht des Lehrens hätten. Aber muss man denn immer gleich an Pfarrer und Schulmeister denken? Sind für Jes. grade die politischen Wegeleiter des Volkes, denen die Erkennung der Ziele Jahves obliegt, nicht noch vielmehr die Lehrer des Volkes, als etwa die Priester, die übrigens nach c. 287 ff. unter den Schwelgern mitgemeint sein können? abstr. pro concreto (325), bezeichnet die beiden Hauptstände, die Patricier und die Masse der Freien, die plebs, welche letztere für die Verirrungen der Führer mitbüssen muss. Dillm. fürchtet, dass bei dieser allein möglichen Deutung von das »beabsichtigte Gesetz der Vergeltung nicht zum Ausdruck komme, hat also den eben vorhergehenden Stichos schon wieder vergessen. Wenn das Volk gefangen weggeschleppt wird, leidet es Hunger und Durst: das Gegenspiel und die Strafe für die jetzige Völlerei. durch Verwechslung des gelispelten mit entstanden, muss also oder geschrieben oder wenigstens gesprochen werden vgl. Deut. 3224; das emphatische wäre hier ganz unpassend. Ob in älterer Zeit Handschriften bisweilen nach Dictat angefertigt wurden, da Hörfehler öfter vorkommen? Einen Hörfehler könnte man auch in (statt) annehmen, denn von der Verbannung des Volkes redet eigentlich Jes. direct sonst niemals; v. 13b (ein Zustandssatz) könnte auch von einer Belagerung des wasserarmen Jerusalems verstanden werden. 14 und v. 17, jetzt durch das fremde Stückchen v. 15f. auseinandergerissen, bilden den Rest des dritten Wehe, dem grade das Wehe jetzt fehlt; denn dass v. 14 nicht die Fortsetzung von v. 13 ist, zeigt schon das Aus den weibl. Suffixen in v. 14b und den »Trümmern« v. 17 erhellt, dass der Weheruf an eine Stadt, also wohl an Jerusalem, erging oder an deren Häupter. Micha schickt seiner ähnlichen Drohung c. 312 eine Rede an die Häupter Israels voraus, an den, der Zion mit Blut baut, an die Priester und Propheten, die sagen: Jahve ist unter uns, uns trifft kein Unglück. Ähnliches könnte auch hier gestanden haben. Jer. 2617 ff. scheint allerdings eine Verkündigung des Untergangs Zions von Jes. nicht zu kennen,

ist מתי

[Wehe über Jerusalem]

14Drum macht weit Scheol ihre Gier

Und herabfährt seine Hoheit und sein Haufen

und sperrt auf ihren Mund ohne Mass
und sein Lärm und der
[Frohlockende in ihm.

15Und niedrig wird der Mensch und erniedrigt der Mann,
Und die Augen der Hohen erniedrigt;

16 Und hoch wird Jahve der Heere durch's Gericht,

Und der heilige Gott heiligt sich durch Gerechtigkeit.

17Und es weiden Lämmer wie auf ihrem Trieb,

und die Trümmer fressen [Widder ab.

indessen fällt in Jer. 26 das Hauptgewicht auf den Tempel, der hier gewiss nicht genannt war. Auch hat später Jes. seine Drohung, die übrigens auch c. 329-14 ertönt, modificirt und ist ahnungslos grade der Urheber jener Richtung geworden, die zu Jeremias Zeit ausriefen: der Tempel Jahves ist dies, uns kann kein Unglück treffen. In v. 14 ist Scheol (als Landesname stets ohne Artikel und fem.) wie sonst wohl auch oberirdische Länder (271) als Ungeheuer gedacht, das »seine Gier weitmacht« (ebenso Hab. 25; vals Organ der sinnlichen Begierde bei Jes. auch c. 298); in den weiten Rachen fährt die ganze vornehme und geringe, lärmende, jauchzende Volksmasse hinab ein grossartiges Bild plötzlichen Untergangs, wie ihn ein Erdbeben oder die Erstürmung der Stadt durch den Feind herbeiführt. v. 15 f. s. nach v. 17. 17 schliesst unmittelbar an v. 14 an. Auf die Katastrophe folgt die grausige Stille der menschenleeren Trümmerstätte; aus den Ruinen, die niemand aufzurichten denkt, wächst Gras (nach Micha 312 gar ein Wald). Dillm. findet diese Ruhe idyllisch. Auf der Stätte weiden Schafe, als müsste es so sein, wie auf ihrem Trieb« (~, das die LXX auch Micha 212 nicht kennt, ist wohl nicht ganz dasselbe wie ). LXX las für nicht, da sie dann die

eher hätte Schafe bleiben lassen können, sondern, wofür man lieber gleich schreiben sollte, denn die Mauern, die sonst die Heerden ausschliessen, würden zu den ganz gut passen, da das letztere Wort fast immer von den Ruinen der Städte gebraucht wird. Und die Wüsteneien Feister geniessen Wanderhirten« fährt Dillm. fort, will aber den Wanderhirten die Böckchen der LXX vorzuziehen, also oder =; für = schreiben. Die Feisten oder Markigen sollen Wohlgediehene, Wohlhabene sein: was hätten die Markigen, Wohlgediehenen hier zu thun? Die Stelle Ps. 2230, wo viel besser passen würde, als, kann unsere Markigen schwerlich beglaubigen. Am Besten passt für der Sinn »Widder« (Ps. 6615), dann ist aber : oder vielmehr ein Interpretament dazu; Streichung dieses Wortes verbessert auch den Rhythmus. Also: Schafe weiden wie auf ihrem Trieb (oder in den Mauern) und Widder fressen die Trümmer ab (zu bx s. c. 17). 15. 16 kann nicht Fortsetzung von v. 14 sein (v. 14: die Menschen kommen alle um, v. 15: sie werden erniedrigt), unterbricht den Zusammenhang von v. 14 und 17, redet nicht wie die Weherufe von bestimmten Leuten, sondern ganz allgemein von den Menschen. Offenbar liegt diesen Versen der Refrain von c. 211-17 zu Grunde; der Sammler oder ein späterer Besitzer von c. 5, der c. 2-4 nicht besass, notirte sich das jesaianische Restchen, um es sich zu erhalten, hier am Rande; jedoch wusste er nur den ungefähren Wortlaut und machte einen Vierzeiler daraus. »Der heilige Gott heiligt sich ist eine künstliche und schwülstige Wendung wie die: sie heiligen den Heiligen Jakobs« in der ebenfalls unechten Stelle c. 29 23. Gott befreit durch das Gericht sich und die Cultusgemeinde von den Menschen, die in ihrem Hochmuth dem Gesetz sich nicht unterwerfen, den der Psalmen vgl. zu c. 127f. 18 und v. 19, das vierte Wehe, dem die beiden letzten Stichen mit dem >Drum« abhanden gekommen sind. Es gilt den Leichtsinnigen (z) und Spöttern.

die Sünde.

18 Wehe denen, die herbeiziehen die Schuld
Und wie mit dem Wagenseil
19Die da sagen: es eile, beschleunige sich
Es nahe und treffe ein

mit Stricken des Eitlen

sein Werk, damit wir's sehen, der Rath des Heiligen Israels, dass wir's er

[kennen!

30Wehe denen, die da nennen das Böse gut und das Gute böse,

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2sDie gerecht sprechen den Schuldigen um Bestechung und das Recht [des Gerechten ihm vorenthalten!

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die den Propheten verhöhnen, weil das Gericht immer noch nicht kommen will: möge es doch bald kommen, wir möchten es gern sehen. Jes. steht oft Skeptikern gegenüber c. 2822 ff., solchen Propheten, die sich von ihm nichts sagen lassen wollen 289, solchen Zuhörern, die Angenehmes zu hören verlangen 3010. Hundert Jahr später liefern sich die Propheten des Unglücks und die des Glückes erbitterte Redeschlachten am Tempel, und der skeptische Theil des Volkes ist in den Winkel gedrängt. Die Zweifler ziehen sich muthwillig die Sünde und die Strafe auf den Hals, statt wenigstens mit religiöser Scheu die Propheten gewähren zu lassen. Übrigens wird Jes. niemals wie Amos und Jeremia persönlich bedroht. v. 19. Über die sonst fast ausschliesslich auf die 1. pers. beschränkten Cohortativformen - und -8 s. Ges. § 48, 3. Olsh. S. 458. Zu v. 19b, wo der herrschende Rhythmus ganz zerstört ist, vgl. c. 3011. 20 Das fünfte Wehe hat statt sechs Stichen nur noch drei. Welche Leute es eigentlich sind, die das Gute, Wahre, Heilsame in das Gegentheil verkehren, wissen wir nicht. Meint Jes. die Höflinge und Schmeichler der Machthaber? Oder gab es zu der Zeit, als ein Hiskia die Weisheitssprüche Spr. 25-29 sammeln liess, Sophisten, die die raffinirte Klugheit der Egoisten, Blasirten, Skeptiker, weltlichen Politiker vertraten, die z. B. die Güteraufkäufe, die Schlemmerei derer, die das Geld dazu haben, klug vertheidigten und wie die Gerichtsdrohungen, so auch die von den Propheten verlangte rauhe Ehrbarkeit witzig verspotteten? 21 das sechste Wehe, mit seinem einzigen Langvers an sich verständlich, ohne unserer Anschauung rechte Nahrung zu geben; vielleicht zielt es auf die Priester und Propheten e. 287 ff. 2914, die von Jes. keine annehmen wollen. 22 und 23, das siebente Wehe, verbindet zwei Langverse, von denen der erste eigentlich im zweiten Wehe schon dagewesen ist; auch ohne das macht die Vereinigung zweier ganz verschiedener Vorwürfe, deren Inhalt sich freilich psychologisch recht wohl mit einander in Zusammenhang setzen lässt, nicht den Eindruck, dass sie von unserem Meister der Redekunst herrühre. Die >Heldens thun nicht blos nicht Wasser in ihren Wein, wie im Süden allgemein gebräuchlich, sie steigern noch die erregende Kraft ihres »Rauschtrankes« durch Gewürz, wie sie ja auch schon am Vormittag zu trinken lieben. Nach nachbiblischen Angaben ist der Rauschtrank,, eine Art Bier oder Meth aus Getreide und Honig; der Zusatz zum Wein oder Meth heisst Cant. 82, das Mischen geschah im Amos 66 und erforderte eine feine Zunge Spr. 2330. 23 Für ist der Sing. zu lesen. und stehen hier nicht im sittlich religiösen Sinn, sondern im juristischen: schuldig und

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Darum entbrennt der Zorn Jahves auf sein Volk,

Und er streckt aus seine Hand wider es

Und schlägt es, dass beben die Berge

Und ihre Leichen sind wie Kehricht mitten auf den Gassen.
Bei alledem wendet sich nicht sein Zorn

Und noch ist seine Hand ausgestreckt.

únschuldig, Unrecht und Recht habend. 24 scheint die Schlussstrophe des ganzen Stückes sein zu sollen. Die beiden ersten Disticha, die wie das dritte den sonst vorherrschenden Langvers ganz aufgeben, enthalten eine bei einem guten Schriftsteller unwahrscheinliche Zusammenschweissung zweier verschiedener Bilder, so dass hier zu vermuthen ist, der Sammler habe einem stark verderbten Text mit eigenen Mitteln nachgeholfen. Stoppelfeuer und Steppenbrände waren in Palästina oft genug zu sehen vgl. c. 917f. Wurzel und Spross (Frucht, Zweig), ist eine sprüchwörtliche Redensart (c. 1429. 3731. Amos 29. Hos. 916. Hiob 1816. Mal. 319). Die Weisung im letzten Distichon ist wohl die Forderung der Gerechtigkeit, die Gottesrede (das poetische schmeckt nicht nach dem jesaian. Stil) die Gerichtsdrohung, beides zusammen eine kurze Inhaltsangabe der jesaian. Predigt.

Drittes Stück c. 525-30, ein Bruchstück, das die assyrische Invasion androht und mit dem Vorhergehenden nichts zu thun hat, durch v. 14. 17 schon weit überboten; vor allem wäre v. 25 mit seinem Darum eine höchst unglückliche Fortsetzung zu dem Darum des 24. Verses. Das dritte Distichon ist nun aber der Kehrvers des Stückes c. 97-104, das des Schlusses entbehrt; und da auch der Rhythmus, sowie (von der verstümmelten Strophe c. 525 abgesehen) die Stichenzahl der Strophen in beiden Stücken genau übereinstimmt, so müssen sie mit einander vereinigt werden. Die Trennung hat natürlich nicht ein Sammler oder der Redactor von c.1-12 verschuldet, der ja damit eine ganz unerklärliche Thorheit begangen hätte; dass man dennoch diese Annahme gemacht hat, ist ein Beweis, wie stark die ältere Ansicht vom buchschreibenden Propheten selbst da noch nachwirkt, wo man beginnt, dem wirklichen Zustand und der Entstehungsgeschichte der Prophetenbücher einige Aufmerksamkeit zu schenken. Sonderbar ist auch die Meinung, dass c. 525-30 oder wenigstens v. 25 vor c. 97 gehöre, als ob eine Rede mit Darum anfangen könnte und als ob nicht c. 97ff. seinen eigenen Anfang hätte. Vielmehr gehört v. 25ff. an den Schluss von c. 97-104 und ist vor v. 25 eine Anzahl Stichen ausgefallen, wahrscheinlich durch denselben Unfall, der auch die Trennung beider Hälften verschuldet hat. Das Stückchen Papyrus, das den Schluss enthielt, fiel dem Besitzer von c. 51-24 in die Hände, der wohl nicht geahnt hat, dass spätere Gelehrte v. 25 ff. mit v. 1-24 als Eine »Straf- und Drohrede« verarbeiten würden. Mit c. 97ff. fällt c. 525 ff. in die früheste Zeit des Jes. (s. zu c. 97), denn der Assyrer wird hier in so idealer Weise geschildert, dass Jes. ihn noch nicht aus eigener Erfahrung gekannt haben dürfte, als er dies schrieb. 25 Vorher sind acht Stichen ausgefallen, da sämmtliche übrigen Strophen 7 Disticha zählen; sie haben unser Darum motivirt. wie c. 916, während c. 58-24 immer gebraucht wird. Die Verba

26Und erheben wird er ein Panier dem Volk aus der Ferne

Und ihm zischen vom Ende der Erde:

Und siehe in Eile, schnell kommt es,

*Kein Müder noch Strauchelnder in ihm; nicht schläft noch schlumNicht geht auf der Gurt seiner Lenden,

Noch zerreisst der Riemen seiner Schuhe;

38Dessen Pfeile geschärft sind

Und dessen Bogen alle gespannt!

Die Hufe seiner Rosse sind wie Kiesel zu achten
Und seine Räder wie die Windsbraut;

[mert es

müssen sämmtlich als Futura angesehen werden, weil auch . 97ff. überall nur das Futur. möglich ist. Einige Exegeten behaupten allerdings das Gegentheil. Aber wenn hier wie in c. 97ff. die Vergangenheit geschildert sein sollte, so hätte Jes. ein erzählendes Gedicht und nicht eine prophetische Rede geliefert, noch dazu eine Erzählung von Ereignissen, die grösstentheils nicht geschehen sind, und der Kehrvers wäre von fast lächerlicher Wirkung. Anders liegt die Sache Amos 46 ff., wo aber der immer wiederkehrende Satz lautet: und doch bekehrtet ihr euch nicht! Schon das »Darum« spricht für Drohung, nicht für Schilderung. Dass perf. und imp. cons. selbst da, wo kein fut. dabei steht, auf die Zukunft gehen können, beweist c. 91-6. Das Beben der Berge kann als eigentliches Erdbeben und als blosse Begleiterscheinung des Zornsausbruchs gemeint sein; was richtig ist, kann man bei der Verstümmlung dieser Strophe nicht sagen. Das Schlagen wäre etwa, wenn ein Erdbeben nicht gemeint sein sollte, mit der Pest zu erklären. Zum Erdbeben würde der 4. Stichos gut passen: ihre Leichname (ba: coll. wie z. B. c. 2619. Jer. 733) werden wie Kehricht auf den Gassen liegen, haufenweise, nicht bestattet (oder verbrannt). Die Unreinlichkeit der orientalischen Städte, wo die Hunde das Reinigungsgeschäft besorgen, ist bekannt, aller Schmutz wird auf die Strasse geworfen und bleibt da liegen. Der Refrain sagt, dass noch Jahves Zorn nicht befriedigt ist, dass immer noch Schlimmeres nachkomme. Es ist einer der wirksamsten Kehrverse, die je erdacht sind; er reisst den Leser unaufhaltsam vom Anfang an die furchtbare Stufenleiter hinauf bis zum Schluss, wo der Kehrvers verstummt. 26 bis 29 bringt nun als letzte Strophe das Schlimmste. Jahve erhebt ein Panier, wie es an einem Mastbaum auf hohem Berge gehisst c. 183. 3017 als Signal dient, oder er zischt, wie ein Bienenvater den Bienen c. 718, dem Volk aus der Ferne (1. mit Roorda

wie Jer. 515, da überall nur von einem Volk die Rede ist), vom Ende der Erde. Jes. meint die Assyrer, während Jeremia das »unbekannte« Volk der Skythen dafür einsetzt. Jesaias Erde ist noch klein und dünkt ihm doch gross, während uns die ganze Erdkugel klein vorkommt. Wer weiss, ob Altisrael die Kraft besessen hätte, die plastische Persönlichkeit seines Gottes und die klassische Einfachheit und Unmittelbarkeit seiner Beziehungen zu Israel und zur Geschichte auszubilden, wenn es unser Weltsystem gehabt hätte; wir leben von einer Frucht, die unter unserem kopernikanischem Himmel vielleicht nicht hätte erwachsen können. Schnell kommt das ferne Volk, weil Jahve es ruft. Noch hat Jes. die Erfahrung nicht gemacht, die er später an den Assyrern und Habakuk an den Chaldäern machte, dass die Fremden »nicht so denken« (107), sondern im eigenen Interesse handeln. Das Heraneilen Assurs wird nun meisterhaft geschildert, die Verschweigung des Namens erhöht das Unheimliche. 27 Trotz der Idealisirung Assurs braucht man doch nicht zu glauben, dass Jes. von ihm dasselbe hätte sagen können, was der Dichter (Ps. 1214) von Gott sagt und was auch allein von Gott gesagt werden kann, dass er nämlich nicht schläft. Dillm. sucht dies ihm unbehagliche Bild durch ein »wo's Noth thut« zu mildern, da passt es denn zu jedem Kriegsheer, aber Handcommentar z. A. T.: Duhm, Jes.

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