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che Religionsverfassung enthalten ist und diese, ebenfalls fynekdochischt xawn dann genannt. Richtiger also ist die Benennung: Bücher der ålteren und neueren Re ligions Verfassung.

§. 6.

Die Sammlung der biblischen Bücher erfolg te erst nach und nach.

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Es mag die Rede seyn von den Schriften des Alten øber des Neuen Testamentes -von beyden ist theils his storisch, theils schon an und für sich gewiß, daß sie frus her und ehe noch an eine Sammlung derselben gedacht war, einzeln vorhanden waren. So waren die Evangelien höchst wahrscheinlich früher vorhanden, als die Briefe der Apostel, da jene eine mehr allgemeine Be= stimmung hatten, diese dagegen mit Rücksicht auf die Bedürfnisse einzelner Gemeinden abgefaßt waren. So besaßen ferner die einzelnen Gemeinden die namentlich an fie gerichteten Briefe der Apostel gewiß eher, als solche Sendschreiben, die an andere, besonders weit von ihnen entfernte Gemeinden gerichtet waren. Auch waren die einzelnen Schriften darum, ursprünglich und lange Zeit, nur einzeln vorhanden, weil sich diefelben zu jener Zeit, wo man noch nichts von der Buchdruckerkunst wußte und bloß auf Abschriften beschränkt war, noch nicht so leicht und schnell vervielfältigen ließen. Hierzu kommt, daß, wenn sich auch nicht von jeder, ja von keiner Schrift des Neuen Testamentes Jahr, Monat uud Tag ihrer Ab fassung bestimmen lassen, doch soviel gewiß ist, daß die eine früher, die andere später geschrieben ist. Eben so verhält es sich auch mit den Büchern des Alten Testamentes. Auch diese sind, wie sich theils aus åufferen oder historischen, theils aus inneren Gründen darthun läßt, zu verschiedenen Zeiten geschrieben. So sind die Schriften Mosis gewiß ålter, als die der Propheten und unter tiesen Jesaias ålter, als Daniel und Ezechiel; alter wie

ber, als Moses, die Dokumente, die er in seinem ersten Buche besonders, und auch wohl sonst gesammlet und aufgenommen hat. So wie sich endlich die Sammlung der Schriften des A. T. die wir jeht haben, erst aus den Zeiten nach dem Eil herschreibt, so vergingen auch Jahrhunderte, ehe die Bücher des N. T. in die Sammlung gebracht wurden, in der wir sie jest lesen.

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Unterschied zwischen kanonischen und apokryphischen Schriften, Begriff beyder. Ver schiedene Meynungen über den Kanon des Neuen Testamentes. Homologumenen und Antilegomenen des Neuen Testamentes.

Ausser den Schriften, die wir in der Sammlung des Alten und Neuen Testamentes lesen, gab es unter Ju den und Christen mehrere Bücher, die jenen an Zweck und Inhalt ähnlich waren. Zu den unter den Juden vorhandenen Schriften dieser Art gehören: das Buch Judith, Tobias, der Weisheit, Sirach, die Bücher der Makkabåer, die Geschichte der Susanna, vom Bel und Drachen zu Babel, Stücke in Esther, der Gesang ber drey Männer im Feuerofen, das Gebet Manasse. Al= lein die Juden trugen, aus welchen Gründen? läßt sich nicht ganz genau bestimmen, Bedenken, diese später, zwischen dem Eril und Christus, abgefaßten Bücher in die Sammlung ihrer heiligen Schriften aufzunehmen; vielleicht, weil sie aus einer Zeit abstammten, wo, fich Josephus ausdrückt, keine ununterbrochene Prophe tenfolge mehr statt fand oder, weil man keine andern, als im heiligen Lande und in der heiligen Sprache abge= faßten Schriften aufnehmen wollte.

wie

Auf gleiche Weise circulirten auch unter den Christen ausser den Schriften des N. T. in den åltesten Zeiten mehrere diesen ähnliche z. B. mehrere Evangelien der Kindheit Jesu, ein Evangelium des Nikodemus, des

Jakobus, der Hirt des Hermas u. a. m. Die Lehrer der christlichen Kirche fanden es aber bedenklich, ihnen einen Plaß unter den christlichen Urkunden anzuweisen.

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Beyde Sammlungen, die der Bücher des A. T. und die des N. T. hat man den Kanon, Kanon des A. und Kanon des N. T. genannt von dem griechischen Wors te: Kavav. Dieses Wort, welches bey den griechischen Classikern einen Stab, ein Lineal, einen Richtstab, die Zunge in der Wage, überhaupt eine Rich t schnur, Regel, nach der etwas bestimmt wird, bedeu tethat bey den christlichen Kirchenlehrern auch die Bes. deutung eines Verzeichnisses z. B. der zur Kirche und zum kirchlichen Gebrauch bestimmten Personen und Sachen. Der bisher angenommenen Meynung zufolge bedeutete Kavov, auch ein Verzeichniß der zum öffentlichen Vorlesen bey dem Gottesdienste bestimmten Schriften und zwar a) anfangs ohne Rücksicht auf ihren apostolis schen oder nichtapostolischen Ursprung und Verfasser. Da man jedoch späterhin nur solche Schriften in den Versammlungen der Christen vorlesen zu dürfen glaubte, die einen Apostel oder den Freund eines Apostels zum Verfaffer hatten, so bekam das Wort Kanon und kanonisch b) die etwas eingeschränktere Bedeutung eines Verzeichnisses apostolischer Schriften; damit verband sich nun endlich c) auch noch der Begriff der Inspiration und man nennte Kanon das Verzeichniß göttlich inspirirter Bücher. Anders erklärt sich jedoch über die Bedeutung des Wortes Kanon und über den Begriff eines fa nonischen Buches ein neuerer Gelehrter, indem derselbe behauptet: 1) wie bey der Benennung aλara und i main diadun, so findet auch bey dem Worte: navwv eine Synekdoche statt, zufolge welcher xavov gebraucht miro fiir βιβλια του κανόνος; 2) κανων bieß nie ein Verzeichniß von Vorlesebüchern; vielmehr hielten 5) die åltern Kirchenlehrer die erste und eigentliche Bedeutung, in der es auch Gal. 6, 16. Phil. 5, 16. vorkommt, und: Regel, Richtschnur bedeutet, fest und verstanden

unter Kanon: die Sammlung derjenigen Schriften, welche die Regel für den Glauben und das Verhalten der Christen sind; 4) da nun nach Theodoret nur die yeaCar DEORVENços und die authentischen Schriften der Apo ftel für BBx navwvme zu halten sind, so bedeutete xxvwv und libri canonici auch eine Sammlung achtapostolischer und göttlichinspirirter Schriften) Nach der Bedeutung des Wortes Kanon und kanonisch richtete fich nun immer die Bedeutung des Wortes: apokrys phisch von dem griechischen arоngurтw verbergen, auf die Seite legen und bildete den Gegensatz von jeMan verstand also darunter die Sammlung oder das Verzeichniß solcher Schriften, die nicht in den gottesdienstlichen Versammlungen vorgelesen wurden, nicht von einem Propheten oder Apostel herrührten, nicht ins spirirt waren. Oft verband man auch damit den Be griff der Dunkelheit und Unverständlichkeit.

nem.

Unter dem Kanon des A. T. versteht man alle die jenigen Schriften, welche zu den Zeiten Jesu ein geschlossenes Ganzes bey den Juden ausmachten, und im N. T. bald unter dem Namen der,,Schrift“ oder „„heilige Schrift" begriffen, bald durch,,Gesetz und die Propheten" oder: Gefes, Propheten und Pfalmen" umschrieben werden. Apokryphen des A. T. find alle die, welche die Juden diesen nicht gleich achteten und daher auch nicht unter dieselben aufnahmen.

Endlich war man unter den Christen, wenigstens über den Umfang des christlichen Kanons, nie ganz einig. Namentlich waren es: der zweyte Brief des Petrus, der zweyte und dritte Brief des Johannes, der Brief des Jakobus und Judas, der Brief an die He bråer und die Offenbarung des Johannes, in Ansehung

* Jenaische allgem. Litterat. Zeitung. 1815. No. 2. ingl. Wegscheider Institutt. Theologiae christ. dogmatieae. Edit. II. p. 79. 80.

μενα.

deren man' hin und wieder zweifelhaft war: ob sie als fa nonische d. h. als achtapostolische und inspirirte Schriften anzusehen seyen oder nicht? Man nennte daher diefe Bücher, nun den von einigen gegen ihre Aufnahme in den Kanon erhobenen Widerspruch zu bezeichnen: avtıλeyouɛva, im Gegensah gegen die übrigen mit allge= meiner Zustimmung Aufgenommenen oder die duoXoyoupeva. Als man sich endlich noch zur Aufnahme der Antilegomenen ebenfalls entschlossen hatte, so nannte man diefelben, weil ihre Aufnahme später erst erfolgt roar: δευτεροκανωνικα, δie Somologumenen abet: πρωτοnavwvind. Den Kanon des A. T. anlangend, so zählten zwar die Christen in den drey ersten Jahrhunderten aus Unbekanntschaft mit dem hebräischen Tert auch die Apo. kryphen zum Kanon des A. T. Als aber in der Folge die Menge untergeschobener Schriften das Bedürfniß kritischer Untersuchungen über die Aechtheit der biblischen Schriften fühlbar machte, auch einige Kirchenvåter, besonders Origenes, mit den Ansichten der Juben vom Kanon bekannter wurden, so ließ man nach und nach in der griechischen Kirche die Apokryphen des 2. T. fallen, weil man den Beweiß ihrer Uechtheit und Inspiration nicht darthun zu können glaubte. Die la teinische Kirche, weniger scrupulos, hat sie zum Theil ihrem Kanon einverleibt und so kamen sie auch mit in unsre lutherische Bibelübersehung. Sollte man indeß auch nie ganz ins Reine darüber kommen und die Zweifel die Aechtheit der Offenbarung Johannis zum-gegen (§. 215.) nie ganz zu lösen und zu beset= rigen seyn, so würde doch dadurch die eigentliche Lehre Jesu keinen wesentlichen Verlust erleiden und keine einzige christlichreligiöse Wahrheit oder Pflicht verloren gehen,

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