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einer so finnlichen Gottesverehrung nicht mehr bedarf ober insofern er und namentlich die oder jene Classe von Gee lehrten dadurch gelegentlich zu manchen anderweitigen Betrachtungen veranlaßt wird. So findet z. B. der Naturforscher in den Gefeßen von reinen und unreinen Thieren und in den Geseßen, den Aussaß und andere Ansteckungen und Krankheiten betreffend; der philo. sophische Rechtskundige in den mosaischen Chegea sehen; der Staatsökonom in den Speisegesehen als weisen Anstalten zur Beförderung der Landescultur Stoff und Veranlassung zu mancherlen eigenthümlichen Be= trachtungen und Untersuchungen; der Alterthumsforscher sucht die Spuren ägyptischer Sitten und Ge wohnheiten auf; der religiöse Forscher endlich wird fich die ganze Anordnung eines so finnlichen Gottesdienă ftes einzig aus dem Bedürfniß der Zeit und des Volks erklären, das einer reineren und geistigen Gottesvereh rung noch unfähig war und allein durch einen solchen vorgeschriebenen Cultus, dessen Unvollkommenheit selbst dem weiseren Israeliten einleuchtete, von dem Hange zu den so finnlichen und glänzenden Gottesdiensten sehr verdorbener Nationen und Nachbarn einigermaafen ent wöhnt werden konnte.

Viertes Buch Mofis

(Numeri).

§. 65.

Inhalt dieses Buchs: Volkszählungen
Gefeße Geschichte der Israeliten.

Das vierte Buch Mosis beginnt mit einer Zählung der streitbaren Mannschaft und führt daher den Namen: Numeri. Die erste, Cap. 1.: erwähnte Zählung wurde vorgenommen im zweyten Jahre nach dem Ausgange aus Aegypten, als Moses vom Sinai mit den Ifraelis ten aufbrach; eine andere Cap. 26. erwähnte Zählung erfolgte kurz vor dem Tode Mosis und der Einnahme Canaans. Ferner enthält dieses Buch mehrere Religions- und Policeygesehe z. B. über die Entfer nung jedes unreingewordenen aus dem Lager, über Scha denersaß, über die Bestrafung der Chebrecherinnen Cap. 5. über den Dienst und Unterhalt der Leviten Cap. 7. 18. über Gelübde und Eidschwüre Cap. 6. 50. über das Paffah und die darzubringenden Opfer Cap. 15. 19. 28. 29. über die Verheyrathung einer Tochter, die ein Stammgut besikt, mit einem Stammesverwandten Cap. 27. 36. Der übrige Theil des Buches ist größtentheils historischen Inhalts und zwar erzählt derselbe zunächst Begebenheiten aus dem zweyten Jahre nach dem Auszuge aus Aegypten. Nachdem nämlich die Gesetzgebung vollendet war und die Israeliten ein Jahr am Sinai fich aufgehalten hatten, zogen sie im zweyten Jahre weiter gegen die Wüste Pharan. Das heilige Feuer wurde vor der Bundeslade hergetragen und die das von aufsteigende Rauchwolke zeigte der Karavane den Weg. Damit. fie aber immer solche Lagerplåge finden

möchten, wo Weide für das Vieh und Wasserquellen und Brunnen in der Nähe waren, so bat Moses feinen Schwager Hobab, der als ein Midianiter die arabische Wüste genau kannte, ben ihm zu bleiben und ihm als Wegweiser zu dienen Cap. 10. Schon in der ersten Lagerstätte zeigten sich Spuren von Unzufriedenheit und Empórung und obgleich Moses den Umstand, daß der Blik in ihre Lagerståtte schlug und alles wegbrannte, benußte, die storrige Menge zu beschwichtigen, so fand er es doch für gut, 70 Senatoren aus den Ueltesten des Volks zu wählen, um die Menge desto besser im Zaume halten zu können und ferneren Empörungen vorzubeugen. Bey den Klagen über Mangel an Lebensmitteln tröstete er sie mit der baldigen Ankunft der Wachteln, die eben nahe war. Die Wachteln kamen an und der rohe Haufe, der freylich davon nichts wußte, daß diese Vögel oft Nießwurz und andere giftige Kräuter fréssen und daß fie daher mit großer Vorsicht nur genossen werden dürfen, fiel fo gierig darüber her, daß viele derfelben erkrankten und starben Cap. 11. Eine neue Veranlassung zur Unzufriedenheit mit Mofes ward für seine Verwandten, namentlich für Aaren und seine Schwester Mirjam seine nach dem Tode der Zipora erfolgte Verheyrathung mit einer Araberin aus Cusch, sie gaben vor, daß sie eben fo gut, wie er, ein göttliches Ansehen haben. Möses verweißt ihuen ihr Betragen mit Ernst und Nachdruck und seine Schwester bekam sofort den Aussah, der sich aber sehr bald wieder verlor Cap. 12. Von der Wüste Pharan aus schickte Moses Kundschafter ins Land Ka= naan, um sich von der Beschaffenheit des Landes und. feiner Einwohner genauer zu

sehene Männer und unter unterrichten. Zwölf ange

diesen auch Josua und leb übernahmen dieses Geschäft. Sie durchzogen das Land von Süden nach Norden und kamen am vierzigften Tage mit der Nachricht zurück, daß Canaan ein sehr fruchtbares, aber auch schwer zu eroberndes Land sey. Zum Beweiß des Ersteren brachten sie eine große Weins

traube, welche zween an einer Stange trugen, um fie unverlegt zurückzuber ein gewaltiges Schref= fen bemächtigte sich der Israeliten, als die übrigen Kundschafter ausser Josua und Caleb ihnen eine Be= schreibung von den Städten Canaans, von den Mauern dieser Städte und von der Größe und Stärke ihrer Einwohner machten, gegen welche sie, die Israeliten, nue Heuschrecken wären. Es war schon nahe daran, daß fie sich einen andern Anführer wählten, der sie wieder nach Aegypten zurückbringen sollte. Allein ob sie gleich diesen Vorfah auf Josuas und Calebs Versicherung, daß diese Borstellungen übertrieben wären und Canaan schon für sie zu erobern feyn würde, wieder aufgaben, so fand es doch Moses für gut, das Volk jezt noch nicht nach *Palästina zu führen. Er beschloß vielmehr, vor der Hand in der Wüste zu bleiben und den Angriff auf Pas laftina so lange aufzuschieben, bis die aus Aegypten ause gezogene Generation ausgestorben und eine muthigere, unternehmendere herangewachsen seyn würde. Doch plöhlich befann sich das Volk eines andern und wollte fos fort in Palästina eindringen. Moses warnte es, dieß nicht zu thun; doch es bestand darauf, griff an und → was Moses vorhergesehen hatte sie wurden von den Amalekitern und Cananitern geschlagen. Die zehn Kundschafter, ausser Josua und Caleb, welche durch ihre Uebertreibungen das Volk in Schrecken gesezt hatten, büßten ihre Thorheit mit dem Leben Cap, 13, 14. Bald nachher brach ein neuer Aufruhr aus; der Urheber desselben war ein levit und naher Verwandter Mosis; Korah. Mit diesem hatten sich noch Dathan und Abiram und 250 Familienhäupter verbunden.

Sie

machten ihm Vorwürfe, daß er sie aus einem ungleich besseren Lande in diese Wüste geführt, daß er sich zum Anführer gemacht und feine Familie zu sehr begünstigt habe, Moses sucht den Sturm durch gütliche Vorstel lungen zu beschwören, er ladet den Korah zu sich ein und die mit ihm Verbündeten. Doch nur Korah erscheint,

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er zeigt ihm, wie grade der Stamm Levi dadurch aus. gezeichnet sey, daß ihm der Jehovadienst ausschließend übertragen worden sey. Vergeblich. Als nun Moses Den Tag darauf die Empórer vor sein Zelt kommen läßt und verlangt, daß sich die versammlete Volksmenge entferne, damit, wenn sich Jehova für ihn erflare, dasselbe nicht mit den Aufrührern umkomme, fo begaben sich diese, als sie das Volk sich entfernen und fich selbst allein sahen, ebenfalls in ihr Zelt. Aber wie fie sich demselben näherten, that sich die Erde unter ih nen auf und verschlang sie mit Weib und Kind und ih rem ganzen Vermögen, die übrigen 250 erschlug der Blik Cap. 16. Nun folgt eine große Lücke in der Geschichte der Ifraeliten und wir sehen uns sogleich in das vierzigste Jahr nach dem Auszuge aus Aegypten verfekt. Vielleicht füllte diese Lücke von 37 Jahren das verloren gegangene Cap. 21, 14, erwähnte Buch von Den Kriegen aus. Nach der Erzählung des Cap. 20. befanden sich die Israeliten im vierzigsten Jahre ihres Heerzuges zu Kades, einem Flecken an der äussersten südlichen Granze von Canaan. Auch hier gab der Mangel an Wasser Gelegenheit zuleusserungen der Unzufriedenheit und auch hier half Moses durch das Schlagen an einen Felsen mit sei nemStabe diesem Mangel ab. Hier starb die durch musïkalische Talente ausgezeichnete Schwester Mosis: Mirjam. Da Moses auf der Ostseite, über den Jordan, in Palästina eindringen wollte, so verlangte er von den Edomitern einen freyen Durchzug durch ihr land, mit dem Versprechen, keine Gewaltthätigkeiten auszuüben. Doch die Edomiter schlugen es ihm ab. Moses wens dete sich also wieder etwas südlich nach dem Gebürge Hor. Doch noch ehe sie abzogen, wurden sie von einem kleinen Ammoniterkönige angegriffen, erfochten aber einen vollständigen Sieg über denselben. Auf diesem Zuge wurden die Israeliten von gehörnten Schlangen oder Ceraften, die in dieser Gegend häufig sind und sich im Sande oder Grase verbergen und ein sehr tödliches

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