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schrecklichsten Uebel des Krieges, der thierischen Wuth und der viehischen Wollust gesteuert wissen, welcher im Kriege und bey den durch Sturm eroberten Städten die Ehre des weiblichen Geschlechts ausgefekt zu seyn pflegt. Endlich wollte Moses auch noch 8) Grausamkeit gegen die Thiere verbannen; auch gegen diese athmen seine Gesetze Güte und Billigkeit. Das Dreschen geschah bey den Alten und geschicht noch jest zum Theil im Orient entweder mit Ståben, womit man die Aehren ausklopft, ober mit einem Schlitten, indem man zwey harte und rauhe, auch wohl mit Kieseln beschwerte Breter über die Aehren durch Ochsen ziehen ließ, oder mit einem punischen Dreschwagen, dessen Råder scharfe Zähne oder Zacken haben, oder mit Ochsen, Pferden, die man auf dem Haufen Getraide herumtreibt. Bey dieser Are zu breschen konnte nun der Ochse während der Arbeit leicht etwas von dem zu seinen Füßen liegenden Getrais de ergreifen. Der Ifraelit soll ihm das nicht wehren; daher das auch im uneigentlichen edleren Sinne so lehrs reiche Gesch: Du sollst dem Ochsen, der da drischet, nicht das Maul verbinden Cap. 25, 4. Auch das Thier foll, nachdem es die Woche über gearbeitet hat, am sie benden Tage ausruhen Cap. 5, 14. So befahl er ferner, daß man einem unter seiner Last erliegenden Esel, ohne darnach zu fragen: weß er sey? aufhelfen folle Cap. 22, 4. und daß man einen Esel und Ochsen nicht zusammenspannen folle, weil jener nicht mit diesem gleichen Schritt halten kann Cap. 22, 10. liegt es nun am Tage, daß Beförderung der Humanität und Mora, bitat die Tendenz aller dieser und ähnlicher Geseße Mofis war-wer sollte nicht mit hoher Achtung gegen ihn ers füllt werden und seinen menschenfreundlichen Einn eben fo fehr, als feine Weisheit und Klugheit bewundern?

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Das Buch Jofua.

S. 70.

Lebensumstände des Josua.

Moses lebte nicht so lange, daß er sein Volk selbst håtte nach Palästina führen können. Er übertrug daher, als er sein Ende herannahen sahe, die Führung defset= ben einem seiner Freunde: dem Josua. Dieser war einer von den wenigen, die mit Moses aus Aegypten ge= gangen waren und zugleich die neuen Wohnsiße der If= raeliten erblickten. Er war während des langen Zuges fein treuer Gesellschafter und beständiger Begleiter, und heißt daher 3 Mose 11, 28. Mosis Diener. Er brach te auch die erste sichere Kunde von dem unbekannten Lanbe, das man erobern wollte. Denn er ward von Moses mit Caleb und zehn andern zugleich nach Canaan ge= fchickt, 4 Mos. 13, 1. um den Zustand und die Bes schaffenheit des Landes auszukundschaften und sprach 4. Mof. 14, 6. dem Volke Muth ein, das schon vor den Feinden zitterte, mit denen es zu kämpfen haben würde. Er zeigte sich überall als einen durchaus redlichen Mann. Dafür spricht die Uneigennüßigkeit, mit welcher er überall handelt, der willige Gehorsam, den ihm das Volk erweißt, die Bereitwilligkeit, mit der man ihn als Nachfolger Mosis anerkennt und insbesondere sein Verhalten gegen die Gibeoniten Jof. 9. Diese Gibeoni ten, eine der vielen kleinen Völkerschaften, die vor der Einwanderung der Ifraeliten Canaan bewohnten, in Schrecken gesezt durch die glücklichen Fortschritte Jo fuas, suchten diesen durch eine List zu bewegen, ein Bündniß mit ihnen zu machen. Sie schicken eine Gefandschaft an die Israeliten, lassen die Gesandten alte Sacke, abgetragene Schuhe und Kleider und verschim

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meltes Brob mit sich nehmen. Daben geben sie ihren Gesandten den Auftrag zu sagen: sie kamen sehr weit her, alles Mitgenommene sen bey ihrer Abreise neu gewesen, aber frenlich auf der langen Reise verdorben; der Ruf von den großen Thaten der Ifraeliten, von ihren glänzenden Siegen und dem mächtigen Schuße ihres Gottes sen auch zu ihnen gedrungen und habe sie be= wogen, ein so großes Volk um Freundschaft zu bitten. Ob nun gleich Jofua einiges Mißtrauen in ihre Vers ficherungen seßte, so wurde dennoch von ihm und den Aeltesten des Volkes ein Bündniß mit ihnen abgeschlof. fen. Allein nach wenigen Tagen zeigte es sich, daß fie von den Gibeoniten getäuscht worden waren und daß diese nicht weit von ihnen wohnten und ihre Befihungen hatten. Das Volk ward unwillig und verlangte den Tod der Gibeoniten. Allein Josua widerseßte sich: da die Hauptleute des Heeres ihnen einmal eidlich Schuß und Freundschaft zugesichert hatten, so gab er nicht zu daß dieser Eid gebrochen würde. Uber auch als tapfern Krieger hatte sich Josua bewährt. Dafür spricht schon folgender geringfügig scheinende Umstand: Moses und Josua kommen vom Berge Sinai herab, sie hören Getummel des Volks.,,Das ist Kriegsgeschrey!" ruft Josua aus. Es ist der Reigen zum Tanze!" antwor= tet Moses 2 Mos. 32, 17, 18, So wie sich in jener Aeufferung der Heldensinn Josuas ausspricht, so beurs funden die Worte Mosis einen Mann, der sein Volk vortreflich kannte und den Hang deffelben zur Abgöttes rey nicht vergessen hatte. Ferner war es Josua, der nach 2 Mos. 17, 413. auf Mofis Befehl die Jfraes liten gegen die Amalekiter in der Wüste anführte und fie glücklich besiegte. Ausser den bisher genannten Ei. genschaften und Vorzügen machte aber auch sein genauer Umgang mit Moses den Josua geschickt, der Nachfol ger desselben zu werden. Er war ein Augenzeuge des ganzen großen Werkes, das Gott durch Moses that, avar vom ersten Anfange an eine der vornehmsten Per

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fonen, immer nahe um Moses und sein vertrautefter Freund gewesen. Was keinem widerfuhr, mit Mofes auf den Sinai zu gehen, um das Gesek zu empfangen, das ward ihm, zum Theil. wenigstens, vergönnt, Er blieb mausgesetzt bey der heiligen Hütte, überall ers · fchien er im Gefolge Mosis 2 Mof. 24, 13. 52, 17. 35, 11. Kann man aber mit einem großen Manne umges hen, keines seiner Worte beynahe überhören, tiefe Blik. ke in fein Inneres thun ohne seine Grundsäße sich an zueignen und ebenfalls zum großen Manne gebildet zu werden? Und so war es auch mit Josua wirklich der Fall. Er befolgte keinen andern Plan, ais den, nach welchem Moses gehandelt hatte, sprach mit dem Volke, wie dieser; war, wie dieser, bereit, für Gott und für das Beßte seines Volkes alles zu wagen und ließ sich burch keine Gefahr muthlos machen. Und so war es denn kein Wunder, wenn das Volk nach Mosis Tod, ohne den geringsten Widerspruch, ihm Treue schwyr 5 Mos. 34, 9. Er belohnte aber auch ihr Zutrauen und befolgte in seinem Amte genau die Vorschriften, die ihm jener hinterlassen hatte. Moses hatte ihn zu seinem Nachfolger bestimmt und er unterließ nicht, was jener nicht bewerkstelligen konnte, die Israeliten nach Canaan zu führen und ihnen das Land erobern zu helfen. Moses hatte ihm befohlen, das Gefeß in Steine hauen zu lassen, es von neuem vorzulesen und die Beobachtung desselben einzuschärfen und er erfüllte diesen Befehl bey der ersten Gelegenheit, die er dazu erhielt Jos. 8, 30

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35. Wie Moses, so suchte auch er, im Geiste dieses handelnd, das Andenken an merkwürdige Begebenhei ten zu verewigen. Er errichtete zum Andenken an den

Uebergang über den Jordan soviel an den

als J=

rael Stamme hatte Jof. 4, 17. Wie Moses, so benußte auch er die Erinnerung an die ausgezeichneten Wohlthaten, die seinem Volke widerfuhren, dazu, dasfelbe zum unverbrüchlichen Gehorsam gegen Gott zu er muntern. So wiffet denn, sagt er in einer feiner legten

Reben, und erkennet von ganzem Herzen und von ganzer Seele, daß nicht Ein Wort von allem dem unerfüllt ge blieben ist, das Jehova, euer Gott, euch dersprach. Es ift alles eingetroffen, nichts ist auffengeblieben. Wie nun alle Verheißungen Gottes über euch kommen, eben. fo kann auch alles das Böse über euch kommen, das den Uebertretern gedroht ist, wenn ihr den Bund mit ihm brechet und fremde Götter anbetet Jos. 23, 14-16. Wie Moses endlich, so versammelte auch Josud gegen das Ende seines Lebens die Aeltesten jedes Stammes, führte ihnen die Beweise der göttlichen Aufsicht über sie zu Gemüthe und seßte endlich hinzu: So fürchtet denn Jehova, dienet ihm mit ungetheiltem Herzen. Gefälle es euch aber nicht, ihm allein zu dienen, so wählet heute, wen ihr anbeten wollet: den Gott eurer Väter oder die Götter der Amoriter? Ich und mein Hauswir dienen dem Jehova! Jos. 24. Das Volk gelobte feyerlich, Jehova treu zu bleiben und es hielt auch, wie die Geschichte sagt, durch sein Beyspiel ermuntert, so lange er lebte, Wort. Was Mofes nicht gelungen war, das gelang ihm: er eroberte Palästina, und siebzehn Jahre lang stand er an der Spiße seines Volkes.

§. 71.

Verfasser, Inhalt, Composition und Wich tigkeit dieses Buches, besonders für die Hebråer.

Was nun das Buch Josua selbst anlangt, so führe dasselbe seinen Namen daher, weil Josua bey den darinn erzählten Begebenheiten die Hauptperson ausmachte, nicht, weil er der Verfasser desselben war. Daß er dieß nicht war, beweisen mehrere Umstände a) diejenigen Stellen, in denen seiner mit besonderm Ruhme gedacht wird. So heißt es Cap. 6, 27.: sein Ruhm sey erschollen durch das ganze land. So schön sich diese Worte in dem Munde eines Fremben ausnehmen; so wenig

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