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würde es sich mit der Bescheidenheit, die Josua ben je der Gelegenheit zeigte, zusammenreimen, wenn er in solthen Ausdrücken von sich selbst gesprochen hatte; b) sol che Stellen, wo von Begebenheiten, die unter Jofua selbst vorgefallen waren z. B. von der Errichtung der oben erwähnten Denksteine oder von der der Rahab ertheilten Erlaubniß, unter den Hebräern zu wohnen, die Rede ist und bey welchen man allemal den Zusak findet; das sey so gewesen oder sey vorhanden,, bis auf diesen Tag" Jos. 4, 9. 6, 25, 16, 10. So kann nur ein Geschichtschreiber sprechen, der eine geraume Zeit nach dem Zeitalter lebt, dessen Geschichte er beschreibt; endlich beweisen dieß c) solche Stellen, in denen Begeben heiten erzählt werden, die erst geraume Zeit nach Jofua's Tode vorfielen. So wurden, wie aus Richt. 1, 10. erhellet, die Kananiter zu Hebron erst nach Josua's Tode vertrieben und gleichwohl ist schon Jef. 15, 1420. von dieser Begebenheit die Rede. So sind auch die Benennungen: Gebürge Juda und Israel und: Haus Gottes offenbar aus späteren Zeiten.

Wenn nun von dem Inhalte des Buches Josua selbst die Rede ist, so enthält dasselbe zuerst die Geschich te der Kriege, welche die Israeliten mit den Völkern führten, die damals Canaan bewohnten, als sie an den Gränzen desselben ankamen. Diese Völker, mit ihren *gemeinschaftlichen Namen Cananiter genannt, machten fieben kleinere Völkerschaften aus: die Hethiter, Amoriter, Cananiter, Pheresiter, Heviter und Jebusiter, Sie sind mit den Phöniciern einerley Volk und wohnten erst am rothen Meere, dann in dem sogenannten Joumåa. Nachdem nun Josua über den Jordan gegangen war, die Städte Jericho und Ui eingenommen und die Gibeoniten sich mit den Ifraeliten verbündet hatten, fo beschlossen fünf benachbarte Könige, Gibeon anzugrei fen. Die Gibeoniten wendeten sich nun an Jofua. Diefer brach auf, griff die Feinde an, besiegte fie, ließ ihre Könige tooten und nahm die Städte, bie sie inne ge=

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habt, ein. So ward also zuerst ein großer Theil des füdlichen Palästina's erobert. Gleich glücklich war Jos fua in seinen Zügen gegen die nördlichen Könige des Lan= Des. Er bezwang auch diese und nahm die Städte der= felben in Befih. Doch gab es noch überall unbesiegte Cananiter und obgleich ein und dreyßig kleine Könige bezwungen waren, so hatten doch die Israeliten noch lange nicht die Gränze erreicht, die ihnen Moses vorgezeichnet hatte. Sodann enthält dieses Buch auch die Geschichte der Vertheilung Canaans unter die zwölf Stamme: Ruben, Simeon, Juda, Dan, Naphthali, Gad, Ascher, Isaschar, Sebulon, Benjamin, Ephraim und Manasse. Diese beyden leßten Stämme haben ihren Namen von den beyden Söhnen Josephs: Ephraim und Manasse. Beyde hätten eigentlich nur Einen Landesantheil zusammen erhalten sollen; da aber beyde aus so vielen Familien bestanden, daß ein einziger Distrikt für beyde nicht hinreichend gewesen seyn würde, so hatte schon Moses verordnet, daß man einem jedem dieser wey Stamme einen besondern Strich anweisen und daz für dem Stamm Levi keine besondere Landesportion gében, thin aber zur Entschädigung dafür die Würde des Pries fterthums ausschließend auf immer und ewig ertheilen follte.. Vielleicht hatte Moses bey dieser Anordnung die Absicht, das Andenken an Joseph und seine Verdienste auf eine ausgezeichnete Art zu ehren.

Uebrigens besteht dieses Buch aus einzelnen, zum Theil wohl ålteren (Cap. 1 — 8.) zum Theil neueren Auffäßen. Daß ein Theil desselben älter und wahrschein= lich mit Josua gleichzeitig ist, beweißt die große Genauigkeit, mit welcher die geographischen Bestimmungen und Gränzen jedes Stammes angegeben sind, welche ein spåterer Verfasser so genau nicht hätte angeben können. Daß aber einige Stücke desselben spåterën Ursprungs seyn müffen, haben wir schon oben bemerkt. Ueberhaupt kann man dreyerley Nachrichten in diesem Buche unterscheiden 1) solche, die dem Jofua gleichzei

tige Begebenheiten erzählen; 2) solche, welche sich auf Vorfälle aus Mofis Zeiten beziehen Jos. 12, 1, 13, 1; 5) solche, welche verschiedenes aus den Zeiten nach Josue mittheilen, so, daß also der Plan des, übrigens völlig un bekannten, doch höchst wahrscheinlich lange vor dem Eril lebenden, Verfassers, kein anderer seyn konnte, als der: eine vollständige Nachricht von der allmähligen Eroberung und Vertheilung des Landes zu geben. Endlich ist die Wichtigkeit des Buches mehr national, als allgemein d. h. es mußte den größten Werth für den Ifraeliten haben, dessen Nationalgeschichte es enthielt; unter den Christen aber muß es für den besonders Interesse haben, der die Geschichte des jüdischen Volks zum beson dern Studio für sich gemacht hat.

$. 72.

Ueber das scheinbar Wundervolle in dies sem Buche.

Was bereits oben in der allgemeinen Einleitung in die biblischen Schriften §. 28 -52. bemerkt worden ist, daß dieselben nicht nach gelehrten Theorien zu beurtheis len und zu erklären sind, daß nicht alles, selbst nach der Idee des Verfassers nicht, eigentliches Wunder ist, was als solches erscheint, das hat man namentlich auch bey diesem Buche, besonders bey der Erzählung vom Durchgang durch den Jordan, von der Einnahme Jerichos und von dem Stillstande der Sonne wohl zu bemerken. Die Vernachlässigung dieser Grundsäße hat theils zu Uebertreibungen des Wunderbaren geführt, theils dieAusleger verleitet, dichterische Vorstellungen mit eigent lichen zu verwechseln und durch beydes Einwürfe und▾ Spöttereyen herbeygeführt, die ben genauer Beobach= tung des Geistes und der Sprache der alten Welt von felbst weggefallen seyn würden. Was nun zuerst den Uebergang über den Jordan Cap. 3. 4. betrift, fo a bat dieser Fluß, der ungefähr 30 Ellen breit und 3, 4,

܀

4,5

Ellen

Ellen tief ist, auch sehr seichte Stellen, wo man durchwaden kann. Bey der Erzählung von der Eroberung Jericho's hat man vorzüglich folgendes zu bemerken: Josua hatte verordnet, die Israeliten sollten bewaffnet. um die Stadt Jericho herumziehen, ihnen sollten die Bundeslade und sieben Priester mit Posaunen folgen und darein blasen; doch ein Feldgeschrey sollten sie nicht eher machen, als bis er dazu den nöthigen Befehl ertheilen würde. Diese Umgånge um die Stadt wurden sechs Tage nach einander gehalten. Am siebenden Tage, als der Zug ebenfalls angestellt ward, befahl Josua: „Mar cher ein Feldgeschrey!" und nun heißt es:,,da machte das Volk ein Feldgeschren und bließ die Posaunen und die Mauern fielen ein." Lange Zeit nun, ja bis in die neuere Zeit hat man, weil man diese Erzählung im Geiste der alten Welt zu lesen vergaß, geglaubt, das Buch Josua sage: daß von dem heiligen Trompetenschall die Mauern Jericho's eingestürzt sehen und man fand diese Behauptung lächerlich. Allein die Sache ist diese: Mit dem Hall der Posaunen war das Feldgeschrey, mithin der stürmische Angriff, verbunden und jener war nur ein Zeichen zu diesem. Sechs Tage hatte ihnen Josua den Angriff untersagt; am siebenden, da die Feinde durch das sechstägige müssige Herumziehen der Israeliten eins geschläfert und die Mauern in der Morgenfrühe wehtlos waren, ließ er das Zeichen zum Feldgeschrey d. h. zum stürmenden Angriff geben und sie eroberten die Stadt. Was die Erzählung vom Stillstande der Sonne betrift, so wird Jos. 10, 13. ausdrücklich bemerkt, daß dieß eine dichterische Erzählung, mithin nicht im eigentlichen Sin ne zu nehmen sey. Dieß steht aufgeschrieben, heißt es hier, im Heldenliederbuche. Die Sache verhielt sich so: Josua greift die Amoriter frühmorgens an und schläge fie bis in die Nacht, also einen langen Tag und der Tag schien sich zu Vollführung des Sieges zu verlängern. Sonne und Mond waren also Zeugen seiner Thaten; verwundernd scheinen sie am Himmel zu verweilen, bis P

er ben Sieg vollendet. Es kann seyn, daß Josua den Wunsch laut geäussert hat, daß sich der Tag verlängern möchte und als sich dieser Wunsch bestätigte, als es ungewöhnlich lang licht blieb, ja als der Himmel selbst. noch julegt durch ein Hagelwetter den Israeliten zu Hülfe zu kommen schien - was war natürlicher, als daß der Siegsgefang dieß Prachtgemälde eines Tages ohne Gleichen zusammenstellte, den Helden redend einführte, Jehova selbst unter seinen Befehl gab, Sonne und Mond zu Theilnehmern des Sieges, zu Bewunderern seiner Tapferkeit machte. Man lese das Ganze selbst und urs theile, ob es nicht Poesie ist, wenn es heißt:

Und als sie flohn vor Israel

den Weg hin, nach Bethhoron zu:
da warf Jehova große Steine
vom Himmel über sic,

den Weg hin, bis gen Azekah. Sic fielen -
Mehr fielen von den großen Hagelsteinen,
als gefallen waren von der Ifraeliten Schwerdt.
Da wars, als Josua zu Jehovah sprach,

am Tage, da ihm Jehovah den Amoriter gab
vor allem Israel:

Steh Sonne still ju Gibeon!

verweile Mond im Thal!

Es stand die Sonn', es weilete

der Mond in Ajalons Thal.

Bis daß vollendet ward der Sieg,

der Sieg für Israel.“

Denn stehts nicht aufgeschrieben im Heldenliederbuch? ,,In Mitte der Himmel stand die Sonne still:

ging nicht zur Ruh', obschon der Tag vollendet war Wie dieses Sieges Tag war nie ein Tag

vor ihm und nach ihm her,

darinn Gott selbst des Helden Wort gehorchte,

denn Er Jehovah selbst stritt mit vor Israel. “

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