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121. 122, 124, 114, 154, 155, 156, u. a. m. wo ente weder von dem feyerlichen Einzuge Gottes auf Zion, oder von den großen, diefem Volke erwiesenen Wohlthaten, oder von den sonstigen, erfreulichen oder traurigen Schicksalen desselben die Rede ist oder die Nation zu den großen Nationalfesten in Jerusalem eingeladen wird. Psalmen dieser Art passen daher schon weniger auf jeßige Zeiten und Menschen, obschon auch in ihnen einzelne Stellen vorkommen, die eine reinreligiöse und moralis sche Beziehung haben. Ein anderer Theil dieser Gesånge ist mehr persönlich d. h. der Verfasser spricht darinn von seinen eigenen Schicksalen und Erfahrungen, von feinen Leiden und Freuden und von den Wohlthaten, die Gott namentlich ihm erzeigt hat. Dieß ist z. B. der Fall Pf. 3. 4. 7. 9. 10. 11-14. 17. 18. 20 — 25. 25—28. 50. 32. u. a. m. in denen David von seinen persönlichen Schicksalen und Zuständen spricht. Doch sind auch sie so individuell und persönlich nicht, daß nicht auch in ihnen viele allgemeine Wahrheiten vorkommen follten. Nur zunächst bestimmt waren sie dazu, die persönlichen Empfindungen des Dichters auszusprechen. Ob aber dieß gleich der Fall ist, so haben doch fromme Gottesperehrer aller Zeiten das Bild und die Stimmung ihres eigenen Herzens darinn wieder gefun den. Ein dritter Theil dieser Gedichte endlich ist meralisch, z. B. Pf. 1. 15. 112. 119. 139. 145. Diefe. und überhaupt alle Lehrgedichte haben das allgemeinste Interesse. Kommt es überhaupt darauf an, die Empfindungen der Ehrfurcht, der Dankbarkeit, des Ver= trauens und der Hoffnung auf Gottes Macht und Güte zu erwecken und zu nähren und Tugend und Rechtschaf fenheit als die einzig achte Gottesverehrung darzustellen, so sind die Psalmen dazu ganz vorzüglich geschickt und gehören insofern zu dem schäßbarsten Theile des A. T. Dieß ergiebt sich auffer den §. 45. 46. angeführten und in dem Anhange zu dieser Schrift befindlichen Psalmen auch noch aus Pf. 8. 27, 29, 49, 67, 75, 86, 91. 92.

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93. 98, 99, 100. 111, 113, 115, 117. 146 148. 128. 130, 131, *)

S. 108.

Irrige Ansicht von der der Bestimmung der Psalmen und Einfluß derselben auf den christlichen Kirchengesang.

Aus dem Bisherigen ergiebt sich schon von selbst, daß die Psalmen eben so wenig dazu bestimmt, als da. zu geeignet sind, ein religiöses Liederbuch für Christen zu feyn. Und doch gab es eine Zeit, wo man sie allerdings so ansahe. Vor der Reformation wurden die lateini. schen Psalmen, besonders in den Klöstern unablässig gesungen, gleich als ob man auf den Bergen Judȧas Herumirrte und von Saul verfolgt würde. Man sang gegen Doeg und Ahitophel und fluchte den Edomitern und Moabitern. Ja auch noch jezt dauert der Gebrauch

*) de Wette a. a. D. theilt die Psalmen 1) in Hyme nen welche Jehova a) im allgemeinen als Natur, und Menschengott Pf. 8. 104. 145. b) als Natur: und Nas tionalgott Pf. 19. 29. 33. 65. 93. 135. 136. 147. ut. a. c) als Nationalgott Pf. 47. 66. 67. 75: d) als Retter und Helfer 1) der Nation Pl, 46. 47. 48. 75. 76. 2) der Individuen preisen Pf. 18. 30. 138. u. a. II) in National psalmen P. 78. 105. 106, 104. III) in Zions und Tempelpsalmen Pf. 15. 24. 68. 81. 87. 132, 134. 135. IV) in Königspsalmen Ps. 2. 20. 21. 45. 72. 110. V) Unglückspsalmen 1) indi viduelle Pf. 7. 22. 55. 56. 109. u. a. 2) nationale Pl. 44. 74. 79. 80. 137, u. d. 3) individuell und national zugleich Pf. 69. 77. 102. 4) allgemeine Pf. 10. 12. 14. 36. 5) Lehrgedichte über das Schicks fal des Guten und Bösen Pf. 73. 49. 37. 6) Danks psalmen für Rettung von Feinden Pf. 34. 40. i. a. VI) Religions und moralische Psalmen Pf. co. 139. 23. 91. 121. 127. 128. 42. 43. 10. 131. 1. 133. 32. 50. 119. Doch wird durch diese Verschiedenheit der Eintheilung in dem religiösen und moralischen Inhalte der Psalmen durchaus nichts verändert.

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der Pfalmen beym Gottesdienst in den katholischen Kirchen fort und sie machen einen Theil der Liturgie aus. Mit sieben Psalmen machte auch Luther den Anfang seiner Uebersehung. Allein so zweckwidrig es ist, wenn man die Psalmen als ein religiöses Liederbuch für Chriften betrachtet, so wahr ist es doch, daß sie auf eine Menge vortreflicher Religionsgefänge einen großen Einfluß gehabt haben, welche nach diesen Mustern gebildet find. Wer mit der Sprache der Bibel bekannt ist und die noch jezt üblichen Religionsgesånge: Befichl du deine Wege Ich singe die mit Herz und Mund,— Nun danket all' und bringet Ehr- Nun lob' mein' Seel' den Her- Herr, auf dich will ich fest hoffen-Auf Gott und nicht auf meinen Rath - Meine Lebenszeit verstreicht u. a. m. in ihrer ersten ursprünglichen Gestalt kennt, der wird die Verwandschaft derselben mit den Psalmen un= möglich verkennen können. Luther war es, der, nachdem in der alten Kirche und im Mittelalter die Kirchengefånge nicht von der Gemeinde, sondern von dem Chore, oder von dem Chore und dem administrirenden Geistlichen gesungen worden, auch dadurch der Kirchengesang für den Layen ganz unverständlich war, daß man in der lateinischen Sprache sang, durch die Einführung des deutschen Kirchengesanges sich verdient gemacht und durch deutsche Religionsgefänge die öffentliche und häusliche Andacht bedeutend befördert hat. Selbst Freund der Musik und bekannt damit, wie sehr ein feyerlicher Chorgefang, ein langsam und mit der gehörigen Modulation der Stimme vorgetragener Choral dazu geeignet ist, das Herz zur Andacht zu stimmen und fromme Gefühle, Hingebung in Gottes Willen und festes freudiges Vertrauen zu wecken, dichtete er selbst verschiedene Gesånge und brach die Bahn zu den christlichen Religionsgesången, welche die Lutherische Kirche schon weit länger besißt und gebraucht, als die reformirten Gemeinden in Holland und Frankreich und als die englische Kirche, welche zum Theil noch jest ausschließend bey den Psalmen bleiben.

Luthers Beyspiel veranlaßte viele andere in der heiligen Pocsie sich zu versuchen, unter denen besonders Paul Gerhard ausgezeichnet zu werden verdient; und in der neueren Zeit haben die ersten Dichter der Nation, Gellert, Klopstock, Cramer und mehrere andere, uns ter denen auch der Kanzler Niemeyer nicht den lehten Plak einnimmt, durch ihre herrlichen Lieder den Kirchengesang vervollkommnet.

$ 109.

Neuere Psalmenübersehungen und ihr Vers hältniß zu der von Luther gelieferten.

Was die neueren Bearbeitungen der Psalmen nach Luther betrist, so sind diese entweder Nachbildungen (Paraphrasen) oder eigentliche Uebersehungen. Doerische Uebersehungen in abgemessenen Sylbenmaasen, in welchen aber das Original zu sehr verschwindet, haben wir unter andern →→→ lateinisch von Buchanan und Johnston französisch von Marot und verbessert in Recueil des Psaumes Berl. 1741 → deutsch von Joh.

Dr. Cramer mit Abhandlungen 1765. » Weit treuer dem ursprünglichen Geiste und auch zur Erläuterung brauchbarer sind die Uebersehungen von Knapp, Stru enfee, Moses Mendelsohn, Nachtigall, be Wette, Stuhlmann, Schärer, und vieler eine zelnen Psalmen in Herders Geist der hebr. Poesie 2ter Theil S. 308418. Doch findet man, daß in Luthers Uebersehung weit mehr von dem Geiste und der Kraft des Originals übergegangen ist, als in viele der neueren Uebersehungen.

Salomonische Gedichte.

6. 110.

Eintheilung berselben und Bemerkungen über ihren Ursprung.

Wie die Juden keine glücklichere Zeit kannten, als die Zeiten Davids, so wie sie diesen als das Ideal eines guten Fürsten betrachteten, so war ihnen Salomo das Ideal des weisesten Fürsten. Von ihm heißt, es 1 Kón. 4, 30. Die Weisheit Salomo's war größer, denn aller Kinder gegen Morgen und aller Aegypter Weisheit, er war weiser, denn alle Menschen und war berühmt unter allen Heiden umher. Er redete von Baumen, von der Ceder an zu Libanon bis zu dem Ysop, der aus der Wand wächst. Auch redete er von den Thieren, von Vögeln, von Gewurm und von Fischen. Und er rebete 5000 Sprüche und seiner Lieder war 1005.“ Auch im N. T. bemerkt Jesus Matth. 12, 42. daß die. Königin von Saba nach Jerusalem gekommen sey, feine Weisheit zu hören. Salomo hat sich unter andern auch als Dichter berühmt gemacht und zwar werden namentlich drey Gedichte unter seinem Namen in der Bibel aufgeführt: zwey didaktische, nämlich die Sprüche und der Prediger, und ein lyrisches, das hohe Lied. Als lein, so wie es nicht wahrscheinlich ist, daß die Sprüch wörter ganz von Salomo herrühren, so finden sich auch in der Originalsprache der beyden lestern Spuren, welche eher ein späteres Zeitalter vermuthen lassen und es dem. gelehrten Forscher wahrscheinlich machen, daß sie mehr Salomonischen Geist nachzuahmen suchen, als selbst von Salomo herrühren. Der Verfasser legte sie dem Salomo ben, weil er ihnen dadurch ein größeres Ansehen zu geben hoffte.

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