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geführt und als solche Jerusalem zur Seite gestellt wird, da Thirza doch ungleich spåter erst zur Ehre einer königlichen Residenz gelangte 1 Kön. 15, 21. 33. theils kommt das Wort Paradieß hier in der erst später gewöhnlich gewordenen Bedeutung eines,,Lustgartens" vor; und so dürfte denn auch hier der Ueberschrift nicht zutrauen und daraus auf den Verfasser mit Grund zu schließen seyn. Endlich kann man die in diesem Buche enthaltenen Liederchen nicht unbequem in vier Bücher und ei nen Anhang abtheilen. Das erste Buch wäre dann Cap. 1. 2,7.das zweyte: Cap. 2,8-3, 5. das dritte: Cap.5, 6-5, 2. das vierte: Cap. 5, 3-8, 4. Anhang Cap. 8, 5-14. Wenn jedoch in diesen Liederchen gewisse Gedanken, Gespråche und Ausdrücke häufig wiederkehren, so darf unsį das nicht befremden, da ja das Schäfergedicht und die Liebe dergleichen Wiederholungen liebt.

§. 118.

Unnatürliche Erklärungen desselben und Grund davon.

Wie verschieden die Ausleger dieses Buches über den Inhalt desselben gedacht und auf welche unnatürliche und wunderbare Erklärungen dieselben verfallen find, das beweisen schon folgende wenige Beyspiele ; Man fand darinn Chriftum als Bräutigam und die Kirche oder Gemeinde der Christen als seine Braut vor= gestellt; andere machten gar das Grab Jesu zum Brautz bette und ließen Engel und alle Gläubigen des A. und N. T. ein Singspiel vor dem Grabe Christi aufführen; andere wieder fanden darinn die keusche eheliche Liebe, noch andere endlich das Glück der ehelichen Treue da= rinn als in einem Drama aufgeführt. Indeß fehlte es doch nie ganz an solchen, welche dasselbe eigentlich und nach seinem Wortverstande erklärten, wie z. B. ein Kirs shenvater aus dem vierten und fünften Jahrhunderte

Theodor von Mopsveste, der aber deshalb auch von eis nem Concilio verdammt wurde. Dergleichen unnatürliche Erklärungen gefielen zwar auch den Juden; indeß fanden sie es doch rathsam, bis zum dreyfigsten Lebenss jahre die Lecture dieses Buches zu verbieten. Allein man wird weder auf dergleichen sonderbare Erklärungen fal len, noch das Ganze anstößig finden, wenn man nichts anders in dem Buche sucht und findet, als was mit klaren Worten därinn steht und dabey nicht vergißt, daß die Sprache und Darstellung des Orients auch bey solchen Gegenständen sinnlicher, lebendiger und, wie feine Phantasie, glühender ist, als die unsrige. Nur die Furcht dafür, daß man dieß Buch, wenn man es natürlich erklärt, anstößig finden måchte, hat jene unnatürlichen Deutungen veranlaßt. Nur so glaubte man dem Buche die Stelle in einer Sammlung von Reli gionsbüchern gönnen zu können, und man vergaß, daß bey dem großen Schiffbruche der hebräischen Litteratur von dem Hebråer jede Trümmer aus der Vorzeit, zu mal, wenn sie mit einem großen Namen bezeichnet war, als ein kostbares Heiligthum betrachtet wurde.

§. 119.

Wahrscheinliche Ursache seiner Aufnahme in den Kanon des A. Z.

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Man hat sich freylich oft gewundert, wie lieder der Liebe und noch dazu solche, wie das Hohelied enthält, in denen alles so tief empfunden und so stark genossen wird, in den Kanon, in die Sammlung religiöser Schriften, haben aufgenommen werden können. Je weniger man fich darein finden konnte und je fester man an der Borstellung hieng, daß alles, was man in den Kanon aufgenommen habe, eine religióse Tendenz haben, schlech dings mit der Religion in Verbindung stehen müsse, desto mehr war man dazu geneigt, diesem Buche einen ganz andern Sinn unterzulegen und dasselbe mystisch

und allegorisch zu erklären. Allein es fragt sich gar sehr, ob diejenigen, welche den Kanon des A. T. gesammlet, alles, was sie aufnahmen, aus einem religiösen Gesichtspunkte betrachtet und darum aufgenommen haben, weil es mit der Religioh in Verbindung steht. Vielmehr

nahm man wohl alles auf, was unter den in Palästina neuverpflanzten Hebråern von alten und neuen Werken zur Zeit des Artarerres longimanus zu finden war und daher erhielt denn auch das. Hohelied seinen Plaß in demselben. So sehr es aber auch am Tage liegt, daß diese Liedersammlung mit der Religion durchaus nichts zu thun hat und im moralischen Volks- und Jugendunterrichte davon kein Gebrauch zu machen ist, so muß uns doch dieselbe in anderer, besonders in der Hinsicht schäßbar seyn, weil wir ohne sie einige der treflichsten Blumen orientalischer Poesie, oder mit Herder zu reden, die åltesten und schönsten Lieder der Liebe aus dem Morgen lande entbehren würden. Uebrigens heißt es auch bey der Lecture dieses Buches: den Reinen ist alles rein und wer das Schöne von dem Sittlichen auch in seiner Phantasie nie zu trennen sich gewöhnt hat, wird sie ohne An= stoß lesen. Die neuen und beßten Bearbeitungen und Uebersehungen dieses Buches sind die von Ddderlein- Hufnagel Ammon Ståudlin (Theokrits Idyllen und das Hohelied) Das Ge schmackvollste aber, was darüber geschrieben ist, bleiben: Herders Lieder der Liebe, die ältesten und schönsten aus dem Morgenlande. 1779.

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Einige auserlesene Stellen des A. T. nach neuer ren, geschmackvollen Uebersehungen.

3u §. 45.
Nr. 1.

1. Sam. 2, 1

10.

Groß, wie der Herr, ist keiner,

ja, teiner ist auffer dir,

tein Schüßender ist, wie unser Gott.

Denn ein Gott, der alles weiß, ist der Herr,

und der sein Thun wohl abwägt.

Der Herr sendet Tod und sender Leben,
senkt in die Unterwelt und führet herauf.
Der Herr macht arm und macht reich;

er erniedrigt und er erhöht,

hebt vom Staube die Geringen empor,
tie Dürftigen auf von den Hirtensteinen,

fest den Großen sie zur Seff

läßt inen Ehrenstuhl sie erlangen.

Denn des Herrn sind die Grundfesten der Erde,
er stellte auf ihnen die Erde hin.

Den Gang der ihm Ergebnen wird er sichern;
im Dunkel werden die Schuldigen vergehen,
denn Kraft giebt dem Menschen nicht Sieg.

Bauer bibl. Theol. d. A. T. ater Th.

Nr. 2,

Psalm 33, 69. Auf sein (Jehova) Gebot entstand der

Himmel,

und all sein Heer auf sein Geheiß.
Er thürmt, wie Mauern, Meereswogen,
und hält das Meer in seinen Gränzen.

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Pf. 90, 1-4. Herr, unser Bleiben bist nur du.

von Geschlechte zu Geschlecht!

Eh' Berg' erzeuget wurden,

Eh' sie die Erd'; der Erdenkreis gebar,

von Urwelt bis zu Urwèlt bist du Gott!

Denn Menschen läßt du kehren in den Staub,

und sprichst: kehr wieder, neu Geschlecht der Menschen! Denn tausend Jahre sind in deinen Augen

wie der vergangene gestrige Tag,

wie ein Theil der Nacht.

Herder Geist d. hebr. Pocs. it Th.

Nr 4.

Amos 4, 5. Denn sich', er bildet Berge,

und bringt den Wind hervor,

Er thut dem Menschen sein Entschließen kund,
Schafft Morgenroth und Finsterniß,

Und wandelt über Erdenhöhen hin.

5, 8. Verehret den, der die Plejaden

Und den Orion schuf der Nacht in Licht verwandelt,
Und der den Tag verhüllt in mitternächtlich Dunkel,

Den, der des Oceans Gewässern rufet,

Sich auf der Erde Fläche zu ergießen !

...Jehova ist sein Name 1

Joel 2, 11 - 14.

Gusti Amos neu überfest.

Me 5.

Jehova donnert an der Spike feines

Heeres,

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