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er Gottes Sohn sey. Bald waren dieß seine Wunder Cap. 2, 11. 6, 14; bald erfüllte Vorhersagungen, bald. die Kraft seiner Lehre Cap. 4, 19. 39. 42. Auf völlig gleiche Weise bemerkt er auch die Ursachen davon, warum mehrere von den Obersten seines Volkes Bedenken trugen, sich öffentlich für Jesum zu erklären: Sie hat ten die Ehre bey Menschen lieber, als die Ehre bey Gott Cap. 12, 45. Je långer er forscht, desto mehr entwif. keln sich ihm die großen Absichten der Sendung Jesu und so findet er denn, daß zu denselben unter andern auch die Sammlung der zerstreuten Brüder zu einer großen Gesellschaft von Anbetern Gottes im Geist und in der Wahrheit gehöre Cap. 11, 51, 52. Zu dem Eis genthümlichen des Styles in diesem Evangelio gehört endlich dieß, daß sich Johannes hier und in seinen Briefen gewisser Ausdrücke z. B. Leben, Licht, Sohn Got tes oft und gern und zwar in verschiedenem Sinnë bedient. So bedeutet der Ausdruck Licht bey ihm häufig soviel, als Lehrer z. B. Cap. 5, 35, 8, 12, 9, 5. 12, 35. 56. 46; oder auch lehre, Unterricht Cap. 12, 36; oder endlich Einsicht, Unschuld, Sittenreins heit, Tugend 1 Joh. 1, 7. 2, 9. 10. Eben so ist Le ben ben ihm bald Glückseligkeit Cap. 1,4.5. g. 3, 16. 6, 40, 47.48; bald Geber und Urheber der Glückseligkeit Cap. 11, 25; lebendig also auch soviel, als bes glückend, beseeligend, heilsam Cap. 6, 51. 7, 58. Nach den Bedeutungen dieser Worte richten sich nun auch die denselben entgegengesetzten: Finsterniß, Tod *).

*) Ein trefliches Hülfsmittel zum Verständniß des Evange liums Johannis ist der Commentar des Herrn Kirchenrath und Superintendenten zu Dresden: Dr. Carl Christian. Tittmann, erschienen 1816. unter dem Titel: Meletemata sacra s. Commentarius exegeticus, criticus, dogmaticus in Evangelium Johannis.

Geschichte der Apostel.

S. 184.

Inhalt und Bestimmung dieses Buches o

Lukas selbst kündigt seine Apostelgeschichte als eine Fortsehung seines Evangeliums an, indem er dieses TOV OwToy Loyov nennt. Er wollte aber in derselben nicht eine vollständige Geschichte der ersten christlichen Kirche liefern, sondern nur das — was ihm am genauesten be kannt war oder worinn er die Mitwirkung der Vor fehung zur Ausbreitung der Lehre Jesu am deutlichsten erblickte besonders das, was Petrus und Paulus dazu beygetragen so wie diejenigen Thatsachen der Vergessenheit entreißen, welche den völlig gleichen An spruch der Heiden und Juden an das neue Gottesreich" bestätigten. Man findet daher wenig oder nichts darinn von der Wirksamkeit der übrigen Apostel ausser Petrus und Paulus nichts von der weiteren Verbreitung der Religion im östlichen und nördlichen Usien, Urabien, Aegypten, im Archipelagus, Italien, wo doch zeitig Gen meinden entstanden-nichts von den vielen harten Schick. falen des Paulus, welche dieser selbst in seinen Bries fen erwähnt 2 Cor. 11, 25-53, nichts von dem Ende desselben nichts von dem Entstehen so mancher Irrlehren nichts von der Veranlassung der Briefe des Apostel Paulus wenig nur von dem Zustande der Forinthischen und antiochenischen Gemeinde. Was man in der Apostelgeschichte findet, das sind die nächsten An stalten der Apostel nach dem Abschiede Jesu Cap. 1. 2; die früheste Wirksamkeit der Apostel Petrus und Johan⋆ nes und die erste Verfolgung Cap. 3. 4. 5; die Organi sation der Armenpflege und den Mårtyrertod des Ara menpflegers Stephanus Cap. 6. 7; die Ausbreitung des

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Christenthums in Samarien Cap. 9; die Ausbreitung desselben auch unter den Heiden Cap. 10. 11. Am ausführlichsten ist dann die Rede von Paulus, von seinen Verdiensten, Reifen und Schicksalen Cap. 13 28. wobey viele öffentliche Reden des Apostels zur Vertheidigung seiner Person und seiner Lehre eingeschaltet werden. Aus dem Inhalt dieser Schrift ergiebt sich also, daß der allgemeine Zweck desselben unstreitig der war: burch seine Nachrichten die Mitwirkung Gottes zur Ausbreitung der christlichen Religion zu beurkunden und Daben noch besonders durch merkwürdige Thatsachen das Ansehen der Apostel und die völlig gleichen Ansprüche der Heiden mit den Juden auf die Theilnahme an den Segnungen des Christenthums zu beweisen. Der Chronologie nach fallen die in diesem Buche erzählten Begebenheiten in die Jahre 33 -63 der chriftlichen Zeitrechnung.

$. 185.

Werth und Wichtigkeit desselben. ↑

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Je mehr es zu wünschen wäre, daß wir eine vollstandige Geschichte der ersten christlichen Kirche und befonders von der Hand eines Zeitgenossen der Apostel befäßen und je mehr es zu beklagen ist, daß wir eine folche nicht besißen, desto mehr müssen wir uns zum Befih dessen Glück wünschen, was uns Lucas davon aufbehalten hat. Zwar ist allerdings manches in der Apostelgeschichte dunkel und von einer solchen Beschaffenheit, daß der eigentliche wahre Zusammenhang ime mer ungewiß bleiben wird. Dahin gehören besonders die Erzählungen von den Vorfällen und Erscheinungen am ersten Pfingstfeste und von der Gabe der Sprachen Cap. 2; desgleichen die Erzählung von dem plöhlichen Tode eines gewissen Ananias und seiner Frau Sapphira Cap. 5; die Bekehrung des Paulus Cap. g. Doch ist

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es eben so gewiß, daß das Meiste in dieser Schrift allgemein interessant und lehrreich ist. So ist es gewiß höchst interessant und lehrreich mit den Mitteln bekannt zu werden, durch welche das Christenthum zus nåchst in der Welt ausgebreitet ward die nächsten, besonders moralischen Wirkungen desselben und seine Siege über Aberglauben und Unglauben unter Juden und Heiden Cap. 19, 25 — 28. 14, 918; (womit der Bericht des jungern Plinius über die Christen in einem Briefe an den Kaiser Trajan Epistol. libr. X. ep. 97. zu vergleichen ist) - ferner die Hindernisse und Schwierigkeiten, mit welchen es zu kämpfen gehabt, kennen zu lernen Zeuge der unerschütterlichen Standhaftigkeit zu seyn, mit welcher eine reine Begeisterung für Wahrheit und Tugend den Menschen erfüllen fann Cap. 7, 14. 19. 20. 23; insonderheit erkennt man auch in den Reden sowohl des Apostels Petrus Cap. 2, 10. 34. 11. 15, 7 folgg, als des Apostels Paulus Cap. 15, 16, 22, 24, 25; vorzüglich Cap. 17. den Geist, mit welchem die Lehre Jesu sie erfüllt hat und den völlig uneigennützigen Zweck, den sie sich bey ihrer ganzen Tha tigkeit vorgeseht hatten.

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Paulinische Schriften.

§. 186.

Hauptmomente aus der Geschichte des Paulus.

Zu den wichtigsten Schriftstellern des N. T, gehört unstreitig auch Paulus. Er war von jüdischen Aeltern. geboren und gehörte zum Stamme Benjamin. Seine Aeltern hatten vorher zu Giskalis in Judaa gewohnt, waren aber nach der Eroberung des Landes durch die Römer nach Tarfus in Cilicien gezogen. Hier hatten sie fich auch das römische Bürgerrecht erworben, ein Um stand, der dem Apostel oft sehr wichtige Dienste leistete und es bewirkte, daß man ihn schonender und glimpfli cher behandelte und sich in seinem Zorne und in seiner Rache gegen ihn måßigen mußte Apostelgesch. Cap. 16, 37. 22, 25. Um jüdische Theologie zu studiren, ward: er von seinen Aeltern in der Folge nach Jerusalem ge= schickt, wo er denn den Unterricht eines der berühmteften Lehrers jener Zeit, des Gamaliels, genoß. Diefen Gamaliel zeigt uns die Geschichte als einen Mann, den das ganze Volk seines würdevollen Charakters wegen hochschäßte und der es auch durch sein Ansehen dahin brachte, daß man nicht sogleich gewaltsam gegen die Anhänger und Freunde Jesu verfuhr. Es wird nämlich in der Apostelgeschichte Cap. 5, 54-40. erzählt, daß die Apostel und namentlich Johannes und Petrus bey Gelegenheit eines von ihnen verrichteten Wunders vor Gericht gezogen und wegen ihrer Anhänglichkeit an Jes fum und wegen der Verkündigung seiner Lehre sich zu verantworten genöthigt wurden. Weit nun davon ents fernt, seine Zustimmung zu den gewaltsamen Maasregeln zu geben, die feine Collegen gegen die Apostel er=

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