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gen sie jeden Baum und jede Mauer, die ihnen in den Weg kommt. Sie kommen sogar in die Häuser und Zimmer, wie die Diebe . f. f. Uebersehungen von Joel hat man von Eckermann und Justi und in den hebräischen Propheten, von Eichhorn ister Band S. i 22.

S. 141.

A mos. Person desselben, Inhalt und ei genthümlicher Charakter seiner Aussprüche.

Im Stamme Juda, einige Stunden von Jerusa lem entfernt, lag auf einem Berge ein Flecken: TheFoa. Die ganze Gegend umher war fandig und unfruchtbar, aber reich an Triften und Weidenplågen und eben daher auch der Aufenthalt vieler Hirten. Aus diefem Flecken war Amos, ebenfalls ein Hirt und wahrscheinlich auch eines Hirten Sohn. Er war ein Zeitge= nosse der Propheten Jesaias und Hoseas, und trat eberfalls unter Jerobeam II. im israelitischen Reiche auf, aber nur etwas früher, als jene beyden Männer, etwa zwischen 788 und 782 v. Chr. Seine Aussprüche machten soviel Aufsehen, daß Amazia, ein Staatsminister, und Priester, seine Verweisung aus dem Lande bewirkte. Die hohe Blüte des Reichs, welches sich unter Jerobeam II. in den glücklichsten Umständen befand, hatte Stolz, Uebermuth, Lurus der Großen, Hårte und Fühllosigkeit gegen Arme und Ohnmachtige erzeugt. Zum Lurus gesellte sich Abgötterey und Bilderdienst. Gegen diese Laster erklärt sich der Prophet mit vielem Nachbruck Cap. 2, 6-8. 5, 9. 10. 5, 12. 15. 16. 7, 1-9. Wiewohl nun Israel der Hauptschauplah seiner Weissa= gungen war, so find doch auch einige seiner Orakel ges gen verschiedene angränzende Reiche, wie Damaskus, Gaza, Ammon, Moab, Edom gerichtet §. 124. Uebvis

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gens sieht man es mehreren seiner Orakel an, daß er in der freyen Natur gebildet worden ist: er liebt Bilder und Vergleichungen, die vom lande und Hirtenleben hergenommen find d. h. sie haben einen pastoralen Charakter. Daher das oft vorkommende Bild vom tdwen und andern wilden Thieren Cap. 5, 4. 12. 5, 19. die Gleichnisse von Fruchtkörben, Kornwagen it. f. f. und viele schöne Naturschilderungen Cap. 5, 18. 4, 15. Dabey find seine Vorstellungen doch lebendig, sie verwandeln sich zuweilen in Gesichte. Seine Weisfagungen find bestimmt und die Sprache edel und kraftvoll. Mehrere feiner Sittengemälde passen auf alle Zeiten. Geschmackvoll überfest und erläutert ist Amos von Jufti 1799.

S. 142.

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Obadja. Gegenstand und Bestimmung seiner Beissagungen.

Das Betragen der Edomiter gegen ihre Halbbrü ber, die Hebråer - diese stammten von Jakob, jenë von Jakobs Bruder, Esau ab war von jeher tückisch und lief immer auf Verråtherey hinaus; besonders be schuldigen Jeremias und Ezechiel die Edomiter einer boshaften Schadenfreude über den Untergang Jerusa lems und des Reiches Juda und rechnen sie unter die Zerstörer ihres Vaterlandes. Obadja warnt sie, fich nicht dem Wahne zu überlassen, daß sie unüberwindlich seyen, auch ihre Felsenwohnungen können sie nicht vor der Ahndung Jehova's schüßen, wenn sie an den Mißhandlungen seines Schußvolkes Theil nåhmen; auch sie erwarte der Fall und die jest unglücklichen Juden wür den dereinst eine glückliche Wendung ihres Schicksals erfahren. Wie alle Propheten, so schließt auch Obadja mit einer Schilderung glücklicher Zeiten und ewiger Triumphe, die er sehr originell beschreibt. Jeremias, Zweiter Theil

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der mehrere Orakel in seine Sammlung aufgenommen hat, welche andern Propheten ursprünglich angehörten, hat auch dieses Orakel des Obadja Cap. 49, nachgeahmt. Eine Uebersetzung davon hat man in Eichhorns hebräischen Propheten ster Band S. 602 — 610.

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10. 143.

Id nas. Lebensumstånde desselben und Inhalt seines Buchs.

Jonas war der Sohn eines gewiffen Amithai und vielleicht derselbe, dessen 2. Kon. 14, 24. gedacht und deffen Vater ebenfalls Amithai genennt wird. Wåre dieß wirklich der Fall, so håtte er zu Jerobeams 11. Zeiten gelebt und theils im Reiche Israel geweissaget, theils den Niniviten Buße gepredigt. Die kleine von ihm vorhandene Schrift ist schon deshalb, merkwürdig, von der

weil die Erza Sendung Jonas nach Ni

nive vielfach bespöttelt worden ist. Der Inhalt derfelben ist dieser: Jonas erhält von Gott Befehl, den Einwohnern der Stadt Ninive ihren Untergang zu vers kündigen, wenn sie sich nicht bessern würden. Jonas fürchtet, es möchte ihm Schande machen, wenn nach erfolgter Befferung von Seiten der Miniviten nicht Unglück und Verderben über sie hereinbråche und weigert sich also, die Sendung anzunehmen. In dem Wahne, den Befehlen Gottes durch die Flucht in ein entferntes Land zu entgehen, geht er zu Schiffe, um nach Tarteffus in Spanien zu entfliehen. Es entsteht ein Sturm, die ganze Reisegesellschaft geräth in Verwirrung, nur Jonas schläft. Das Schiffsvolk hält diesen Sturm nach dem Glauben der alten Welt für ein Zeichen des göttlichen Zorns gegen irgend eines feiner Mitglieder und befragt, um diesen vermeintlichen Verbrecher herauszubringen, das Loes. Das Loos trift wirklich den Schuldigen. Mit falter Entschlossenheit bietet sich Jos

nas an, ein Raub der Wellen zu werden. Das Schiffs= volk bittet ihn dringend, dies nicht zu thun und will ihn lieber ans Land sehen. Doch Jonas bleibt ben seinem Entschluß und nun entschließt man sich, unter Gebeten, Opfern und Gelübden ihn über Bord zu werfen. Im Meer verschlingt ihn ein großer Fisch, behält ihn drey Lage und drey Nächte bey sich und speyt ihn darauf frisch und gesund wieder ans land. Nun begiebt sich Jonas nach Ninive und droht der ganzen Stadt nach 40 Tagen den Untergang, wenn sie sich nicht während dieser Zeit beffern würde. Doch alles, vom Kleinsten bis zum Größten, entschließt sich zur Besserung, sucht die Gottheit durch Beten und Fasten auszusöhnen und die Stadt wird erhalten. Darüber ist Jonas äusserst unzufrieden und wünscht sich den Tod, weil seine Prophetenehre compromittirt und aufs Spiel gesezt sey. Doch noch hoffte er, die Stadt bald in ihren Trümmern unters gehen zu sehen und seht sich, um dieß mit anzusehen, ihr gegen über in eine Hütte, über welche ein Wun derbaum, der in einer Nacht aufgewachsen war, seis nen Schatten warf. Um ihn von der Thorheit sei ner Wünsche zurückzubringen, läßt Gott diesen Wunderbaum durch den Stich eines Insectes bey einem heißen Winde verdorren. Ueber den Verlust seines Schattens bricht Jonas in die vermessenste Ungeduld aus und wünscht sich abermals den Tod. Dieß veranlaßt denn Gott, den můrrischen Propheten durch sein eigenes Be tragen zurechtzuweisen. ,,So? fragt er ihn, der Ver luft einer Kleinigkeit, wie der dir bisher gewährte Schatten, geht dir so nahe und mir willst du es verargen, wenn ich sovielen Tausenden meiner Geschöpfe auf ihre Besserung Verschonung angedeihen lasse? Und hiermit endet die Erzählung.

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S. 144.

Gehalt und Zweck dieses Buches.

Da nun diese Erzählung so mancherley Schwie rigkeiten hat und der Charakter des Propheten in eis nem so nachtheiligen Lichte erscheint, so haben die Auss leger mancherley Versuche gemacht, sie wahrscheinlicher zu machen. Daß es heißt: Jonas sey von einem See fische verschlungen worden, dieß würde, wåre sonst alles glaublich und wahrscheinlich, nur dann Schwierigkeiten machen, wenn das Original ausdrücklich von einem Wallfische spräche, da dieser nur kleine Fische, z. B. Håringe, aber nicht Menschen verschlingen kann. Allein dem Original zufolge hat man überhaupt an ein Seeun geheuer, an einen Haifisch oder Carcharias zu denken, in dessen Bauche man nach der Versicherung eines glaubwürdigen Reisenden allerdings einmal einen Reuter mit der ganzen Rüstung gefunden hat. Doch es finden sich der Umstände mehrere, die es nicht erlauben, diese Erzählung als ein wirkliches Factum anzusehen. Wie ist es möglich, daß Jonas während eines hefti gen Sturmes auf der See in einem tiefen Schlafe liegen kann? Ist es nicht sonderbar, daß das Loos grade den Schuldigen trifft? Und wie abscheulich erscheint nicht der Charakter des Propheten, da er nur dann drohen will, wann er gewiß hoffen darf, daß die Bef= ferung der Niniviten nicht erfolgen und sie wirklich untergehen werden? der sich den Tod wünscht, als er Besserung erfolgen und seine Drohung unerfüllt sieht? der auch nach der wunderbarsten Rettung nicht kluger und besser spricht und handelt? Und wenn auch 1758 ein Matrose, der unversehens ins Meer fiel und, augenblicklich von einem Haifisch verschlungen, dennoch lebendig von demselben wieder ausgespieen ward, weil seine Kameraden sogleich auf das Seeungeheuer feuerten, wie ist es möglich, daß Jonas drey Tage und

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