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fußendes Studium, das ausgedehnte Zusammenstellungen von Daten von veränderlichem und oft recht unsicherem Werte zur Grundlage hatte. Das ist der Grund, weshalb der Gegenstand so häufig von den Geologen vernachlässigt wurde eine Vernachlässigung, die sich schon in der kurzen Behandlung des Gegenstandes spiegelte, die ihm selbst in den größeren Handbüchern der Geologie zuteil wurde. Amerika hat bei der neuen Bewegung für das Studium der Erdbeben bis jetzt nur geringen Anteil gehabt. Das kalifornische Unglück am 18. April 1906 aber hat in ganz Amerika ein lebhaftes Interesse für den Gegenstand erweckt, und es ist sehr wahrscheinlich, daß die Seismologie bald in dem einen oder anderen unserer gelehrten Institute eine besondere Behandlung erfahren wird. Auch sind schon Pläne im Werden, um mit einer Anzahl von amerikanischen Universitäten Erdbebenstationen zu verbinden.

Sollen wirklich gute Ergebnisse erzielt werden, so ist notwendig, daß die Physiker und die Geologen in engere Beziehungen zu einander gebracht werden, als es bisher der Fall zu sein pflegte. Man darf erwarten, daß die Einrichtung von Erdbebenstationen an Universitäten, wo Seismologie als ein Teil der Geologie gelehrt wird, erfreuliche Erfolge nach dieser Richtung zeitigen wird.

Oft sind wesentliche bei Erdbeben beobachtete Tatsachen übersehen worden, weil sie weniger nach Originalberichten als nach Beschreibungen in Lehrbüchern studiert wurden, die man immer wieder älteren Büchern entnahm. Da die Originalberichte über Erdbeben dem Laien keine großen Schwierigkeiten bereiten sind zahlreiche Beschreibungen lehrreicher Erdbeben nach den Originalquellen in das Buch aufgenommen. Dem Forscher sollen natürlich diese Beschreibungen die Originalabhandlungen nicht ersetzen, auf die verwiesen ist, und die man sich womöglich verschaffen sollte.

Herrn W. D. Johnson, Mitglied der U. S. Geol. Survey, dessen wertvolle Aufnahmen der Erdbebenverwerfungen in Owens Valley hier zum ersten Male veröffentlicht werden, ist der Verfasser zu besonderen Dank verpflichtet. Professor F. W. Kelsey, Professor der klassischen Philologie an der Universität Michigan, hat für die Darstellung der Erdbebentheorien der griechischen Philosophen wertvolle Unterstützung gewährt. Dr. T. H. Holland, Direktor des Geol. Survey of india, hat interessante Original-Photographien zur Verfügung

gestellt, die nach dem indischen Beben von 1897 aufgenommen wurden. Die anderen Herren, welche den Verfasser durch Überlassung von Photographien unterstützt haben, sind an den betreffenden Stellen des Textes erwähnt.

Universität von Michigan.

William Herbert Hobbs.

Vorwort zur deutschen Ausgabe.

Es gereicht mir zur besonderen Befriedigung, daß meine Einführung in die Erdbebenkunde in Europa eine so günstige Aufnahme gefunden hat, daß der Wunsch nach einer deutschen Ausgabe erweckt wurde. Ich freue mich, dadurch zugleich Gelegenheit zu finden, eine Anzahl von Druckfehlern und unerheblichen Irrtümern, aber auch einige ernstere Fehler zu beseitigen, die sich in die erste Ausgabe eingeschlichen hatten. Die seismische Geologie ist, obgleich noch jung, ein recht kräftiges Kind, und ihr Wachstum während der anderthalb Jahre seit der Veröffentlichung des Buches ruft laut nach einer Ausbesserung und Erneuerung ihres Gewandes. Dies gilt ganz besonders von der instrumentellen Seismologie, die sich in Deutschland mit erstaunlicher Schnelligkeit entwickelt hat.

Ich hatte die Freude, aus der Feder meines Freundes Dr. C. Mainka an der Kaiserlichen Hauptstation für Erdbebenforschung in Straßburg nicht nur einen Nachtrag zu dem Literaturverzeichnis über instrumentelle Seismologie, das in der amerikanischen Ausgabe zusammengestellt war, sondern auch eine für die Zwecke dieses Buches verfaßte Beschreibung seines eigenen so erfolgreichen Seismographen zu erhalten. Man findet diese wertvollen Ergänzungen, wie auch eine vollständige Beschreibung des neuen Universal-Seismographen von Marvin in Kapitel XVII. Ein Kapitel in der ursprünglichen Ausgabe, das nur von lokalem Interesse für Amerika war, ist beseitigt und durch ein ganz neues und zeitgemäßes Kapitel über die Anlage der Bauwerke in Erdbebengebieten ersetzt worden. Die furchtbare Katastrophe von Messina hat den Wetteifer der ganzen zivilisierten Welt entfacht, nach Mitteln zu suchen, um die Wiederholung eines solchen Unglückes abzuwenden. Da die Gefahren in erheblichem Maße von den Menschen selbst herbei geführt sind, ist es hohe Zeit, daran zu denken, wie man sich gegen sie schützen kann.

Die Erdbeben-Geologie ist eine junge Wissenschaft und
ich kann nicht erwarten, daß die deutsche Ausgabe, auch
wenn sie gegen die ursprüngliche verbessert ist, ganz frei von
Irrtümern sein wird. Zudem haben oft gleich beachtenswerte
Forscher verschiedene Ansichten, und ich muß daher meine
Leser um Nachsicht bitten, wenn Irrtümer aufgefunden werden,
oder wenn die eine Ansicht eher als die andere in dem Buche
zu Worte kam, dessen Zweck eine vollständige und technische
Betrachtung jedes einzelnen Gegenstandes unmöglich macht.
Universität von Michigan.

William Herbert Hobbs.

1. Kapitel. Die Entwickelung der Erdbebenlehre.

Die,,Erdfeste" eine Täuschung. Erdbeben als übernatürliche Erschei-

nungen. Erdbeben in der Bibel. Poseidon als Erdbebengott. Unter-

irdische Erdbeben ungeheuer bei verschiedenen Völkern. Ansichten

der älteren griechischen Philosophen. Die Theorien des Anaxagoras.

Die aristotelische Theorie. Die Ansichten des Lucrez. Senecas

Verdienste um die Erdbebenkunde. Strabo und Plinius. Erdbeben-

theorien im Mittelalter. Die Kirche und die Lehre von den Erd-

beben. Stützung der vulkanischen Theorie durch von Humboldt

und von Buch. Die moderne Erdbebenforschung. Robert Mallet.

Das große italienische Beben von 1857. Die aristotelische

Theorie in neuem Gewande. Der Emergenzwinkel. Die coseis-

mischen Linien. Die Herd theorie und die seismologische

Forschung. Eduard Sueß und die österreichische Schule der-

Erdbebenforscher. Einteilung der Erdbeben nach Eduard Sueß.

Das Wiedererwachen des Interesses für Erdbebenkunde. Die

neue Erdbebenforschung.

2. Kapitel. Die Ursachen der Erdbeben.

Die Bruch- und die plastische Zone der Erdrinde. Die Spalten-

systeme in der Bruchzone. Daubrées und Willis' Versuche. In

demselben Gestein sind die Falten älter als die Klüfte. Ausgleich-

bewegungen einzelner Stücke der Erdrinde. Seismotektonische

Linien und Lineamente. Ursache der Ausgleich bewegung. Versuch

zur Erklärung der Erdbeben. Beziehung von Erdbebenverwerfungen

zu Linien ohne Vertikalschub. Erdbebenverwerfungen folgen unver-

heilten Spalten. Die elastischen Wellen. Warum auf nachgiebigem

Boden die Stöße stärker fühlbar werden. Die letzte Ursache

der Erdbeben.

3. Kapitel. Die Bebengürtel der Erde. Erdbebengeographie.

Erdbebenkataloge. Das Maß der Gefährdung durch Erdbeben: die

Seismizität. Die Erdbebenkarte von Mallet. Die Karten von

Milne und Davison. Die Erdbebengeographie von De Montessus.

Die Verhältniszahlen von De Montessus. Die Aufeinanderfolge

größerer Erdbeben innerhalb der Gürtel. Beziehungen zwischen

Beben- und Vulkangebieten. Erdbeben und Vulkanausbrüche.

Erdbeben und Gebirgssysteme. Beziehungen zu früheren oder noch

vorhandenen Meeresbecken. Rückblick.

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Vorwiegend mechanische Bewegungen. Rasch aufeinanderfolgende

Stöße. Der,,Sbalzo". Rasch wiederholte longitudinale Stöße.

Kombination wiederholter Stöße in den Schnittpunkten von Ver-

werfungen. Darstellung kombinierter Erdbebenwellen. Drehende

Bewegungen von Gegenständen. Reibungsvibrationen. Reibungs-

vibrationen haben den Charakter von Schallwellen. Nachbeben.

Erderschütterungen aus der Ferne.

6. Kapitel. Die Linien schwerer Erdstöße und die Linea-

mente der Erdoberfläche.

Die selektive Eigenschaft der Erdbeben. Stoßlinien. Das Gesetz

des steilsten Abhanges. Seismische Bedeutung der Flußtäler. Erd-

beben und Schollengebiete. De Montessus' Karte der habituellen

Epizentren. Die Lage versteckter Verwerfungen durch Erdbeben-

stöße verraten. Wiederholung von schweren Stößen an seismotekto-

nischen Linien. Bemerkenswerte Schnitte von seismotektonischen

Linien. Kreuzungsstellen von seismotektonischen Linien in Japan.

Seismotektonische Linien in Kalifornien. Einfluß der Erosion auf die

Oberflächenformen der Erde. Die Lineamente der Erdoberfläche.

Lineamente markieren den Verlauf von Verwerfungen. Zusammen-

gesetzte Natur der Lineamente. Gleichwertigkeit von Lineamenten

und seismotektonischen Linien. Erdbeben und Lineamente im

Osten der Vereinigten Staaten. Verteilung der Seismizität. Be-

ziehungen der Kreuzungsstellen von Lineamenten zu den Epizentren.

Die kleineren Zickzacklinien der Lineamente.

7. Kapitel. Störungen in der Bewegung des Oberflächen-

und Grundwassers

Eine vernachlässigte Seite des Erdbebenstudiums. Einteilung der

Erscheinungen. Bildung von Wasserbecken. Veränderungen an

Flußläufen. Wasserfälle und Strombecken. Austrocknen von Seen

und Sümpfen. Neue Quellen und Änderungen der Ergiebigkeit

bereits vorhandener Quellen. Verhalten von heißen Quellen. Erd-

beben- Springquellen und Geiser. Trichterartige Öffnungen, die

mit kleinen Sandkratern besetzt sind. Sandkegel mit Kratern.

Schlammkegel und Schlammvulkane. Spuren vorgeschichtlicher

Erdbeben. Sandsteinröhren. Wahrscheinliche Ursachen der Stö-

rungen in der Wasserbewegung.

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