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Goethe's Werke.

Nach den vorzüglichsten Quellen revidirte Ausgabe.

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Vorbemerkung des Herausgebers.

Die Entstehungsgeschichte des zweiten Theils des „Faust" bietet nicht das Intereffe und enthält nicht so viel Probleme wie die des ersten, weil der zweite Theil fast ausschließlich Goethe's Greifenalter angehört. Nur der ersten Hälfte des dritten Aktes liegen schon ausgeführte Entwürfe älterer Zeit zu Grunde. Nach Riemer's und Goethe's eignen Andeutungen ist anzunehmen, daß die Konzeption der „Helena" schon in die Frankfurter Zeit, in die Jahre 1774 und 1775 fällt und somit der Kern, gleichsam die Urzelle unsers zweiten Theiles, unter den ältesten Keimen der Goetheschen Fauftdichtung überhaupt aufgesucht werden muß. Im März 1780 las Goethe die nach Weimar mitgebrachte und hier mit Dichtungen aus der alten Welt, wie „Proserpina“ und „Iphigenie," gleichzeitig weiter ausgebildete Helena“ der Herzogin Amalia vor. Dann ist von ihr erst im Jahre 1800 im Briefwechsel mit Schiller die Rede, der schon am 13. September dieses Jahres von Goethe's zweitem Theile des Faust" als einer beschlossenen Sache spricht. Jeßt berührte sich die Helena" mit antikisirenden Dichtungen, wie die Achilleis" und

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„Paläophron und Neoterpe", und sicherlich theilte sie mit dem zuleßt erwähnten kleinen Drama das Metrum, den antiken Trimeter, schon damals. Goethe sprach es aus, wie sehr ihn jest die Gestalt der Helena anzog, so daß ihn wol die Lust vorübergehend anwandelte, auf das Angefangene eine ernsthafte Tragödie zu gründen, also den Stoff aus der Verbindung mit dem „Faust“ zu lösen. Aber auch jezt vermochten diese Erscheinungen von einer so großen Breite und Tiefe" ihn nicht länger als einige Monate zu feffeln. In der Mitte des September hatte er Schiller den Anfang der „Helena“ vorgelesen, wie aus des Leßteren Schreiben vom 23sten hervorgeht. Schiller schreibt: Ihre neuliche Vorlesung hat mich mit einem großen und vornehmen Eindruck entlassen; der edle Geist der alten Tragödie weht aus dem Monologe Einem entgegen und macht den gehörigen Effekt, indem er ruhig mächtig das Tiefste aufregt. Wenn Sie auch sonst nichts Poetisches von Jena zurückbrächten als dieses, und was Sie über den ferneren Gang dieser tragischen Partie schon mit sich ausgemacht haben, so wäre Ihr Aufenthalt in Jena belohnt. Gelingt Ihnen diese Synthese des Edlen mit dem Barbarischen, wie ich nicht zweifle, so wird auch der Schlüffel zu dem übrigen Theil des Ganzen gefunden sein, und es wird Ihnen alsdann nicht schwer sein, gleichsam analytisch von diesem Punkt aus den Sinn und den Geist der übrigen Partien zu be stimmen und zu vertheilen; denn dieser Gipfel, wie Sie ihn selbst nennen, muß von allen Punkten des Ganzen gesehen werden und nach allen hinsehen." Nach dem November 1800 findet sich zunächst keine Spur von einer Fortsetzung der Arbeit, welche bis zum Jahre

1824 völlig geruht zu haben scheint. Unter dem Monolog, den Schiller auch in dem Briefe an Körner (v.2. Oktober 1800) rühmte, kann nur der Anfang des jeßigen dritten Akts verstanden werden. Bis wie weit aber die dem Jahre 1800 angehörigen Bestandtheile reichen, ist nicht mit Sicherheit festzustellen. Vielleicht möchten die Worte der Phorkyas (S. 137) als die äußerste Grenze anzusehen sein.

Im Uebrigen ist der ganze zweite Theil der Tragödie in den sechs Jahren von 1825 bis 1831 neu entstanden. Zu den vier andern Akten sind gewiß nur sehr geringfügige Bruchstücke und Schemata älterer Zeit verwendet worden. Während daher der erste Theil sich sehr allmählig und ruckweise in cinem mehr als dreißigjährigen Zeitraume zusammenseßte, ist der um die Hälfte längere zweite Theil das Werk der fast ununterbrochenen, konzentrirtesten Thätigkeit der sechs lezten Lebensjahre des Dichters.*)

Der zweite Theil hat vor dem ersten eine größere Gleichmäßigkeit und Einheit des Stils voraus. Das Ganze

*) Am 28. Januar 1827 schreibt Wilh. v. Humboldt nach einem Besuche in Weimar über Goethe (Briefe an Welder, S. 140): „Er zersplittert nicht seine Zeit dabei (bei der Herausgabe seiner Schriften) auf eine kleinliche Weise, sondern geht daran, das Wichtige und Große, was noch der lehten Hand bedurfte, zu vollenden." Zur Fortseßung des „Faust" hatte im Jahre 1824 Eckermann zuerst den Anstoß gegeben, dessen fortdauerndem Einflusse die Vollendung wesentlich zu danken ist, wie Goethe selbst anerkannte (Burkhardt, Goethe's Unterhaltungen mit dem Kanzler v. Müller. 1870. S. 142), und wie auch aus nachstehendem Auszuge aus Goethe's Tagebuch, deffen Mittheilung wir der Güte des Freih. v. Biedermann zu Dresden verdanken, zu schließen ist: 1826.

Sonnt. 28. Apr. Edermann

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Ich las ihm Einiges aus „Helena."

Mont. 14. Mai. Abends Eckermann, den ich den Anfang der „Helena“ lefen ließ und mit ihm besprach.

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