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er die vom Staate anvertrauten Rechte dem Willen, d. h. Gesezen des Staates gemäß genießt und verwaltet.

Unter dem Regime des Bürgerthums fallen die Arbeitenden stets den Besitzenden, d. h. denen, welche irgend ein Staatsgut (und alles Besigbare ist Staatsgut, gehört dem Staate und ist nur Lehen der Einzelnen) zu ihrer Verfügung haben, besonders Geld und Gut, also den Capitalisten in die Hände. Es kann der Arbeiter seine Arbeit nicht verwerthen nach dem Maße des Werthes, welchen sie für den Genießenden hat. „Die Arbeit wird schlecht bezahlt!" Den größten Gewinn hat der Capitalist davon.

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Gut und mehr als gut werden nur die Arbeiten derjenigen bezahlt, welche den Glanz und die Herrschaft des Staates erhöhen, die Arbeiten hoher Staats diener. Der Staat bezahlt gut, damit seine guten Bürger", die Besizenden, ohne Gefahr schlecht bezahlen können; er sichert sich seine Diener, aus welchen er für die guten Bürger" eine Schußmacht, eine „Polizei“ (zur Polizei gehören Soldaten, Beamten aller Art, z. B. die der Justiz, Erziehung u. s. w., kurz die ganze „Staatsmaschine“) bildet, durch gute Bezahlung, und die „guten Bürger“ entrichten gern hohe Abgaben an ihn, um desto niedrigere ihren Arbeitern zu leisten.

Aber die Classe der Arbeiter bleibt, weil in dem, was sie wesentlich sind, ungeschüßt (denn nicht als Arbeiter genießen sie den Staatsschuß, sondern als seine Unterthanen haben sie einen Mitgenuß von der Polizei, einen sogenannten Rechtsschuß), eine diesem Staate, diesem Staate der Besizenden, diesem „Bürgerkönigthum“, feindliche Macht. Ihr Princip, die Arbeit, ist nicht seinem Werthe nach anerkannt: es wird ausgebeutet, eine Kriegsbeute derBesizenden, der Feinde.

Die Arbeiter haben die ungeheuerste Macht in Händen, und wenn sie ihrer einmal recht inne würden und sie gebrauchten, so widerstände ihnen nichts: sie dürften nur die Arbeit einstellen und das Gearbeitete als das Ihrige ansehen und genießen. Dies ist der Sinn der hie und da auftauchenden Arbeiterunruhen.

Der Staat beruht auf der - Sklaverei der Arbeit. Wird die Arbeit frei, so ist der Staat verloren.

§. 2. Der sociale Liberalismus.

Wir sind freigeborene Menschen, und wohin Wir blicken, sehen Wir Uns zu Dienern von Egoisten gemacht! Sollen Wir darum auch Egoisten werden? Bewahre der Himmel, Wir wollen lieber die Egoisten unmöglich machen! Wir wollen sie alle zu „Lumpen“ machen, wollen Alle nichts haben, damit „Alle“ haben.

So die Socialen.

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Wer ist diese Person, die Ihr „Alle“ nennt? „Gesellschaft“ ! Ist sie denn aber leibhaftig? Leib! Ihr? Ihr seid ja selbst kein Leib; leibhaftig, auch Du und Du, aber Ihr zusammen seid nur Leiber, kein Leib. Mithin hätte die einige Gesellschaft zwar Leiber zu ihrem Dienste, aber keinen einigen und eigenen Leib. Sie wird eben, wie die „Nation“ der Politiker, nichts als ein „Geist“ sein, der Leib an ihm nur Schein.

Die Freiheit des Menschen ist im politischen Liberalismus die Freiheit von Personen, von persönlicher Herrschaft, vom Herrn: Sicherung jeder einzelnen Person gegen andere Personen, persönliche Freiheit.

Es hat keiner etwas zu befehlen, das Gesetz allein befiehlt.

Aber sind die Personen auch gleich geworden, so doch nicht ihr Besißthum. Und doch braucht der Arme den Reichen, der Reiche den Armen, jener das Geld des Reichen, dieser die Arbeit des Armen. Also es braucht keiner den Andern als Person, aber er braucht ihn als Gebenden, mithin als einen, der etwas zu geben hat, als Inhaber oder Besizer. Was er also hat, das macht den Mann. Und im Haben oder an „Habe“ sind die Leute ungleich.

Folglich, so schließt der sociale Liberalismus, muß Keiner haben, wie dem politischen Liberalismus zufolge Keiner befehlen sollte, d. h. wie hier der Staat allein den Befehl erhielt, so nun die Gesellschaft allein die Habe.

Indem nämlich der Staat eines Jeden Person und Eigenthum gegen den Andern schüßt, trennt er sie von einander: Jeder ist sein Theil für sich und hat sein Theil für sich. Wem genügt,

was er ist und hat, der findet bei diesem Stande der Dinge seien Rechnung; wer aber mehr sein und haben möchte, der sieht sich nach diesem Mehr um und findet es in der Gewalt anderer Personen. Hier geräth er auf einen Widerspruch: als Person steht keiner dem Andern nach, und doch hat die eine Person, was die andere nicht hat, aber haben möchte. Also, schließt er daraus, ist doch die eine Person mehr als die andere, denn jene hat, was sie braucht, diese hat es nicht, jene ist ein Reicher, diese ein Armer.

Sollen Wir, fragt er sich nunmehr weiter, wieder aufleben lassen, was Wir mit Recht begruben, sollen Wir diese auf einem Umwege wiederhergestellte Ungleichheit der Personen gelten lassen? Nein, Wir müssen im Gegentheil, was nur halb vollbracht war, ganz zu Ende führen. Unserer Freiheit von der Person des Andern fehlt noch die Freiheit von dem, worüber die Person des Andern gebieten kann, von dem, was sie in ihrer persönlichen Macht hat, kurz von dem „persönlichen Eigenthum“. Schaffen Wir also das persönliche Eigenthum ab. Keiner habe mehr etwas, jeder sei ein Lump. Das Eigenthum sei un persönlich, es gehöre Gesellschaft.

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Vor dem höchsten Gebieter, dem alleinigen Befehlshaber, waren Wir alle gleich geworden, gleiche Personen, d. h. Nullen.

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Vor dem höchsten Eigenthümer werden Wir alle gleiche Lumpe. Für jezt ist noch Einer in der Schäßung des Andern ein „Lump“, „Habenichts“; dann aber hört diese Schäßung auf, Wir sind allzumal Lumpe, und als Gesammtmasse der communistischen Gesellschaft könnten Wir Uns „Lumpengesindel“ nennen.

Wenn der Proletarier seine beabsichtigte „Gesellschaft“, worin der Abstand von Reich und Arm beseitigt werden soll, wirklich gegründet haben wird, dann ist er Lump, denn er weiß sich dann etwas damit, Lump zu sein, und könnte „Lump“ so gut zu einer ehrenden Anrede erheben, wie die Revolution das Wort „Bürger“ dazu erhob. Lump ist sein Ideal, Lumpe sollen Wir alle werden.

Dies ist im Interesse der „Menschlichkeit“ der zweite Raub am „Persönlichen“. Man läßt dem Einzelnen weder Befehl noch Eigenthum; jenen nahm der Staat, dieses die Gesellschaft.

& No, nicht in der Gesellschaft, wohl aber in den gesellschaftlicher

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Einrichtungen.

Weil in der Gesellschaft sich die drückendsten Uebelstände bemerkbar machen, so denken besonders die Gedrückten, also die Glieder aus den unteren Regionen der Societät, die Schuld in der Gesellschaft zu finden, und machen sich's zur Aufgabe, die rechte Gesellschaft zu entdecken. Es ist das nur die alte Erscheinung, daß man die Schuld zuerst in allem Anderen als in sich sucht; also im Staate, in der Selbstsucht der Reichen u. s. w., die doch gerade unserer Schuld ihr Dasein verdanken.

Die Reflexionen und Schlüsse des Communismus sehen sehr einfach aus. Wie die Sachen dermalen liegen, also unter den jezigen Staatsverhältnissen, stehen die Einen gegen die Andern, und zwar die Mehrzahl gegen die Minderzahl im Nachtheil. Bei diesem Stande der Dinge befinden sich jene im Wohlstande, diese im Nothstande. Daher muß der gegenwärtige Stand der Dinge, d. i. der Staat (status Stand) abgeschafft werden. Und was an seine Stelle? Statt des vereinzelten Wohlstandes gemeiner Wohlstand, ein Wohlstand Aller.

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Durch die Revolution wurde die Bourgeoisie allmächtig und alle Ungleichheit dadurch aufgehoben, daß Jeder zur Würde eines Bürgers erhoben oder erniedrigt wurde: der gemeine Mann erhoben, der Adlige

erniedrigt: der dritte Stand wurde einziger

Stand, nämlich Stand der
der Communismus: Nicht
Wesen, daß Wir alle

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darin besteht unsere Würde und unser die gleichen Kinder des Staates, unserer Mutter, sind, alle geboren mit dem gleichen Anspruch auf ihre Liebe und ihren Schuh, sondern darin, daß Wir alle für einander da sind. Dies ist unsere Gleichheit oder darin sind Wir gleich, daß Ich so gut als Du und Ihr alle, jeder für den Andern, thätig sind oder „arbeiten“, also darin, daß jeder von Uns ein Arbeiter ist. Nicht auf das kommt es uns an, was Wir für den Staat sind, nämlich Bürger, also nicht auf unser Bürgerthum, sondern auf das, was Wir für einander sind, nämlich darauf, daß Jeder von Uns nur durch den Andern existirt, der, indem er für meine Bedürfnisse sorgt, zugleich von Mir die seinigen befriedigt sieht. Er arbeitet z. B. für meine Kleidung (Schneider), Ich für sein Vergnügungsbedürfniß (Comödienschreiber,

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Stimer spricht für nicht von modernen. Seine Einvendung haben keinen Lozug auf die Auffassung 123 des Communismus. seitige

Seiltänzer u. s. w.), er für meine Nahrung (Landwirth u. s. w.), Ich für seine Belehrung (Gelehrter u. s. w.). Also das Arbeiterthum ist unsere Würde und unsere Gleichheit.

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Welchen Vortheil bringt Uns das Bürgerthum? Lasten! Und wie hoch schlägt man unsere Arbeit an? So niedrig als möglich! Arbeit ist aber gleichwohl unser einziger Werth; daß Wir Arbeiter sind, das ist das Beste an Uns, das ist unsere Bedeutung in der Welt, und darum muß es auch unsere Geltung werden und muß zur Geltung kommen. Was könnt Ihr Uns entgegenstellen? Doch auch nur - Arbeit. Nur für Arbeit oder Leistungen sind Wir Euch eine Recompense schuldig, nicht für eure bloße Existenz; auch nicht für das, was Ihr für Euch seid, sondern nur für das, was Ihr für Uns seid. Wodurch habt Ihr Ansprüche an Uns? Etwa durch eure hohe Geburt u. s. w.? Nein, nur durch das, was Ihr Uns Erwünschtes oder Nügliches leistet. So sei es denn auch so: Wir wollen Euch nur so viel werth sein, als Wir Euch leisten; Ihr aber sollt desgleichen von Uns gehalten werden. Die Leistungen bestimmen den Werth, d. h. diejenigen Leistungen, die Uns etwas werth sind, also die Arbeiten für einander, die gemeinnügigen Arbeiten. Jeder sei in den Augen des Andern ein Arbeiter. Wer Nüßliches verrichtet, der steht Keinem nach, oder - alle Arbeiter (Arbeiter natürlich im Sinne von „gemeinnüßiger", d. h. communistischer Arbeiter) sind gleich. Da aber der Arbeiter seines Lohnes werth ist, so sei auch der Lohn gleich.

So lange das Glauben für die Ehre und Würde des Menschen ausreichte, ließ sich gegen keine auch noch so anstrengende Arbeit etwas einwenden, wenn sie nur den Menschen nicht im Glauben hinderte. Hingegen jezt, wo Jeder sich zum Menschen ausbilden soll, fällt die Bannung des Menschen an maschinenmäßige Arbeit zusammen mit der Sklaverei. Muß ein Fabrikarbeiter sich zwölf Stunden und mehr todtmüde machen, so ist er um die Menschwerdung gebracht. Jedwede Arbeit soll den Zweck haben, daß der Mensch befriedigt werde. Deshalb muß er auch in ihr Meister werden, d. h. sie als eine Totalität schaffen können. Wer in einer Stecknadelfabrik nur die Knöpfe aufseßt, nur den Draht zieht

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