Genießt die freie Weise Uns hat ein Gott gesegnet Durch Grillen nicht gedränget, Durch Zieren nicht geenget, Mit jedem Schritt wird weiter Dauer im Wechfel. Hielte diesen frühen Segen Soll ich mich des Grünen freuen? Willst du nach den Früchten greifen, Du nun selbst! Was felsenfeste Jene Hand, die gern und milde Das gegliederte Gebilde, Alles ist ein andres nun. Und so eilt's zum Element. Goethe, sämmtl. Werke. I. 7 Laß den Anfang mit dem Ende Danke, daß die Gunst der Musen Den Gehalt in deinem Busen Tischlied. Mich ergreift, ich weiß nicht wie, Himmlisches Behagen. Will mich's etwa gar hinauf Zu den Sternen tragen? Doch ich bleibe lieber hier, Kann ich redlich sagen, Beim Gesang und Glase Wein Auf den Tisch zu schlagen. Wundert euch, ihr Freunde, nicht, Wie ich mich gebärde; Wirklich ist es allerliebst Auf der lieben Erde; Darum schwör' ich feierlich Da wir aber allzumal So beisammen weilen, Dächt' ich, klänge der Pokal Zu des Dichters Zeilen. Gute Freunde ziehen fort, Wohl ein hundert Meilen, Darum soll man hier am Ort Anzustoßen eilen. Lebe hoch, wer Leben schafft! Das ist meine Lehre. Unser König denn voran, Ihm gebührt die Ehre. Gegen inn- und äußern Feind Seht er sich zur Wehre; Mehr noch wie er mehre. Nun begrüß' ich sie sogleich, Sie die einzig Eine. Jeder denke ritterlich Sich dabei die Seine. Merket auch ein schönes Kind Wen ich eben meine, Nun so nice sie mir zu: Leb' auch so der Meine! Freunden gilt das dritte Glas, Zweien oder dreien, Die mit uns am guten Tag Sich im Stillen freuen, Und der Nebel trübe Nacht Diesen sey ein Hoch gebracht, Breiter wallet nun der Strom Mit vermehrten Wellen. Leben jezt im hohen Ton Die sich mit gedrängter Kraft In des Glückes Sonnenschein Wie wir nun zusammen sind, Sind zusammen viele. Wohl gelingen denn, wie uns, Andern ihre Spiele! Von der Quelle bis ans Meer Mahlet manche Mühle, Und das Wohl der ganzen Welt Gewohnt, gethan. Ich habe geliebet; nun lieb' ich erst recht! Erst war ich der Diener, nun bin ich der Knecht. Erst war ich der Diener von Allen; Nun fesselt mich diese scharmante Person, Sie thut mir auch alles zur Liebe, zum Lohn, Sie kann nur allein mir gefallen. |