Vanitas! vanitatum vanitas! Ich hab' mein Sach auf Nichts gestellt, Juchhe! Drum ist's so wohl mir in der Welt; Und wer will mein Camerade seyn, Ich stellt mein Sach auf Geld und Gut, Juchhe! Darüber verlor ich Freud' und Muth; weh! Die Münze rollte hier und dort, Und hascht' ich sie an einem Ort, Am andern war sie fort. Auf Weiber stellt' ich nun mein Sach, Inchbe! Daher mir kam viel Ungemach; weh! Die Falsche sucht' sich ein ander Theil, Die Treue macht' mir Langeweil: Die Beste war nicht feil. Ich stellt mein Sach auf Reis' und Fahrt, Juchhe! und ließ meine Vaterlandesart; O weh! und mir behagt' es nirgends recht, Die Kost war fremd, das Bett war schlecht, Niemand verstand mich recht. Ich stellt' mein Sach auf Ruhm und Ehr, Und sieh! gleich hatt' ein Andrer mehr; Wie ich mich hatt' hervorgethan Da sahen die Leute scheel mich an, Hatte Keinem recht gethan. Ich seßt' mein Sach auf Kampf und Krieg, Juchhe! Und uns gelang so mancher Sieg; Juchbe! Wir zogen in Feindes Land þinein, Dem Freunde sollt's nicht viel besser seyn, Und ich verlor ein Bein. Nun hab' ich mein Sach auf Nichts gestellt, Juchbe! Und mein gehört die ganze Welt; Juchhe! Zu Ende geht nun Sang und Schmaus. Nur trinkt mir alle Neigen aus; Die leßte muß heraus! Frech und froh. Mit Mädchen sich vertragen, Mit vielem läßt sich schmausen; Will sie sich nicht bequemen, Laßt alle nur mißgönnen, Was sie nicht nehmen können. Und seyd von Herzen frob; Das ist das A und O. So fahret fort zu dichten, Kriegsglück. Verwünschter weiß ich nichts im Krieg Man geht getrost von Sieg zu Sieg Hat abgepackt und aufgepackt Und weiter nichts ereilt, Als daß man auf dem Marsch sich plackt, Im Lager langeweilt. Dann geht das Cantoniren an, Dem Bauer eine Last, Verdrießlich jedem Edelmann, Und Bürgern gar verhaßt. Sey höflich, man bedient dich schlecht, Den Grobian zur Noth; Und nimmt man selbst am Wirthe Recht, Ißt man Profoßen-Brod. Wenn endlich die Kanone brummt Und knattert 's klein Gewehr, Trompet' und Trab und Trommel summt, Da geht's wehl lustig her; Und wie nun das Gefecht befiehlt, Man weichet, man erneut's, Man retirirt, man avancirt Und immer ohne Kreuz. Nun endlich pfeift Musketen - Blei Zum Städtchen, das der Sieger deckt, Die Frauen, die man erst erschreckt, Da thut sich Herz und Keller los, Die Küche darf nicht ruhn; Auf weicher Betten Flaumen - Schooß Kann man sich gütlich thun. Der kleine Flügelbube hupft, Die Wirthin rastet nie, Sogar das Hemdchen wird zerzupft, Das nenn' ich doch Charpie! Hat Eine sich den Helden nun Beinah herangepflegt, So kann die Nachbarin nicht ruhn, Die ihn gesellig hegt. Ein Drittes kommt wohl emsiglich, Am Ende fehlet keins, Und in der Mitte sieht er sich Des sämmtlichen Vereins. Der König hört von guter Hand, Man sey voll Kampfes Lust; Da kömmt behende Kreuz und Band Und zieret Rock und Brust. |