sing uns ein Mährchen, o sing es uns oft Daß ich und der Bruder es lerne; Wir haben schon längst einen Sänger gehofft, Im nächtlichen Schrecken, im feindlichen Graus Der Graf nun so eilig zum Pförtchen hinaus, Ein Töchterlein ist es, da schläft nun das Kind. Nun hellt sich der Morgen, die Welt ist so weit, Und immer sind weiter die Jahre gerückt, Der Vater er schaut ste, wie ist er beglückt! Er kann sich für Freude nicht lassen; - So schön und so edel erscheint sie zugleich, Wie macht sie den Vater, den theuern, so reich! Da reitet ein fürstlicher Ritter heran, Sie recet die Hand aus, der Gabe zu nahn, Er fasset das Händchen so kräftiglich an: Sie sey dir verlobet auf grünendem Plaz Sie segnet der Priester am heiligen Ort, Sie möchte vom Vater nicht scheiden. Der Alte wandelt nun hier und bald dort, Er träget in Freuden sein Leiden. So hab' ich mir Jahre die Tochter gedacht, Sie segn' ich bei Tage, sie segn' ich bei Nacht Er segnet die Kinder; da poltert's am Thor, Was lockst du die Kinder! du Bettler, du Thor! Ergreift ihn, ihr eisernen Schergen! Zum tiefsten Verließ den Verwegenen fort! Die Schergen sie lassen den Würdigen stehn, Die grimmige Wuth, ihn entrüstet das Flehn, Du niedrige Brut! du vom Bettlergeschlecht! Ihr bringt mir Verderben! Geschieht mir doch Recht Noch stehet der Alte mit herrlichem Blick, Man läugnete stets, und man läugnet mit Recht, Daß je sich der Adel erlerne, Die Bettlerin zeugte mir Bettlergeschlecht Die Kinder sie hören's nicht gerne. Und wenn euch der Gatte, der Vater verstößt, Die heiligsten Bande verwegentlich lös't, So kommt zu dem Vater, dem Ahnen! Die Burg die ist meine! Du hast sie geraubt, Rechtmäßiger König er kehret zurück, So rufet der Alte mit freundlichem Blick: Erhole dich, Sohn! Es entwickelt sich gut, Die Fürstin sie zeugte dir fürstliches Blut Das Veilchen. Ein Veilchen auf der Wiese stand Da kam eine junge Schäferin Mit leichtem Schritt und munterm Sinn Daher, daher, Die Wiese her, und sang. Ach! denkt das Veilchen, wär' ich nur Die schönste Blume der Natur, Ach nur ein kleines Weilchen, Bis mich das Liebchen abgepflückt Und an dem Busen matt gedrückt! Ein Viertelstündchen lang! Ach! aber ach! das Mädchen kam Es sank und starb und freut' sich noch: Zu ihren Füßen doch. Der untreue Knabe. Es war ein Buhle frech genug, Das braune Mädel das erfuhr, Vergingen ihr die Sinnen; Sie lacht' und weint' und bet't' und schwur, So fuhr die Seel' von hinnen, Die Stund' da sie verschieden war, Wird bang dem Buben, graus't sein Haar, Es treibt ihn fort zu Pferde. |