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sing uns ein Mährchen, o sing es uns oft Daß ich und der Bruder es lerne;

Wir haben schon längst einen Sänger gehofft,
Die Kinder sie hören es gerne.

Im nächtlichen Schrecken, im feindlichen Graus
Verläßt er das hohe, das herrliche Haus,
Die Schäße die hat er vergraben.

Der Graf nun so eilig zum Pförtchen hinaus,
Was mag er im Arme denn haben?
Was birget er unter dem Mantel geschwind?
Was trägt er so rasch in die Ferne?

Ein Töchterlein ist es, da schläft nun das Kind.
Die Kinder sie hören es gerne.

Nun hellt sich der Morgen, die Welt ist so weit,
In Thälern und Wäldern die Wohnung bereit,
In Dörfern erquickt man den Sänger;
So schreitet und heischt er undenkliche Zeit,
Der Bart wächs't ihm länger und länger;
Doch wächst in dem Arme das liebliche Kind,
Wie unter dem glücklichsten Sterne,
Geschüßt in dem Mantel vor Regen und Wind
Die Kinder sie hören es gerne.

Und immer sind weiter die Jahre gerückt,
Der Mantel entfärbt sich, der Mantel zerstückt,
Er könnte sie länger nicht fassen.

Der Vater er schaut ste, wie ist er beglückt!

Er kann sich für Freude nicht lassen;

-

So schön und so edel erscheint sie zugleich,
Entsproffen aus tüchtigem Kerne,

Wie macht sie den Vater, den theuern, so reich!
Die Kinder sie hören es gerne.

Da reitet ein fürstlicher Ritter heran,

Sie recet die Hand aus, der Gabe zu nahn,
Almosen will er nicht geben.

Er fasset das Händchen so kräftiglich an:
Die will ich, so ruft er, aufs Leben!
Erkennst du, erwiedert der Alte, den Schaz,
Erhebst du zur Fürstin sie gerne;

Sie sey dir verlobet auf grünendem Plaz
Die Kinder sie hören es gerne.

Sie segnet der Priester am heiligen Ort,
Mit Lust und mit Unlust nun ziehet sie fort,

Sie möchte vom Vater nicht scheiden.

Der Alte wandelt nun hier und bald dort,

Er träget in Freuden sein Leiden.

So hab' ich mir Jahre die Tochter gedacht,
Die Enkelin wohl in der Ferne;

Sie segn' ich bei Tage, sie segn' ich bei Nacht
Die Kinder sie hören es gerne.

Er segnet die Kinder; da poltert's am Thor,
Der Vater da ist er! Sic springen hervor,
Sie können den Alten nicht bergen

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Was lockst du die Kinder! du Bettler, du Thor! Ergreift ihn, ihr eisernen Schergen!

Zum tiefsten Verließ den Verwegenen fort!
Die Mutter vernimmt's in der Ferne,
Sie eilet, sie bittet mit schmeichelndem Wort
Die Kinder sie hören es gerne.

Die Schergen sie lassen den Würdigen stehn,
Und Mutter und Kinder sie bitten so schön;
Der fürstliche Stolze verbeißet

Die grimmige Wuth, ihn entrüstet das Flehn,
Bis endlich sein Schweigen zerreißet.

Du niedrige Brut! du vom Bettlergeschlecht!
Verfinsterung fürftlicher Sterne!

Ihr bringt mir Verderben! Geschieht mir doch Recht
Die Kinder sie hören's nicht gerne.

Noch stehet der Alte mit herrlichem Blick,
Die eisernen Schergen sie treten zurück,
Es wächst nur das Toben und Wüthen.
Schon lange verflucht' ich mein ehliches Glück,
Das sind nun die Früchte der Blüthen!

Man läugnete stets, und man läugnet mit Recht,

Daß je sich der Adel erlerne,

Die Bettlerin zeugte mir Bettlergeschlecht

Die Kinder sie hören's nicht gerne.

Und wenn euch der Gatte, der Vater verstößt,

Die heiligsten Bande verwegentlich lös't,

So kommt zu dem Vater, dem Ahnen!
Der Bettler vermag, so ergraut und entblößt,
Euch herrliche Wege zu bahnen.

Die Burg die ist meine! Du hast sie geraubt,
Mich trieb dein Geschlecht in die Ferne;
Wohl bin ich mit köstlichen Siegeln beglaubt!
Die Kinder sie hören es gerne.

Rechtmäßiger König er kehret zurück,
Den Treuen verleiht er entwendetes Glück,
Ich löse die Siegel der Schäße.

So rufet der Alte mit freundlichem Blick:
Euch künd' ich die milden Geseße.

Erhole dich, Sohn! Es entwickelt sich gut,
Heut einen sich selige Sterne,

Die Fürstin sie zeugte dir fürstliches Blut
Die Kinder sie hören es gerne.

Das Veilchen.

Ein Veilchen auf der Wiese stand
Gebückt in sich und unbekannt,
Es war ein herzig's Veilchen.

Da kam eine junge Schäferin

Mit leichtem Schritt und munterm Sinn

Daher, daher,

Die Wiese her, und sang.

Ach! denkt das Veilchen, wär' ich nur

Die schönste Blume der Natur,

Ach nur ein kleines Weilchen,

Bis mich das Liebchen abgepflückt

Und an dem Busen matt gedrückt!
Ach nur, ach nur

Ein Viertelstündchen lang!

Ach! aber ach! das Mädchen kam
Und nicht in Acht das Beilchen nahm,
Ertrat das arme Veilchen.

Es sank und starb und freut' sich noch:
Und sterb' ich denn, so sterb' ich doch
Durch sie, durch sie,

Zu ihren Füßen doch.

Der untreue Knabe.

Es war ein Buhle frech genug,
War erst aus Frankreich kommen,
Der hatt' ein armes Mädel jung
Gar oft in Arm genommen,
Und liebgekos't und liebgeherzt,
Als Bräutigam herumgescherzt,
Und endlich sie verlassen.

Das braune Mädel das erfuhr,

Vergingen ihr die Sinnen;

Sie lacht' und weint' und bet't' und schwur,

So fuhr die Seel' von hinnen,

Die Stund' da sie verschieden war,

Wird bang dem Buben, graus't sein Haar,

Es treibt ihn fort zu Pferde.

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