Schöner Jüngling! kannst nicht länger leben; Du verstechest nun an diesem Ort. Meine Kette hab' ich dir gegeben; Deine Locke nehm' ich mit mir fort. Morgen bist du grau, Und nur braun erscheinst du wieder dørt. Söre, Mutter, nun die lezte Bitte: Deffne meine bange kleine Hütte, Bring' in Flammen Liebende zur Ruh! Wenn der Funke sprüht, Wenn die Asche glüht, Eilen wir den alten Göttern zu. Der Gott und die Bajadere. Indische Legende. Mahadöh, der Herr der Erde, Muß er Menschen menschlich sehn. Und hat er die Stadt sich als Wandrer betrachtet, Die Großen belauert, auf Kleine geachtet, Verläßt er sie Abends, um weiter zu gehn. Als er nun hinausgegangen, Grüß' dich, Jungfrau! Dank der Ehre! Wart', ich komme gleich hinaus Und dieß ist der Liebe Haus. Sie rührt sich, die Cymbeln zum Tanze zu schlagen; Sie neigt sich und biegt sich, und reicht ihm den Strauß. Schmeichelnd zieht sie ihn zur Schwelle Soll sogleich die Hütte seyn. Bist du müd', ich will dich laben, Was du willst, das sollst du haben, Sie lindert geschäftig geheuchelte Leiden. Und er fordert Sklavendienste; Und des Mädchens frühe Künste Und so stellet auf die Blüthe Ist Gehorsam im Gemüthe, Wird nicht fern die Licbe seyn. Aber, sie schärfer und schärfer zu prüfen, Und er küßt die bunten Wangen, Und so zu des Lagers vergnüglicher Feier Spät entschlummert unter Scherzen, Früh erwacht nach kurzer Rast, Todt den vielgeliebten Gast. Schreiend stürzt sie auf ihn nieder; Aber nicht erweckt sie ihn, Und man trägt die starren Glieder Sie höret die Priester, die Todtengesänge, Sie raset und rennet und theilet die Menge. Wer bist du? was drängt zu der Grube dich hin? Bei der Bahre stürzt sie nieder, Soll zu Asche mir zerfallen Mein! er war es, mein vor allen! Es singen die Priester: wir tragen die Alten, Nur die Gattin folgt dem Gatten: Das ist Pflicht und Ruhm zugleich. Ertöne, Drommete, zu heiliger Klage! So das Chor, das ohn' Erbarmen Doch der Götter - Jüngling hebet, Und in seinen Armen schweber Die Geliebte mit hervor. Es freut sich die Gottheit der renigen Sünder; Unsterbliche heben verlorene Kinder Mit feurigen Armen zum Himmel empor. Paria. Des Paria Gebet. Großer Brama, Herr der Mächte! Edel sind wir nicht zu nennen: Also Herr, nach diesem Flehen, Das auch mich mit dir verbinde ! |