" 18. , Ich zähle, damit ich die Zehne begreife, Dann ein andres Zehn, Hundert und Tausend hernach." Näher koramst du dazu, sobald du mir folgest. -,, Und wie denn?" Sage zur Zehne: sev zehn! Dann sind die Tausende dein. 19. Hast du die Welle gesehen, die über das Ufer einher schlug? Siehe die zweite, sie kommt! rollet sich sprühend schon aus! Gleich erhebt sich die dritte! Fürwahr, du erwarteft vergebens, Daß die lehte sich beut ruhig zu Füßen dir legt. 20. Einem möcht' ich gefallen! so denkt das Mädchen; den Zweiten 21. Blaß erscheinest du mir, und todt dem Auge. Wie rufst du, " Wär' ich dem Auge vollendet, so könntest du ruhig genießen; Nur der Mangel erhebt über dich selbst dich hinweg." 22. Zweimal färbt sich das Haar; zuerst aus dem Blonden ins Braune Halb errathe das Räthsel! so ist die andere Hälfte " 23. Was erschrickst du? Hinweg, hinweg mit diesen Gespenstern! 24. Einer rollet daher; es stehen ruhig die Neune: Nach vollendetem Lauf liegen die Viere gestreckt. 25. Wie viel Acpfel verlangst du für diese Blüthen? „Ein Tausend; Denn der Blüthen sind wohl Zwanzig der Tausende hier. Und von Zwanzig nur Einen, das find' ich billig.“ . Du bist schon Glücklich, wenn du dereinst Einen von Tausend behältst. 26. - Sprich, wie werd' ich die Sperlinge los? so sagte der Gärtner: " 27. Klingeln hör' ich: es sind die lustigen Schlittengeläute. 28. Seht den Vogel! er fliegt von einem Baume zum andern, 29. Eines tenn' ich verehrt, ja angebetet zu Fuße; Auf die Scheitel gestellt, wird er von jedem verflucht. Eines kenn' ich, und fest bedruckt es zufrieden die Lippe: Doch in dem zweiten Moment ist es der Abscheu der Welt. 4 30. Dieses ist es, das Höchste, zu gleicher Zeit das Gemeinste; Nun das Schönste, sogleich auch das Abscheulichste nun. Nur im Schlürfen genieße du das, und koste nicht tiefer: Unter dem reizenden Schaum sinket die Neige zu Grund. 31. Ein beweglicher Körper erfreut mich, ewig gewendet Erst nach Norden, und dann ernst nach der Tiefe hinab. Doch ein andrer gefällt mir nicht so; er gehorchet den Winden Und sein ganzes Talent lös't sich in Bücklingen auf. 32. Ewig wird er euch seyn der Eine, der sich in Viele Theilt, und Einer jedoch, ewig der Einzige bleibt. Findet in Einem die Vielen, empfindet die Viele, wie Einen; Und ihr habt den Beginn, habet das Ende der Kunst. |