ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

94.

Eingefroren sahen wir so Jahrhunderte starren,

Menschengefühl und Vernunft schlich nur verborgen am Grund.

95.

Nur die Fläche bestimmt die kreisenden Bahnen des Lebens;
Ist sie glatt, so vergißt Jeder die nahe Gefahr.

96.

Alle streben und eilen und suchen und fliehen einander;
Aber Alle beschränkt freundlich die glättere Bahn.

97.

Durch einander gleiten sie her, die Schüler und Meister,
Und das gewöhnliche Volk, das in der Mitte sich hält.

98.

Jeder zeigt hier, was er vermag; nicht Lob und nicht Tadel
Hielte Diesen zurück, förderte Jenen zum Ziel.

99.

Euch, Präconen des Pfuschers, des Meisters Verkleinerer, wünscht' ich, Mit ohnmächtiger Wuth stumm hier am Ufer zu sehn.

100.

Lehrling, du schwankest und zauderst und scheuest die glättere Fläche. Nur gelassen! du wirst einst noch die Freude der Bahn.

101.

Willst du schon zierlich erscheinen, und bist nicht sicher? Vergebens! Nur aus vollendeter Kraft blicket die Anmuth hervor.

102.

Fallen ist der Sterblichen Loos. So fällt hier der Schüler,
Wie der Meister; doch stürzt dieser gefährlicher hin.

103.

Stürzt der rüstigste Läufer der Bahn, so lacht man am Ufer:
Wie man bei Bier und Tabak über Besiegte sich hebt.

104.

Gleite fröhlich dahin, gieb Rath dem werdenden Schüler,
Freue des Meisters dich, und so genieße des Tags.

105.

Siehe, schon nahet der Frühling; das strömende Waffer verzehret Unten, der sanftere Blick oben der Sonne, das Eis.

106.

Dieses Geschlecht ist hinweg, zerstreut die bunte Gesellschaft;
Schiffern und Fischern gehört wieder die wallende Fluth.

107.

Schwimme, du mächtige Scholle, nur hin! und kommst du alė Scholle

Nicht hinunter, du kommst doch wohl als Tropfen ins Meer.

Woten.

[merged small][ocr errors][merged small]

Die Ballade hat etwas Mysterioses ohne mystisch zu seyn; diese lehte Eigenschaft eines Gedichts liegt im Stoff, jene in der Behandlung. Das Geheimnißvolle der Ballade entspringt aus der Vortragsweise. Der Sänger nämlich hat seinen prägnanten Gegenstand, seine Figuren, deren Thaten und Bewegung, so tief im Sinne, daß er nicht weiß, wie er ihn ans Tageslicht fördern will. Er bedient sich daher aller drei Grundarten der Poesie, um zunächst auszudrücken, was die Einbildungskraft erregen, den Geist beschäftigen soll; er kann lyrisch, episch, dramatisch beginnen, und nach Belieben die Formen wechselnd, fortfahren, zum Ende hineilen, oder es weit hinausschieben. Der Refrain, das Wiederkehren ebendesselben Schlußklanges, giebt dieser Dichtart den entschiedenen lyrischen Charakter.

Hat man sich mit ihr vollkommen befreundet, wie es bei uns Deutschen wohl der Fall ist, so sind die Balladen aller Völker verständlich, weil die Geister in gewissen Zeitaltern, entweder contemporan oder successiv, bei gleichem Geschäft immer gleichartig verfahren. Uebrigens ließe sich an einer Auswahl solcher Gedichte die ganze Poetik gar wohl Goethe, sämmtl. Werke. I.

21

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »