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hung die Verwesung nicht gesehen habe, hernach aber doch, das wird schwerlich aus denselben herausgelesen werden können; vielmehr ist es offenbar die Meinung der Schrift, daß Jesus überhaupt nicht die Verwesung gesehen habe, weder vor, noch nach seiner Auferstehung. „Wir wissen, schreibt Paulus Röm. 6, 10, daß Christus, von den Todten erweckt, hinfort nicht stirbt; der Tod wird hinfort über ihn nicht herrschen. Denn, das er gestorben ist, das ist er der Sünde gestorben zu einem Mal, das er aber lebet, das lebet er Gott."

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Wie stimmt überhaupt diese Anschauung von einem Scheintode Jesu, einer darauf folgenden natürlichen Wiederbelebung und einer endlich erfolgenden Verwesung im Grabe mit der Vorstellung, die die Schrift von der Person Christi hat? Der Rationalismus kann freilich von seiner Christusidee aus kaum zu anderen Folgerungen kommen. „Er verehrt in Christus nur einen im gewöhnlichen Verstande von Gott gesandten Lehrer der Wahrheit, in dessen Leben und Schicksalen sich die Vorsehung vorzüglich verherrlichte." Er ist ihm [ eine rein menschliche Erscheinung, bei deren Erklärung er seine Zuflucht durchaus nicht zu einer übernatürlichen Caufalität nehmen zu müssen glaubt. Jesus, spricht er, war in der vollsten, umfas-race. sendsten Bedeutung des Wortes Mensch, wie wir, ein natürliches Produkt seines Volkes und Zeitalters" 64 Hier liegt der erste Betrug" des gesammten älteren und neueren Rationalismus. Von dieser principiellen Negation alles Uebernatürlichen im Leben Jesu aus bleibt freilich nur ein doppelter Weg übrig, nämlich entweder der der natürlichen, oder der der mythischen Erklärung der evangelischen femening Berichte. Der ältere Rationalismus hat den Ersteren gewählt Er hält im Allgemeinen die Aechtheit der Evangelien und die histo- Saipline rische Treue der heiligen Berichterstatter fest. Aber er unterscheidet in immer, wie man dem auf allen Blättern der Schriften von Paulus 65 Listes u. A. begegnet, zwischen der Thatsache an sich und dem Urtheileir der Berichterstatter darüber. Alles Uebernatürliche ist ihm Urtheil alma der Berichterstatter. Dieses Urtheil muß deßhalb corrigirt, die erzählte Begebenheit ihrer dem Geiste jener Zeit entsprechenden irrigen Auffassung entkleidet und so die einfache nakte Thatsache aus diesen Umhüllungen losgelöst werden. Diese ist dann immer eine für den Standpunkt der „Denkgläubigkeit", des gefunden Menschenverstandes leicht faßliche. Daß diese Scheidung zwischen That

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Death admitted by Renon, Shann te.

sache und Urtheil über die Thatsache in den meisten Fällen zu haarsträubenden Wi Ülkürlichkeiten und Gewaltthätigkeiten führt, daß nach dieser Methode die Apostel und Evangelisten sehr häufig das Gegentheil von dem sagen müssen, was sie eigentlich sagen wollen, ist bekannt. Allein, so fordert es die Consequenz. Grundfäße, die folgerichtig zu solchen Resultaten führen, Ansichten, die ihre Uebereinstimmung mit der Schrift nur mittelst einer solchen Methode der Schriftauslegung, mittelst einer Vergewaltigung der Schrift nothdürftig nachweisen können, können unmöglich die richtigen sein. Sicher ist Strauß 66 im Rechte, wenn er über das Unnatürliche der sogenannten natürlichen Erklärungsweise sagt, sie erdichte einen natürlichen Hergang, von welchem die Relation nicht das Mindeste fage, wolle natürlich darstellen, was doch offenbar die Urkunde als etwas Wunderbares geben wolle. Durch solche gewaltsame Operationen, durch solch durchaus unhistorisches Verfahren, das die eigene Speculation für gegebenen Buchstaben halte, werde die biblische Geschichte von allem Heiligen und Göttlichen entleert.

Die Hypothese von einem Scheintode Jesu kann nur festgehalten werden, wo man mit den klaren Aussprüchen der Schrift über Jesu Tod, über den Zustand seiner Leiblichkeit zwischen Auferstehung und Himmelfahrt, über den Ausgang seines Lebens auf dieser Erde und über seine ganze Person in Widerspruch sich setzt.

Aus den Berichten der Apostel und Evangelisten, aus dem gesammten Zeugnisse der Kirche bis in's achtzehnte Jahrhundert, selbst aus den Zeugnissen der Feinde, aus allem, was wir von feinem Zustande und seiner Geschichte nach seinem Tode wissen, so wie endlich besonders aus der Gesammtanschauung, die wir uns all the nach der Bibel von Christo zu machen haben, ergiebt sich, daß er am Kreuze wirklich gestorben ist. Sein Tod ist eine durch Schrift und Geschichte, so wie durch den Zusammenhang der Heilsthatfachen unter sich wohl verbürgte Thatsache.

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Die neueren, auf negativem Standpunkte stehenden Werke über das Leben Jesu leugnen das nicht. Renan 67 ist der Ansicht, „daß das plötzliche Springen eines Gefäßes im Herzen bei Jesu nach 3 Stunden schon einen schnellen Tod veranlaßt habe, A und sieht die sicherste Bürgschaft für die Realität seines Todes in dem argwöhnischen Haß der Feinde Jesu, die das größte Interesse south.

daran gehabt hätten, darüber zu wachen, daß er auch wirklich todt sei. Man kann nicht glauben, sagt er, daß die dabei Interessirten nicht die nöthigen Vorsichtsmaßregeln gebraucht hätten. Strauß 68 sagt, der Beweis für die Realität des Todes Jesu liege in dem Mangel jedes genügenden Beweises für seine Wiederbelebung, ja er weist in einem ganzen Kapitel das Unstatthafte der Annahme einer natürlichen Wiederbelebung Jesu nach. Und auch Schenkel scheint dieser Ansicht zu sein.

Ist nun der wirkliche Tod Jesu eine über allen begründeten Zweifel erhabene Thatsache, so haben wir für die andere Thatsache seiner Auferstehung aus dem Grabe eine sichere Grundlage gewonnen. Zugleich hat sich uns als allgemeinster Begriff der Auferstehung das ergeben, daß sie nicht die natürliche Wiederbelebung eines in den Scheintod Dahingesunkenen ist, sondern vielmehr das übernatürliche, wunderbare Hervorgehen des wirklich gestorbenen Christus aus dem Grabe. Eben die Thatsache dieser Auferstehung berichten alle Evangelisten.

Die Uebereinstimmung der Evangelien in ihren
Berichten über die wirklich erfolgte Auferstehung

Jesu

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Objecting darzuthun, wird uns aber schon aus dem Grunde länger beschäf✩ Rest tigen, weil die gegen die Thatsache der Auferstehung erhobenen me muna Zweifel und Einwendungen viel zahlreicher und gewichtiger sind, als die gegen die Realität des Todes Jesu vorgebrachten. Dennoch ist es nicht so schwer, einen harmonischen Bericht der vier Evangelisten herzustellen, als die negative Kritik zu versichern pflegt, wenn nur dabei nach richtigen Grundsägen verfahren wird. Da kein Evangelist Alles, jeder vielmehr nur das erzählt, was er entweder als Augenzeuge selbst gesehen und behalten, oder was ihm als Berichterstatter von Augenzeugen überliefert wurde, oder & kon was ihm nach Plan und Anlage seines Evangeliums zu erzählen 07 nothwendig erschien, so kann sich nur aus einer richtigen Verbin- gede дельм dung und Vereinigung sämmtlicher Berichte ein vollständiges Bild der großen und reichen Ereignisse jener Zeit ergeben, gerade so, fr wie wir nur, wenn wir alle 4 Evangelien zusammennehmen, eine richtige Gesammtanschauung von der Person Christi erhalten. Wo

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Variations in this thful Testimony

keine Zeitbestimmung ausdrücklich angegeben wird, ist es nicht nur gestattet, sondern geradezu geboten, im Interesse der Uebereinstim mung und unter Anschluß an die von andern Evangelisten gegebe nen Zeitbestimmungen die summarisch gefaßten Berichte Einzelner in ihre ursprünglichen Bestandtheile zu zerlegen und diese am rechten Orte einzufügen. Dies muß jedoch stets durch den Zusammenhang der Thatsachen ebensowohl, wie der Reden begründet werden können, und darf nicht in Willkürlichkeiten ausarten. Diffe renzen über unwesentliche Dinge, in Nebenumständen, können auch dann, wenn ihre Ausgleichung vorerst nicht gelingen sollte, die Uebereinstimmung in der großen Hauptsache nicht entkräften. „Denn, sagt Lessing, die Erfahrung gibt es, und es kann schlechterdings nicht anders sein, als daß von mehreren Zeugen nicht jeder die nämliche Sache, an dem nämlichen Orte, zu der nämli chen Zeit, anders sehen, anders hören, folglich anders erzählen sollte. Denn eines jeden Aufmerksamkeit ist anders gestimmt. Ich halte es sogar für unmöglich, daß der nämliche Zeuge von dem fuktes - nämlichen Vorfall, den er mit aller vorsätzlichen Aufmerksamkeit firmy. beobachtete, zu verschiedenen Zeiten die nämlichen Aussagen machen

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fönne. Denn die Erinnerung des Menschen von der nämlichen Sache ist zu verschiedenen Zeiten verschieden. Er müßte denn seine Aussagen auswendig gelernt haben; aber alsdann sagt er nicht, wie er sich der Sache jezt erinnerlich ist, sondern wie er sich derselben zu der Zeit, als er seine Aussage auswendig lernte, erinnerlich war."69

Hiernach geben wir denn zunächst einen harmonischen Bericht der 4 Evangelien über Christi Begräbniß und Auferstehung:

Als es aber Abend geworden war, kam ein reicher Mann von Arimathia, mit Namen Joseph, ein angesehener Rathsherr, welcher auf das Reich Gottes wartete, ein guter und gerechter Mann, welcher auch ein Jünger Jesu war, doch heimlich aus Furcht vor den Juden, (doch hatte er nicht zugestimmt zu ihrem Rath und Thun); der wagte es und gieng hinein zu Pilato und bat um den Leichnam Jesu. Pilatus aber verwunderte sich, daß er schon todt war; und rief den Hauptmann und fragte ihn, ob er längst gestorben wäre. Und als er es erkundet von dem Hauptmann, erlaubte er es und befahl, daß der Leichnam dem Joseph

ausgeliefert würde. Dieser kam und nahm den Leichnam Jesu ab. Es kam aber auch Nicodemus, der vormals bei der Nacht zu Jesu gekommen war und brachte Myrrhen und Aloë unter einander bet 100 Pfund. Joseph hatte eine reine Leinwand gekauft, und sie wickelten den Leichnam darein mit Spezercien, wie die Juden pflegten zu begraben. Es war aber an der Stätte, da er gekreuzigt war, ein Garten und im Garten ein neu Grab, in welches Niemand je geleget war. Daselbst hin legten sie Jesum um des Rüsttags willen der Juden, dieweil das Grab nahe war, wälzten einen großen Stein vor des Grabes Thür und giengen davon. Es war des Josephs eigenes Grab, welches er hatte lassen in einen Felsen hauen. Und es war der Rüsttag, und der Sabbath brach an. Es folgten aber die Weiber nach, die mit ihm gekommen waren aus Galiläa: Maria Magdalena und die andere Maria (Maria Joses); die saßen dem Grab gegenüber und beschauten das Grab, und wie sein Leib gelegt ward. Dann kehrten sie um, und bestellten Specerei. Aber den Sabbath über waren sie stille nach dem Geset.*)

Auf den andern Tag aber, der da folget auf den Nüfttag, kamen die Hohenpriester und die Pharisäer zusammen bei Pilatus und sagten: Herr, wir haben uns erinnert, daß jener Verführer aussprach, da er noch lebte: nach dreien Tagen stehe ich auf. So befiehl nun, daß man das Grab verwahre bis auf den dritten Tag, damit nicht seine Jünger etwa kommen und stehlen ihn und sagen zum Volk: er ist auferstanden von den Todten, und es werde der letzte Betrug ärger, als der erste. Pilatus sprach: ihr habt eine Wache! Gehet hin und verwahret so, wie ihr's versteht. Sie aber giengen hin und verwahrten das Grab, nachdem sie den Stein versiegelt, mit der Wache.**).

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1. Um die Endezeit des Sabbaths, beim Morgenroth des ersten sabbathlichen Wochentags, sehr frühe, da es noch dunkel war und eben die Sonne aufgieng, kamen Maria Magdalena und die andere J. Maria (Jakobi und Joses) und Salome und Johanna und An- . dere mit ihnen, das Grab zu sehen und den Leichnam Jesu mit den Spezereien zu salben, die sie bestellt und gekauft hatten und

*) Matth. 27, 57-61. Marc. 15, 42-47. Luc. 23, 50-56. Joh. 19, 38-42.

**) Matth. 27, 62-66,

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