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ursprünglichen Erwartungen der Apostel und des ganzen Volks von ihm keine Spur. Daher auch der Jünger völlige Niedergeschlagenheit nach seinem Tod. Sie hat ihren Grund in ihren fehlgeschlagenen Hoffnungen. Daraus folgt, daß die Apostel erst nach dem Tode Jesu das Systema von einem geistlichen, leidenden Erlöser des ganzen menschlichen Geschlechts gefasset haben, folglich ihr voriges Systema von der Absicht der Lehre und Verrichtung Jesu geändert. Die Evangelien haben sie erst lange nach seinem Tod, also auch lange nach der Aenderung ihres Systema geschrieben und darum in denselben mit Fleiß weggelassen, was sie zu dem vorigen Systema veranlaßt hatte, und das ausführlich hingeschrieben, woraus ihr jetziges Systema zu entnehmen ist. Es sind namentlich die Vorausverkündigungen Jesu über sein Leiden und Sterben und seine Auferstehung, sowie die Geschichte von den Hütern am Grabe, die von den Aposteln erdichtet und erst nachträglich in ihr System eingefügt wurden. Denn diese stehen im offenbarsten Widerspruch of-mit der notorischen Muth- und Hoffnungslosigkeit der Jünger nach Leads Christi Tod. Jesus habe augenscheinlich den Plan gehabt, ein weltliches Messiasreich aufzurichten. Nachdem er alles hinlänglich Aquele vorbereitet glaubte, hielt er zur Zeit des Osterfestes seinen feierlichen Jak of Einzug in Jerusalem als ein König. Freilich mag es ihm bei diesem Unternehmen nicht wohl gewesen sein. Todesahnungen durchzogen seine Seele; doch seine Jünger reden ihm solche Befürchtungen aus, und versprechen ihm beizustehen. So thut er es denn, gerirt sich auch nach seinem Einzuge in Ferusalem als ein König, reinigt den Tempel und hält die aufwieglerische Rede an das Volk gegen den hohen Rath, Matth. 23. Allein der Plan mißlang. Der hohe Rath war auf seiner Huth. Jesus wurde gefangen und ihm der Prozeß gemacht. Er wurde gekreuzigt und beschloß sein Leben mit dem Worte: „Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?!" ein viel fagendes Geständniß! Nnn erst verlassen die Apostel ihr altes und schaffen sich ein e neues Systema. Sie gründen dasselbe auf die Fabel von Jesu Auferstehung nach dem Tode. Die Hauptfrage, auf die alles anfat, kommt, ist daher die, ob Jesus, nachdem er getödtet worden, wahrhaftig auferstanden sei?

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Die Erzählung, Matth. 27 und 28 von der Wache am Grabe Jesu, so führt Reimarus aus, sei Dichtung. Kein anderer

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Evangelist thue derselben Erwähnung, und doch wäre eine Berufung auf diese stadtkundige Geschichte der schlagendste Beweis für die Thatsächlichkeit der Auferstehung Christi gewesen. Alle Widerrede nation hätte verstummen müssen, wenn die Apostel alsbald nach den Na men der Wächter geforscht und dieselben den Römern namhaft gemacht u hätten; und noch mehr, wenn sie gleich auf frischer That zu Pilatus hingegangen wären und sich von demselben eine förmliche schriftliche Akte über die Bewachung des Grabes und eine peinliche Untersuchung der Wahrheit ausgebeten hätten. Das wäre zugleich das beste Mittel gewesen, die gemeine Rede der Juden, Jesu Jünger hätten den Leichnam des Nachts gestohlen, ein für allemal zu widerlegen. Aber das thun sie nicht, nirgends, weder vor Freund, noch vor Feind berufen sie sich auf diese Geschichte, sie lassen sich lieber mit ihrer Auferstehung auslachen und für rasend erklären, zu einem deutlichen Beweis, daß Matthäus diese Geschichte allein aus seinem Gehirn entnommen hat. Das Wegnehmen des Leichnams von Seiten der Jünger sei leicht möglich gewesen; in dem Verdacht, daß sie es wirklich gethan, werde man namentlich noch dadurch bestärkt, daß der Auferstandene nur seinen Freunden, und keinem seiner Feinde oder irgend einem aus dem Volke erschie= nen. Zudem, wie hätte das, daß der Herr am dritten Tage auferstehen wollte, den Hohenpriestern bekannt sein können, da es ja 9? nicht einmal Jesu eigene Jünger wußten und glaubten Joh. 20, Ferner: Wie konnten die Hohenpriester und der hohe Rath am ersten Ostertage als Juden öffentlich zu Pilatus gehen und hernach mit der Wache zum Thor hinaus sich begeben und das Grab versiegeln? Und wie konnte ein Collegium von 70 obrigkeitlichen Männern einmüthig willigen, ein Falfum zu begehen? Die Weiber, die am Auferstehungsmorgen zum Grabe gehen, seien nur besorgt wegen des großen Steins am Eingange des Grabes, warum nicht noch weit mehr wegen der römischen Soldaten? Daß aber Soldaten am Grabe waren, hätten sie als Weiber sicher gewußt. Zu diesen Wiedersprüchen in Beziehung auf die Wache am Grabe kämen aber noch eine große Menge anderer. Reimarus zählt zunächst 10 auf: 1. Bei Johannes geht Maria Magdalena allein zum Grabe, bei Matthäus Maria Magdalena und die andere Maria, Marcus Maria Magdalena, Maria Jakobi und Salome, Lucas Maria Magdalena, Johanna und Maria Jakobi und

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22

Wolfenbuttel Fragmentist's

Objections:

2) Diff andere mit ihnen. 2. Matthäus fagt blos, Maria sei hingegangen,
accomets 7. das Grab zu besehen, Marcus, daß sie kämen und salbeten ihn,
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Lucas, daß sie die Spezeren getragen, welche sie bereitet hatten,
seful shers.
Johannes sagt gar nichts, warum Maria hingegangen. 3. Nach
3) Mary Matthäus, Marcus und Lucas wäre Maria nur einmal zum Grabe
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gekommen und hätte sogleich einen Engel da gesehen, aber bei
Juno Johannes komme sie zweimal dahin, das erste Mal, ohne einen
Fist; the Engel gesehen zu haben, erst beim andern Mal habe sie den Engel
ཀེ ཏི དེཙིགས ས
gesehen. 4. Nach Johannes sollen Petrus und Johannes früh zum
John, mit Grabe gelaufen sein, die übrigen Evangelisten meldeten davon
22 mm nichts. 5. Die Rede des Engels bei Matthäus und Marcus lau-
Ling Johnn
tet anders, als bei Lucas, bei diesen dreien anders, als bei Io-
(5) Caugh
word dy. hannes. 6. Die Reden Jesu zu Maria Magdalena lauten bei
foth given. Matthäus anders, als bei Johannes. 7. Matthäus und Johannes
' erwähnen nichts von der Erscheinung Jesu auf dem Wege nach
Racy
Emmaus. 8. Matthäus kenne die Erscheinungen Jesu in Jerusalem
John do nicht, sondern nur die in Galiläa, Marcus und Lucas wissen nichts
af von dieser; Johannes kenne 2 Erscheinungen in Jerusalem und
eine in Galiläa, die aber ganz anders sei. 9. Die letzten Reden
Calle Jesu an seine Jünger seien bei den Evangelisten sehr verschieden.
Deal 10. Nur Marcus und Lucas berichten die Himmelfahrt, die beiden
Augenzeugen Matthäus und Johannes nicht.

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Zu diesen 10 Punkten kommen nun aber nach Reimarus noch weitere 10 schwerer wiegende Widersprüche. 1. Nach Marcus chaben Maria Magdalena, Maria Jakobi und Salome die Spezerey gekauft, als der Festtag vergangen war, bei Lucas kaufen sie die Spezerey und Myrrhen den Abend vor dem Festtage. 2) Nach Johannes bringen Joseph von Arimathia und Nicodemus, als sie Pilatum um den Leichnam gebeten, schon Myrrhen und Aloë bei 100 Pfund mit, und binden den Leichnam in leinene Tücher mit Spezerey, nach der Weise, wie die Juden pflegten zu begraben; nach Marcus und Lucas dagegen gehen die Weiber am Auferste= hungsmorgen hinaus, um Jesu Leichnam zu salben. Von einer Salbung durch jene beiden Männer wissen diese beiden Evangelisten nichts. 3. Nach Marcus, Lucas und Johannes treffen die Weiber den Stein weggewälzt an, nach Matthäus wird er in ihrer Gegenwart erst weggewälzt. 4. Bei Matthäus und Marcus sehen die Weiber nur einen Engel, bei Lucas und Johannes zwei. Bei Pennaurs Retitional Contradictions in

1. Art work, Mary bought the spins when the feast-day
over; set fake on Eng before

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women are only ! angels, ac.thaker er John 2. angel amanecer Rosmeeting to women & they to eleven : as. John, Mary brings Peter & John men age aliut empty tome 23 b. ac. I matthew, & affron & many way to each John as door of grant

Matthäus sehen sie ihn vom Himmel fahren, bei Marcus im Grabe, bei Lucas stellen sich zwei Engel bei ihnen, bei Johannes fizen zwei Engel im Grabe. Auch die Reden der Engel sind bei verschiedenen Evangelisten verschieden. 5. Nach Lucas erscheinen die Engel den Weibern und verkündigen ihnen Christi Auferstehung, die Weiber verkündigens dann den Elfen; nach Johannes hat dieser und Petrus von Maria blos die Botschaft erhalten, daß das Grab leer sei. 6. Nach Matthäus erscheint der Herr der Maria auf dem Wege nach der Stadt, nach Johannes vor der Thüre des Grabes 7. Nach Matthäus wehret Jesus den Weibern nicht, seine Füße zu fassen, bei Johannes thut er's. 8. Bei Matthäus bestellt Jesus die Jünger nach Galiläa, bei Lucas erscheint er auf dem Wege nach Emmaus und in Jerusalem und heißt sie in Jerusalem bleiben, von Erscheinungen in Galiläa kein Wort; Matthäus kennt keine Erscheinung in Jerusalem, Marcus nur eine zu Jerusalem, Johannes zwei in Jerusalem, eine in Galiläa. 9. In der galiläischen Erscheinung bei Matthäus und Johannes stimmen Ort und Personen durchaus nicht mit einander. Nach Matthäus find es elf Jünger auf einem Berg, nach Johannes sieben an einem See. 10. Bei Matthäus ist die galiläische Erscheinung die erste, bei Johannes die dritte; die Erscheinung bei Matthäus ist verabredet, die bei Johannes unerwartet; auch die Reden bei Beiden sind durchaus verschieden. Zum Schluße fragt Reimarus noch, warum doch die Jünger Jesu Auferstehung bis nach Pfingsten ge= heim gehalten hätten, und sieht natürlich auch hierin eine Bestäti gung seiner Ansicht.

Nach Jesu od ist bei den Jüngern Furcht und Feigheit. Nach und nach schlüpft einer um den andern hervor. Sie sehen, man verfolgt sie nicht, sie schöpfen Muth. Was nun weiter thun? Wieder Fischer werden? Da wartet Noth und Beschimpfung ihrer. Nein, sie wußten, daß das Lehren Ansehen gebe und auch einträglich war. Sie bahnen sich durch eine kühne Erfindung einen neuen Weg dazu. Die Idee eines leidenden und sterbenden Messias war den Juden nicht fremd. Hinter ihren verschlossenen Thüren wurde der Plan ausgeheckt. Vor Allem galt es, den Körper wegzuschaffen, damit sie vorgeben könnten, er sei auferstanden und gen Himmel aufgefahren und werde nächstens wiederkommen. Das war leicht, fie führens aus und stellen sich dann selbst verwundert über 7. A. I matthew gens forbid as werment leige his feat, 8. ac. 5 mattleen germs bands disciple, & Galilon's an. Like, hips to 9. Salilean appearances cannot be recoverted, he tribes.

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das leere Grab. Aber öffentlich sprechen sie noch nichts. Sie warten damit 50 Tage, um hernach, wenn es nicht mehr Zeit wäre, nach dem Körper zu forschen, desto dreister sagen zu können, daß sie ihn hie und da gesehen und er endlich gen Himmel gefahren sei. An Pfingsten wurde der Coup ausgeführt. Er gelang 2c. 37

Die Wache am Grabe wird auch von dem älteren Rationalismus, der sonst kein Interesse daran hat, Widersprüche in der Auferstehungsgeschichte Jesu nachzuweisen, in Anspruch genommen.

H. E. G. Paulus sucht in einem besonderen Exkurs seines exeget. Handbuches, wie in seinem „Leben Jesu“ nachzuweisen, daß diese Erzählung sagenhaft sei. Die körperliche Wiederbelebung Jesu, sagt er, sei an sich so historisch klar, daß diese Zwischengegeschichte zur Bestätigung der Thatsache gar nicht nöthig sei. Der Sache selbst wegen habe er zwar gegen diese Geschichte nichts Pauns einzuwenden, sie sei auch gewiß nicht Interpolation, denn dann que

wäre sie nicht an drei Orten getheilt in den übrigen Text eingethe ford fügt worden; allein nach den psychologisch-historischen Regeln der

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Wahrscheinlichkeit betrachtet habe sie keine innere Glaubwürdigfeit. Zum Beweise dessen bringt Paulus außer dem, was Reimarus eingewendet hatte, noch folgende Gründe: Matthäus selbst beso Taher ziche sich (27,15) auf eine noch zu der Zeit, da er schrieb, unter den Juden ausgekommene Sage. Das Wesentliche seines Berichtes, arew das Dasein der Wächter am Grabe, habe er also daher geschöpft, only und dann nur das in dieser jüdischen Sage den Christen Nachniha I theilige, den Leichendiebstahl nämlich, weil er das besser wußte, entfernt und nach seinen Vermuthungen die Lücke ausgefüllt. Na. mentlich aber spreche für das Unhistorische der Erzählung das, daß alle in dieser Erzählung auftretenden Personen nicht nach dem sonst von ihnen bekannten Charakter handelten. Die Hohenpriester handelten offenbar unklug, und gäben sich große Blößen), Pilatus sei unglaublich willfährig, die Wache vollends lasse durchaus nichts von der strengen Disciplin erkennen, unter der die römischen Soldaten standen. 38

Math.

Viel schärfer als alle bisherigen Einwürfe gegen die Realität der Auferstehung Christi sind aber die von

D. F. Strauß in seinem berühmten Leben Jesu" gemachten. 39 Zwar kann man nicht sagen, daß die von ihm vertretene mythische Erklärungsweise völlig neu gewesen sei. Er hatte viele

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