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Vorläufer, wie er auch selbst in §. 8 und 9 seines Werkes ausführt, und wie wir theilweise aus dem Bisherigen schon gesehen

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haben. Neu bei Strauß war nur das, daß er das Princip der Mythical mythischen Erklärung auf die ganze evangelische Geschichte ausge- Theny. dehnt consequent durchführte nnd mit feltener Meisterschaft alle bisher gegen die Geschichtlichkeit der evangelischen Berichte vorgebrachten Zweifel und Einwürfe wie in einem Brennpunkt concentrirte. Zwar verhehlt sich Strauß die Schwierigkeit seines Unternehmens nicht. Die Hauptschwierigkeit, sagt er, welche bei Uebertragung des mythischen Gesichtspunktes aus dem alten Testament in das neue zu beseitigen war, ist diese, daß man Mythen nur in der fabelhaften Urzeit unseres Geschlechtes zu suchen pflegte, in welcher überhaupt noch keine Begebenheiten schriftlich aufgezeichnet wurden, wogegen zur Zeit Jesu das mythische Zeitalter lange vorüber und namentlich die jüdische Nation längst eine schriftstellerische geworden war." Allein der Begriff von „alter Zeit" so wendet er ein, sei ein relativer, Mythen seien auch im neuen Testamente schon darum möglich, weil wir in keinem unserer Evangelien den Bericht eines Augenzeugen hätten und weil das Volk in Fudäa und Galiläa damals nicht die Stufe der Cultur inne gehabt habe, wie das hochgebildete Griechenland und die Welthauptstadt Rom. Ein rein historisches Bewußtsein sei dem jüdischen Volke währeud der ganzen Zeit seines politischen Bestehens eigentlich nie aufgegangen, da felbft seine spätesten Geschichtswerke, wie die Bücher der Maccabäer und fogar die Schriften des Josephus nicht frei von wunderhaften und abentheuerlichen Erzählungen seien. Es gebe ja überhaupt kein rein historisches Bewußtsein ohne die Einsicht in die Unzerreißbarkeit der Kette endlicher Ursachen, und in die Unmöglichkeit des Wunders. Das ganz besonders spreche für die Möglichkeit der Mythen im neuen Testamente, daß die biblische Geschichte nicht mit dem modernen Weltbewußtsein stimme. Sie zeige auf jedem Schritte Spuren eines unmittelbaren Eingreifens Gottes. Moses, Elias, Jesus wirkten Dinge, welche der ordentliche Lauf der Natur niemals würde herbeigeführt haben.

Denselben Standpunkt hält Strauß auch in seinem neuesten Werke das Leben Jesu für das deutsche Volk bearbeitet" 40 fest.

Diese allgemeinen Grundsäge wendet nun Strauß ganz besonders auch auf die Auferstehungsberichte an. Er verkennt nicht, daß hier vor Allem sein Princip sich bewähren muß, wenn es sich

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überhaupt bewähren soll. „Hier stehen wir also, fagt er, 41 an der entscheidenden Stelle, wo wir den Berichten von der wunder bareu Wiederbelebung Jesu gegenüber entweder die Unzulänglichkeit der natürlich - geschichtlichen Ansicht für das Leben Jesu bekennen, mithin alles Bisherige zurücknehmen und unser ganzes Unternehmen aufgeben, oder uns anheischig machen müssen, den Inhalt jener Berichte, d. h. die Entstehung des Glaubens an die Auferstehung Jesu, ohne ein entsprechendes wunderbares Factum begreiflich zu machen." Hiernach wird man es ganz in der Ordnung finden, wenn Strauß gerade bei den Berichten über die Auferstehung Christi allen Scharfsinn aufbietet, sein Princip der mythischen Erklärung zur Geltung zu bringen. Oben an steht auch hier die Versicherung, daß Wunder nun eben einmal unmöglich seien, wo sie aber dennoch erzählt werden, nicht wirklich geschehen sein können.

leasing then fact Doch, so fährt Strauß fort, „ob wir Wunder an sich für möglich halten oder nicht; wenn wir ein so unerhörtes Wunder als wirkAssume lich geschehen aunehmen sollten, müßte es uns auf eine Art beinhomililit zeugt sein., daß die Unwahrheit eines solchen Zeugnisses schwerer denkbar wäre, als die Wirklichkeit dessen, was es bezeugte. Die Zeugen müßten also vor allem Augenzeugen, der Vorgang müßte Lectores uns von Denjenigen selbst, die ihn erlebt haben wollen, berichtet we have sein." Allein so sei es eben nicht. Die Aussagen eines Augennate, lingzeugen über die Erscheinungen, auf denen der Glaube an die Auferstehung Christi ursprünglich beruhte, hätten wir nicht. Derjenige Zeuge, von dem wir annehmen könnten, daß er seinen Bericht aus dem Munde von Augenzeugen geschöpft habe, der Apostel Paulus, führe uns über die Thatsache, daß die Augenzeugen eben fest daran glaubten, Jesum als Wiederbelebten wahrgenommen zu haben, nicht hinaus. Land's Die wirklichen Verfasser der Evangelien aber seien thatches Zeugen, von deren keinem wir ohne Weiteres vorausseßen könnten, a. daß er seinen Bericht aus dem Munde von Augenzeugen empfangen

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habe. Endlich stünden die Erzählungen der Evangelisten sowohl mit den Angaben des Apostels Paulus, als unter sich in vielfachem Widerspruch. Von diesen Widersprüchen" wird nun ein langes Verzeichniß aufgeführt. Paulus wisse von den Erscheinungen Jesu vor Frauen nichts, er berufe sich nur auf Männeraussagen. Der erste Mann, dem Jesus erschienen, sei nach Lucas und Paulus Petrus, die drei andern Evangelisten wüßten von dieser Erscheinung

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nichts. Paulus, Matthäus und Johannes berichteten nichts von der Erscheinung auf dem Wege nach Emmaus, die vier Evangelisten nichts von der den Fünfhundert und dem Jakobus widerfahrenen, die Synoptiker nichts von der den Elfen acht Tage nach der Auferstehung zu Theil gewordenen. Die vierzig Tage, von denen die Apostelgeschichte berichte, stünden im Widerspruch mit dem Schluß des Lucasevangeliums, da nach diesem die lezte Erscheinung Christi am Auferstehungstage selbst erfolgt sei. Wolle man sich damit helfen, daß man sage, weder Paulus, noch die Evangelisten machten Anspruch auf die Vollständigkeit ihrer Berichterstattung, so treffe slim das doch bei Johannes nicht zu, der (21, 14) die Erscheinungen wenigstens bis zur dritten zähle. Diese Angabe stimme aber sanating nicht mit den Berichten der Andern. Die erste Erscheinung bei Johannes wäre hiernach die zweite bei Paulus, die zweite bei Johannes bei Paulus die fünfte. Und warum übergehe Johannes die Erscheinung vor den Fünfhunderten, da er doch die vor den sieben Aposteln am See erzähle, von der Niemand sonst wisse. Dazu komme: Die letzte Erscheinung Jesu verlege Matthäus offenbar nach Galiläa, Lucas und auch Marcus nach oder in die nächste Nähe bei Ferusalem. Dieser Widerspruch in Beziehung auf die Dertlichkeit der Erscheinungen gehe überhaupt durch die ganze Geschichte derselben hindurch. Bei Matthäus zeige sich Jesus am Auferstehungsmorgen nur den beiden Marien auf dem Wege vom Grabe zur Stadt, die Jünger bescheide er nach Galiläa, wo er ihnen sofort auch zum ersten und legten Male erscheine. Damit in geradem Widerspruch lasse Lucas am Auferstehungstage Jesum nicht blos den 2 nach Emmaus wandernden Jüngern auf dem Wege dahin, sondern auch dem Petrus und den Elfen mit noch etlichen Andern in Jerusalem erscheinen, ihnen auch die ausdrückliche Anweisung geben, hier in der Stadt zu bleiben, bis die Kraft aus der Höhe über sie kommen würde, was der Verfasser der Apostelgeschichte erst sieben Wochen später geschehen lasse. Dies so, wie Marcus (16, 7 f.) thut, vereinigen zu wollen, gehe nicht an. Der Widerspruch sei hier ein unlösbarer. Untergeordnete Widersprüche, die wir übrigens beim Wolfenbüttler Fragmentisten alle kennen gelernt haben, will Strauß nicht in Anschlag bringen. Dagegen legt er auf einen weiteren, den er in den Schilderungen von der Beschaffenheit der Leiblichkeit des Auferstandenen zu finden

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glaubt, ein großes Gewicht. „Ein Körper, der sich betasten läßt, fagt er, also Widerstandskraft hat, kann nicht durch verschlossene Thüren dringen d. h. jene Widerstandskraft zugleich nicht haben; wie umgekehrt ein Körper, der ungehindert durch Bretter dringt, keine Knochen und keinen Magen haben kann, um Brod und Bratfisch zu verdauen“.

Das Alles zeige, daß wir hier Mythen vor uns hätten. Was der eigentliche historische Gehalt derselben sei, darüber gebe Paulus, doryse der einzige zuverlässige Zeuge, Aufschluß. 1. Cor. 15, wo er von den Christuserscheinungen, die den älteren Jüngern zu Theil geworden seien, rede, füge er am Schluffe noch hinzu: „Zulegt unter allen, gleich als einer unzeitigen Geburt, erschien er auch mir." Er gebrauche von der ihm gewordenen Erscheinung denselben Ausdruck, wie von den übrigen, stelle sie in eine Reihe mit diesen, nur als die letzte. Soviel also Paulus gewußt habe, seien die Erscheinungen, Paul welche die älteren Jünger bald nach der Auferstehung Jesu gethe one habt hätten, von derselben Art gewesen, wie die, welche ihm selbst Edible zu Theil geworden wäre. Welcher Art war nun diese? Die Apostel geschichte gebe zwar einen ausführlichen, sogar dreifachen Bericht, der allerdings ganz wie von einer äußern, sinnfälligen Erscheinung and H. Laute. Allein mit den Berichten der Apostelgeschichte dürfe man confes nicht so genau nehmen, denn sie widersprächen sich vielfältig. Ueberhaupt sei die Apostelgeschichte nur ein Zeugniß „dritten Ranges“. Paulus selbst in seinen anerkannt ächten Briefen fasse sich kurz. 1 Cor. 15, 8 sage er von sich selbst nur, der auferstandene Christus

Lease sei ihm erschienen oder sichtbar geworden; 1, Cor. 9. 1 frage er:

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Habe ich nicht Jesus Christus, unsern Herrn, gesehen? Gal. 1, 13—17 endlich sage er nur, es habe Gott gefallen, seinen Sohn in ihm zu offenbaren, daß er denselben unter den Heiden verkündigen solle. Der 2 Cor. 12 erzählte Vorgang sei entschieden aus einer späteren Zeit, allein aus dem Geständnisse, er wisse nicht, ob er dabei in oder außer dem Leibe gewesen sei, sehe man, wie Paulus sich bewußt gewesen, wie schwierig es sei, bei dergleichen Erscheinungen den eigentlichen Thatbestand festzustellen. Gewiß habe er sich bei jener Erscheinung bei Damascus den erhöhten Christus wirklich und äußerlich gegenwärtig gedacht, aber er gebe entfernt nichts an, was uns hindern könnte, anderer Meinung zu sein, und die Erscheinung als eine lediglich subjective, als eine Thatsach

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feines_innern Seelenlebens zu betrachten. Daß gewisse überschweng- Suggest liche Seelenzustände bei ihm nichts seltenes gewesen seien, sage er Epileptic uns selbst: 2 Cor. 12, 1 ff. Es liege nahe, hiebei an krampf- fe's fr hafte, vielleicht epileptische Zufälle zu denken. Damit stimme auch, aut, was er 2 Cor. 10, 10. Gal. 4, 13. 1 Cor. 14, 18. Gal. 2, 2 fage.

Psychologisch lasse sich die ihm widerfahrene Christuserscheinung als ein innerer Vorgang gut erklären. Vor seiner Bekehrung nämlich habe er durch das Umsichgreifen des Christenthums das ihm Theuerste und Heiligste gefährdet gesehen. Daher sein Wüthen gegen die Christen. Allein troß dem sei die Befriedigung, die er in seinem pharisäischen Gerechtigkeitseifer zu finden gemeint, keine Jarls nachhaltige gewesen. Seine verschiedenen Berührungen mit den Camente neuen Messiasgläubigen, die ihren ganzen Glauben auf_die Auf- à la erstehung Jesu gründeten, der Eindruck, den er von ihnen bekommen sha als von Menschen, die es jedenfalls ehrlich meinten, ihr stiller Friede, ihre ruhige Freudigkeit auch im Leiden, das trok aller Verfolgungen immer stärkere Umsichgreifen der neuen Religion: das Alles müsse ihm in Stunden des Unmuths und inneren Unglücks bisweilen die Frage nahe gelegt haben: wer hat denn am Ende Recht, du, oder der gekreuzigte Galiläer, von dem diese Leute schwärmen? Sei es aber einmal so weit gewesen, dann habe sich bei seiner leiblichen und geistigen Eigenthümlichkeit leicht eine Ekstase ergeben, in welcher ihm eben der Christus, den er bisher so leidenschaftlich verfolgt, in all der Herrlichkeit, von der seine Anhänger zu sagen wußten, erschienen sei, ihn auf das Verkehrte und Vergebliche seines Treibens aufmerksam gemacht und zum Uebertritt in feinen Dienst berufen habe.

Habe es aber mit der Christuserscheinung des Paulus diese Bewandniß gehabt, dann seien auch diejenigen Erscheinungen, welche die älteren Jünger hatten, von wesentlich gleicher Art gewesen: lediglich innere Vorgänge, Visionen. Die Ursachen, dergleichen Erscheinungen herbeizuführen, die Bedingungen, sie möglich zu machen, seien ja in beiden Fällen in ähnlicher Art gegeben gewesen. Hier bei den Jüngern, wie dort bei Paulus, große Aufregung nach dem Tode Jesu; dazu die lebendige Ueberzeugung, daß Jesus der Messias sei, und daß er darum, nach den damals herrschenden jüdischen Messiasvorstellungen, weit über die Dauer eines natürlichen Men schenlebens hinaus über die Seinigen herrschen werde, wofür auch

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