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seins und Planes Jesu nicht als einen solchen zu denken, der sogleich mit dem Beginn seines öffentlichen Auftretens in sich fertig und abgeschlossen gewesen wäre. Geht man mit dieser Vorausseßung an die Betrachtung der Lebensgeschichte Jesu, so ist auch derjenigen Gestalt gegenüber, in welcher uns die evangelische Geschichte bei Matthäus entgegentritt, keine Möglichkeit vorhanden, über die Menge psychologischer und geschichtlicher Widersprüche hinwegzukommen, die sich dann zwischen den bei Matthäus überlieferten Aussprüchen Jesu über sich selbst und in gleichem Maße zwischen dem messianischen Bewußtsein Jesu und seinem messianischen Erfolge herausstellen.

Um diese Widersprüche zu lösen und zu einer innerlich zusammenhängenden Anschauung von Jesu messianischer Wirksamkeit zu gelangen, bleibt nichts anders übrig, als sich zu überzeugen, daß mit dem Fortgange seines Wirkens und der versönlichen Wendung seines Lebens, unter dem Einfluß der gegenüberstehenden empfänglichen oder widerstrebenden Welt sich auch sein messianisches Bewußtsein nicht blos immer inhaltsvoller, fester und gediegener gestaltete, sondern auch fortwährend umbildete, und daß sich diese innerhalb seiner messianischen Anschauung stattfindende lebendige Fortbewegung auch in seinen Aussprüchen, namentlich in seinen Gleichnißreden zum Ausdruck brachte.

Man entschlage sich doch nur aller vorausgefaßten dogmatischen Vorstellungen, in welcher Gestalt sie auch auftreten mögen, zu welchen namentlich das Vorurtheil gehört, das sich auch in die freiesten und unbefangensten Auffassungen des Lebens Jesu bisher immer noch unwillkürlich einschlich, als ob in dem messianischen Bewußtsein Jesu sich keine Elemente vorfinden dürften, die für unser eignes Bewußtsein bedeutungslos geworden sind oder demselben geradezu widersprechen. Man nehme die Sache einfach, wie sie sich geschichtlich gibt, und messe Jesus nach dem Maße des natürlich Menschlichen, verseße sich in die Seele eines auf dem Boden der damaligen Zeit- und Bildungsverhältnisse des jüdischen Volkes stehenden Mannes, der aus der Taufe durch Johannes den Gedanken in sich aufkeimen sah: Wie? wenn du selbst als dieser Kommende und von Allen Erwartete auftreten könntest!

Man vergegenwärtige sich die Lebensstimmung, in welcher ein solcher aufleuchtender Gedanke, der sich der Phantasie und des Willens sofort bemächtigte, das ganze innere Leben dieses Mannes ver

seßen mußte, und man wird begreifen, was für einen Juden damaliger Zeit der Entschluß bedeuten wollte, als der Messias seines Volkes aufzutreten. Was von religiösen Hoffnungen und politischen Wünschen für die Zukunft ein frommer Israelit auf dem Herzen hatte, dies Alles war in den Rahmen der messianischen Anschauung aufgenommen und mit ausschweifenden Bildern der Phantasie ausgestattet worden; die persönlichen Wünsche des Einzelnen gingen darin mit dem Heil des Volkes in Eins zusammen. Und wie mächtig immer die göttliche Hülfe bei der Verwirklichung solcher Hoffnungen von der frommen Zuversicht als mitwirkend gedacht wurde, so mußte doch der dabei dem Gesalbten und Gesandten Jehovah's zufallende menschliche Antheil an der Lösung der Aufgabe schwer genug in die Wagschale fallen, um alle Kräfte des Junern im Tiefsten zu erregen. Die fromme Seele konnte jauchzen über der seligen Aussicht, vom Herrn zum Werkzeug für die Verwirklichung des dem. Volke verheißenen Heils berufen zu sein; sie mußte zagen und beben bei der Vorstellung von der Größe des Werkes, das für die Schultern eines Menschen fast zu schwer erscheinen konnte. Das Selbst= gefühl mußte sich, Angesichts solcher Aufgabe, zugleich erhoben fühlen bis zum Himmel, und doch mußte der Träger derselben wieder in Demuth die Kniee beugen vor dem Herrn der Geister, ohne dessen Hülfe eines Menschen Sohn auch mit aller seiner keusch zusammengefaßten Kraft nicht hoffen konnte, der Forderung zu genügen, die ihm hier gestellt war.

Was sich an den Namen und Beruf des Messias knüpfte, stand als der volksthümlich gegebene und in sich abgeschlossene Inhalt der religiös-nationalen Erwartungen des Zeitalters fest vor der Anschauung; aber sobald nun dieser Inhalt in die Wirklichkeit eingeführt werden sollte, mußte sich die Wahrnehmung aufdrängen, daß nur am harten Felsen der wirklichen Geschichte das Amt und Lebenswerk eines Messias der Juden sich erproben könne. Damit war das tiefste Ringen des Menschengeistes ebenso gewiß in Anspruch genommen, als auf der andern Seite der hiervon unabhängige Erfolg beim Volke das Gelingen des Planes zweifelhaft machte. Dies hieß aber für den gläubigen Sinn des auf die Verheißungen Jehovah's vertrauenden Juden nichts anders, als daß Gott selbst den Messias beim Volke sowohl, als auch vor dem eignen Bewußtsein seines Berufenen selbst bewähren müsse. Wie dies aber geschehen würde,

konnte nur die Zukunft lehren. Dies Alles wohl erwogen, konnte der Entschluß, als Messias seines Volkes aufzutreten, vor seiner Rechtfertigung durch den Ausgang nur ein Versuch, nur das Wagniß des Kühnen sein, der die Kraft in sich fühlte, mit der Uebernahme der Messiasrolle die Weltgeschichte umzugestalten.

Nicht ein Psychologisches Phantasiebild ist es, was wir in diesen Zügen zusammenstellten, sondern für jeden einzelnen Zug werden uns, sei es in den Schicksalen, sei es in den Aussprüchen Jesu, die Belege entgegentreten, um die unwankende Ueberzeugung zu begründen, daß wir uns auf keinem andern Wege die Gestaltung und Ausreifung des messianischen Bewußtseins und Planes Jesu denken dürfen.

Da Jesus hörte, so meldet das Matthäusevangelium, daß Johannes überantwortet war, zog er in das galiläische Land und verließ Nazareth und wohnte in Capernaum, die da liegt am galiläischen Meere, dem reizenden See Genezareth, und fing an zu predigen und zu sprechen: Aendert euern Sinn, denn das Himmelreich ist nahe). Daß er die Stadt Capernaum zu seiner eignen Stadt, d. h. seinem Wohnorte wählte, erklärt sich aus einer Aeußerung bei Josephus, wonach diese Stadt nicht zum Gebiete des Herodes Antipas, sondern des Philippus gehörte, als eine Rücksicht der Klugheit, die Jesum vorziehen ließ, nach der gefänglichen Einziehung des Täufers lieber unter der Herrschaft des Philippus zu leben 5).

Jesus zog aber, so meldet der Evangelist weiter, im ganzen galiläischen Lande umber, lehrte in ihren Schulen und predigte ihnen das Evangelium vom Reiche und beilte allerlei Seuche und Krankheit im Volke. Und sein Ruf erscholl durch ganz Syrien, so daß sie allerlei Kranke, mit mancherlei Seuchen und Qual behaftet, Beseñene, Mondjüchtige und Gichtbrüchige zu ihm brachten, die er

*4) Matth. 4, 12, 17, 9, 1, 8, 14, 17, 25. Nach Josephus (Alterthümer 18, 3, 2 saß der Täufer in Nakärus, einem festen Plage an der Südgrenze ven Berda, nicht in Tiberias, der Rendenz des Herodes, gefangen.

2, Josepbus, vem jüdöden Krieg 2, 6. 3. Beiße (evangelische Gvælar 1. S. 289, düt dies aus dem Grunde für unwahrscheinlich, weil að akadničke arvient werde, wenn Zeius das Gebiet des Philippus bemeren dade since North 16, 13: 628 fem in die Gegend von CaSama Kolliert. Dirk Bejaidnung der Stadt war aber stereotyp und gehörte # Name Yet, an deinde een Gifarra Statens zu unterscheiden.

alle gesund machte. Und es folgte ihm viel Volk aus Galiläa und Dekapolis, aus Jerusalem und Judäa und von jenseit des Jordan's 56). Hier, in Galiläa, wo sich Jesus durch diese seine Doppelwirksamkeit als Wanderarzt und Bußprediger zum Himmelreich beim Volke den Ruf eines Propheten erwarb 57), hat er aller Wahrscheinlichkeit Jahre lang eine sich sogar bis an die phönizische Grenze 58) erstreckende Wirksamkeit gehabt, ehe er sich nach der heiligen Stadt selbst wandte 59). Denn die Notiz, die uns der Kirchenvater Irenäus als bestimmte Aussage der mit dem Apostel Johannes bekannten Presbyter gibt, daß die Zeit der berühmtesten Thaten Jesu zwischen sein vierzigstes und fünfzigstes Jahr falle 6o), nöthigt uns, die Zeit der Wirksamkeit Jesu überhaupt nicht zu kurz anzunehmen, und wenn die überwiegende Ueberlieferung der alten Kirche die Wirksamkeit Jesu auf Ein Jahr beschränkt, so dürfte dies um so weniger als geschichtliche Thatsache gelten, als zu einer solchen Annahme die Prophetenstelle vom angenehmen Jahr des Herrn“ Veranlassung gegeben haben mag1).

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Bei seinem Auftreten kam Jesu der Zufall seines Namens, der sich wie eine Vorbedeutung seines Berufs darstellte, zu Statten. Denn der althebräische Name Jehoschua (Joheschua, Jeschua) bedeutet etymologisch Heiler, Befreier, und so wurde auch die griechische Form des Namens Jesus schon frühe von den Kirchenvätern aus dem Griechischen iäodai (d. h. heilen) abgeleitet und durch deganeutηs d. h. Heiler, Arzt überseßt 62). Und der alexandrinische Jude Philon, ein Zeitgenosse Jesu, nennt den Weisen einen Arzt, welcher den Krankheiten des menschlichen Leibes Heilung zu bringen und das Innere des Menschen gesund zu machen berufen sei63). Dieses Wort war wie gesprochen, um ein rechtes Losungswort für die Wirksamkeit Jesu

56) Matth. 4, 23 ff. 9, 35.

67) Matth. 4, 23. 8, 16 f. 9, 2. 32. 12, 23. 13, 1. 14, 13. 25. 16, 14. 58) Matth. 15, 21.

59) Daß der Schauplag der Wirksamkeit Jesu längere Zeit auf Galiläa beschränkt war, trog der gegentheiligen Auffaffung des vierten Evangeliums, daran hält auch Weiße (evangelische Geschichte, I, S. 312 ff.) fest.

6o) Frenäus, gegen die Häresien, 2, 22.

61) Jesaias 61, 2. Vgl. Luc. 4, 19.

62) Cyrill, hierosolym. catech. 10, 13. Epiphanius, Häresien 29, 4. 63) Die Belegstellen s. bei Zeller, die Philosophie der Griechen, III, 2.

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Jefus jog aber, so meldet der Erangelit weiter, im ganzen galilätizen Lande umber, lehrte in izren Schulen und predigte ihnen das Evangelium vom Reise und beilte allerlei Seuche und Krankheit im Bolke. Und sein Ruf erisoa durs ganz Syrien, so daß sie allerlei Kranke, mit manderlei Seußen und Qual behaftet, Besessene, Mondsüstige und Eistbrüdige zu ihm brachten, die er

54) Matth. 4, 12. 17. 9, 1. 8, 14. 17, 25. Nah Jofephus (Altertbümer 18, 5, 2) saß der Täufer in Matārus, einem festen Plaze an der Südgrenze von Peräa, nicht in Tiberias, der Reñdenz des Herodes, gefangen.

*) Josephus, vom jüdisßen Krieg 2, 6, 3. Weiße (evangelische Geschichte I, S. 289) hält dies aus dem Grunde für unwabrscheinlich, weil es ausdrücklich erwähnt werde, wenn Jesus das Gebiet des Philippus betreten babe, nämlich Matth. 16, 13: Jesus kam in die Gegend von Căfarea Philippi. Diese Bezeichnung der Stadt war aber stereotyp und gehörte zum Namen selbst, um dieselbe von Gájarea Stratonis zu unterscheiden.

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