Graf. Ich nenne mich zwar keusch und rein, Nelke. Das mag wohl ich, die Nelke, sein Wie würde sonst der Alte mein Mit so viel Sorge warten? Im schönen Kreis der Blätter Drang Graf. Die Nelke soll man nicht verschmähn, Sie ist des Gärtners Wonne; Bald muß sie in dem Lichte stehn, Bald schüßt er sie vor Sonne; Doch was den Grafen glücklich macht, Veilchen. Ich steh' verborgen und gebückt Doch will ich, weil sich's eben schickt, Mein tiefes Schweigen brechen. Wenn ich es bin, du guter Mann, Wie schmerzt mich's, daß ich hinauf nicht kann Graf. Das gute Veilchen schätz' ich schr; 65 Es ist so gar bescheiden Und duftet so schön; doch brauch' ich mehr Ich will es euch nur eingestehn: Auf diesen dürren Felsenhöhn Ist's Liebchen nicht zu finden. Doch wandelt unten an dem Bach Und seufzet leise manches Ach, Wenn sie ein blaues Blümchen bricht Ja, in der Ferne fühlt sich die Macht, |