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„Die Muse“, S. 88). Zugleich handschriftlich Nr. 4 des Liederheftes von Friedrike Öser (bei Jahn S. 184). 1789, Schriften VIII, 114 zwischen „Erster Verlust“ und „Willkommen und Abschied", an jeßiger Stelle seit 5.

Varianten: 1770 Überschrift Die Nacht. V. 1 Gern; V. 3 Tritte; V. 4 den ausgestorbnen; V. 5 bricht die Nacht der Eichen; V. 6 Zephirs (Handschrift 1788 Zephir) melden; V. 9-13 Schauer, der das Herze fühlen, der die Seele schmelzen macht, Flüstert durchs Gebüsch im Kühlen. Welche schöne, füße Nacht! Öser'sche Handschrift: V. 2–4 Meiner Schönen Aufenthalt, Und durchstreich mit leisem Tritte diesen ausgestorbnen Wald; V. 11 Wandelt im Gebüsch; V. 15 deiner st. solcher. Almanach der Musen: V. 3 vergnügtem st. verhülltem; V. 7 Birken, die sich neigen; V. 8 Senden ihr den Duft hinauf. Muse: V. 2 meines Mädchens.

Aus der Leipziger Zeit, Frühling oder Frühsommer 1768. Die Erinnerung an die Geliebte am Schlusse ist im Eingange motivirt durch die Mooshütte im Walde, wo die Geliebte zu weilen liebt und der Dichter sich vor der Tagesgluth verborgen. Das ursprüngliche Gern" bezog sich auf den Anreiz der hinauslockenden Kühle, obwohl das „Nun“, schon in der Handschrift von 1788, nichts verdorben hat. Wieland's Merkur 1773 (April. II, 55 u. 56) hatte jenes „Gern" als unmotivirt getadelt, im Übrigen das Gedicht „wegen. seines geschmeidigen Ausdrucks und leichten Versification" gelobt.

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V. 3 verhüllt im Dunkel verborgen; V. 5 Nacht der Eichen, wie Waldes Nacht in „Lili's Park“ (Thl. II), Klopstock's der Haine Nacht und Bürger's Nacht der Tannen oder Eichen; brechen, wie das Schweigen brechen, das Dunkel durchbrechen, lichten. Dünzer citirt aus Goethe's Lila: „Der Mond bricht die Fichten." V. 6 u. 8 Zephir, süß, Weihrauch, als Lieblingsausdrücke der Anakreontiker des vor. Jahrh. nachgewiesen in Minor und Sauer's Studien, S. 17 fg.

Glück und Traum (S. 29).

Erste Drucke: 1770 Neue Lieder (f. vorstehende Anmerkung) S. 12 u. 13. Sechstes Lied (auch 1776 im Alm. d. d. Musen S. 145) und handschriftlich in Fr. Öser's Liederbuch Nr. 8 (Jahn S. 187). 1815 Werke I, 45 und Gedichte I, 30 an jeßiger Stelle. Varianten: 1770 Überschrift: Das Glück. An mein Mädchen, im Öser'‍schen Liederbuch u. im Alm. d. d. Mujen An Annetten. V. 7—12 im Öser'schen Liederbuch:

Sie sind, die süß verträumten Stunden,

Die durchgefüßten, sind verschwunden,

Wir wünschen traurig sie zurück.

wünsche dir kein größeres Glücke! Es flieht der Erden größtes Glücke Wie des geringsten Traumes Glück.

Aus derselben Zeit wie das vorige Gedicht. Die Angesungne ist Käthchen Schönkopf (s. Dichtung und Wahrheit, Buch 7 u. 8).

Lebendiges Andenken (S. 29 u. 30).

Erste Drucke: 1770 Leipz. Liederbuch, S. 34 u. 35. Sechzehntes Lied; auch 1773 im Alm. d. deutschen Musen, S. 199. 1815 Werke I, 46

u. 47 und Gedichte I, 30 u. 31.

Varianten: 1770 Überschrift Die Reliquie; V. 1—4:

Ich kenn', o Jüngling, deine Freude,
Erwischest du einmal zur Beute

Ein Band, ein Stückgen von dem Kleide,
Das dein geliebtes Mädgen trug.

V. 8-11: Mein zweytes Glücke nach dem Leben,

Mein Mädgen hat mir was gegeben;

Sezt eure Schäße mir darneben,

Und ihre Herrlichkeit wird nichts.

V. 13 schönsten. V. 14 schönen. V. 17 zu sehn. V. 18 mir der
schönste Theil von dir. V. 24 Und gleiteten oft mit. V. 25 Von
da herab zur rundern. V. 27 Reliquie, du. V. 28 der alten Luft.
Im Alm. d. d. Musen V. 4 ein Strumpfband, einen Ring
ein Nichts. V. 5-11 fehlen.

Nach der Trennung von Leipzig 1768 oder 1769 zu Frankfurt, in der Erinnerung an Käthchen Schönkopf entstanden. „Rauben von Küssen und Bändern, besonders beim Pfänderspiel, wird in der Anafreontik des vor. Jahrh. gerne erwähnt“ (Sauer und Minor a. a D.). Ähnliche „Reliquien“ suchte Goethe später von Frau von Stein zu erhalten (Dünger), insbesondre deren Haare (Briefe vom 7. Mai u. 27. Juni 1784), und noch in einem Briefe vom 22. Juli 1808 dankt er Silvie von Ziegesar für die schöne, reiche geringelte Gabe". Bedeutungsvoll verwandt ist das Haar als Trauzeichen statt eines Ringes in der Braut von Korinth" V. 91. Die Anrede an den Jüngling (V. 1 der ersten Lesart), wie im folgenden Gedicht und in „Wahrer Genuß" V. 10 u. 17 in dem didaktischen Tone einiger Gellert'schen Gedichtsanfänge (im Selbstmord: „ Jüngling, lern" und im erhörten Liebhaber).

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Glück der Entfernung (S. 30 u. 31).

Erste Drucke: 1770 das Leipz. Liederbuch, S. 38 u. 39. Achtzehntes Lied: Das Glück der Liebe.

1815, Werke I, 48 und Gedichte I, 31 u. 32.

Aus derselben Zeit wie das vorige Gedicht und ebenso in der Erinnerung an dieselbe Geliebte gedichtet. Daß Goethe mit V. 5 u. 6 sich selber täuschte, haben Minor und Sauer a. a. D. S. 30 treffend bemerkt. Vergl. Lichtenberger, S. 27.

An Luna (S. 31).

Erste Drucke: 1770 das Leipz. Liederbuch, S. 40 u. 41. Neunzehntes Lied: An den Mond.

1815, Werke I, 49 und Gedichte I, 32.

Strophe 3, ganz der zweiten Bearbeitung angehörig, lautete in

der ersten:

"

Dämmrung, wo die Wollust thront,
Schwimmt um ihre runden Glieder.
Trunken sinkt mein Blick hernieder.
Was verhüllt man wohl dem Mond.
Doch, was das für Wünsche sind!
Voll Begierde, zu genießen,

So da droben hängen müssen;
Eh, da schieltest du dich blind.

Gleichfalls zu Frankfurt 1768 oder 1769 in der Erinnerung an Käthchen Schönkopf, von der „traurig abgeschiednen Seele" (V. 7), dem weitverschlagnen Ritter" (V. 14) gedichtet. V. 10 großgemessen, analog wohl- oder vollgemessen, sich in großer Ausdehnung er= streckend (Sanders). V. 24 Erinnerung an die Endymionsage, wie Faust II, V. 1897: Endymion und Luna! wie gemalt!" Dämmerung wo" d. h. die der Wollust eignende Beleuchtung, diese als Siz der Wollust. Dünger denkt doch zu realistisch an das Bett.

Brautnacht (S. 31 u. 32).

Erfte Drucke: 1770 Leipziger Liederbuch S. 17, Achtes Lied: Hochzeitlied. An meinen Freund. Bei Jahn, Goethe's Briefe an Leipziger Freunde, S. 189 u. 190. Abdruck einer Abschrift aus dem Nachlasse der Friedrike Öser, die älteste Fassung. 1815 Werke I, 50, Gedichte I, 33.

Varianten: a) des Druckes 1770: V. 7 Weihrauchwirbel; V. 17 von. b) der Öfer'schen Abschrift: V. 1 fern von dem; V. 2 und wacht; V. 4 das Brautbett dir unsicher macht; V. 5 Er harrt auf dich. Der Fackel; V. 6 umglänzt und ihr flammend; V. 7 treibt Weihrauch dampf, der durch das; V. 8 in wollustvollen Wirbeln rollt; V. 10 Freunde; V. 11 blickst; V. 12 dir nun bald nichts mehr; V. 13 Glücke zu; V. 14 herein; V. 15 die Fackel in des Amors; V. 17 glüht; V. 18 der Schönen reißendes; V. 19 zum stillen Schert wird; V. 21 Ihr Amor sich; V. 22 doch nicht so schnell; V. 23 hält der kleine Schalck.

Zweifelhaft, ob schon in Leipzig um 1768 oder erst in Frankfurt 1769 gedichtet; die Öser'sche Abschrift deutet auf die erste Alternative (f. Frhr. von Biedermann; Arch. f. Lit.-Gesch. X, 270). Goethe hatte bekannte Vorgänger an Katull, Claudite ostia, virgines, an Spenser (Hochzeitslied), an Rost's schöner Nacht (1754; s. Schmidt's Nekrolog II, 459 und Fördens IV, 404).

Schadenfreude (S. 32 u. 33).

Erste Drucke: 1770 Leipziger Liederbuch S. 11. Fünftes Lied: Der Schmetterling; auch in Friedrike Öser's Liederbuch Nr. 5, anfan

gend: Und in Pappillons Gestalt, ebenso 1776 in der „Muse“, S. 92. 1815 Werke I, 51 und Gedichte I, 33 u. 34.

In Leipzig 1768 entstanden, nach Goethe's längerer Erkrankung: „Ich schlich in der Welt herum wie ein Geist, der nach seinem Ableben manchmal wieder an die Orte gezogen wird, die ihn sonst anzogen, als er sie noch körperlich genießen konnte" (Junger Goethe I, 46. An Friedrike Oser, d. 13. Febr. 1769). Der Schmetterling als Sinnbild der Unsterblichkeit (s. Minor u. Sauer a. a. D. S. 21).

Unschuld (S. 33).

Erste Drucke: 1770 Leipziger Liederbuch S. 31. Vierzehntes Lied: An die Unschuld.

1815 Werke I, 52 und Gedichte I, 34 u. 35.

Der Frankfurter Zeit, Herbst 1768 zuzuweisen, wo die Richardsonschen Ideale (V. 3) mehrfach des Dichters Spott herausforderten (D. J. Goethe I, 31 v. 6. Nov. 1768: Denn will sich einer nicht bequemen des Grandisons ergebner Knecht zu sein, aus," und an Öser einige Tage später, das. S. 38: alle Meerwunder: Grandison

hier im großen

den lacht man Desswegen sind Ansehn").

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Die

Pamela in Richardson's gleichnamigem Roman und Henriette Biron im Grandison desselben waren Modetypen. Hamann spottet 1762 in den Kreuzzügen des Philologen über die schönen Geister, welche ,,aus moralischer Heiligkeit keine Mädchen mehr anrühren mögen als eine Miss Biron". Auch die Liebe nennt Goethe lichtschen und entfliehend im Nebel" (Bd. 28, 354, 1. A.; zu V. 16).

Scheintod (S. 34).

Erste Drucke: 1770 Leipz. Liederbuch S. 25. Eilftes Lied: Amor's Grab. Nach dem Französischen. Handschriftlich in Friedrike Öser's Liederbuch als Nr. 1 (V. 4: Von nichts, von ohngefähr erwacht er öfters wieder), auch 1776 in der „Muse“ S. 93. 1815 Werke I, 53 und Gedichte I, 35.

Der Leipziger Zeit, den Jahren 1767 oder 1768 angehörig. Das französische Vorbild nicht ermittelt.

Wahrer Genuß (S. 34 u. 35).

Erste Drucke: 1770 Leipz. Liederbuch S. 5. Zweytes Lied: Der wahre Genuß. Danach auch 1773 im Almanach d. d. Musen S. 44. 1833 Bd. VII, 9-11 der nachgelassenen Werke (8o).

Varianten des ersten Drucks: V. 3 Fürst, laß dir die Wollust. V. 5 die Zunge ganzer. V. 7 du eine Tugend. V. 8 gieb dein Herz. Dann folgen nachstehende zwei Strophen:

Was ist die Lust die in den Armen

Der Buhlerinn die Wollust schafft?
Du wärst ein Vorwurf zum Erbarmen,
Ein Thor, wärst du nicht lasterhaft.
Sie küsset dich aus feilem Triebe,
Und Gluth nach Gold füllt ihr Gesicht.
Unglücklicher! Du fühlst nicht Liebe,
Sogar die Wollust fühlst du nicht.

Sey ohne Tugend, doch verliere
Den Vorzug eines Menschen nie!
Denn Wollust fühlen alle Thiere,
Der Mensch allein verfeinert sie.
Laß dich die Lehren nicht verdrießen,
Sie hindern dich nicht am Genuß,
Sie lehren dich, wie man genießen

Und Wollust würdig fühlen muß.

V. 18 Ein Mägdgen. V. 41 Wenn in gesellschaftlicher. V. 50
Die Wollust.

In Leipzig 1767 oder 1768 entstanden. Feier der Liebe zu

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