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Erster Druck: Januar 1775, Jris II, 73 u. 74, überschrieben: Lied, das ein selbst gemahltes Band begleitete.

1789 Schriften VIII, 128, überschrieben: Mit einem gemahlten Band an der jezigen Stelle.

Abschrift des Gedichts „Zu einem gemalten Band" auch in den Papieren der Frau v. Stein.

Varianten der Jris: V. 4 lüftig; V. 6 meiner Liebe; V. 7 Und sie eilet; V. 11 Einen Kuß. In Herder's Abschrift V. 4 luftig; V. 6 meiner Liebe; V. 9 Sie; V. 10 Kuß.

Auch dies Lied eine Blüthe des Frühlings 1771 und des Verhältnisses zu Friedrike Brion. Dies folgt aus dem Zusammenhange, worin Goethe des Gedichts im elften Buch von Dichtung und Wahrheit gedenkt, aus dem Vorhandensein des Sessenheimer Exemplars, dem zum vorigen Liede erwähnten Briefe an Jacobi und der Notiz in der Chronologie der Werke. Goedeke's Annahme einer spätern Entstehung, 1772 (Goethe's Leben S. 61) oder einer frühern (Arch. f. Lit.-Gesch. VI, 215 fg.) im Frühjahr 1770 und in beiden Fällen der Bestimmung für Franziska Crespel zu Frankfurt erscheint nicht ausreichend begründet (nach Lichtenberger p. 49. Note 3: son opinion ne repose sur aucun argument sérieux).

V. 5 Zephyrs Flügel, wie in „Willkommen und Abschied“ (V. 11) die Flügel der Winde und Uhland's „Fittich sanfter Lüfte" (Gedichte 6). V. 10 und 12 der Reim jung: genung, oft bei Goethe z. B. in den Balladen „Der untreue Knabe" und „Der Müllerin Reue", im „Beruf des Storches" (Epigrammatisch); das dialektische genung auch bei Klopstock ohne Reimzwang in „Mein Vaterland", drittleßte Str., bei Eichendorff im Schluß des „Frisch auf“, bei Chamisso im „Frühling“, Str. 1 und in Paul Heyse's Werken, I, 12, Nr. 5.

In Musik gesezt von Reichardt, Tomaschek (op. 55), Beethoven (op. 83).

Mit einem goldnen Halskettchen (S. 48).

Erster Druck: August 1775, Jris IV, 148 u. 149, überschrieben: Mit einem goldnen Halskettchen überschickt. Strophe 3 lautet hier: Denn wär' es eine andre Kette,

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Ganz recht, mein Kind! Nicht gleich genickt.

1789 Schriften VIII, 129 in jeßiger Fassung und an jeziger Stelle.

Über die genaue Zeit der Entstehung, deren Anlaß und die Person der Angeredeten ist nichts ermittelt. Die Überschrift erscheint an sich hinreichend. Goedeke denkt an eine Frankfurter Schöne, Lisette Runkel, Freundin von Goethe's Schwester. Auch Lili nannte sich Liese (Elisabeth); aber die Angesungne ist keine Verlobte, und schwerlich hätte Goethe die Verse, gälten sie ihr, im August 1775 in Druck gegeben. Nach Dünzer beruht das Ganze auf freier Dichtung" (Komm. II, 116). Schwer zu glauben!

An Lottchen (S. 48).

Erste Druce: Januar 1776, Wieland's Merkur 13, 1 u. 2. Überschrieben: Brief an Lottchen. V. 4-6:

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Nach V. 9 kein Absaß; V. 12 Ganz der vollen; V. 13 Dich ein gutes gutes; V. 30 oft so; V. 36 Vertrauen; V. 38 Weh und Glücke; V. 41 Herze schließt sich zu.

1789 Schriften VIII, 130–132. Überschrift wie jezt; V. 6 reichbebauter (ein Wort), V. 31 ringsumher (ein Wort); in 6 beide Male 2 Worte.

Wir sehen das Gedicht nach Bergk, mit Frhr. v. Biedermann und Suphan, in das Jahr 1773 und verstehen mit denselben und Goedeke, der das folgende Jahr annimmt, unter der Angeredeten Lotte Jacobi, die Schwester des Dichters J. G. und des Philosophen F. H. Jacobi, welche sich im Sommer 1773 bei Goethe's Freundin Johanna Fahlmer in Frankfurt aufgehalten hatte, die sogen. Hannover'sche Lotte (zum Unterschiede von der Weglarer, die dann auch eine Hannover'sche wurde). Goethe nennt sie in Briefen an die Fahlmer liebe Nichte“ (= Cousine) oder Lolo; sonst heißt sie Lottchen schlechtweg; z. B. schreibt Heinse an Gleim 17. Mai 1774: Lenette und Lottchen sind von den Grazien erzogen" (Pröhle's Leffing 1877, S. 123), und wenn Wieland, der das ihm wohl aus Düsseldorf zugegangne Gedicht zuerst veröffentlichte, Lottchen Jacobi, halb im Scherze, zu Goethe's irdischen Musen zählte, so mochte dies Gedicht mit daran schuld sein; er schreibt an Sophie La Roche (s. Goedeke's Grundriß 1, 733): „Das Einzige, was uns [d. h. Goethen] fehlt, ist, daß es hier keine Sophie [d. H. La Roche], keine Maxe [d. H. Brentano],

keine Lotten [d. H. Kestner], noch Lottchen [d. h. Jacobi] gibt." Will man Goethe's Worte (An die Fahlmer, III, 29): „Lotte wird meinen Brief haben" auf diese poetische Epistel beziehn, so fällt sie bezeichnend in den Oktober 1773, also in den Anfang desjenigen Winters, an dessen Ausgang der Werther steht. Auch war es wohl derselbe „Brief", der den 6. Juli 1786 (An Frau v. Stein, III, S. 269) zum Abschreiben gelangen sollte. In den Unterhaltungen mit Müller (S. 98) nannte sie Goethe „klar, voll Verstand und Charakter“. Dünger läßt das Gedicht im Mai 1775 an ein Offenbacher Mädchen (erwähnt in Nr. 8 der Briefe an Auguste Stolberg und in Rieger's Klinger, I, 73 fg.) gerichtet sein — es fehlt jedoch leider jeder Nachweis, auch nur, daß jenes Mädchen unter den Lotten zu suchen. — V. 3 „die beiden", Goethe und seine Schwester, deren Freuden und Sorgen" V. 1 mitbegreift, da sie zu Hochzeit und Valet rüstete. V. 4 das Abendroth s. Suphan, Goethe-Jahrb. II, 131. V. 6 die reich be= baute Flur speciell nachzuweisen, fehlen alle Daten; bedarf es jedoch dessen für die Ufer des Main und Rhein? Die Reflexion V. 14 erklärt sich, da Lotte Jacobi eng und ruhig auferzogen“ aus einer Hannoverschen Erziehungsanstalt an jene Ufer versezt war. V. 36 erinnert an Wendungen geistlicher Liederdichter wie Paul Gerhard's: Was hast du an der [Welt] für Lust, Von welcher dir doch war bewußt, Daß sie für dein Verschonen Dir schändlich würde lohnen?" . 41 an Schiller's: „Das Herz in kalter stolzer Ruh, Schließt endlich sich der Liebe zu," und in Prosa: so schließt sich plöglich unser Herz (X, 86).

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V. 22—29 von Reichardt für eine Singstimme geseht u. d. T. „An Maja“ (1804, Lieder der Liebe, II).

Auf dem See (S. 49).

Verglichen ist Herder's Abschrift (s. Suphan a. a. D. S. 214 und D. Junge Goethe, III. 182).

Erster Druck: 1789, Schriften VIII, 144 u. 145, an der jeßigen Stelle seit 5. Varianten der Herderschen Abschrift: V. 2 Aus eurer Welt; V. 7 Berge Wolken-angethan; V. 8 Entgegnen; V. 15 Liebe Nebel.

Die Überschrift in dieser Kopie gibt die Entstehung richtig an: Auf dem Zürcher See 1775; es war am Donnerstag dem 15. Juni, als Goethe den See von Zürich nach Richterschwyl in der Gesellschaft des jungen Frankfurter Theologen Passavant befuhr (Dichtung und

Goethe, 1.

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Wahrheit, Buch 18). Klopstock's Ode (1750) hatte den See für die junge Dichtergeneration geweiht; ihr entnahm Goethe ein Citat für den Epilog seiner Reise, die dritte Wallfahrt nach Erwin's Grabe. V. 1 Und zu Anfang nach biblischem Vorgange; Beispiele bei Schröer, Faust II, Note zu V. 5684, und Lehmann, Goethe's Sprache, S. 622 fg. Die Wolken-angethanen Berge V. 7 sind im Osten die Gebirge von Glarus und des Wallenstedter Sees; bei Klopstock: „Jeht entwölkte sich fern silberner Alpen Höh“; bei Demselben wolkig (Ode 7, Salem 9) und wolkicht (Messias 2, 239). V. 9-12 Erinnerung an Lili; das adjektivische gold und golden von allem Sonnigen und Lautern (goldner Duft, Faust I, V. 767), namentlich von der Geliebten, wie Goldchen im Mailied (S. 51) und liebes Gold in Briefen an Frau v. Stein, entsprechend dem goldnen Schatz und herzgolden der Volkssprache (Firmenich, II. 97. 106. 133. 134). V. 15 trinken, poetisch kühn, gleichsam verschlingen, in sich aufnehmen (Sanders). V. 16 thürmende Ferne, wie thürmende Stadt bei Klopstock (Messias), bei Voß: des Priamus thürmende Stadt, und Hölty: der Cedern thürmende Gipfel (s. Imelmann, Symb. Joachim. I. 154). V. 17 im Zeitwort die Flügel der Winde oben S. 44 und 47; Jean Paul (Vorschule der Ästhetik, § 78) weist auf Verse wie diesen als Gaben des Genius". V. 20 die reifende Frucht, d. H. auf den Bäumen reifende und in dem Waffer sich spiegelnde Früchte (Lichtenberger's Übertragung, S. 144: Dans le lac se reflète la moisson besser zu ändern, obschon auch Dünger Kornfelder annimmt). V. 17 und 18 erwecken die Vorstellung von bewegten, schattigen Bäumen, wie in Platen's rein beschreibendem Gedichte „Am Züricher See" (1816) sich der Garten mit der Villa im See badet.

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Außer von Reichardt und Zelter in Musik gesezt von Fr. Schubert (op. 92), F. Mendelssohn (vierstimmig, op. 41, Nr. 6), M. Hauptmann (für Solo und Chor op. 21) und Brahms (Lieder).

Vom Berge (S. 50).

Verglichen ist Herder's Kopie, mit dieser Überschrift.

Erster Drud: 1789, Schriften VIII, 145, nach dem vorigen Gedicht. 1833, VIII, 112 (8) des Nachlasses mit der „ausdrucksvollern“ ursprünglichen Lesart V. 4: Wär', was wär' mein Glück?

oder vielmehr, nach Herder's Kopie: Wär'
mein Glück.

was wär'

Am selben Tage wie das vorige Gedicht, Nachmittags auf der Fußwanderung von Richterschwyl nach Einsiedeln, beim Rückblick auf den See, in das Reisebuch verzeichnet. Die Unruhe der Liebe verhindert, die Schönheit jenes Rückblicks zu genießen, aber doch ist fie die Quelle alles Glücks; in der zweiten Fassung tritt die Erinnerung an die Heimath hinzu, analog dem Kirchenliede:

Daß uns beid' hier und dorte

Sei Güt' und Heil beschert."

Die Verse sind später glossirt (Morgenblatt 1821, Nr. 273 von Adrian). Von Reichardt in Musik gesezt.

Blumengruß (S. 50).

Erster Druck: 1815, Werke I, 79 und Gedichte I, 51, an jeßiger Stelle.

Anlaß und Entstehungszeit unbekannt. Goethe gab diese Verse aus seinem poetischen Vorrath im Sommer 1810 an Zelter, der sie als vierstimmigen Kanon den 3. September jenes Jahres, und zwar als ein „Willkommen dem 28. August 1749" für den Dichter selbst in Musik sette (1812, Hft. 2). Hier haben sie keine Überschrift. Von Hegel (Ästhetik, I. 373) besonders hervorgehoben.

V. 2 viel tausendmal, wie im Faust I, V. 1747. „Ich grüße euch zu tausendmal", schreibt J. Grimm (Briefwechsel mit seinem Bruder, S. 360); s. in deren Wörterbuch Fünfmalen und Fünfhundertmalen (IV. 567 u. 568). In V. 6 ist vor hunderttausendmal ein viel zu fubintelligiren; einige Tonseher machen sich den Vers durch Einschiebung eines Wohl an Stelle des Wie mundgerechter. Am Verbreitetsten die Kompositionen des Liedes von Reichardt (1811 vor dem Druck in den Werken) und Kurschmann.

Mailied (S. 51).

Verglichen ist die Handschrift des Gedichts (19 Zeilen mit Überschrift, ohne Datum).

Erster Druck: 1815, Werke I, 81 und Gedichte I, 52 und 53, an jeßiger Stelle (nur daß das jezt beseitigte „Im Sommer" von J. G. Jacobi voranging).

Beziehung und Entstehungszeit unbekannt. Vermuthlich aus dem Mai 1810 (nach Goedeke, Einleitung der neuesten Ausgabe bei

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