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Cotta I, S. 13, aus

dem Verhältniß zu Elisabeth Schönemann“, nach S. 6 aber aus 1810); in jenem Jahre empfing Zelter das Gedicht von Goethe in Böhmen und sehte es am 12. Oktober desselben in Musik (mit der Überschrift: Wo geht's Liebchen und in V. 11 Schon st. Schön). Das früher angenommene Datum 1812 hat Eckermann in seinen Papieren zur Chronologie durchstrichen.

V. 1 und 2 Korn und Dorn, formelhaft, sind hier getrennt; Korn, das Genus, landschaftlich für eine einzelne Getreideart, meist für Roggen; Hecken und Dorn für Dornhecken, nach Goethe's späterem Gebrauch der Hendiadys; wenigstens erscheint eine solche Verbindung annehmbarer als die Trennung in Hecken auf der einen und Dorngebüsch auf der andern Seite des Wegs, wie Dünger will, da man auf dem Lande aus Dorn lebendige Hecken bildet; schon Odysseus sollte Dornenzäune flechten (Odyssee 18, 358). Vergl. oben S. 92 Wo der Dorn das Röckchen zerrt." V. 8 Goldchen, als Schmeichel= name der Geliebten schon im 15. Jahrhundert; in Keller's Fastnachtspielen I, 402, Nr. 53 sagt Wagendrüssel zu Gretlein: „Hab Dank, liebes zartes Gold"; s. oben zu V. 10 u. 11 von Auf dem See". V. 14 beim Fluß möchte an die Saale bei Jena zu denken sein. V. 15 den Kuß reichen, anders als den Mund zum Kuß reichen, wie in Euphrosyne" V. 56. Nachgebildet in Otto Roquette's: „Weißt du noch?"; in Musik gesetzt von R. Franz (op. 33).

Frühzeitiger Frühling (S. 51).

"

Erster Druck: Taschenbuch auf 1804, S. 107–109; an jeßiger Stelle seit 5.

Zelter erhielt das Gedicht im März 1802 und fandte dem Dichter die Musik dazu am 7ten des folgenden Monats (Briefw., I. 21). Wahrscheinlich in dem Jahre vorher entstanden, in dem „frühzeitigen Frühling" 1801. Goethe (Tag- und Jahreshefte 1801) schreibt: „Zu Ende März war ein ländlicher Aufenthalt (auf seinem Gute in Roßla] schon erquicklich genug“, und Knebel notirte in seinem Kalender vom 30. März 1801 an: schön Wetter", für die Tage vom 2. bis 4 April: sehr schön Wetter"; dann folgte ein Umschlag. Dem Dichter er= wacht der Frühling erst mit der Ankunft der Geliebten; er sieht durchs Augenglas der Liebe" (Divan).

In Musik gesezt von Reichardt, Sterckel (um 1811), C. Koßmaly (op. 11), Thijm (in Amsterdam, für 3 Frauenstimmen), F. Mendelssohn (op. 59, vierstimmig), L. Meinardus (op. 18).

Herbstgefühl (S. 52 u. 53).

Verglichen ist Herder's Kopie mit der Überschrift: Herbstgefühl 1775. Erster Druck: September 1775, Fris IV, 249 (V. 2 das; V. 4 quillet; V. 5 Zwillings-Beere; V. 6 glänzet; V. 10 Früchtende; V. 11

Monds). 1789 Schriften VIII, 146 (V. 1 Laub', bis 1853).
An jeßiger Stelle seit 4.

Varianten der Handschrift: V. 1 Laub (f. S. 89, Note der Briefe an I. Fahlmer). V. 2 das; V. 3 hinauf; V. 4 quillet; V. 10 Fruchtende; V. 11 Monds; V. 16 Vollschwellende.

Im Herbste der Liebe zu Lili Schönemann, Ende August 1775 zu Offenbach gedichtet. Später glaubte Bettina in den — mit Ausnahme des ersten Worts - so überaus schönen Versen sich wiederzufinden. — V. 1 Laub landschaftlich für Weinlaub. V. 5 Zwillingsbeeren, zu Zweien, doppelt „hat die Blüthe des Weinstocks sich gebeert“ (Berth. Auerbach im Landhaus am Rhein). — Eine Analyse des Gedichts von Corvinus im Braunschweiger Programm gymnasii Mart.

Cath. 1878.

Raftlose Liebe (S. 53).

Verglichen ist die Handschrift in Herder's Kopie (s. Suphan, GoetheJahrb. II, 104, Note).

Erster Druck: 1789, Schriften VIII, 147 u. 148; seit 4 an jeßiger Stelle. Varianten der Handschrift: Überschrift fehlt; V. 4 Wolkennebeldüfte; V. 9 Als alle die Freuden; V. 10 zu tragen; V. 15 Wie? soll ich fliehen? V. 18 Leitstern des Lebens.

Diese Handschrift enthält zugleich das Datum der Abfassung: Ilmenau, den 6. Mai 1776, während Viehoff das Gedicht bis 1771 zurückseßen wollte, Dünger es „vielleicht gerade für die Sammlung von 1788", Goedeke es, mit geringem Fehler, am 11. Februar 1776 (gleichzeitig mit „Wandrers Nachtlied“) und ich es spätestens zu Ende 1775, in der Zeit des Weihnachtsrittes nach Waldeck bei Jena, ge= dichtet glaubte. Der Schnee V. 1 hatte in beiden lezten Fällen irre geführt; er ist auf dem Thüringer Walde im Mai nichts Seltenes. Am 4. Mai 1776 schrieb Goethe seinem Herzoge aus Ilmenau: „Hier ist schon den ganzen Morgen Schnee". An demselben Tage ist der erste Brief an Frau von Stein geschrieben, der zweite am Montag dem 6. Mai: „Mir geht's zu wunderbar." V. 3 die Nebel der Thäler; V. 4 die Wolken. V. 12 Herzen Singular (Dünger) wie im Faust I, V. 191 „Herz zu Herzen“ und oben S. 67, und „Herz Herzen" S. 76. V. 15 der auftauchende Gedanke der Flucht, nach

dem vorjährigen Beispiel. V. 16 Wälderwärts, weiter in den Thüringer Wald, in der von Weimar, wo der Dichter Amt und Würden noch nicht besaß, ablenkenden Richtung; es waren eben wunderbare" Ge= danken. Ähnliche Bildung wie himmelwärts; in der dritten Wallfahrt nach Erwin's Grabe: vaterlandwärts, liebwärts; in Nicolai's Almanach 1777, I, 123: landwärts. Der Anklang an Herder's Weg der Liebe (Volkslieder II, Nr. 15, Over the mountains aus Perch) ist wohl nur zufällig. Über das Gedicht Vischer, Ästhetik, III. 1337.

Für eine Singstimme geseht von Reichardt, Fr. Schubert (op. 5), Reissiger (Baß), R. Schumann (op. 33. 1840) u. R. Franz (op. 33).

Schäfers Klagelied (S. 54).

Erster Druck: Taschenbuch auf 1804, S. 113 u. 114; an jeßiger Stelle seit 4. (1804 auch als „Schäfers Klage" in W. Ehlers' Gesängen mit Begleitung der Chitarre, S. 24.)

Eine Blüthe des Frühlings 1801. Goethe schenkte das Original der Gattin des Juristen Hufeland in Jena; von ihr erhielt es Zelter im März 1802 (Briefw. mit Goethe, I. 21). Dieser Umstand unterstützt die Sage, daß eine von Goethe's Jenaer Freundinnen mit der Gräfin Egloffstein, der er zu Weimar huldigte, über die Rechte an diesem Liede in Streit gerathen sei (Falck, Goethe aus näherem ̧ persönlichem Umgange dargestellt, S. 178 fg.). Jägers Abendlied war aus eigner Lage gedichtet. Hier borgt die persönliche Empfindung ein typisches Kleid, nach dem Vorgange der ganzen Lyrik seit dem 16. Jahrhundert (Scherer, Gesch. d. deutschen Litt., S. 360: „jeder lyrische Poet blies die Querpfeife“), nach dem Vorgange von Opik (Des Schäfers Klage), Hagedorn und Gessner. Fern von der Manier dieser Dichter, lehnt Goethe sich an das Volkslied an. V. 1 nimmt den Anfang mehrerer Volkslieder auf: „Da droben auf jenem Berge, da stehet ein hohes Haus" (in Erd's Sammlung VI, Nr. 57, danach Silcher im Leipziger Commersbuch, Nr. 416) oder (bei Erd V, 53; s. Viehoff Komm., II. 459): „Dort droben in jenem Thale, da treibet das Wasser das Rad." Auch Strophe 3 ist ganz im Sinne des Volksliedes, ebenso in V. 21 die, von Heine zuletzt übertriebene Wiederholung des Schlußverses der vorangegangnen Strophe. V. 23 erinnert an Dryden's Away, my goats, away! Das von Schmerz und Sehnsucht gebrochne Gemüth gibt sich in lauter äußerlichen Zügen stumm und verschlossen kund, und dennoch klingt die concentrirteste

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Tiefe der Empfindung unausgesprochen hindurch" (Hegel, Ästhetik, I. 373, ähnlich Vischer, Ästhetik, III. 1326).

Das Gedicht ist vielfach nachgeahmt, schon 1805 in Uhland's Schäfer und in Chr. Schreiber's Klage der Schäferin (Gedichte, Berlin 1805, I. 238), in Eichendorff's Stille, 1815, Str. 4: Ich wünscht', ich wär' ein Vögelein

Und zöge über das Meer,

Wohl über das Meer und weiter,

Bis daß ich im Himmel wär'

auch parodirt in Mörike's Lammwirth's Klage" 1837 (Schriften, I. 303. Nachweis von D. Jacoby). V. 11 u. 12 scheinen aufzutauchen in Heine's: „Die Schäferin seufzt aus tiefer Brust: Wem geb' ich meine Kränze" (Neue Ged., Frühling; Nachweis Desselben).

Nach einer Bemerkung in der Allg. Musikalischen Zeitung von 1805 war das Gedicht schon damals „vielleicht hundertmal komponirt". Wir nennen Reichardt, Zelter (1812), Fr. Schubert (op. 3, in der Liedform f. 3), Tomascheck (op. 56) als seine namhaftesten Komponisten.

Trost in Thränen (S. 54).

Verglichen ist des Dichters Handschrift von 1808, in deutschen Lettern, mit Überschrift, ohne Datum, mit Abweichungen der Schreibart und der Sazzeichen (V. 28 heitren).

Erster Druck: Taschenbuch auf 1804, S. 115 u. 116; die Anführungszeichen Strophe 2, 4, 6 und 8 erst in 4, dort an jeßiger Stelle. Zugleich 1804 in Gesängen von W. Ehlers, S. 56.

In den Jahren 1801 oder 1802 entstanden. Zelter sette das Gedicht für Gesang am 23. September 1803 mit vielen Änderungen im Text (V. 12 Vertrau uns; V. 13 Ihr rauscht und lärmt; V. 22 Es ist; V. 23 es blickt; V. 28 schönen; V. 31 laß). Das Versmaß und der Anfang sind einem Volksliede entnommen, welches Goethe's alter Gegner in seinem „feynen kleynen Almanach, 2. Jahrgang", 1778 (S. 36 flgde., Nr. VIII) aus Widerspruch gegen die Herder= Goethische Richtung veröffentlicht hatte: Eyn Lyebes-Reygen zwischen A und B."

A.

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Wie kommt's, daß du so traurig bist
Und gar nit einmal lachst?

Ich seh' dir's an den Augen an,

Daß du geweinet hast.

B. Und wenn ich auch geweinet hab',
Was geht es dich denn an?

Ich weine, daß du 's weißt, um Freud,

Die mir nit werden kann.

"

Als Gesprächslied auch sonst verbreitet. M. Carriere kennt vier Volkslieder mit jenem Anfang (Morgenbl. 1851, S. 222 flg.). In des Knaben Wunderhorn (I. 210) steht es als Gespräch zwischen Jäger und Schäferin, S. 211 zwischen Unkraut und Gärtner. Anders bei Paul Gerhard (42, 17 Goedeke): Wie kömmt's, daß dir's so kläglich geht?" Im Volksliede trauert die, bei Goethe der Liebende. Nur dessen erste sechs Verse ruhn auf Volksüberlieferung. V. 12 Vertraue nach Goethe's Handschrift; Vertraure nennt Lichtenberger (S. 163 Note) irrig la leçon également bonne. Der Vergleich der Geliebten mit einem Stern V. 24 wiederholt bei Goethe, z. B. in den ungleichen Hausgenossen Rosette's Worte: „Ein jedes Frauenbild wirkt auf sein zartes Herz wie jeder Stern," an Frau v. Stein (I. 23): „Ich seh dich eben künftig, wie man Sterne sieht,“ und in Aleris und Dora, V. 48-50. Die darin ausgedrückte Unnahbarkeit ist Grund der Trauer. Als Stern erscheint die Geliebte unerreichbar; das ist das herrschende Gefühl jeder tiefern Liebe; daß sie es wirklich fei, und zwar wegen obwaltender Standes- Unterschiede, wie Dünger annimmt (Komm., II. 135), folgt nicht nothwendig aus dem Liede. Nachgebildet ist es in Klaus Grothe's „Herzeleid", in Musik gesezt von Reichardt, Fr. Schubert (Nachlaß 25, 1814), Tomaschek (op. 53), Brahms (op. 48, Nr. 5).

Nachtgefang (S. 55).

Verglichen ist die Abschrift in dem 1801 angelegten Album der Frau

Zelter.

Erster Druck: Taschenbuch auf 1804, S. 120 u. 121; an jeßiger Stelle in 4. Zugleich 1804 in Ehlers' Gesängen S. 39 als Notturno.

Die Entstehung fällt vermuthlich in die Jahre unmittelbar vor der Veröffentlichung. Zu Grunde liegt ein italiänisches Volkslied, wofür Reichardt eine Goethe besonders zusagende Melodie gesezt hatte (An Zelter, I. 132):

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