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Das Blümlein Wunderschön (S. 108-111).

Erster Druck: Schiller's Musenalmanach auf 1799, . 69 fg., dann 1800, Neue Schriften VII, 54-59 an jeßiger Stelle.

Varianten: in der Überschrift gefangenen bis 4, gefangnen seit 5; V. 10 vom hohen bis 4, von hohem seit 5; V. 33 Wenn's 1. Druck, Wem's seit 1800; V. 46 Sorge bis 4, feit 5 Sorgen; der Singular nöthig als Fürsorge, Sorgfalt, wie V. 43 der ersten Walpurgisnacht „eurer Sorge willen"; V. 37 rein, in allen Ausgaben, unzweifelhaft Schreib- oder Druckfehler für frei, fehlerfrei (f. Bremer Sonntagsbl. 1858, Nr. 48); fehlerrein wäre gesucht, auch die Wiederholung des rein störend; V. 53 vor der Sonne 1. Druck, vor Sonne 1800; V. 67 meinen 1. Druck, meinem 1800.

Nach Eckermann's Auszügen aus Goethe's Tagebuch beendigt den 16. Juni 1798 (wonach die Angabe in der Folioausgabe), eine Frucht des Aufenthalts in der Schweiz im Oktober 1797; dort in Stäfa las Goethe Tschudi's Schweizer Chronik (Aegidii Tschudii Chronicon Helveticum, ed. Iselin 1734) und fand hier (I. 5, S. 386) die Notiz: ein Graf Hanß von Habspurg sei 1350 bis 1352 auf dem Thurme zu Wellersberg bei Zürich gefangen gehalten „und machet in der Gefänknuß das Liedli: Ich weiß ein blawes Blümelein 2c." Das Lied selbst theilt also Tschudi nicht mit. Uhland gibt unter seinen Volksliedern drei vom „Blümelein", Liebeständeleien mit Blumen „brun, rosinenrot, weiße, grün, gra, gel". Strophe 1 von Nr. 54 aus einem fliegenden Blatt von 1570, auch bei Görres, lautet:

Weiß mir ein blümli blawe,
von himmelblawem schein,
es stat in grüner awe,
es heißt Vergiß nit mein;
ich kunt es nirgend finden,
was mir verschwunden gar,
von rif und kalten winden
ist es mir worden fal.

Um dieselbe Zeit, 1576, erschien das Blümlein Wunderhold oder Abenteuer bei dem großen Freischießen (Straßburg 1824), welcher Name in Bürger's Blümchen Wunderhold wiederkehrt. Das Blümchen, das ich meine," gewinnt zugleich im 16. Jahrhundert Bedeutung für das protestantische Kirchenlied (Wackernagel, Nr. 160 und S. 869), hier ist es das Röslein, dagegen im Volksliede das Vergißmeinnicht; in Thüringen: blau blüht ein Blümelein (vergl. Wagner's Arch. f. Gesch. d. D. Sprache 1873, S. 281 u. 288). Anknüpfend an das

Volkslied, verflicht Goethe den Ritter und die Blumen in ein Gespräch, eine auf der Reise 1797 neu ergriffne Liedform (s. die Balladen von der Müllerin), und die Blumen leben bei ihm, nach Wolt= mann's Bemerkung in den Memoiren des Freiherrn S... a, „weit mehr als die menschlichen Gestalten in manchen unsrer bewunderten Schauspiele." Verlangen tragen V. 2, wie schon 1589: „danach wir tragen heut und allerzeit ein groß Verlangen“ (Weidspruch bei Wagner a. a. D., S. 144, Nr. 20), üblicher: danach stund ihr Verlangen (Wackernagel a. a. D., S. 867,b). V. 34 sich rein bewußt, gebildet nach: sich rein wissen (Dünger).

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Ins Dänische übertragen von Öhlenschläger, in Musik von J. A. Anschütz (1806).

Ritter Curt's Brautfahrt (S. 111 u. 112).

Erster Druck: Taschenbuch auf 1804, S. 134-136, dann unverändert 1806 in den Werken I, 234 u. 235, an jeßiger Stelle.

Die Entstehungszeit der Ballade ist in den Jahren kurz vor ihrer Veröffentlichung zu suchen, die Anregung dazu in den Memoiren des Lothringers Franz von Behstein (Bassompierre als französischer Marschall, 1579—1646), welchen Goethe 1795 eine der „Unterhaltungen“ seiner Ausgewanderten entnommen hatte. Die Quelle tritt in dem Briefe an Knebel vom 23. Mai 1814 hervor: „Ich habe beinah so viel Händel auf dem Halse von guter und schlechter Sorte als der Marschall von Bassompierre" u. s. w. (Briefw., II. 154, Nr. 450 und 451, citirt Bd. XI, 1, S. 116 unsrer 1. Ausg.). Die bezügliche Stelle vom Jahre 1615 findet sich p. 343 und 344 der Mémoires du Maréchal de Bassompierre, Vol. II, à Cologne 1665 (nachzulesen in Dünger's Komm., II. 345 fg.). Molière im Don Juan und St. Simon in seinen Memoiren geißeln das Treiben der Edelleute ihrer Zeit, eines Herzogs von Grammont, eines Herzogs von Lauzun, ihr leichtsinniges Schuldenmachen, die Verhöhnung der Gläubiger, den Treubruch und Todtschlag. Diese Eigenschaften, V. 39 und 40 in Spruchweise humoristisch zusammengefaßt, sind hier nach Lessing's Vorschrift, wie in einem poetischen Musterstück, in lauter einzelne Handlungen umgesetzt und solche am Faden einer sie alle verbinden= den Gesammthandlung, der Brautfahrt, episch an- und auseinander gereiht. Die Bezeichnung „Ritter Curt" scheint hervorgerufen durch Voß' Gedicht v. J. 1793: Junker Kord (Dünger). V. 12

möchte doch" näher liegen als „und". V. 14 des Busches Zitterschein, analog Dämmerschein, malerisch vom Lichteffekt der schwankenden Zweige und Blätter, wie Faust, II. V. 81, Blum' und Blatt von Zitterperle triefen. V. 23 Amme, wegen des Säuglings V. 15, älteres Wort für Mutter; Vater und Mutter find Ett (Atta) und Amme (Schmeller, 1. 54, 126), Maria bei W. v. d. Vogelweide: Gottes Amme, und um den Menschen als Kind der Gewohnheit zu bezeichnen, nennt Schiller die Gewohnheit seine Amme, d. h. Mutter; erst im 17. Jahrhundert wird das Wort für nutrix gemeinhochdeutsch. V. 28 auf Markt das Wort „Jahr" aus Jahresfest mitzubeziehn. V. 37 mich gedulden, mich in die der Hochzeit entgegentretenden Hindernisse fügen (gedulden 3 a, Grimm's Wbch).

Gemalt von M. Schwind (Karlsruher Galerie), in Musik ge= sezt von Reichardt.

Hochzeitlied (112–114).

Erster Druck: Taschenbuch auf 1804, S. 137–141, nach dem vorigen; unverändert 1806, Werke I, 236-238.

Varianten: V. 42 Hören als; 1815 und, Druckfehler; V. 47 kehrt 1804, köhrt 1806, führt 1815, kürt 1827. Nach V. 63 der Trennungsstrich seit 1806.

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Nach Eckermann's Papieren im Frühjahr 1802 entstanden. Zelter schreibt davon schon am 7. April (Nr. 10); aber erst am 6. Dezem= ber (Nr. 17) sandte ihm Goethe den fertigen Grafen und die Zwerge", deren Musik dann schon Zelter's Schreiben vom 18ten (Nr. 19) begleitete. Die zu Grunde liegende Fabel, zu den poetischen Stoffen gehörig, welche Jahrzehnte hindurch im Dichter lebten, ehe er sie darstellte (Bd. XXVII, 1, S. 353, 1. Ausg.), lautet in Grimm's deutschen Sagen (I. 1816): „Das kleine Volk auf der Eilenburg in Sachsen wollte einmal Hochzeit machen und zog daher in der Nacht durch das Schlüsselloch und die Fensterrigen in den Saal, und fie sprangen hinab auf den platten Fußboden, wie Erbsen auf die Tenne geschüttet werden. Davon erwachte der alte Graf, der im hohen Himmelbette in dem Saale schlief, und verwunderte sich über die vielen kleinen Gesellen. Da trat Einer, geschmückt wie ein Herold, zu ihm heran und lud ihn in ziemenden Worten gar höflich ein, an ihrem Feste theilzunehmen. - Der alte Graf antwortete freundlich: Weil ihr mich im Schlafe gestört, will ich auch mit euch sein."

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Auf diese Quelle verwies zuerst Viehoff (Arch. für den Unterr. im Deutschen, II. 3, 57, 1844). Einen hier nicht angeführten Theil des Märchens von dem Verlangen der Zwerge, unbeobachtet zu blei= ben, und von dessen Verlegung und den Folgen ließ Goethe unbe= nugt. Die Sage heftete sich auch an die Familie der ostpreußischen Grafen Eulenburg. Benfey (Orient u. Occident, II. 155) gedenkt einer indischen Legende von einer Hochzeit von Ameisen unter dem Bette des Königs, der ihre Unterhaltung mit anhört. V. 1 fingen und sagen, s. J. Grimm, Über den altdeutschen Meistergesang 1811, S. 137, und Goethe Bd. XI, 1, S. 306, V. 4 (1. Ausg.). V. 6 mannigen, verlängerte Form von manch, noch lebendig in mannichfach; Sanders (II, 221) citirt Rachel, 4, 338: so mannig tausend Mann, und Stilling, I, 35: mannich Mägdlein. V. 18 Stroh, f. Faust I, V. 2515 und den Ausdruck Strohwitwe. V. 21 wie Meister's Lehrj. V, 5: „man liegt im Bette, es raschelt". V. 22 Bröselein Brösamlein (Kaisersberg: Die Brösamlin ufgelesen durch Frater Joh. Pauli 1517); „Bröseldieb, der Mäuseprinz" in Rollenhagen's Froschmeuseler; „koan Bresl wert" (Salzburger Bauerngefänge, S. 33), wie Breesel im Elsaß (Firmenich, II. 540); s. Faust II, 2, V. 1027. V. 24 mit Ampelenlicht, wie ebenda (II, 1, V. 1228) die Gnomen im moofigen Kleid mit Lämplein helle. V. 52 pispern, auch in Meister's Lehrj. a. a. D. „ein liebes pisperndes Stimmchen", „von Goethe neu ge= schaffen" (Kaindl, die deutsche Sprache und ihre Wurzeln 1815. I, 342, wie schon 1797 Campe in den Bemerkungen über Goethe's Bemühungen, unsre Sprache reinigen und bereichern zu wollen"); pischbern im Dialekt von Kaiserslautern (Firmenich, II. 8, V. 2). V. 55 dappeln = trippeln, trepidare (Grimm's Wbch., II. 750 von tappen, dappen). Rappeln synonym mit rasseln und klappern (Sanders, rappeln a).

Musik dazu schrieben Reichardt, Zelter, Tomaschek (op. 56) und, sie übertreffend, C. Löwe mit glücklicher Wiedergabe des Kindertons und der onomatopoetischen Wortklänge.

Der Schahgräber (S. 115 u. 116).

Erster Druck: Schiller's Musenalmanach auf 1798, S. 46–48, dann 1800 Neue Schriften VII, 60–63 (V. 1 An Beutel; V. 26 Unter einem); an jeßiger Stelle seit 4.

Nach Eckermann's Chronologie" im Mai 1797, unmittelbar nach dem „Neuen Pausias" gedichtet. Dünzer (Komm., II. 356) theilt

aus Goethe's Tagebuch vom 1. jenes Monats die Bemerkung mit: „Artige Idee, daß ein Kind einem Schahgräber eine leuchtende Schale bringt", und weist zugleich eine bildliche Darstellung nach, welcher diese Idee entnommen sein könne. In der deutschen Übersetzung der Schrift Petrarca's De remediis utriusque fortunae finde sich I, 55 „Vom Schahgraben und Finden“ eine Abbildung, worauf ein Knabe mit einer Licht ausstrahlenden Schale neben Beschwörern, Schatzgräbern und dem Satan stehe. Daß Goethe sich zu jener Zeit mit Petrarca beschäftigt, läßt sein Schreiben an Schiller vom 23. Mai 1797 vermuthen. Diese Zurückführung des Gedichts auf ein Bild ist äußerst glücklich. Dasselbe berührt den Ideenkreis der Weissagungen des Bakis. Die Romantik der Rhabdo- und Nekromantie wird rationalistisch, wie schon früher in Gellert's Weinberg, zurückgeführt auf eine menschliche Wahrheit, während spätre Behandlungen des Stoffes, z. B. Eichendorff's Schahgräber: „Wenn alte Wälder schliefen", die Poesie wieder in der Romantik aufsuchen. Unfre Ballade präludirt dem Abschluß, welchen Goethe der Faustfabel gab, und schon Hegel rechnete sie wegen jenes lehrhaften Ausgangs (Ästhet., I. 505) zu den Apologen (vergl. oben S. 166 das Epigramm auf die Tarnowizer Knappschaft). — V. 1 krank, die Folge des arm, nach Goethe's Spruch: Gesunder Mensch ohne Geld ist halb krank. V. 21 Und da galt kein Vorbereiten = es blieb zum Überlegen keine Zeit; ähnlich im „Todtentanz" V. 37 und Faust II, 2, 1694 (nach Schröer'scher Zählung II, V. 3647): „doch gilt es hier nicht viel besinnen“. V. 37 u. 38 als volksthümlicher Spruch im Sinne des dargestellten Gesellen; fauer, von Mühe und Ungemach, nach 2. Moses, 1, 14, „machten ihnen ihr Leben sauer", oft bei Goethe (z. B. in den Geschwistern" VI, 193, 1. Ausg.); Englisch: Business first and pleasure afterwards; Französisch: Du pain tous les jours et de la galette le dimanche. In Musik gesetzt von Reichardt und C. Löwe (op. 59).

Der Rattenfänger (S. 116).

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Erster Druck: Taschenbuch auf 1804, S. 148 u. 149, dann 1806, Werke I, 105 unter den Liedern; an jeßiger Stelle seit 5.

Nach Riemer (Mitth., II. 620) für ein Kinderballet in der frühern Theaterzeit von Bellomo und Morelli" gedichtet. Ersterer gab von 1784 bis 1791 Vorstellungen in Weimar, das Letterer erst 1803 verließ, so daß die Entstehungszeit ungewiß bleibt. Die Personifi

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