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kation des Todes als Spielmann ist nach der Sage des 13. Jahrhunderts hier für den gedachten Zweck nur von der heitern Seite dargestellt. Spätre Bearbeitungen: von K. Simrock (Berl. Musenalm. auf 1831, S. 120), von W. Müller von Königswinter, „Der Rattenfänger von St. Goar" 1856, von Julius Wolff 1875, von Rob. Browning The Pied Piper of Hameln. Auch neuerdings als Oper von Neßler, als Märchenkomödie (von Helmesberger 1881), als symphonische Dichtung (von P. Geißler), als Gemälde von Teichlein u. s. w. Unsre Ballade in Musik gesezt 1804 von Ehlers, dann von Fr. Schubert (Nachl., Lief. 47), Schlottmann (op. 45). — V. 13 u. 14 beliebter Reim bei Goethe, z. B. V. 1 u. 3 des Logenliedes von 1830, Gegentoast der Schwestern", und V. 1 u. 2 der Grabschrift“ (Bd. II, Epigrammatisch); stuhig = widerspenstig, stä= stußig tisch (Sanders II, 1264), bei Hans Sachs: „eigensinnig, köppig und stutig", Rollenhagen: „stußiger denn Esel und Rinder", H. Heine: „recht trohig und recht stukig". V. 12 golden f. Anm. oben S. 306. V. 18 Mädchenfänger, wie Mädchenfischer (Overbeck), -fresser (Wieland), -jäger, -räuber. V. 24 Gesang als Zaubergesang.

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Die Spinnerin (S. 117).

Erster Druck: 1800, Neue Schriften VII, 63 u. 64; an jeßiger Stelle seit 5. Spätestens im Jahre 1795 entstanden, als für Schiller's Almanach bestimmt (Viehoff's Komm., II. 183). W. v. Humboldt schreibt von Goethe's Beiträgen zu demselben an Schiller den 18. August 1795: „Das Spinnerlied, sehe ich, ist weggeblieben." Die Identität beider Gedichte gestattet keinen Zweifel. Die Anregung mochte, nach Viehoff, ein Spinnerlied von Voß (dessen Musenalmanach auf 1792) gegeben haben: „Ich saß und spann vor meiner Thür, Da kam ein junger Mann gegangen; Mir ward so angst, der Faden brach“ u. s. w. Es gehört zum alten Brauch der winterlichen Spinnstube, daß, wenn der Faden bricht, der Rocken dem Burschen verfällt und durch einen Kuß ausgelöst werden muß (Firmenich, II. 88 zu einem Westerwälder Liede vom Flachsfaden). An das Reißen des Fadens knüpft die Liebschaft an. Auch der „Goldschmiedsgesell" (oben S. 22) hat in den drei leßten Strophen Motive des Spinnerliedes, wie Goethe in den „Mitschuldigen“ (III. 9) und Chamisso in der Erzählung Die Sonne bringt es an den Tag". Das Lied endigt spruch

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artig wie der Ritter Curt und der Schatzgräber. V. 13 der Stein, landschaftliche Gewichtsart für Flachs.

In Musik gesezt von Zelter (22. Juni 1800), Reichardt (1808 zur Guitarre), M. Vogl, Tomaschek (op. 55), Fr. Schubert (op. 118; 1815).

vor Gericht (S. 118).

Erster Druck: 1815 Werke I, 189 und Gedichte I, 124 und 125, an jeßiger Stelle.

Von Goethe in den Jahren vor 1815 aus älterm Vorrathe hervorgesucht, da Dünßer das Gedicht schon unter Abschriften der Frau von Stein vom Jahre 1778 vorfand. Zelter erhielt es 1810 vom Dichter in Teplik, um es daselbst am 21. August sogleich musikalisch zu bearbeiten, mit der Überschrift „Geheimniß" und den Änderungen V. 3: Ihr scheltet mich und speit mich an, und V. 6—8:

Den ich so lieb gewann,

Und ob gering, ob hoch er steht,
Genug, er ist mein Mann.

Nichts anders als dies hoch und gering" befagen im Texte die volksthümlichen Bilder: die Kette als Kennzeichen des Würden= und Ordensträgers, des Ritters (V. 23 des „Sängers" oben S. 100) und des Rathsherrn, der Strohhut dasjenige des Landmanns und Hirten, wie das „grüne Kleid“ das des Jägers (Wunderhorn, I. 210). Im Kerne verwandt der Ballade „Der Gott und die Bajadere" und dem vorigen Gedichte, obschon besser den soziale Probleme berührenden, pointenartig auslaufenden Gedichten jener frühen Zeit wie: „Ein Reicher, dem gemeinen Wesen zur Nachricht“, Katechisation (Bd. II, „Epigrammatisch“) und dem spätern „Totalität“ (das.) einzureihen.

Der Edelknabe und die Müllerin (S. 118 u. 119).

Erster Druck: Schiller's Musenalmanach auf 1799, S. 102–104 mit dem Zusatz zur Überschrift: Altenglisch (V. 13 die Birn, die Birnen seit 6).

1800, Neue Schriften VII, 65-67; an jeßiger Stelle seit 5. Das erste der Gesprächslieder, einer im Mittelalter verbreiteten Gattung (K. Bartsch, Liederdichter, S. XVI); Goethe ergriff ste wieder auf seiner Reise in die Schweiz 1797. Obiges Lied, nach Eckermann's Papieren zur Chronologie, in Heidelberg angefangen

Goethe, 1.

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den 26. August und zu Stuttgart Anfang Septembers beendigt. Der ursprüngliche Zusatz Altenglisch bedeutet: in altenglischer Weise (An Schiller den 14. September 1797). W. Holland und A. Keller haben auf Ein Lied von Marcabrun" (Tübingen 1849), einem der ältesten provençalischen Trobadore, als nach Juhalt und Anlage mit unserm Liede auffallend ähnlich, hingewiesen. Es ist gedruckt in Rochegude's Parnasse occitanien p. 175 und in Mahn's Werken der Troubadours I, 55. Körner (An Schiller 4, 120) lobt diesem und dem folgenden Gedichte die Frische und Lebendigkeit des Volksliedes nach, die man so selten finde. - V. 17 zu ergänzen: des Gartens.

In Musik gesezt von Reichardt, Grosheim (Mainz, Schott), Tomaschet (op. 60).

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Der Junggesell und der Mühlbach (S. 120 u. 121).

Erster Druck: wie der des vorigen Gedichts S. 107-110, mit dem Zusah: Altdeutsch, getrennt vom vorigen; 1800, Neue Schriften VII, 68–71, an jeßiger Stelle und ohne jenen Zusaß.

Entstand auf der Reise in Stuttgart den 4. September 1797 (Eckermann), wohl das gelungenste der vier Gedichte von der Müllerin. Es weckte Wilh. Müller's verwandte Müllerlieder und Rückert's schöne Müllerin (III, 102). Martin Greif läßt den Dialog „Der Wandrer und der Bach" beginnen: Wohin, o Bächlein schnelle? Hinab ins Thal!"

Vielfach in Musik gesezt: von Zumsteeg (1797), Hurka (1799), Zelter, Reichardt, B. A. Weber, F. A. Kanne (1802), Fr. Gögloff (1806), Tomaschek (op. 60).

Der Müllerin Verrath (S. 121–124).

Verglichen ist das Original-Manuskript von der Hand des Sekretärs Geist mit Goethe's Korrekturen, aus Knebel's Nachlaß, nebst Dessen Abschrift von dem französischen Gedicht: En manteau, manteau sans chemise aus den Cahiers de lecture I, 1789, p. 121. Paris.

Erster Druck: wie die vorigen beiden Gedichte, aber von ihnen gesondert, S. 116-119, dann 1800, Neue Schriften VII, 72–76 an jeßiger Stelle.

Varianten: V. 18 frischen, erst in 6 solchen, wegen des folgenden schön; V. 22 druckte, seit 4 drückte; V. 25 Anführungszeichen erst seit 4; V. 39

kukten, Handschr. u. 1. Druck; V. 40 Es, nach Goethe's Korrektur in der Handschr.; Da Druckfehler im Musenalmanach und in sämmtlichen Ausgaben; V. 50 ein Semikolon in der Handschr., im 1. Druck und in 3; V. 62 Es statt Da, nach Handschr. u. 1. Druck; diefelben V. 78 betrügt, seit 4 betriegt.

Die dritte Stelle der Müllerlieder sollte ein Volkslied „in französischer Art“ einnehmen (An Schiller, 14. Sept. 1797). Goethe hatte hiebei obiges Lied im Sinne, das 1789, als Einlage in die ErzähYung La folle en pélerinage, zu Weimar besonders gefallen hatte. Frau von Stein hatte es recht im Geist des Originals überseßt (Dünger's Komm., II. 379 flg.). Goethe's Reisetagebuch vom 5. Novem= ber 1797 (Bd. XXVI, S. 160 flg. 1. Ausg.) enthält in den Versen „Da saß sie wie ein Täubchen“ Motive zu Str. 5 und 6 unsers Gedichts. In einem Entwurf zu Str. 7 versuchte er volksthümlichere Wendungen: Im stillen Busch den Bach hinab

Treibt Amor seine Spiele,

Und immer leise: dip, dip, dap,

So schleicht er nach der Mühle.

Es macht die Mühle: klapp, rap, rap.

So bei Firmenich (II. 526): „Die Mühl macht ja klipp klapp“. Das Ganze gelangte erst folgenden Jahrs in Weimar zum Abschluß. Denn Eckermann notirt nach Goethe's Tagebuch vom Jahre 1798: „Schreibt am 12. und 16. Mai, vor der Abreise nach Jena am 20., die Ballade: Der Müllerin Verrath." Er hatte hiebei das französische Original jedoch nicht zur Hand (An Schiller vom 24. Juni), zufrieden, „seinen eignen Weg“ gegangen zu sein. Erst nachträglich erhielt er eine Abschrift, vermuthlich die obige Knebel'sche. Am Früheften findet sich das Mantelmotiv in der Erzählung von Joseph und der Potiphar, dann in dem arabischen Weisheitsbuch Kalilah und Dimnah vom Dieb, der, am Diebstahl behindert, den Mantel einbüßt (fur fugit et reliquit ibi cappam). Umgekehrt bleibt im französischen Liede dem Eindringling der Mantel. Dieses, wieder abgedruckt in Nr. 154 des Litterarischen Konversationsblattes von 1823, ist nachzulesen in Dünger's Kommentar, II. 374 flg. Bei der Übertragung der genannten französischen Erzählung für die Wanderjahre" (Bd. XVIII, 72-74, 1. Ausg.) 1808 gab Goethe dem. Gedichte mehrfach eine andre Fassung, ohne diejenige an unsrer Stelle zu ändern. Zu V. 18 u. 20 s. Faust I, V. 3775 u. 3776 späteren Ursprungs. V. 43 Blüthen: ir kiuscheite bluome (Trojan. Krieg, V. 9151). V. 79 Wage = Wagniß belegt Sanders (Wage 10) mit

reichen Beispielen aus Wieland, Gödingk, A. W. Schlegel, Rückert und Jahn.

Eine Parodie unsers Gedichts von Prof. Schüß zu Halle auf Goethe's Rücktritt von der Theaterleitung zu Weimar 1817 und den Hund des Aubry (1823 in Müllner's Hekate, S. 326) beginnt: Woher in Jena so geschwinde,

Da heut in Weimar Schauspiel ist?

Der Müllerin Reue (S. 124-126).

Erster Druck: wie die vorigen drei Gedichte, jedoch gesondert, S. 129-132, in der Überschrift mit dem Zusah: Altspanisch, ohne denselben 1800 Werke VII, 77-81; an jeßiger Stelle seit 4.

In Stuttgart den 5. u. 6. September 1797 entstanden (Eckermann's Aufzeichnungen und Werke XXVII, 1. S. 45, 1. Ausg.). Goethe nennt hier die Ballade: Der Jüngling und die Zigeunerin, und dieser Titel erinnert an den: Edelknabe und Wahrsagerin überschriebenen, um etwa acht Jahre ältern Entwurf in der Hirzel'schen Sammlung (Arch. f. Litt.-Gesch., VII. 537). Jene Wahrsagerin führte hier zu einer Verkleidung. Der Dichter selbst verbindet nach einem im ganzen Bereich der Lyrik ihm zustehenden Rechte (s. Uhland, vom Vortrag des Sängers, I. 354) die beiden Theile der Ballade, wie er selbst das „Hochzeitslied" abschließt und in der ersten und legten Strophe des „Erlkönigs" erzählend einspricht. Zum Reim V. 40 u. 41 f. Anmerkung oben S. 303. V. 64 sehr, mit absichtlicher Vermeidung des formelhaften hoch und hehr.

Wandrer und Pächterin (S. 126-128).

Erster Druck: Taschenbuch auf 1804, S. 130–133, dann 1806 Werke I, 256-258; an jeßiger Stelle seit 5 (V. 19 aller seit 5, vieler 1804 und 1806).

Scheint im Jahre 1802 in Ober-Roßla gedichtet zu sein. Wenigstens rechnet Riemer (Mitth., II. 612 und 558, Note) die Ballade zu den dort entstandnen „kleinen poetischen Produktionen", welche Goethe diesem Jahre überweist (Bd. XXVII, 1. S. 86, 1. Ausg.). Derselbe war damals mit seiner „Natürlichen Tochter" beschäftigt, und Riemer findet in der Ballade eine Beziehung zu jenem Trauerspiele, in der hohen Tochter" eines vertriebenen Dynastengeschlechts, Helene, eine

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