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worauf in den Versen 47 bis 63 die Ausschreitungen der antiken Liebe geschildert werden. V. 377 der italiänische Frauenname, auch in V. 41 der Venet. Epigramme, eine Erinnerung aus Goethe's italiänischer Reise. Ihr wurde später nachgeforscht, und man wollte noch 1804 sie in der „italiänischen Gattin" eines in Rom wohnhaften Engländers wiederfinden (Dünger, III. 46), in einer Mistreß Harte.

19. Fama fing im Frühling 1789 den Dichter in Weimar zu verfolgen an. Erst im März dieses Jahres erfuhr Herder das „Geheimniß“ (V. 456) von seiner Frau (Brief Nr. 78 vom Sten); diese hatte es von Frau von Stein, die Goethen dies sehr verdenkt“, und diese wieder aus andern Quellen. Beliebt war von je her die Geschichte von der Liebe des Mars und der Venus, nach Homer (Odyssee VIII, 266—366) und Ovid (Ars am. II, 561–590). Lucian gedenkt im Gespräche von der Tanzkunst der danach gebildeten Pantomime von Hephästos und Aphrodite, und Hans Sachs (Goedeke, Grdrß. 1, 358, Nr. 584) schrieb 1568 „Die Gefengnus der Göttin Veneris mit dem Gott Marte". Bei Klein (Gesch. d. Dramas, VI. 1, 121) finde ich: La rete di Vulcano von Batucchi (Siena 1779), ein Net, welches Goethe schon 1774 in „Künstlers Morgenlied" (den lezten beiden Strophen) befungen hatte. Ihm war erst durch Boß' Übersetzung und dann durch die italiänische Reise, besonders den Aufenthalt in Sizilien, der Homer wieder nahe gebracht. Dem Gefange des Demodokos von Ares' Liebe und den Ketten des Hephästos entnahm er den Ton und die meisten Motive, nur alles umgedichtet auf Herkules und Fama. V. 420 flgg. der Elegie wurzeln in des Hephästos' Worten bei Homer a. a. D.:

Vater Zeus und ihr andern unsterblichen, seligen Götter!
Kommt und schaut den abscheulichen Frevel.

Die Götter kommen alle, nur die Göttinnen bleiben vor Scham in ihren Gemächern. Gelächter der Götter folgt. V. 433 und 434 der Elegie lauten bei Homer (V. 296 u. 297): Plöglich umschlangen. sie die künstlichen Bande des klugen Erfinders Hephaistos.

Vers 435 flag. der Elegie sind bei Homer ausgeführter: Aber zu Hermes sprach Zeus' Sohn, der Herrscher Apollon: Hättest du auch wohl Lust, von so starken Banden gefesselt, - zu ruhn bei der goldenen Aphrodite?

Und er erwidert: O, geschähe doch das, Fesselten mich auch dreimal so viel unendliche Bande, wogegen in Lucian's Göttergesprächen (XV) Apollo wünscht, „Derjenige zu sein, der gefangen wird.“ Bei Homer bittet Poseidon den Hephästos, „den Kriegsgott wieder zu lösen" (3u V. 437). Mit jener Dichtung ist bei Goethe aufs natürlichste verknüpft die den Eingang bildende Geschichte von Herkules im Dienste der Omphale, mehrfach scenisch behandelt (V. 428 flgg.). Vergl. Voß' Ode an H. F. Jacobi (1800), als Herkules

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in der Lyderin Omfale Herrschaft
Fröhnete sein unwürdigen Frohudienst,

Oft mit dem Heldengeräth des spinnenden Löwenzähmers
Spielte fie."

V. 425 Juno's freundliches Gesicht wegen der Niederlage des Sohnes ihrer Nebenbuhlerin Alkmene.

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V. 437 ein schöner Gedanke, nach Hamlet (III, 2), wie auch in den Lehrjahren" (V, 10). A. W. Schlegel sah den Vers 448 als einen Flecken an, obschon er nur Römer 1, 27 wiederholt: „Auch die Mänsind an einander erhißet in ihren Lüsten." Freilich wäre es rathsam gewesen, die Verse 445-448 von Amor's Schandthaten ganz zu streichen. Im Schlußverse das scherzhaft gebrauchte Wort des Horaz (Ep. I, 2, 14): Quicquid delirant reges, plectuntur Achivi.

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20. Die Midassage, durch Ovid (Metam. XI, 170-200) verbreitet, nach Benfey aus dem Indischen stammend und von da in das 22. Märchen des mongolischen Siddhi-Kur übergegangen, war dem Dichter durch das 1781 aufgeführte Schattenspiel vom König Midas geläufig, nachdem Wieland im 12. Gesange seines Neuen Amadis schon zehn Jahre früher den Stoff für die Elegie bequem zurecht gelegt hatte:

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Vergl. auch Hamlet (1, 2): Schnöde Thaten, birgt sie die Erd' auch, müssen sich verrathen, - und das Venet. Epigr. Nr. 100. V. 476, wie Ovid (Ars am. I, 742):

non tutum est, quod ames, laudare sodali:

Cum tibi laudanti credidit, ipse subit.

V. 477, sein Leid den stummen Felsen klagen (Wieland, Ges. 15 des N. Amadis). Vergl. Goethe's Epigramm „Erwählter Fels"

(oben S. 161): „Jedem Felsen der Flur jedem Baume des Walds ruf' ich weihend und froh". Den Mund lösen V. 465 = die Zunge lösen. Bund V. 466, in der 1. Bedeutung bei Grimm = Tiara, Diadem, „türkischer, persischer Bund". Verwahrt, V. 470, nach Dünzer (Komm., III. 100, Note) ein Druckfehler der Quartausgabe (1836); die Annahme beruht wohl auf Verwechslung, da alle Ausgaben von den Horen an, auch die lehter Hand (8o), nur diese Lesart kennen.

V.

Elegien II (S. 187-208.)

Als zweite Abtheilung der Elegien 1800 für die Neuen Schriften VII, 177-248, zusammengestellt. Es waren die nachstehenden sechs Elegien und als vorlegte „Die Metamorphose der Pflanzen“; diese Rubrik blieb dieselbe in den Ausgaben von 1806 (I, 315–346), von 1815 (I, 271–301) und 1827 (I, 265–295 8o); nur wurde in der lezten Ausgabe die neue Rubrik „Gott und Welt" im dritten Bande gebildet und in diese die Elegie „Metamorphose der Pflanzen“ auch hineingenommen (III, 83-85); infolge dessen ist sie von uns hier, wie in der Quartausgabe von 1836, ausgeschieden und der eben gedachten Rubrik unsers zweiten Theils überwiesen.

Der Vorspruch S. 187 erst seit der Ausgabe von 1815, Werke I, 271 und Gedichte I, 181.

Alexis und Dora (S. 189-193).

Erster Druck: Schiller's Musenalmanach auf 1797, 1—17, in der Überschrift mit dem Zusatz Idylle.

1800 Neue Schriften VII, 179–194 ohne jenen Zusah, in jeßiger Einordnung.

Varianten des ersten Drucks: V. 3 Lange Furchen hinter sich ziehend (in 3 Lange furcht, Langhin seit 4); V. 5 deutet die glücklichste F. d. r. Schiffer; V. 6 statt seiner st. für alle; V. 7 Alle Gedanken sind vorwärts gerichtet; V. 8 Nur Ein Trauriger steht, rückwärts gewendet, a. M.; V. 12 Freund, dir, ach! V. 15 Nur Ein Augenblick war's, in dem ich lebte, der wieget; V. 17 Nur Ein Augenblick war's, der lezte, da stieg; V. 20 Phöbus, mir ist er verhaßt, dieser allleuchtende Tag; V. 23 sehen; V. 27 freut die feltne Verknüpfung der zierlichen Bilder; V. 29 endlich gefunden; V. 32 geknüpft, warum

zu spät; V. 33 lange harrte das Schiff, befrachtet; V. 39 ich dich gehn zum Tempel; V. 43 erschien erst dein Hals; V. 46 hielte; V. 47 Nachbarin! so war; V. 49 und in dem ruhigen B.; V. 53 Woge st. Fluth; V. 57 das Segel, so sprach er, es fl. i. W.; V. 59 wackre; V. 60 Segnend, die würdige Hand; V. 67 Fremde Gegenden wirst du besuchen und; V. 68 Wiederbringen und; V. 70 Dankbar bezahlen, schon oft; V. 75 Jmmerfort tönte das Rufen der Schiffer, da; V. 83 Endlich warst du zur 2. gekommen, da fandst du ein K.; V. 84 blühend darüber sich hin; V. 89 auf, ich ging nicht, wir; V. 93 Mir war dein Haupt auf die Schulter gesunken, nun; V. 96 donnert; V. 98 für st. vor; V. 99 heftiger riefen die Schiffer, da; V. 103 Stärker rief's in dem Gäßchen, Aleris! da fah mich der Knabe; V. 104 Thüre und kam! Wie; V. 107 Gesellen, sie schonten; V. 109 Ewig! lispeltest du, o Dora! mir; V. 110 Zeus! ja! sie stand neben; V. 116 Aus der W. sogleich reiche das; V. 117 Warlich, es soll zur Kette werden das Kettchen, o Dora! V. 119 Außerdem schaff; V. 120 auch, fehlend; V. 123 Halte die herrlichen Steine; V. 133 Stücke köstlicher Leinwand. Du; V. 135 Hoffnung, o täuschet; V. 141 mich, das mir die Schöne von Ferne; V. 149 Diesmal, o Zeus! V. 157 könnet ihr nicht die Wunden, die.

Die Elegie entstand in der Mitte des Mai 1796 (nach Eckermann's Auszügen vom 12. bis 14.) zu Jena während der Anwesen= heit der Körner'schen Familie; den Namen der Heldin entnahm Goethe demjenigen seiner mitanwesenden Jugendfreundin, Dora Stock, der Schwägerin Körner's. Diesem schrieb er am 8. Dezember desselben Jahres: „Dorchen wird sehen, daß, ich weiß nicht, durch welchen Zauber, meine neue Heldin schon wieder Dorothea heißt" (v. Biedermann, Goethe-Forschungen, 440-443). Während auch in den folgenden Elegien die rein persönlichen Beziehungen auf des Dichters Leben ebenso hervortreten wie in der ersten Abtheilung, haben solche an der gegenwärtigen nicht nachgewiesen werden können. Daß sie ganz fehlen, ist gleichwohl nicht anzunehmen. Goethe dachte damals daran, seine Sehnsucht, zum dritten Mal über die Alpen zu steigen, in einer besondern Elegie zu behandeln; er sprach in dem Briefe an Körner vom 22. September 1796 von seinem „Aleris und Dora" als einem Mittel, hier im Saalgrunde zu vergessen, daß ich jezt eigentlich am Arno wandeln sollte". So wird auch die Elegie nach Italien zurückweisen, wenigstens der Keim, woraus sie erwachsen:wie im Drange der Trennung das Innere zweier sich nur halbbewußt Liebender" plöglich hervorbricht. Etwas Ähnliches hatte Goethe an den Treppen des bewegten Tiberhafens zu Rom beim Abschiede von der schönen Mailänderin erfahren (s. seinen Bericht vom April 1788, Bd. XXIV, S. 509): „Es war ein wunderbares, durch innern Drang

abgenöthigtes lakonisches Schlußbekenntniß der unschuldigsten und zar= testen wechselseitigen Gewogenheit." Der persönliche, in diesen oder andern ähnlichen Erinnerungen wurzelnde Antheil, wie wir annehmen, gab der „Idylle" den elegischen Charakter, da, nach Goethe's Worten an Schiller (Nr. 171): „die Idylle durchaus einen pathetischen Gang hat" oder, nach Woltmann (Mem. des Freih. S-a) „das Idyll sich in der Elegie abspiegelt“. Unbegründete Ausstellungen der Zeitgenossen konnte Goethe zum Theil selbst widerlegen (An Schiller, Nr. 184); andre, wie Wieland's Tadel der Genitivstellung in V. 142 „die Thüre steht wirklich des Gartens noch auf“ (Merkur XCII, 176) und Wilh. v. Humboldt's besonders metrische Einwendungen (Briefw. Beider, S. 15 flg.) verschwanden vor der allseitigen Bewunderung des sogleich durch den malenden Rhythmus des Anfangs ergreifenden Gedichts, an dem Wieland Horaz' decies repetita placebit bewährt fand (Böttiger, Lit.-Zust., I. 202). Schiller rechnete es zu dem Schönsten, was Goethe gemacht habe, empfand nur in den Versen 137 bis 154 die Eifersucht des Aleris zu dicht neben das Glück gestellt, einen Zug, den Goethe in seiner Antwort (Nr. 171 des Briefw. und Eckerm. Gespr., I. 229) vollständig begründet: er folge naturgemäß aus der Unerwartetheit und Unverdientheit" des Liebesglücks.

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V. 3 die Delphine, die Tümmler des Theokrit, auch im ersten Absah. der Reise der Söhne des Megaprazon, aus eigner Anschauung (Ital. Reise vom 1. April u. 15. Mai 1787). V. 31 Amor ohne Binde, wie im Besuch (Thl. II). V. 48 in Trost in Thränen": die Sterne, die begehrt man nicht. V. 52 vergl. „Terpsichore“ von Hermann und Dorothea: „die Wand war gefallen, die unsere Höfe geschieden“. V. 77 Aus Torbole schreibt Goethe den 12. Sept. 1786: „Hier traf ich die weißen kleinen Feigen als gemeine Frucht." V. 96 des ZeusDonner zum Zeugniß nach V. 110-112; dazu V. 150. Jn V. 102, einige der Sachen, die noch gar nicht seien von einem Sterblichen ausgesprochen worden" (nach Schiller's Brief Nr. 183). V. 136 der gewaltige Brand nicht die Eifersucht, wie Dünger will, sondern gleich der schmerzlichen Freude", V. 137, die Liebe; die Eifersucht, welche doch keine Freude" sein kann, erst von V. 138 an. Zu V. 149 citirt Dünger Tibull's: Perjuria ridet amantum Jupiter et ventos irrita ferre jubet (III, 6, 49 sq.); ebenso lautet eine andere Stelle bei ihm (I, 4, 21): Veneris perjuria venti Irrita per terras et freta summa ferunt. Danach ähnlich Ovid in der Ars amatoria, Shakespeare in Romeo und Julia (II, 2): Wie sie sagen, lacht Jupiter

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