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liche und ideale, und so wirklich und ideal lebt nun auch Euphrosyne. Die Frage nach dem Vorhandensein dieses tertium comparationis erörtert Viehoff in seiner ausgezeichneten Einzelerklärung (Komm., II. 351 flg.), der wir zu V. 143-146 die Bemerkung entnehmen: „Drei Umstände vereinigen sich hier, um das Bild des Hermes recht lebhaft in uns hervorzurufen: das Hervortreten aus einer Verhüllung, die Gelassenheit der Handlung und das 'sch weigende Handeln"; als Psychopompos ist er vielfach auf Grabdenkmälern dargestellt, zur Zeit der Dichtung auf dem des Grafen v. d. Mark zu Berlin von Schadow. Sein Stab (V. 145) die gáßdos, der Machtstab (Odyss. XXIV, 2). V. 147 und 148 tiefer, gewaltiger: die sinnlichen Eindrücke durch die Absonderung während der Vision verschärft, wie Bd. XXVI, S. 109 „gewaltsamer“. V. 150 spricht nicht von einer Ohnmacht des Dichters, V. 151 nicht von einem Weinen „die ganze Nacht durch" (Dünger), wenn auch der Schmerzergriffene auf einen Felsen sinkt und nächtliche Thränen vergießt.

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Noch sprachlich: V. 3 verhüllt, wie Klopstock's „umhüllt die Vergessenheit mit Nacht" (Od. 1, 231) und die Hüllen schweigender Nacht" (Messias 5, 486), Wieland: vergebens hüllt die Nacht den Luftkreis ein" (Oberon), und der Schleier der Nacht in Skapinens erstem Liede Akt 4 von Goethe's Scherz, List und Rache". V. 5 hirtlich s. Grimm IV, 2, 1579. V. 20 bedeutend = bezeichnend, belehrend (Viehoff), deutend. V. 39 figg. von Platen ungenau citirt (Werke I, 696 unsrer Ausg.). V. 59 Alles und jedes, so formelhaft in Hermann und Dorothea II, 58 u. 78 (Viehoff). V. 62 das Schaudern, wie V. 19 der Elegie Amyntas, V. 2832 Faust I und im Satyros (als dieser Psyche „mächtig küßt"). V. 68 früherer Leiche, Komparativ, wie älterer, oft als Positiv gebraucht (z. B. = vorig); Beispiele aus Schiller bei Grimm unter Früh adj. 4, und besonders bei Sanders unter I Frühe 2 Komparativ. V. 73 ewig

immer rinnend, analog ewiger Schnee. V. 74 bewölkte Kluft, wie Pforte in Wasserbildung" oben S. 167. V. 109 vergesse, unorganische Form, f. zu V. 446 der Venet. Epigramme. V. 124 massenweis im Gegensatz zum Einzeln V. 126; Kolbe, „Über Wortmengerei" 1812 (S. 93), hob hervor, daß Goethe hier „das Wort Masse mit Glück gewagt" habe. V. 142 das Schwirren nach Homer (Odyssee XXIV, 5 flg.), wie das Piepsen des Schattenpöbels im Faust II (3, V. 1492; nach Schröer V. 5367). V. 143 Gewölf, ein Wort aus Klopstock's Sprachgebrauch, wie V. 16 das von ihm ge=

bildete Geflüft, ebenso mosig V. 150, vom Felsen (Oden 119), hier nicht in dem Sinne von fumpfig, morastig (Schmeller 2, 633), sondern moosbewachsen, wie Faust II, V. 1228.

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Das Wiedersehn (S. 204).

Verglichen ist Goethe's Handschrift (aus Knebel's Nachlaß), in deutschen Lettern mit der Überschrift in Fraktur, ohne Unterschrift und Datum, und eine zweite (in der Hirzelschen Sammlung aus Jacobi's Nachlaß) gleichfalls in deutschen Lettern, jedoch ohne Überschrift.

Erster Druck: Voß' Musenalmanach auf 1796, S. 96 u. 97, dann an jeßiger Stelle seit 1800 Neue Schriften VII, 228 u. 229.

Varianten der Handschriften und des ersten Drucks: V. 3 der Baum wie heute; V. 13 war's am Abend zu scheiden und traurig; V. 15 Morgen ist wieder erschienen; V. 16 Leider zehnmal.

In den Handschriften V. 9 gestern nicht unterstrichen.
trennten in 3 und 4; getrennten 5 u. 6.

V. 14 Ge

Da Jacobi eine Handschrift des Gedichts besaß und in der Korrespondenz Beider vom Sommer 1793 (Juni, Juli und August) von einer Elegie als einem „räthselhaften Gedicht" die Rede ist, welches Goethe seinem Freunde für die Fürstin Galizin gesandt, so wird die Elegie dem Mai 1793 angehören (s. Dünger's Komm., I. 223). Sie entsprang dem Verhältnisse des Dichters zu seiner Gattin. Etwas Räthselhaftes haftet dem Gedicht wohl an. Dies fand man sogleich beim Erscheinen. Aber schon 1796 deutete die Dyk'sche Neue Bibliothek (Bd. 58, S. 263) den Inhalt so: „Der Liebende kehrt nach einer Abwesenheit von mehreren Jahren im Frühling zur Geliebten zurück, findet sie unter demselben Baume, wo er sie verließ. Die Zwischen= zeit scheint ihm ein kurzer Traum, ein liebliches Gestern; die zart= fühlende Schöne empfindet, daß die Reize des Weibes sich nicht mit jedem Frühlinge verjüngen." Also auch hier wie in der vorigen Elegie (V. 69 flgg.) die Beständigkeit und stetige Erneuerung der Natur dem Wechsel menschlicher Verhältnisse gegenübergestellt. V. 3 Goethe' schreibt 1789 an Karl August: „Wir leben ganz still und hängen unsern Gedanken unter blühenden Bäumen und bei dem. Gesange der Nachtigallen nach" (I, Nr. 58). V. 4 flg. die Biene Vertreterin des Amor bei den Griechen (Herder, Zerstr. Blätter II, 134); auch die Phantasie läßt Goethe leichtnährenden Thau mit Bienenlippen von Blüthen saugen", und Hölty (,,Ihr Freunde, hängt")

die Saiten der Harfe im Abendroth leise wie Bienenton" schallen. B. 16 die Wiederkehr der Blüthen und Früchte des Baums als Zeitenmesser. Reichardt schrieb dazu Musik (1811).

Amyntas (S. 205 u. 206).

Erster Druck: Schiller's Musenalmanach auf 1799, S. 145–148, in der Überschrift mit dem Zusatz Elegie. Ohne diesen Zusatz 1800,

Neue Schriften VII, 230–234 zwischen der vorigen Elegie und

der Metamorphose der Pflanzen“, und an derselben Stelle

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bis 6. In der frühesten Fassung Bd. XXVI, S. 117 u. 118 unsrer 1. Ausg.

Varianten des ersten Drucks: V. 3 Ach! Die Kraft schon schwand mir dahin; V. 7 des Felsen (Bd. XXVI Felsens); V. 26 mir nicht; V. 34 zur st. die; V. 35 Gast, der Geliebte (Bd. XXVI geliebte). Bd. XXVI liest ferner: V. 20 lispelnd die ft. lispelnde; V. 22 schon st. so. In 3: V. 18 Ranke nach Ranke.

Im Tagebuch der Schweizerreise 1797 notirte Goethe von der Fahrt hinter Schaffhausen auf Zürich zu dem 19. September: „Ein Apfelbaum, mit Epheu umwunden, gab Anlaß zur Elegie Amyntas“ und fügte das fertige Gedicht den Papieren vom 25sten desselben Monats ein. Wie er zur „Idylle“ (1811) den Menalkas und den Damon Gessner entnahm, so würde hier der Hirtenname Amyntas ebendahin weisen, wenn nicht die litterarischen Faktoren des Gedichts den Alten angehörten. Geffner entlehnte jenen Namen dem Theokrit (VIII, 2), und an denselben Dichter knüpft die sogleich im 1. Verse mit Nikias, einem Arzte aus Milet, einem Freunde des Theokrit (XI, 2, Jdylle „Der Cyklop"), als „Arzt des Leibs und der Seele" gegebne Situation. Das Dezemberheft vom „Archiv der Zeit" 1796 (II, 583) hatte eine Übersetzung dieser Jdylle von Bindemann gebracht, worin der Anfang lautet:

Gegen die Liebe, mein Nikias, wächst kein linderndes Heilkraut. Balsam wüßt' ich ihr nicht noch Tränke; sie weicht nur den Musen. Heilend und süß ist die Blume des Lieds.

Daß Goethe diese Zeitschrift kannte, zeigt Nr. 119 der Briefe an Knebel. Auf ein Epigramm der griechischen Anthologie (des Antipater von Sidon, II. 38, ed. Brunck) als fernere litterarische Anregung verweist Jmelmann (Symb. Joach. I, 145), worin die von Weinlaub umgebne Platane, wie hier der Apfelbaum, selbst redet und

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fich des fremden Schmuckes freut (V. 26 unsrer Elegie), als Gleichniß der bis zum Tode ausharrenden Liebe der Gattin. Die Elegie enthält das vollständigste Bekenntniß Goethe's über seine Christiane, das wir besitzen, insbesondre der Anfang V. 3 bis 6 und der Schluß von V. 41 an. Hiezu Schiller's Worte in der Charakteristik Goethe's vom Jahre 1800 (Brief an Gräfin Schimmelmann), daß er zu schwach und zu weichherzig sei, sein eheliches Verhältniß abzuschütteln". „Dies ist seine einzige Blöße, die aber Niemand verlegt als ihn selbst, und auch diese hängt mit einem sehr edlen Theil seines Charakters zusammen." Zu V. 25 und 26 vergl. oben Nr. 25 der Vier Jahreszeiten" und die Stelle: „Es ist einer eigenen Betrachtung werth, daß die Gewohnheit sich vollkommen an die Stelle der Liebesleidenschaft sehen kann. Es gehört viel dazu, ein gewohntes Verhältniß aufzuheben, es besteht gegen alles Widerwärtige; Mißvergnügen, Unwillen, Zorn vermögen nichts gegen dasselbe, ja sie überdauert die Verachtung, den Haß" (Bd. XXIX, 237, 1. Ausg.).

Hermann und Dorothea (S. 206 u. 207).

Erster Druck: 1800, Neue Schriften VII, 244–248, als Schluß dieser Elegien, jedoch nach „Metamorphose der Pflanzen“, dann in 4. Jn 8 die Überschrift: „Prooemium zu Hermann und Dorothea 1796", ebenso in Eckermann's Papieren. Wirklich vorgeseht dem epischen Gedichte erst 1820.

Varianten der ersten Ausgabe: V..7 daß des Lebens bedingender Drang nicht den; V. 23 Schüret die; V. 34 nach st. nah. V. 33 Druckfehler in 4-6: Deutsche, berichtigt in 8 nach 3.

Aus dem Herbste 1796 (Eckermann). Am 7. Dezember dieses Jahres (Nr. 250 des Briefw.) sandte Goethe die Elegie seinem Freunde als Ankündigung des gleichnamigen Epos. „Die leidenschaftliche Farbe des Augenblicks", welche Schiller nach seiner Erwiderung (Nr. 252) neben der „hohen, schönen Ruhe“ darin fand, zeigt das Gedicht als ein Glied im Xenienkampfe, als replizirend auf die Gegenschriften. In diesen hießen die Xenien-Dichter Martiale" (V. 2) und Goethe spöttisch Tibull, später Properz als Dichter der Römischen Elegien. Wegen dieser Beziehung wurde die Veröffentlichung auf des vorsichtigen Schiller's Rath zunächst aufgeschoben.

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Im Einzelnen. V. 1. Jean Paul hatte über Goethe geäußert: Unserer Zeit thue eher ein Tyrtäus als ein Properz noth (Gelzer, Nat.-Litt. II, 237). Auch später behandelt Bouterwek (Gesch. d. Poesie, 11, 386) Goethe als „deutschen Properz." Hüten V. 3 bei Grimm (5, c) in Wendungen, die besagen, daß etwas, das Zimmer, das Bett, die Schule, nicht verlassen werden darf. So Schiller (IX, 84) „das Einerlei der Schulbegriffe hüten". Non vitae sed scholae discimus (des Seneka Vorwurf, Brief 106). V. 4 nach Latium, nach Italien wegen der Römischen Elegien und Venetianischen Epigramme. V. 6 Name und Dogma besonders auf „Natur“ im Verse vorher zu beziehn, speziell auf Newton und seine Optik (Dünger). V. 7 des Lebens Drang, angustiae vitae, auch bei Schiller, Antritt des neuen Jahrh., V. 36. V. 10 Pöbel nur sieht er in mir", besonders in den Xenienschriften. Goethe an Schiller den 5. Dezember 1796 von den Gegengeschenken an die Sudelföche in Weimar und Jena": Es ist lustig, zu sehen, was diese Menschenart eigentlich geärgert hat, was sie glauben, daß einen ärgert, wie schal, leer und gemein sie eine fremde Existenz ansehen." V. 18 nach Sueton (Cäsar, Kap. 45). V. 20 gib den Lorbeer mir, wenn ich ihn besser verdient haben werde, mir, dem Würdigeren (M. Ehrlich). V. 21 genug reichlich, viel. V. 21-24 die dichterische Feier des Hauses, der Gattin, des Sohnes, von Dünger hervorgehoben als „einer der großartigsten Züge von Goethe's männlichem Muthe, daß er zu einer Zeit, wo die Gegner der Xenien auf seine Christiane und seine Kinder die frivolsten Angriffe machten, das Glück öffentlich aussprechen wollte, welches sie ihm bereiteten“ (Komm., III. 137). Vergl. zu V. 24 u. 25 Platen's Nachbildung Horazischer Verse (1, 548): Schichte Holz auf Holz zur Flamme reichlich, Geuß auch in sabinsche Krüge Williger den alten Wein.

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V. 26 Gleichgesinnte herein! ganz aus des Dichters Empfindung und nach seiner Lebensführung, wie schon Rahel entwickelte. Er schreibt an Schiller den 3. Januar 1795: „Wenn sich die Gleich= gesinnten nicht anfassen, was foll - werden!" V. 27 flgg. sowie B. 35 erklärt ein Brief aus dieser Zeit an den Philologen Friedr. Aug. Wolf, damals Profeffor zu Halle: „Schon lange war ich geneigt, mich in dem epischen Fache zu versuchen, und immer schreckte mich der hohe Begriff von Einheit und Untheilbarkeit der Homerischen Gedichte ab. Nunmehr, da Sie diese herrlichen Werke einer Fa

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