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60. Variante des Mufenalm. und von 3: V. 293 Epigramme, seid nicht so frech!" Warum.

„Überschrift" als Wiedergabe des Worts Epigramm. Von Wernicke 1697 Überschriften oder Epigramme" (ed. Ramler 1780) und vorher Owen's Epigramme in Löber's Übersetzung (Hamburg 1653): „eilf Bücher der lateinischen Überschriften" u. s. w.

61. Variante des Musenalm.: V. 296 nach „unrein“ ein „so“.

Nach Apostelgeschichte 10, 11 flg. Der hohe Apostel ist Petrus. Schon 1772 in „Von deutscher Baukunst“ das Gleichniß von „jenem Tuche, das dem heiligen Apostel aus den Wolken herabgelassen ward, voll reiner und unreiner Thiere" (Der junge Goethe, II. 205). 62. Varianten des Musenalm. u. von 3: V. 297 Ob ein Epigramm wohl gut fey? (in 8: Ein Epigramm, ob's wohl auch g. f.).

63. Varianten derselben: V. 299 Je g. e. i., je näher; V. 300 Desto st. Um so. Im Sinne von H. Heine's: Nur wenn wir im Koth uns fanden, So verstanden wir uns gleich.

64. Bekenntniß der Liebe durch einen Dritten ein innerer Widerspruch. 65. Variante des Musenalm. V. 303: und mich liebst du so heftig, Philarchos. Gegenstück zu Nr. 86. Liebe allein ruft Liebe nicht hervor. Der andere Weg wäre der des Vertrauens, der Achtung, der Bewunderung. Eine Chloe als sprechend zu denken. Philarchos von Goethe gebildet wie Philander (Philander und Chloris, Liebeslied von Weckherlin) im Sinne etwa von Liebesherrscher, Erzliebender, darin der Begriff des heftig Liebenden wiederholt (der Name auch in Meusebach's Briefw., S. 393). Die Ausdrücke „heftige Liebe“, „bezwingen" zeigen, daß hier nicht von Mann zu Mann geredet wird. 66. Erste Fassung in Goethe's schlesischem Tagebuch vom Sommer 1790: Ist denn so großes Geheimniß, was Gott die Welt und der Mensch sei? Nein! Doch Keiner mag's gern hören, da bleibt es geheim.

Varianten des Musenalm. u. von 3: V. 305 Jst's denn so großes; V. 306 im Musenalm.: doch Niemand mag's gern hören.

Gott und Welt, nach der Wolff'schen Terminologie (s. die gleichnamige Rubrik der Gedichte, Thl. II). Das Epigramm steht auf dem Boden der in die Zeit unmittelbar vor der italiänischen Reise fallenden Beschäftigung mit Spinoza. Vgl. den Titel des Gedichts Die Geheimnisse".

67. Variante des Musenalm. und von 3: V. 310 Tobaks st. Tabaks.

Gift und Schlange (latet anguis in herba) wie in den Röm Elegien V. 374 Schlangen und Gift", Schlangen-, Drachengift. Vier üble Gerüche, des Dichters Antipathien. Der Tabak ließ ihn

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auf der gemeinsamen Reise mit dem Raucher Knebel, 1785, erkranken. Wanzen thaten's ihm an: als im Sommer 1809 Silvie v. Ziegesar ihm von dieser Plage erzählte, erwiderte er: „Da darf ich keine Nacht in Drakendorf zubringen; denn mich spüren die Thiere, und wenn ich noch so weit bin“ (Im N. Reich 1875, S. 724). Auch vom Knoblauchsgeruch wird berichtet, daß Goethe beim Ausreißen eines Bärenlauchs (Allium ursinum) ein Unwohlsein nicht habe überwinden können (Dietrich's Tagebuch von einer Reise nach Karlsbad, D. Rundschau 1881, Heft 7, S. 35). Das nach dem Musenalmanach wiederholte Schlußzeichen, wofür besser ein Gedankenstrich paßte, soll nicht ein Kreuz ersehen, wie H. Heine annahm (Zur Gesch. d. n. schönen Litt. 1837. I, 113) und auch die Protestant. Kirchenztg. (1856. Nr. 34, Über Goethe's Verh. zu Religion u. Christenth.), sondern ein aus Decenz unterdrücktes Wort (wie III, 285, 1. Ausg.). Alfr. Nicolovius Hatte den jungen Goethe nach der Bedeutung gefragt und darauf dieser den Vater, welcher erwiderte, „daß er an jener Stelle niemals an etwas anderes gedacht habe als an strepitus ventris". V. 308 im Tone des Dulders Odysseus.

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68. Varianten der Abschrift: V. 311 Lange hätt' (auch im Musenalmanach u. in 3) ich euch gerne; V. 313 gleich, sie haben vier Füße, sie; V. 312 und lang schleppt sich das Schwänzchen hernach; „das“ st. „die“ auch im Musenalm.; V. 315 hier! sie sind v. (auch im Musenalm.). Lacerten V. 317 Eidechsen, alte Bezeichnung für Mädchen, wie quaglie, Wachteln (,,warumb man anjeho die jungfrawen Wachteln nenne. Von Cunt Wachtelfängern." 1632), oder Schwalben (1. das Gedicht „Nett und niedlich" in Epigrammatisch). Die Quelle ist Boccaccio (Tag 2, Nov. 9 des Decamerone): „Fast alle Frauenzimmer [in Pisa] glichen den Lacerten." Schwänzchen = Schleppe, queue, Schleppkleid der Frauen (Minnes. II, 56b. 94b); in seiner ursprünglichen Bedeutung = Tanz und Tanzkleid (Weigand, Wörterb. d. Synon. Nr. 1699). Schweife für Schleppen bei Scriver, Seelenschak, II, 929.

69. Varianten der Abschr. und des Mufenalm.: V. 319 gefehn hat, der; V. 321 fahren (gleiten Musenalm.) st. u. schwäßen; V. 322 „der“ st. „den“ (auch in 3); V. 325 Winkel, die Gäßchen u. Tr. nicht scheuest (auch in 3).

70. Desgl. V. 329: Dunkle H. sind es. Die Abschrift: Coffee.

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Spelunke Mörderhöhle im 16. Jahrhundert; so im „Wolfsgefang" 1520: ist im nit also, daß diß hus [der Tempel Salomo= nis] ist worden ein spelunken oder hülen der mörder?" Ebenso bei Hans Sachs 1546 im letzten Stück des 5. Spruchbuchs: spelunken und mörders grueben“.

71. Unverändert in der Abschrift und im Musenalmanach.

72. Nicht in der Abschrift der Herzogin. Im Musenalm.: V. 335 Weise st. Heilige.

Vergl. die Note zu der Ballade „Der Gott und die Bajadere". Durch die gedachte Änderung im Texte ward erst die Pointe gewonnen. 73. Varianten der Abschr. und des Musenalm.: V. 338 Treu und froh w. i. sein, herzen. Der Abschrift allein: Anführungszeichen V. 337 u. 338 und V. 339 Hürchen st. Dirnchen.

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Frömmigkeit und Treue neben der Frechheit, als ein göttlicher Funke, der noch zur Flamme werden kann, wie in Gott und Bajadere". Bei S. Franck (Sprichw. 1,38): „Het ich geld, ich wolt alweg wol fromm werden."

74. Nicht in der Sammlung der Herzogin.

Ausdruck der Abneigung des Dichters gegen Hunde, die ihn oft bei seinen Freunden, besonders dem Herzoge, belästigten; vgl. den Anfang der 17. Römischen Elegie. Auch der Mensch ist una canaglia. In den Unterhaltungen mit Müller (S. 39) erschienen dem Dichter „die Menschen en masse so erbärmlich", und Schiller sagte im Xenion (Nr. 11): „Ja, der Mensch ist ein elender Wicht, ich weiß"; Goethe sette: „erbärmlicher" (Brief Nr. 142 vom 22. Jan. 1796). Castelli in Wien (um 1820) sprach dagegen im Thierschutzverein von den Hunden als „unsern unmündigen Brüdern“, und A. Schopenhauer, der Hundefreund und Menschenhaffer, antwortete Goethen mit dem Antidistichon (Frankf. Conv.-Bl. 1860, Nr. 238):

Wundern kann es mich nicht, daß manche die Hunde verleumden; Denn es beschämet zu oft leider den Menschen der Hund. 75. Den Hunden und Kanaillen entgegengestellt des Dichters Götter, Apollo vor allen, — und die heimische Gattin, die „süße Erinnerung“ des Schluß-Epigramms.

76. Variante der Abschr. u. des Musenalm.: V. 346 „und“ st. „ja“; in der Abschrift V. 345 u. 346 Anführungszeichen. Zur Sendung an Ch. v. Kalb vom 28. April 1790 gehörig.

Das Büchlein (V. 345) ist dieses, der libellus epigrammatum; wir bemerken dies, weil A. Stahr (Goethe's Frauengestalten, II. 29) darunter Wilhelm Meister's Lehrjahre verstanden wissen wollte. Vgl. den Ausfall gegen die „schönen Damen und Herren" in der 2. Römischen Elegie, wie schon früher (Der junge Goethe, II. 461, 3. 2 von unten). Auch Voltaire spricht von ces fous qu'on appelle le beau monde (1731, Lettres, No. 126). Die Xenien (Nr. 107) machen den gleichen Vorwurf der „Wefer.“

77. Variante der Abschr. u. des Mufenalm.: V. 351 E. D. meint es zu bilden, es wär' ihm g.

Vergl. Epigramm Nr. 29.

78-80. Diese Nummern in der Abschrift der Herzogin fehlend..

Varianten des Musenalm.: V. 359 erkläret st. erklärt (auch in 3); V. 360 mich st. uns.

Vers 355 schon früher in der Äußerung: „Ja, die guten Herzen, ich kenne das Pack" (Herbst's Wetlar, S. 54 u. 55). Gegenwirkung wider die meist charakterlose Sentimentalität. Herder's und Anderer Spott über des Dichters Beschäftigung mit der Natur, die ihn immer wie Antäus neu stärkte, hinterließ Spuren in der Italiänischen Reise (Bd. XXIV, S. 16, S. 99: „Kaum nahe ich den Bergen", S. 143: Ihr habt mich oft ausgespottet"). Der Meister V. 360, der in B. 357 genannte.

81. Ohne Varianten in der Abschrift der Herzogin.

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Zum 2. Distichon citirt Heller Properz III, 2, V. 19 und 20:
Tuus in scamno jactetur saepe libellus,

Quem legat exspectans sola puella virum.

82. Varianten des Musenalm.: V. 367 Wie die Winke d. M., das keine Zeit hat, und eilig; V. 371 in Dunst und Wolken; V. 373 der Regen. „Töchter freier Eile" nannte Logau seine Sinngedichte.

83. Der Umschlag des Wetters zu Venedig (Brief an Frau Herder v. 4. Mai 1790) rief das Gedicht hervor. Das Beispiel der Natur oft bei Goethe, z. B. 1807 in der Einleitung zur Morphologie: „Wir haben uns . . . beweglich und bildsam zu erhalten, nach dem Beispiele, mit dem sie uns vorgeht." Lustiger Justinus Kerner im Wanderliede: Wohlauf, noch getrunken", Str. 2: Durch Wälder und Feld, Zu gleichen der Mutter." Deme supercilio nubem (Hor. Ep. I. 18.94)! 84. Varianten: a) der Monatsschr.: V. 377 W. du die Freuden der Liebe rein, ohne Reue g.; V. 378 nach „D“ ein „fo"; fern vom Busen dir; V. 379 Jene will; dieser denkt; V. 380 Siehe da lispelt der Gott beiden das Gegentheil zu. b) des Musenalm.: V. 377 W. du die Freuden der Liebe mit reinem Gefühle g.; V. 378 nach „D“ einfo"; V. 379 wie a; V. 380 fiehe da lächelt (das Weitre wie a).

Als Schauplatz der Epigramme von hier an ist nicht Venedig, sondern Weimar zu denken: die Entwicklung der Liebschaft mit Christiane; - als Zeit die Jahre 1788 und 1789.

85. Variante V. 382 der Monatsschr.: Dieses Auge bleibt wach, schließt (Mufenalm. drückt) es nur (sic) (Musenalm. mir es) Amor nicht zu.

86. Ohne Varianten in der Monatsschr. und dem Musenalmanach.

87. Varianten der Monatsschr.: V. 385 Ja st. Ha; V. 386 dunkeln st. Dunkel (auch Musenalm.); V. 387 Aber bald führeft du uns; V. 388 und verschwunden ist sie (der Musenalm.: und die Falsche verlischt).

88. Ohne Varianten im Mufenalmanach.

Amor aus Nacht durch Morgenröthe zum Tage geleitend. Nacht und Nebel räumlich, allitterirende Verbindung schon mittelhochdeutsch, f. Grimm Nacht, Sp. 152 c. Herder (I, 505. Hempel'sche A.): „Hier trennten Nacht und Nebel fie."

89. Variante des Musenalm.: V. 393 Ist es Ernst, f. 3. nicht länger und mache. Auch in 3 fehlt „dir“.

90. Variante der Monatsschr.: V. 397 „Eine" gesperrt; V. 398 Nur Aurora, die uns traulich umschlungene weckt.

As old

Die frühen Götter V. 399 find die V. 391 und 392 genannten. Zu V. 400 Akinside in den Pleasures of Imagination: Memnons image to the quiv'ring touch of Titans ray sounded thro' the warbling air Unbidden strains. 91. Im Musenalmanach fehlt das erste Distichon, welches das in der Revolutionszeit aufgekommene Joujou-Spiel beschreibt.

92. Variante des Musenalm.: V. 407 „kein“ st. „nicht“ und „noch“. 93. Dünger erinnert hiezu an die Worte aus Rousseau's Neuer Heloise (V, Brief 7), welche Goethe in der Wertherzeit geläufig waren: „Zu den Füßen seiner Geliebten sigend, wird er wünschen, Hanf zu brechen heute, morgen und übermorgen und sein ganzes Leben“ (Dicht. u. Wahrh., III. 92, 1. Ausg.).

94. Im schlesischen Tagebuch von 1790 (BI. 18 unmittelbar nach Nr. 99) ohne Varianten, nur ist V. 412 „Regel" unterstrichen.

Vgl. den Schluß von Nr. 34. Der Regel gegenüber erscheinen die Göttergaben als Ausnahmen.

95. Gleichfalls im schlesischen Tagebuch (Bl. 12) mit den Varianten: V. 414 Lange st. Frühe, und schauen, den st. grüßen, dich; V. 417 oft hast du mich mächtig verlockt; V. 417 u. 418 fehlend. In der Monatsschr.: V. 416 hervor st. heraus; V. 417 Morgens st. Tags (ebenso im Musenalm.).

Der Rückblick auf die Jünglingszeit hier, V. 416, wie in den Römischen Elegien V. 273, 379 und 478. „Himmelsfürstin" von Maria auf die Sonne übertragen. Bei Opitz (2, 165) heißt sie „der Fürste der Planeten". Die Poesie des Sonnenaufgangs schon in Kleist's Frühling:

Es sei die Spitze des Felsens mein Stuhl; dort will ich die Ankunft Des Morgens erwarten. Erscheine, Mutter des Tages,

Vertreib der Dämmerung Meer, das über die Erde sich wälzet, Erschein, o Sonne, beglück uns!

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