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96 und 97. Varianten der Monatsschrift: V. 419 Ihr erstaunt und zeigt mir; V. 420 leuchtend st. flammend; V. 421 dies st. das; V. 425 wendet mein Auge; V. 426 Gebirgs rückwärts den schmachtenden B.; V. 427 Welche Schäße liegen mir südwärts! Doch einer im N.; V. 428 starker st. großer. V. 425-427 ebenso im Musenalmanach. In V. 427 das Wortspiel von Schäßen und Schatz = Liebchen. Schon im Briefe an Herder vom 12. März 1790 spricht sich die „rückwärts gewendete" Sehnsucht aus. Platen schreibt umgekehrt in seinem Tagebuch von Venedig (S. 261): „Die Gebirge zur Linken über dem Wasser erregen eine leise Sehnsucht; aber der mächtigere Zug winkt zurück nach Venedig."

98. Varianten des Musenalm.: V. 431 Gott zu, befürchte; V. 432 das Lüftchen st. den Hauch.

Heller und Dünger erinnern an klassische Muster, besonders an Horaz (Carm. III, 27).

99. Aus dem schlesischen Tagebuch vom Sommer 1790 (BI. 18). Varianten desselben, der Abschrift der Herzogin und des Musenalm.: V. 433

war sie, als ich das Mädchen geworben. In 3: war das Mädchen, als ich's geworben.

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Logan braucht harmlos dieselbe Pointe (2. 134, 80): „Trulla hatte sich geschmückt u. s. w.“ Wortspiel mit kleiderlos ärmlich, ohne schöne Kleider (V. 433 u. 434 im 3. Fuß) und = völlig kleiderlos, im Naturzustande (V. 434 zu Ende).

100. Variante der Abschr., des Musenalm. und von 3: V. 437 das st. diejes. 101. Varianten der Monatsschr. und des Musenalm.: V. 441 Lustiger geht mir's auf ähnliche Weise; V. 443 Gern ertrag ich dies (Musenalm. das) Schicksaal, ihr Musen; V. 444 sie st. es; Brust, mir nicht. In 3: V. 441 Lustiger geht mir's in ähnlichem Fall; denn. Anwendung der in den Römischen Elegien, Nr. 20, behandelten Midassage. Siehe die Anmerkung oben S. 419. Platen stellt Goethe dem Midas gleich, indem er von ihm (Tagebuch, S. 84) mit Bezug auf unsre Epigramme notirte: Tout ce qu'il a touché, se convertit en or. Zum Märchen" V. 444 vgl. die Worte Wilhelm's in den Lehrjahren (1, 8 zu Ende): „Es ist kein Gedicht, es ist Wahrheit und Leben, was ich in deinen Armen finde." „Willkürlich macht Goethe den phrygischen König zum Greise“ (Dünzer zu V. 440). 102-104. Varianten a) der Abschrift u. des Musenalm.: V. 445 mein Liebchen

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st. die Beste; V. 448 verstellt st. entstellt (auch in 3); V. 450 nirgend st. nirgends (auch in 3); V. 461 wolle st. will; V. 463 Freuden st. Freunden (auch in 3); V. 465 erfuhr, würzt' ich mit; V. 466 ich st. es. b) der Abschrift allein: V. 451 zeigt st. deutet; V. 453 begierig st. verlangend; V. 458 schon an „Öffnet die Pforter des Lichts!" V. 459 ein wenig st. wenige Tage. c) in 3: V. 446 vernimm st. vernehme.

Die un

Spreche

Der Inhalt verweist die ersten beiden Epigramme in das Jahr 1789, Nr. 102 in die erste Hälfte, Nr. 103 in das Ende. organische Imperativform V. 446 oft in Goethe's Dichtungen, wie oben S. 203, V. 109 vergesse", im Divan VIII, 42: sanft" (wie Kl. Brentano schreibt: Spreche mir von Günderödchen, von Mariannen"), im Faust I, 357: „Vermesse dich", im Faust II, 3 V. 62 Betrete dann das hochgethürmte Fürstenhaus" (Lehmann, Über Goethe's Sprache, S. 390, und Sandvoß, Spreu Nr. 2, S. 17).

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VIII. Weissagungen des Bakis (S. 237–244).

Erster Druck: 1800, Neue Schriften VII, 309–326.

Varianten desselben: V. 15 dem Kahn dann; V. 48 War die Gerechtigkeit denn auch; V. 64 als ein; V. 103 Teufelsgezüchte; V. 107 eigne. — V. 114 es st. er, Druckfehler einiger Ausgaben.

Die jetzigen Lesarten seit 4.

Erwähnt zuerst in des Dichters Tagebuch unter dem 23. März 1798 (Riemer's Mitth., II. 528); nach Eckermann's Papieren zur Chronologie in der Zeit vom Juni bis Oktober jenes Jahres ausgeführt, auch in Goethe's Annalen den Arbeiten desselben zugezählt. Bestimmt, eine Art Stechbüchlein wie die Spruchkästlein oder Schatzkästchen (Frau Herder in Nr. 67 von Herder's Reise nach Italien) zu bilden, so daß ein Spruch auf jeden Tag im Jahre fiele. Vielleicht der tolle Einfall" im Briefe an Schiller vom 27. Januar 1798 (Dünger). Vom Inhalt nennt Riemer nur Anspielungen auf die Zeitgeschichte und Sentenzen praktischer Welt- und Lebensweisheit. Schiller behandelte gleichzeitig das astrologische Motiv für den Wallenstein; ihm schreibt Goethe (Nr. 546 vom 8. Dez. 1798): „Der astrologische Aberglaube ruht auf dem dunkeln Gefühl eines ungeheuren Weltganzen. So darf der Mensch im Vorgefühl seiner selbst nur immer etwas weiter schreiten und diese Einwirkung aufs Sittliche, auf Glück und Unglück ausdehnen." Dies findet Anwendung auf die vorliegende tiefsinnige Dichtung. Der Orakelglaube war Goethe früh durch seine Mutter, später durch Frau Herder und seine sehr daran hängende Frau nah gebracht; seine „Weissagungen“ versuchen, ihn rationell aufzulösen, den Wahnvorstellungen eine natürliche oder naturwissenschaftliche Unterlage zu geben und in dieser Form auszusprechen, wozu der Augenblick auf den ver

schiedensten Gebieten dichterisch anregte. Aber diese grade, die veratorische Form des Räthsels, ward ihm zur lästigen Fessel und verhinderte die Vollendung des Ganzen. Der Landschaftsmaler Diek, welcher die Sprüche in den zwanziger Jahren naturphilosophisch ausgelegt hatte (Blätter f. litt. Unterh. vom 20. Januar 1858 über Regis), wandelte nicht auf Irrwegen, wenn schon der Dichter nichts davon wissen mochte (Nr. 577 an Zelter v. 4. Dez. 1827). Die Entstehung fiel in die Zeit der Schelling'schen Naturphilosophie und Weltseele (An Schiller Nr. 397 flgg., und Werke, XXVII, Nr. 193, 201 und 202, 1. Ausg.), in eine Zeit, wo Goethe ein großes Naturgedicht als Ausdruck seiner neuen Ansichten vor der Seele lag. Davon ging Einzelnes in unsre Sprüche und in die gleichzeitige Elegie „Metamorphose der Pflanzen“ über, in das Gedicht „Weltseele", die „Metamorphose der Thiere" (Thl. II), in die gereimten Sprüche von „Gott, Gemüth und Welt" (Thl. III) und noch spät in die Zahmen Xenien (Abth. II und III). Alle diese Gestalten nahm der sich zersplitternde Inhalt des beabsichtigten Naturgedichts an. Was davon in die „Weissagungen" gerieth, versuchte der Dichter an bekannte Formen der verschollenen Wahrsagerkunst anzuknüpfen, wie in Nr. 3 an die Rhabdomantie, in 4 an den prophetischen Schwan, an 6 an den Vogelflug, oder sie zu Gegenbildern zu benußen. Wir finden in 9 die Schahgräberei, in 14 die Oneiromantik, den Somnambulismus, in 18 das Geheimniß der Zahlen, in 20 die Bräutigamsschau, in 22 das Lebenselirir, in 29 bis 31 den Magnetismus. Nr. 2 und 22 treten an Stelle der Wahrsagung über das Leben und die Lebensdauer, der Chiromantie. Die Wahrsagerkünfte müssen naturwissenschaftlichen oder ethischen Wahrheiten dienen und in solcher Behandlung eben Weissagungen des Bakis in Goethe's Sinne werden. Das Wunder des prophetischen Geistes enthüllt sich so nach R. Hildebrand als „tiefste Einsicht mit Voraussicht" (Geist, 10 e in Grimm's Wbch.). M. Ehrlich gibt in seinen Anmerkungen zu unsern Räthsel-Distichen (Goethe-Jahrb., I. 205-222) die richtige Methode für ihre Lösung an: sie auf Begriffe zurückzuführen, welche dem Geiste des Dichters am meisten geläufig, ihm gleichsam immer gegenwärtig waren. Man hat seine Kunst- und Naturansichten heranzuziehn, so weit die von Riemer genannten Zeitund Lebensbeziehungen nicht ausreichen, und dabei einen absichtlich „verwirrenden" Bestandtheil (Goethe an A. W. Schlegel) in Kauf zu nehmen. Die Sprüche besigen den Wit und das Leben, die

Dorothea Schlegel (I, 253. Nr. 3) vermißte, und erinnern grade an die prophetische Weise der Schlegel im Athenäum (J. Schmidt) Noch nichtssagender ist der Tadel der Distichen als unsittlich im Litterarischen Conversationsblatt von 1822 (Beil. Nr. 13): „Diese Anweisung zum Übel sei schlimmer als irgend eine erotische Poesie der Franzosen und Engländer." Vermuthlich eine Verwechslung mit den Venetianischen Epigrammen, und auch dann verfehlt.

Bakis, ein böotischer Wahrsager, bei Herodot, Aristophanes und Lucian (Peregr. Proteus, 3. 16) erwähnt, ward zu einem Gattungsnamen für Weissager (Strehlke, II. 156, 1. Ausg.). So braucht ihn Goethe z. B. noch im Briefe an M. Willemer vom 18. November 1822, und so als Typus malte ihn Kaulbach auf seiner Homerfreske.

Der Vorspruch (S. 237) von 1815 (Werke I, 339 und Gedichte I, 237), im 2. Verse hinweisend auf die großen Ereignisse von 1812 bis 1814.

1. Wiederholt in V. 63, vervollständigt in V. 28-30 des Ge= dichts Vermächtniß“ (Thl. I). Die Zeitbestimmungen V. 4, fälschlich klein gedruckt, sind als sprechend, als personifizirt zu denken.

2. Schon von Viehoff richtig, wie uns scheint, auf den Lebensweg gedeutet. Anders ausgedrückt, derselbe Gedanke unten in Nr. 22. V. 6 wie im Bundesliede (V. 41 und 42): „wird weiter die rasche Lebensbahn" und im Tischliede (V. 49): Breiter wallet nun der Strom". Die Schlangengewinde nach dem ital. Sprichwort: Cose lunghe diventano serpi; so Goethe im Divan (IV, 14) vom Lebenswege: „doch hält nichts grimmiger zurück, als wenn du falsch ge= wesen"; das Vergangne überhaupt hält zurück nach Nr. 180 der Sprüche in Prosa. V. 8 „die Blume" in Sprichwörtlich (Thl. III): „Ist Noth vorüber, sind die Nöthe süß“ (s. die Anm. dazu). Der Gedanke von V. 7 u. 8 im Schluß des Gedichts Dauer im Wechfel" (Thl. II): „Laß den Anfang mit dem Ende Sich in Eins zusammenziehn, Schneller als die Gegenstände Selber dich vorüberfliehn" u. s. w. Sowohl Dünzer's Lösung: Weg der Erfahrung in der Naturwissenschaft, als Ehrlich's Beobachtung und Selbstüberwindung dürften Fremdes hineintragen; im Schlusse, der Hingabe des Einzelnen an das Ganze, treffen alle Erklärer zusammen.

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3. Die weissagende Kraft liegt nicht im Werkzeug, sondern in der Hand, im Geiste des Rhabdomanten. Du Bois-Reymond würde sagen: in der Übung der Ganglien-Zellen; analoge Anwendung: z. B. Raphael, ohne Hände geboren.

4. Die Sage vom sterbenden, dem Apollo geheiligten Schwan

(Sokrates im Phädon, Kap. 35) auch im Divan benut (IX, 16). In der Wasserfurche des sich zu Tode fingenden Schwans folgt die Muse unmittelbar, der Dichtung Schleier finkt hinab, und das Gold der Poesie erglänzt im Strome. Schäße werden gespendet, aber dichterische. Die Bilder selbst sind bekannt: „der Begeistrung Schwangefieder" (W. v. Humboldt, Sonett), „Eine Silberlichtspur folgt am Kahn" (A. Meißner im,,Begegnen"), „der goldne Schleier der Muje“ (Goethe, Meister's Lehrjahre, I. 8 zu Ende) und in den Gedichten (II. 208, 1. Ausg.): „Wo ihr huldiget der Holden, Erd' und Himmel silbern, golden." „Dem schwimmenden" V. 16 mit Dünger auf den „Gast“ zu beziehn, erscheint zweifelhaft; der Schleier liegt doch näher, selbst der Kahn. V. 15 ist auch bedingend.

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5. Schon nach Viehoff der Zeitgeschichte angehörig: Kampf zwischen England und Frankreich, der englisch-kommerziellen und der kontinental-militärischen Politik (Goethe noch 1812 in Versen an Napoleon's Gemahlin: „Ist jenem erst das Ufer abgewonnen, daß sich daran die stolze Woge bricht"). Zu wissen, wem der Sieg gehöre, hilft keine Weissagung; der weiß es, dem es die Parze vergönnt, der's erleben wird. Allgemeiner aufgefaßt: die Weltgeschichte ist das Weltgericht."

6. Gleichfalls zur Zeitgeschichte. Allgemein von der Vertreibung der Könige, nach dem Spruche in Hermann und Dorothea“: Fürsten fliehen vermummt, und Könige leben verbannet, - speziell von der Rückkehr der Bourbonen. Die kalte Schwelle V. 21 die der Verbannung. Ceres, V. 22 die wandernde, als Schuhgöttin der Verbannten, das Brod der Verbannung spendende, genauer als Friedensgöttin, in derjenigen Beziehung, welche die fast gleichzeitigen Stanzen zum 30. Januar 1798 (Strophe 3) ergeben: „Und Ceres wird versöhnet und verehret". Die Hunde, wie die des Eumaios bei der Ankunft des unerkannten Odysseus, die Wächter der kalten Schwelle, werden aufhören, zu kläffen: dann wird diese Schwelle dem Wandrer zum Heim. Er mag wie Curius den friedlichen Pflug mit der Herrschaft tauschen; auch diese Annahme gestattet „Ceres* Kranz". Ist aber die Stunde gekommen, so sendet Zeus seinen Adler, den weitestschauenden, Heil weissagenden Vogel (Odyssee XV, 524, und Anfang der „Harzreise im Winter"); legte Voß doch auch Lessing Geierblick bei (f. über den Geieradler Pfeiffer's Germania 3, 138, und Lichtenberg, 6, 450 über Scharfsichtigkeit der Geier). Dies Botenamt der Vögel, insbesondre des Adlers, des Symbols sieg=

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