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jenigen Wechsels entnehmen, welcher sich in den Grundzügen jener Sprüche ausprägt. Die vier Jahreszeiten haben eine rein symbolische Bedeutung. Auch die Blumen des „Frühlings“ find für das „innere Auge" gedichtet (V. 35) und darunter weibliche Gestalten gemeint" (V. 8). Einer entwickeltern Jahreszeit vergleicht sich die reife, nur Einer geltende Liebe, dem Herbste und dem Winter dagegen die reine Lehre. Gleich den übrigen nicht-polemischen Distichen jenes Jahres und Almanachs sind auch die vorliegenden als Votiv-Tafeln, als Weihgeschenke zu fassen, aufgehängt in den Tempeln der Horen.

Schiller's Antheil an den Distichen der ersten Abtheilung dürfte sehr gering sein; seine Gattin nahm für ihn Nr. 1, 2, 7-9 und 14 in Anspruch, jedoch ohne Gewähr sichrer Kenntniß. Wahrscheinlich gehören sie sämmtlich Goethe allein an; bei Nr. 1 und 2 ward dies schon von Mar Waldau (BI. f. litt. Unterh. 1851, Nr. 113) und Boas (Xenien-Manuskript, S. 183) angenommen.

2. Überschrieben: „Mannichfaltigkeit."

3. L. B. Gedeutet auf Lina von Beust, welche in Goethe's Aufzuge zum 30. Januar 1798 die Kunst vorstellte (An Schiller Nr. 411). Die Rose als Blumenkönigin in V. 20 der Ballade Blümlein Wunderschön.

4. C. G. Veilchen gleichfalls in jener Ballade, treu in „Auf Mieding's Tod", schalkhaft in „Frühling übers Jahr". Schwerlich auf Goethe's Christiane zielend, zumal nicht, wenn die Überschriften aus dem Programm des Aufzugs herrühren sollten.

5. L. D. 3u V. 10 mit Martin (Vier Jahreszeiten, 1860, S. 7) zu verweisen auf Matth. 6, 28 u. 29: Schauet die Lilien auf dem Felde, wie sie wachsen! Ich sage euch, daß Salomo in seiner Herrlichkeit nicht bekleidet gewesen als derselbigen eins."

6. H. W. Bezogen auf Henriette von Wolfskeel, die schöne Hofdame der Herzogin Amalia, in dem Aufzuge von 1798 den Frieden darstellend, Goethe's besondre Freundin (s. das Gedicht „Magisches Net" Thl. II). — Aglei aus Aquilegia, ahd. Agaleia, wie auch die Stadt Aquileja im Mittelalter Aglei hieß (J. Grimm); daher weiblich, jedoch wie hier oft männlich gebraucht.

7. N. Z. S. O. A. D., wahrscheinlich Kindernamen bergend.

8. A. L. 9. Tuberose.

10. Klatschrose.

11. A. F. K.

N. H. D., gleichfalls, wie die nächste Überschrift, wohl Namen mitDie Blumen.. mit ihren Kinderaugen" (Tasso 1).

wirkender Kinder.

12. W. R. L. K. W. J. Vergl. die Nelke im „Blümlein Wunderschön" und in „Mieding's Tod".

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13. Geranium. 14. Ranunkeln. 15. M. R. vielleicht eine Reizenstein, Schwester der W. R. in Nr. 12, Kinder von zehn und elf Jahren, bei dem Aufzuge von 1798 als Genien" mitbetheiligt. 16. Kornblume. — 17. C. F. Wird bezogen auf Gräfin Constanze von Fritsch. Ihr sind mehrere Gelegenheitsgedichte von Goethe gewidmet, auch ein Vers mit einem Strauß von Stiefmütterchen „Gedenke mein" (THI. III, 333, 1. Ausg.). In Fulda's „Trogalien zur Verdauung der Xenien" Goethe's Christiane in den Mund gelegt, als Worte an ihn, da er nach Italien reiste. Vergl. das Vergißmeinnicht der mehrgedachten Ballade.

18. L. W. Ausgelegt als „Herzogin Luise von Weimar“, deren Geburtstagsfeier der von Eckermann bezeichnete Aufzug galt. Der Name Eleonore V. 36, an Goethe's Tasso erinnernd, würde sich nur bei Kenntniß des Aufzugs erklären lassen. (Vergl. W. Fieliz, Goethestudien, Ostern 1881. II, S. 8).

Sommer (S. 249 u. 250).

Erster Druck: Schiller's Musenalmanach auf 1797, G. 192-195, als ein Gedicht, überschrieben: Einer, unterschrieben: G. und S.

Mit der jezigen Überschrift und zu Nummern (19–37) abgetheilt seit 3.

Varianten des Musenalmanachs: V. 37 handelt st. erweiset; mit ft. an; V. 41 Frühling st. Sommer; V. 42 schoßt st. reift; V. 45 Denkens st. Anschauns; V. 47 Pferde ft. Roß; V. 48 mir st. uns; V. 49 Schwer zu besiegen ist schon die Neigung; gesellet sich aber; V. 50 Gar die Gewohnheit zu ihr u. i. f.; V. 51 zweymal ja dreymal; V. 53 Wer mich entzückt, vermag mich zu täuschen. O! D. u. S.; V. 58 Geliebter, ist denn nicht noch viel kürzer der Kuß? V. 59 den herrlichen, auch in 3; V. 60 Er st. Es, auch in 3; V. 70 Macht dich doch; V. 74 beyde st. beiden. In 3 V. 63: Wahre Lieb' ist die, die.

Schiller's Antheil wird in den Nummern 22, 23, 31, 32, 35 und 36 vermuthet (die letzten beiden nach Schiller's Gattin). Bei den ersten beiden stüßt sich die Annahme auf die Benuzung Kantischer Begriffe, während Goethe gleichfalls es liebte, mit philoso= phischen Modewörtern zu spielen, z. B. mit Fichte's Nicht-Ich; (XenienManuskr. S. 49). Auch die Mittheilung von Kantischen Ideen in Bildern nach Carstens ging von Goethe aus (An Schiller Nr. 147 und 153), und die dadurch veranlaßte Xenie (Nr. 135) „Das Neueste

aus Rom" ist ihm zuzuschreiben. Der Gegensaß der weiten Welt und des Kämmerleins" der Geliebten schon in Jacobi's,,Im Som= mer", einem früher für Goethisch gehaltenen Gedichte. V. 47 knüpft an des Horaz post equitem sedet atra cura. Der gemeinen Sorge die Liebessorgen entgegengestellt oben in „Süße Sorgen" (S. 163). Zu Nr. 25 vergl. die Elegie „Amyntas“, Montaigne's Essais I, 22 und das italiänische Sprichwort: Lega più un vezzo che una collana. Da die anfängliche Überschrift „Einer" getilgt ist, so liegt nichts Ungewöhnliches darin, die Geliebte selbst in Nr. 29 reden zu lassen. Die Sprache des Kusses wie in der Elegie „Pausias“ (V. 49). Die Dahingabe der erst gewünschten Güter in V. 66 wie am Schlusse der beiden Divanslieder: „Nur wenig ist's, was ich verlange“, und „Hätt' ich irgend wohl Bedenken“ (VIII, 15 und 16). Nr. 34 der Geliebten, mit Dünger, in den Mund zu legen, scheint nicht nöthig; der Liebende selbst wird die Erfahrung gemacht haben. Nr. 35 die Vergänglichkeit der Rose wie in Erasmus Prov. 401. Der Schluß eine echt Goethische Wendung, wie in dem Gedichte „Meine Göttin" von der Hoffnung: O, daß die erst Mit dem Lichte des Lebens Sich von mir wende!" . 73 und 74 fandte Goethe 1807 auf einem besondern Blatt an W. Tischbein (Alten's Tischbein, Vorrede, S. IV). V. 67 geschärfter wie verschärfter (bei Sanders unter Scharf II, 892 „Gesicht, Gefühl und Gehör verschärfter“), geist= geschärft bei Grimm (IV, 1, 2770).

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V.

Herbst (S. 251–256).

Erster Druck: a) Musenalmanach a. 1797, S. 230 (Nr. 39), S. 180 u. 181 (Nr. 40 u. 41), S. 176 (Nr. 42), S. 182 (Nr. 43), S. 155 u. 156 (Nr. 44 u. 45), S. 158 u. 159 (Nr. 52, 53, 55 u. 56), S. 160 (Nr. 57 u. 58), S. 168 (Nr. 59), S. 174 (Nr. 60), S. 176 (Nr. 61), S. 178 (Nr. 62), S. 56 (Nr. 63), S. 155 (Nr. 64), S. 268 (Nr. 65), S. 201 u. 202 (Nr. 66 u. 67), S. 222 (Nr. 68 u. 71), S. 28 (Nr. 73-75), S. 41 (Nr. 76 u. 77), S. 28 (Nr. 78), S. 29 (Nr. 79-82), S. 30 (Nr. 83 bis 86), u. S. 31 (Nr. 87-90).

b) 1800, Neue Schriften VII, S. 339 (Nr. 38), S. 341 (Nr. 54), S. 345 (Nr. 72) u. S. 350 (Nr. 91).

c) 13. Juli 1830, Chaos, Nr. 27, S. 108 (die obigen Nr. 46-51), dann an jeßiger Stelle seit 9.

d) 1836, Werke I, 206 (obige Nr. 69 u. 70); feit 9 an jeßiger Stelle.

Varianten der ersten Drucke: V. 79 Das st. Es; V. 81 Fackel o Muse belebe die M.; V. 100 genau nach dem Chaos; in 9 (I, 310) und unfrer 1. Ausg. (III, 256): an fremdem G. f. w. an eignem 3. f.; V. 102 Genuß, Chaos u. 9, Besitz, unsre 1. Ausg. (III, 256) nach der Abschrift von F. A. Wolf; V. 105 redliche Freunde, das . i. euch; V. 106 Glaubt st. Glaube; V. 109 Wahrheit wie zieh ich sie vor d. n. J.; V. 111 Ist ein Irrthum wohl schädlich? Nicht; V. 112 Immer ist's schädlich, wie; V. 113 Kinder lieben wir nie; V. 115 Nie verläßt uns der Irrthum, d. zieht e.; ziehet seit 6; V. 117 Keiner sey gleich; V. 121 vernünftge in 5 u. 6; vernünftgen 1. Druck, 3, 4 u. seit 8; V. 126 ein, sag ich ihm dießmal: Leb wohl! V. 127 wenn eine st. daß diese; V. 130 Hinwirst, so bist du fürwahr K.; V. 135 Was das Lutherthum war, ist jezt das Franzthum in diefen; V. 136 Lezten Tagen, es drängt r. B. 3.; V. 145 di frei sein, mein Sohn, so; V. 146 und sich niemals nach o. h.; V. 147 immer st. stets sich; V. 148 Welchen Vortheil er hat, stets sich zum Gleichgewicht neigt; V. 156 der Regierung ft. des Staats; V. 157 Und im despotischen Land ist er der Pfeiler des Staats; V. 160 Fehlt d. E. von oben; V. 162 gesehen st. gesehn; V. 164 Bald, kennt jeder d. e. Vortheil und gönnet d. a.; V. 175 er sei st. sei er; V. 179 wo fern (2 Worte); V. 180 Singe, wie mehrere thun, schlafend wo möglich, dein Lied.

In der ersten Handschrift: V. 97 Fest bewahre der Würdigen Bild! Wie; V. 98 Säte fie.

Der Herbst ward erst für die Ausgabe von 1800 zusammengestellt, zusammengestoppelt", wie Goethe am 22. März dieses Jahres an Schiller schreibt, auf dessen Anrathen er noch die auf den Herbst als Jahrszeit bezüglichen Distichen" Nr. 38, 54 und 91 nachträglich einstreute. Nr. 73 bis 90 waren Goethe's ausschließliches Eigenthum; Schiller hatte (Schreiben v. 31. Juli 1796) dessen Namen "selbst bei denjenigen politischen Xenien weggelassen, welche ineinandergreifen und vor welchen man sich gefreut haben würde, ihn zu finden," ihn dann aber, nach dem Schreiben vom folgenden Tage, unter diejenigen gesetzt, welche blos Lehren enthalten und gar Niemand treffen, weil sich diese Konfeffionen an die [Venetianischen] Epigramme vom vorigen Jahre und selbst an den [Wilhelm] Meister anschließen und in Form und Inhalt unverkenn= bar Ihren Stempel tragen." Den größern Theil der übrigen Sprüche wählte Goethe aus den gemeinschaftlichen Produkten beider Dichter, den Votivtafeln und den Xenien des Almanachs. Die ursprünglichen Aufschriften derselben sind nachstehend angegeben.

39 und 40 „An die Moralisten“, das erste aus den Xenien, das zweite aus den Tab. vot.; Nr. 39 geht im Almanach vorher das Xenion: „Höre den Tadler K[nebel]"; beide Distichen wollen den

Tadel abwehren, welchen Reichardt in seinem Journal,,Deutschland" (I, 90 und 384) gegen die Aufnahme der Römischen Elegien Goethe's und der Knebel'schen Properz-Übersetzung in die Horen ausgesprochen hatte. Vgl. Nr. 177 der Xenien: „Bessern, bessern soll uns der Dichter!" Im Almanach folgen auf Nr. 40 noch die Verse: Nicht von dem Architekt erwart' ich melodische Weisen

Und, Moralist, von dir nicht zu dem Epos den Plan. Vielfach sind die Kräfte des Menschen; o, daß sich doch jede Selbst beherrsche, sich selbst bilde zum Herrlichsten aus! 41. An die Muse." Aus den Tab. vot.

42. Genialische Kraft." Ebenda mit dem Zusage: Pflanzet über die Häuser die leitenden Spizen und Ketten, Über die ganze Natur wirkt die allmächtige Kraft.

43. Guter Rath", die Tabulae votivae schließend.

44.

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Wechselwirkung", Nr. 14 derselben.

45. Pflicht für jeden", Nr. 17 derselben, auch von Schiller in seine Gedichte (Votivtafeln) aufgenommen.

46-51 scheinen, obwohl zuerst 1830 gedruckt, sämmtlich ältern Ursprungs zu sein, meist Stammbuchverse, zu denen Goethe's Schwiegertochter als Herausgeberin des „Chaos“ griff. Nr. 46 könnte Gries oder einem andern glücklichen Übersetzer bestimmt gewesen sein. Wie viel von Andern Gefundnes" Goethe gleich Shakespeare fich ,,angeeignet", ist bekannt; vgl. den vorlegten der Sprüche in Rubrik „Sprichwörtlich“. Nr. 47 sieht aus wie einer jungen Freundin, etwa der Schwiegertochter oder deren Schwester Ulrike, ins Stammbuch gestiftet; das „glückliche Theil“ ist eben „Liebenswürdigkeit“, weibliche Anmuth. Nr. 49 ein Spruch aus dem Stammbuch des Sohnes des Dichters vom 12. Juli 1805 (M. Bernays, Goethe's Briefe an F. A. Wolf, S. 66), welches derselbe zwanzig Jahre später mit den Versen: „Dies Album lag so manches Jahr in Banden" abermals von Stapel ließ. Bei den Würdigen" sollte der funfzehnjährige Sohn wohl besonders Schiller's und Wolf's ge= denken. Auch Nr. 50 fand sich in demselben Stammbuch; der Ge= danke des V. 99 kehrt wieder in den Wahlverwandtschaften (Ottiliens Tagebuch):,,Mitgetheiltes aufzunehmen, wie es gegeben wird, ist Bildung" (Sprüche i. Pr. Nr. 406), und V. 100 im volksthümlichen Spruche: Getheilte Freude ist doppelte Freude. Vermuthlich gehört Nr. 51 derselben Zeit an und ist identisch mit einem dem Pfarrer Waiz zu Nienburg bei Halberstadt im August 1805

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