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Taubenerscheinung gegeben, aber sehr charakterisch nicht die Stimme und ihre Worte, so daß anzunehmen ist, Johannes habe sie überhaupt nicht gehört, ähnlich wie die Begleiter Pauli bei Damaskus ihrerseits die Stimme Jesus' vom Himmel nicht hörten.

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Die Kirche hat beschlossen und verkündet: die Stimme vom Himmel, die Taubenerscheinung und die Sohnes-Proklamation sind als Verherrlichung Jesus' aufzufassen, und die Worte haben sich auf ihn zu beziehen wollen die Worte nicht gehorchen, so tut man ihnen eben,,Gewalt" an. Ich habe gegen diese Kirchenentscheidung an eine höhere Instanz appelliert und meiner Kritik der Entscheidung folgende Beschwerdegründe untergelegt. Erstens: war Jesus der göttliche Mann par excellence, so bedurfte er nicht der Unterstützung durch eine mystische symbolische Verkörperung des Heiligen Geistes; er bedurfte weder eines Schutzpatrons, der ihn den Menschen gegenüber protegierte, noch auch einer Stärkung und Befestigung seiner Seelenverfassung durch Offenbarungen in Gesichten etc. Zweitens: Die Beziehung der Worte: Dieser ist mein Sohn! auf Jesus würde unserem himmlischen Vater eine Trivialität gröbster Art supponieren. Gott stellt seinen Sohn nicht wie ein Zeremonienmeister vor, nachdem er sich schon längst unter das Publikum gemischt hat und eine bekannte Person geworden. Eine solche Vorstellung ist nur gotteswürdig, wenn eine ganz neue Person eingeführt wird. Drittens: Wäre die Vorstellung eine Trivialität, so würden die Worte: ,,an welchem Ich Wohlgefallen habe" eine Banalität von klotzigster Beschaffenheit sein: soll Gott seinem Sohn vor den Menschen auch noch ein gutes Zeugnis ausstellen, ihm bezeugen, daß er ein braver Junge und er Gott tragen zufrieden ist? Nein! die Wendung hat einen ganz mit seinem Beanderen, später noch zu enthüllenden Sinn, der ihr einen ganz neuen, wichtigen und klaren Inhalt gibt. vierten Grund füge ich meiner Kritik den Hinweis auf den Viertens: Als systematisch mit diesem Bericht enge zusammenhängenden Bericht über die ähnliche wunderbare Erscheinung auf dem Berge Thabor (Math. 17) hinzu. Eine völlig erschöpfende Er

klärung dieses gewaltigen metaphysischen Ereignisses erfordert eine besondere Studie. Hier nur die wichtigsten Punkte. Vor Allem: Moses und Elia waren gar nicht die historischen Personen Moses und Elia; es heißt auch im Grundtext gar nicht: ,,erschienen" ihnen, sondern: goav: werden von ihnen gesehen. Ihre metaphysische Organisation scheint der Kirchenlehre farcimentum zu sein; sie hat gar nicht darüber nachgedacht, wie denn Moses sich so, für leibliche Augen sichtbar und erkennbar, ,,materialisieren" konnte, und wie andererseits Elia der Thisbite, der ja leiblich gen Himmel gefahren, nun dennoch eine solche,,Levitation“ über dem Berggipfel, die viel schwerer war, als die eines indischen Fakirs, ausführen konnte. Wie und was die beiden ,,mit Jesus geredet" haben sollen, darüber haben sich die Kirchenlehrer auch nicht die Köpfe zu zerbrechen für nötig gehalten, vielleicht weil die meisten Köpfe von vornherein so gebrechlich waren, daß ein weiteres Zerbrechen nicht mehr möglich war. Im Grundtext heißt's auch gar nicht:,,und redeten mit ihm"; vielmehr wird dem 99ŋoav das: ov22α2očνtes als Partizipium hinzugefügt, d. h.: sie wurden von ihnen gesehen als Redende, also: subjektiv, nicht objektiv; sie hatten eine Vision zweier Personen, die wie Moses und Elia aussahen und die mit Jesus zu sprechen schienen. Und während Jesus in der Mitte zwischen diesen beiden visionären Personerscheinungen steht, ertönt eine Stimme aus aus einer leuchtenden Wolke:,,dieser da [otos: nicht: dies] ist mein geliebter Sohn, έv & evdóznoa; auf den sollt Ihr hören!" Daß diese mysteriösen Worte sich nicht auf Jesus beziehen sollten und konnten, würde hier schon allein aus dem Zusatze mit zwingender Logik zu deduzieren sein. Denn die wohlwollend lehrhafte Mahnung, auf Jesus zu hören, würde die Trivialität auf den Gipfel treiben: Jesus, der göttliche Mann, soll patronisierender Empfehlungsworte seitens seines himmlischen Vaters an seine Schüler bedürfen! Etwa wie wenn ein Zeus-Gymnasialdirektor einen, nebenbei nicht erst neu eingeführten, sondern schon lange amtierenden und bei seinen Schülern beliebten Oberlehrer einmal während des Schulunterrichts besuchen und die Jungen auffordern würde, dem

Herrn Oberlehrer aufmerksam zuzuhören und das würde sogar ein stolzer Oberlehrer als höchst unangenehm empfinden. Was ist nun der wahre Sinn und Zweck jener Erscheinung gewesen? was der wahre Sinn jener rätselhaften Worte? - Der Tatbestand strotzt so von geheimster Mystik, daß ich kein, Jedem sofort verständliches Kolumbus-Ei hinstellen, sondern nur die wichtigsten Punkte andeuten kann; die volle Erkenntnis läßt sich nur Esoterikern vermitteln.

Die,,taubenähnliche" (und eben wohlgemerkt nur: ähnliche) Erscheinung am Jordan war eine vorübergehende, leichte Materialisation der präexistenten Messias-Seele, eine MessiasEpiphanie. Ähnlich war die Erscheinung auf dem Berge Thabor eine Messias-Epiphanie. Nicht Moses ben Amram und Elia der Thisbite wurden von den Jüngern gesehen, sondern der Messias Moses und sein Vorläufer Elia, der Prophet, in ihrer präexistenten Erscheinung. Daß sie beide äußerlich wie innerlich vielfach große Ähnlichkeit mit den historischen Trägern des gleichen Namens haben werden, läßt sich leicht glaubhaft machen und erklärt das quiproquo, den Verwechselungsirrtum der Jünger. Ihr Bild wollte Gott den Jüngern und allen späteren Generationen (auch den jüdischen Jesus-Jüngern des 20. Jahrhunderts, für die ja vor Allem das Evangelium bestimmt war!) in großartiger Szenerie, in harmonischer Einheit, in Verbindung mit Jesus zeigen, gewissermaßen wie heute Künstler mit dem Denkmal eines Fürsten Büsten oder Reliefbilder seiner zwei historisch wichtigsten Zeitgenossen organisch verbinden. Zweitens. Die taubenähnliche Erscheinung (und ebenso die Moses-Erscheinung auf dem Thabor) wird von der,,Stimme" (zu der auf dem Thabor noch die majestätische Erscheinung der Schechina ähnlich wie über der Stiftshütte sich gesellt) vorgestellt:,,dieser ist mein Sohn, der Geliebte": nicht Jesus, sondern der präexistente Messias, dessen Epiphanie Johannes am Jordan uud die Jünger auf dem Thabor erlebten. Der Messias bedarf der ,,Vorstellung", der Legitimation, er bedarf auch eines Empfehlungswortes: auf ihn sollt Ihr hören! - ein Echo jenes Wortes aus dem 5. Buch Mose 18, 18: auf ihn [den dort verheißenen zweiten Moses] sollt Ihr hören.

Drittens. Die banale Wendung: an welchem ich Wohlgefallen habe, sie weicht einem klaren, ernsten und bedeutungsvollen Worte, wenn wir: ɛvdóznoɑ anders übersetzen. Das Wort εvdozεiv hatte noch einen anderen, seiner engen Verwandtschaft mit dóğa entsprechenden Sinn: sich offenbaren! Gott läßt auf der mystischen Bühne ein Bild des zukünftigen Messias neben Jesus, zu dem er sich verhält, wie ein Erbprinz zum regierenden Fürsten, erscheinen; seine Stimme stellt ihn vor als seinen „,Sohn" (ganz im Sinne der messianischen Psalmen); er erläßt das Gebot, ihm Gehorsam oder doch geistigen Gehorsam,,,Gehör" zu leisten; und er schließt mit der feierlichen Weissagung: in ihm werde ich mich herrlich offenbaren: εv δοκήσω!

Das ist der zwar schwer, aber mit den Mitteln menschlicher Logik begreifbare Tatbestand der beiden großen Ereignisse am Jordan und auf dem Thabor gewesen. Raphaël-Bilder, so nett sie gemalt sind, können zu seiner Erklärung nichts beitragen, jüdische Theologen dagegen sehr viel. Darum mache ich auch anhangsweise tüchtige Thalmudisten noch auf den höchst beachtenswerten Umstand aufmerksam, daß unmittelbar nach dem Thabor-Ereignis die Lehrrede vom Menschensohn berichtet wird, der nach der feinen organischen Hermeneutik des Thalmud immerhin noch einen „,adminikulierenden" Beweiswert beanspruchen darf.

So wie jene metaphysische Stimme bei Lebzeiten sich mit nichten auf Jesus bezog, sondern auf den zukünftigen Messias, so fehlt auch bei der Charakterisierung des Auferstandenen durch den Engel jede leiseste messianische Andeutung: „Ich weiß, daß Ihr Jesus sucht", sagt (Math. 28, 5) der Engel zu den Frauen am leeren Grabe, und dann hält der Engel ihnen eine kurze, aber herrliche Trost- und Offenbarungsrede, erteilt ihnen eine Anweisung, ohne auch nur mit einem Worte den Gekreuzigten als Messias zu bezeichnen.

b) Daß die Zeitgenossen Jesus vielfach für den Messias hielten, ist schon aus unserer bisherigen Darstellung bekannt. Johannes der Täufer schwankte hin und her. Er hielt sich

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Als Jesus auftrat. wurde Jannes anklar - heute so, morgen so! Im Gefängnis scheint er gröere theologische Akrible bewährt zu haben, als drausen. Er scheint seine messianische Schwarmgeisterei eingesehen zu haben. Daß er es am Jordan an der nötigen Nächternheit hatte fehlen lassen, ändert nichts an der Tatsache, daß er ein gewaltiger Bußprediger war. vielleicht der Gewaltigste aller Zeiten. Aber wir Juden treiben keinen Heiligenkultus, und wenn die verschwommenen Kirchenphantasten uns den Täufer, ebenso wie ..heilige Jungfrau Maria, die heiligen Apostel (auch die Lutheraner schreiben von St. Paulus etc.) in einem Heiligenschein zeigen, so darf uns das nicht abhalten. kräftig mit dem Munde zu blasen und mit kecker jüdischer Ehrlichkeit diese Gloriole zu zerstören. So kann auch der Täufer ein großer Bußprediger gewesen sein und doch in der messianischen Zentralfrage ein chamaur. Mit tiefer Weisheit erteilt Jesus unmittelbar nach dem (bereits oben erklärten) theologischen Rüffel (Math. 11, 3 fgg.) ihm vor versammeltem Volke reiches Lob; aber sein Wort: kein Weibgeborener yiyeota uɛisov als Johannes, hatte nicht den Sinn, daß Johannes der Größte aller bisherigen Menschen sei; die Exegeten haben das Wort: Epigra mit verschlafenen Augen und Ohren hingenommen;

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