ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub
[merged small][ocr errors][merged small]

The war in Lager der jüdischen Theologie ein as Facht der Messias-Hoffnung wie nie zuvor und nie Gram. dieser Treitschke der jüdischen Historiographie. it der ganzen Leidenschaftlichkeit, Subjektivität und pike #igh lokket des impressionistischen Geschichtskritikers in » w temperamentvoll und glänzend geschriebenen Essay über Verjingung des jüdischen Stammes" im Jahrbuch für er geläugnet, daß die Thorah den Glauben an einen nollen Messias lehre. Das Volk Jisraël als Ganzes sei Vossias: es habe sich durch Verjüngung“ selbst zu „er

[ocr errors]

and nicht die Ankunft einer Einzelpersönlichkeit als hes zu erwarten. Ein Satz seiner interessanten Impression:

V das durch Leiden und Tod zur Auferstehung durch die een des Grabes zum Leben erweckt werden soll, das hat Sa auf eine Einzelpersönlichkeit übertragen, wird er zur Kankar und führt zur romantischen Schwärmerei" (S. 12 des Jahbuchs wurde von der mimosenhaft empfindlichen österreichischen Staatsanwaltschaft in Wien als Verbrechen der nsstörung im Sinne des im frühmittelalterlichen Stil

en § 303 des österreichischen Strafgesetzbuchs emDa Graetz als Ausländer nicht angeklagt werden

konnte, traf die Anklage wegen Religionsvergehens den Herausgeber des,,Jahrbuchs", Kompert. Der Prozeß, der sich den ganzen Winter 63/64 hinzog, endete mit Freisprechung, in gerechter Erwägung, daß die Staatsanwälte, so gerne sie auch vielfach den Spuren Torquemadas und Arbuez' folgen möchten, sich,,von Rechts wegen" um theologische Geisteskämpfe überhaupt nicht zu bekümmern haben.

Dem Justizproceß folgte dann von Februar 1864 ab ein literarisch-wissenschaftlicher Proceß, ein Kampf der Geister, der fast während des ganzen Jahres 1864 die religiös interessierte Judenheit Mitteleuropas in ihren tiefsten Tiefen aufwühlte und wie er in solcher Art extensiv und intensiv wohl ohne Beispiel dasteht in der Geschichte der mitteleuropäischen Judenheit. Auf der einen Seite Graetz, Kompert, Mannheimer, Horowitz, Philippson, und die ganze leichte Kavallerie des rationalistischen, deïstischen, reformerisch kourbettierenden und kokettierenden „,modernen" Judentums; auf der anderen Seite die antiken Gestalten eines Samson Raphaël Hirsch, Hildesheimer und ihre „Mannen“ (nicht ,,Männlein", wie ein neuerer, noch sehr grüner Beurteiler dieses Streites im jüdischen Volkskalender von 5664 zu spotten wagt,) mit der ganzen schweren Artillerie der klassischen jüdischen Tradition und den erzgepanzerten Batterieen der Thorah und des Thalmud! Mit meisterhafter Klarheit und Kraft formulierten diese treuen, tapferen Verteidiger der Thorah in einer von ihnen initiierten Protesterklärung die wahre jüdische Messiaslehre in folgendem Kernsatz:,,Zu den erwähnten, durch die Offenbarung tradierten Glaubenswahrheiten gehört die unerschütterliche Zuversicht auf die einstige Ankunft eines persönlichen Messias, aus dem Stamme Davids, weshalb die Abrogation dieses Glaubens als Läugnung der an Jisraël ergangenen göttlichen Offenbarung überhaupt betrachtet werden muß." Dieser Protesterklärung, die exakt und fest nach dem Satze: pars pro toto statuierte, daß die ganze jüdische Lehre mit der Messiaslehre stehe und falle, schlossen sich etwa 160 Rabbiner an. Im Frühling 1864 erreichte die Geisterschlacht ihren Höhepunkt, und wer die Serie seichter, säuerlich-süßlicher Artikel liest, die Philippson im April in der grünfarbenen Allgemeinen Zeitung des Judentums

veröffentlichte, der kann als gerechter Manöver-Schiedsrichter keinen Augenblick zweifelhaft sein, welche von beiden Parteien im Ernstfall gesiegt haben würde: die grüne mit den schwadronierenden Phrasen-Schwadronen, oder die rote mit den schweren Geschützen des Wortes Gottes und seiner Weissagungen!

Außerhalb des jüdischen Lagers fand der Streit in Deutschland wenig Beachtung. Germaniaging seit Februar 1864 schwanger mit ihrem ersten neudeutschen,,Kinde", und während der neunmonatigen Wehen des dänischen Krieges von Februar bis Ende Oktober 1864 horchte Europa mehr auf das Klirren der Waffen und den Streit der Kabinette, als auf den die Synagogen durchhallenden Kampfruf: Hie Messiaswahn! hie Messiasgewißheit! Und doch war dieser Krieg der Geister für das jüdische Volk nicht minder epochal, als der neunmonatige dänische Krieg für das deutsche. Er zeigte zum ersten Male, daß auch in der Zerstreuung Europas Volk Jisraël in seinen besten und wahrhaft festen Teilen mit zäher, ungeminderter Kraft einer echten renaissance, einer Neugeburt sich entgegensehne, daß auch sein Schooß schwanger mit Zukunft und es guter Hoffnung" auf den Messias sei. Das ist die Siegesfrucht des grossen jüdischgeistlichen,,Bürgerkrieges" von 1864! Gesegnet sei das Andenken der tapfersten Vorkämpfer und Erkämpfer des Sieges: Hildesheimer und Samson Raphaël Hirsch!

Fast vierzig Jahre sind seitdem verflossen. Theoretisch und real harrt das Messias-Problem noch immer der Lösung. Wissenschaftlich will ich es nun in dieser Schrift seiner Lösung mit des Gottes meiner Väter Hilfe um einen mächtigen Schritt entgegenführen, und auch die reale Lösung, das Erscheinen des Messias, wird nicht noch einmal 40 Jahre auf sich warten lassen. Meine Legitimation zur Veröffentlichung dieser Schrift, deren Zweck ist, den Sturz der kirchlichen Messiaslehre und damit der Kirche überhaupt vorzubereiten und die jüdische Messiaslehre und damit den geistlichen Primat des jüdischen Volkes zu stabilieren wie einen rocher de bronce, sie hat drei Gründe. Erstens habe ich in verhängnisvollem, teils durch mich, teils durch mein Volk mitverschuldetem Irrtum 10-12 Jahre den messianischen Trugglauben der Kirche

[ocr errors][ocr errors]

geteilt und Jahre lang mit Kirchenliteratur und Kirchengelehrsamkeit (ohne alle Berechtigung,,Theologie" genannt) nicht als Kirchenfeind, sondern als Kirchenfreund, als Kirchenglied, nicht als jüdischer Apologet, sondern als kirchentreuer Gelehrter à la Stahl, mich eingehend beschäftigt eingehender wol als irgend ein Jude der Gegenwart. Ich kenne daher die pathologische Anatomie des corpus vile, das unter dem Namen ,,Christologie" von der Kirche der Welt unter Anwendung automatischer Maschinerien als ein kräftig funktionierender lebendiger Organismus vorgetäuscht wird, vielleicht gründlicher als irgend ein anderer Sohn unseres Volkes. Ich habe dann zweitens, seit mehreren Jahren von meinem Irrglauben befreit, die jüdische Messiaslehre ,,durchaus studiert" ,,mit heißem Bemühen" und ach! auch mit heißer Reue über ihre bisherige Vernachlässigung, die ich allezeit als eine der schwersten Sünden meines Lebens werde registrieren müssen. Ich habe sie kennen gelernt, und wie ich glaube, auch erkennen gelernt, in ihrer ganzen großartigen Systematik, Einheitlichkeit und Geschlossenheit in allen jüdischen Religionsschriften. Und ich habe drittens als Mystiker die, nur jüdischen Esoterikern beweisbare und deshalb hier nicht näher erörterungsfähige, feste Gewißheit, daß wir in der ,,prämessianischen" Zeit par exellence leben, daß das Auftreten des persönlichen, individuellen Messias noch in den ersten Jahrzehnten dieses Jahrhunderts zur Tatsache werden wird und ich deshalb als Jude um so mehr die Gewissenspflicht habe, diesem wichtigsten Ereignis in der nach-jesuanischen Zeit unseres Volkes nach Kräften den Boden zu bereiten und die Herzen und Geister auf den kommenden Messias vorzubereiten.

Zur Methodik dieses Buches bemerke ich, daß ich mit planvoller Absichtlichkeit alle wissenschaftliche Spezialpolemik, alle Literaturangaben vermieden und (abgesehen von der Einleitung) außer den Namen Grätz, Luther und Steinmeyer keinen einzigen Literaturnamen (die tanaijm und rabbanijm früherer Zeiten rechne ich nicht eigentlich als solche) genannt habe. Hätte ich diese Entsagung nicht geübt, so würde der Umfang auf das dreifache angewachsen sein. Dem Kundigen wird

bald klar werden, daß es mir nicht an Kenntnis der Fachliteratur, noch auch wahrlich am Mut zur Polemik und Individualkritik fehlt. Und dem Unkundigen soll dieser Beweis in späteren messianischen Spezialstudien und Auseinandersetzungen mit meinen Gegnern, zumal den sehr geehrten Kirchenkritikern. mit zwingender Kraft erbracht werden. Eine Literaturliste die ich anhänge, soll ehrlich diejenigen literarischen Hilfsmittel registrieren, die mir wahrhaft „geholfen“, sei es durch die Klugheit ihrer Verfasser, sei es durch ihre Dummheit — denn die Dummheit der Gegner ist nur zu oft die Mutter der eigenen Erkenntnis! Ich habe dieses Buch nicht geschrieben aus literarischer Eitelkeit, sondern aus Liebe zu Volk Jisraël! Darum soll es bei aller Massivität seines wissenschaftlichen Inhalts leichte Beweglichkeit bewahren. Ein theologisches Volksbuch für Volk Jisraël soll es sein! Ich habe es nicht mit Tinte geschrieben, sondern mit Herzblut, mit dem Blut jahrelanger, vielleicht in solcher Art ohne Beispiel dastehender innerer Kämpfe und Leiden: Es ist keine dünne akademische Brühe, die ich vorsetze, sondern Seelenextrakt!

Jeder denkende, geistlich interessierte, suchende Mensch, vornehmlich jeder „moderne" Jude soll es lesen können. Kein schwerfälliger, wissenschaftlicher Apparat soll dem Leser die Aussicht in das messianische Land, das ich ihm zeigen will, versperren. Nur ein Buch muß bei der Lesung dieses Buches neben ihm liegen, wie bei der Lesung einer detaillierten Reisebeschreibung über neue wenig bekannte Gegenden ein Atlas, oder beim Studium der kriegsgeschichtlichen Detailschilderung einer besonders komplizierten Schlacht eine topographische Karte das ist die Bibel! Ich habe absichtlich. viele Bibelstellen, zumal wenn eine neue, richtige Übersetzung nicht unbedingt nötig war, nicht ausgeschrieben, sondern nur in Bezug genommen; nicht aus Gründen der Raumökonomie, so sehr ich diese Rücksicht im allgemeinen walten lassen muß, sondern, ganz offen gesagt, um den Leser zu zwingen, selbst die Bibel aufzuschlagen. Sehr fromme und weniger fromme Juden (,,unfromme Juden" gibt es nicht) sollen das Buch mit anregender Wirkung lesen können, da die Mannigfaltigkeit

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »