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des Stoffs das Göthe-Wort auf es anwendbar machen möge: Wer vieles bringt, wird allen etwas bringen. Es moralisiert nicht, es,,predigt" nicht, es ist eine Reihe von absichtlich in möglichst weltlichem, modernem Stil gehaltenen, vielfach im Tone des,,conférenciers" gesprochenen theologischen Reden; es frömmelt nicht, es missioniert nicht, polemisiert nicht mit Ach! und Weh! und gesalbter Predigermiene gegen „Unglaube" und Halbglaube; es postuliert überhaupt keinen Glauben," sondern es argumentiert, es demonstriert und soll der Erkenntnis eine Bahn bauen! Und gerade darum wird nur einer Kategorie von Menschen dieses Buch, dieses mein papierenes alter ego, in unversönlicher Feindschaft, in rücksichtsloser Kriegsbereitschaft, bis an die Zähne bewaffnet, entgegentreten, in der eisern festen, in den tiefsten Tiefen meines Bewußtseins verankerten Absicht, einen Krieg bis zum äußersten gegen sie zu eröffnen, eine guerre à outrance, bis zum saigner à blanc, einen Vernichtungs- und Ausrottungskrieg, einen heiligen Freiheitskrieg, in dem dieses Buch gewissermaßen die erste Entscheidungsschlacht liefern soll das sind die Pfaffen, das sind die Kirchenpriester aller Confessionen, das sind die verantwortlichen Vertreter der ,,allgemeinen christlichen Kirche, die so sicher - und eher besteige ich das Schaffott, als diese in blutigsten Seelenkämpfen errungene Erkenntnis preiszugeben! so sicher die In

karnation des Satans*) ist, wie Volk Jisraël die Inkarnation des heiligen Geistes!

*) Avis au procurateur! Übereifrige Staatsanwälte, zumal solche, die reich an ehrgeizigen Plänen, aber arm an juristischer Dialektik sind, mache ich von vornherein darauf aufmerksam, daß eine Verfolgung meines Buches auf Grund § 166 St. G. B. völlig aussichtslos und eine Anklage wegen Religionsvergehen gänzlich unhaltbar sein würde. Unter den mehreren Tatbeständen des § 166 könnte nur der in Betracht kommen, der von der „Beschimpfung“ einer christlichen Kirche handelt. Ob die vernichtenden Kritiken, die ich an zahlreichen Stellen an den kirchlichen Irrlehren übe, den Tatbestand der „Beschimpfung" darstellen, kann ununtersucht bleiben. Denn es fehlt auf alle Fälle an dem zweiten konstituirenden Tatbestandsmerkmal gegen eine christliche Kirche".

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III/IV

der Richtung meiner Keulenschläge Ähnlich wie der Tatbestand der Be

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leidigung einen bestimmt umgrenzten Personenkreis postuliert, wie also z. B. die Wiederholung des verteufelten Luther-Wortes „alle Juden sind junge Teufel" durch irgend einen Kanzelpfaffen diesen durchaus nicht der Gefahr aussetzt, durch irgend einen Juden oder irgend eine Synagogengemeinde mit Erfolg wegen Beleidigung angeklagt zu werden, ähnlich wird auch hier das Merkmal eines genau spezialisierten kirchlichen Personenkreises gefordert. Mein Freiheitskrieg richtet sich aber nicht gegen eine christliche Kirche" sondern unterschiedlos gegen die „allgemeine christliche Kirche“ überhaupt. Sie umfaßt etwa ein Drittel der Menschheit, ist keine juristische Person, wie die preußische Landeskirche, auch keine sonst irgendwie irdisch organisierte Einheit, wie etwa die Papstkirche. Es ist eine chaotische, gewaltige schwarze Masse, formlos, ohne passive Beschimpfungsfähigkeit,“ eine Inkarnation des Satans, dieses aus einer früheren Weltperiode noch zurückgebliebenen gewaltigen bösen Geistes, dessen Rechte durch das Deutsche Reichsstrafgesetzbuch nicht geschützt werden. Eine dennoch erfolgende Anklage würde unfehlbar mit einer schweren Blamage enden und den Erfolg des Buches nur steigern, extensiv und intensiv. Ich möchte also etwaigen anklagelüsternen Staatsanwälten ganz ergebenst anheimstellen, die Reklame für das Buch nicht allzu energisch in die Hand zu nehmen. Ganz abgesehen davon, daß es deren nicht bedarf, besorgt das unerläßliche Minimum der ungewöhnlich tüchtige Verleger meiner Schriften mit aller wünschenswerten Sorgfalt und Geschicklichkeit.

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Vor dem Richterstuhle Gottes wird mein Feldzug nicht als Offensivkrieg beurteilt, sondern als Defensiv- und Freiheitskrieg als ein Krieg, der den usurpierten Thron des größten Betrügers der Menschheitsgeschichte zertrümmern und den Thron des legitimen Prätendenten wieder aufrichten und stabilieren soll wie einem rocher de bronce!

Erster Teil.

Der Messias in der Thorah.

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Die Kirche ist in das heilige Gehege der Thorah, in der sie überhaupt, so lange sie sich nicht zum Judentum bekehrt, gar nichts zu suchen, geschweige denn zu untersuchen hat, schon gleich neben dem Eingangstor eingebrochen und hat dort ein ragendes Denkmal ihres phantastischen Barokstils zurückgelassen. 1. Mose 3, 14 fgg. wird uns das harte Strafgesetz überliefert, das der Herr unser Gott vor der Austreibung aus dem Paradiese der sündigen Kreatur persönlich verkündet. Ein Teil dieses Strafgesetzes, gleichzeitig für Mensch und Tier bestimmt, lautet: Feindschaft statuiere ich zwischen Dir und dem Weibe, und zwischen Deinem Samen und ihrem Samen: dieser soll Dir den Kopf zertreten und Du sollst ihn in die Ferse beißen!" Die Kirche, die die Thorah fast überall in einem verzerrenden Glase sieht, alles schief und krumm, teils zu groß, teils zu klein (etwa so, wie wir uns selbst auf den Spiegelkugeln in öffentlichen Gärten beim Vorbeigehen mit erheiternder Wirkung sehen), will hier eine Person gesehen haben - den Messias, der den Satan erfolgreich bekämpft! Die Kirchenliteratur strotzt von gelehrten Abhandlungen über dieses vermeintliche,,Protevangelium", in dem angeblich zuerst das dereinstige Auftreten Jeschuah's von Nazareth geweissagt sein soll. Und ein vor einigen Jahren verstorbener römischer Priester, der Erzbischof und Kardinal, im übrigen aber ein sympathischer Mensch war, hat es fertig gebracht, ein besonderes Buch über dieses Thema zu schreiben. Die von allem echten prophetischen Geiste nicht minder wie von aller gesunden Nüchternheit und

realistischen Anschauung verlassene Kirche hat phantasiert! Nichts von Messias und Satan, noch viel weniger von Jesus persönlich! Gott der Herr hat lediglich die gewaltige Wandlung, die der Verlust der paradisischen Unschuld und friedvollen Harmonie zwischen Menschheit und Tierwelt als Strafe nach sich zog, nach sich ziehen sollte, mit ehernen Worten proklamiert. Kampf zwischen Tierwelt und Mensch! Die vorher allesammt zahmen und guten Tiere (vor Allem die Schlange, die wahrscheinlich im Anfang nicht kroch, sondern hüpfte wie ein Kängeruh) werden zum Teil wild und böse. Sie verfolgen feindlich den Menschen (die Schlange vor allem durch Giftbisse ins Bein) und der Mensch wird gezwungen, sie zu töten, die Schlange vor allem, und zwar am einfachsten durch einen Tritt auf den Kopf. Unser strafender himmlischer Herr hat sich so einfach wie möglich ausgedrückt; eine detaillierte Schilderung aller Instrumente, die im Laufe der Zeiten zur Schlangenjagd benutzt worden sind, durfte er sich füglich ersparen. Und diesen klaren, sowol theologisch, wie zoologisch überaus einfachen Tatbestand hat die Kirche in gewaltig geheimnisvoller Wichtigtuerei, durch mächtig schäumenden Phrasenschwall vom „Ersten Evangelium," vom ,,Evangelium in der Genesis" verdunkelt und verschattet. Dieser erste Fall messianischer Kirchensophistik kann zugleich auch qualitativ als ein erstklassiger, als Paradigma, gelten. Darum habe ich ihn kurz demonstriert, muß mir die specificierte Abrechnung hier wie in so vielen folgenden Fällen aus Gründen der Raumökonomie für besondere „Abrechnungsbücher" vorbehalten.

I. Der Messias im Pentateuch und den historischen

Büchern.

1. Pentateuch. a) Der Messias als „Schjloh." 1. Mose 49. Die erste messianische Weissagung sprach unser großer Erzvater Jaakob aus; er ist der älteste Christologe, der Doyen des messianischen Prophetenkorps. In seiner grandiosen Weissagungsrede in seiner Sterbestunde, einem,,politischen Testament," wie es kein König je seinen Söhnen, kein Staatsmann

je seinem Volke hinterlassen hat, kündet er die Zukunft seiner Stämme, und schaut bis zum Schlusse der Zeiten:,,Nicht eher wird der Fürstenstab aufgestellt werden vor Juda und fest stabiliert werden zwischen seinen Füßen [so übersetze ich, unter Zugrundelegung der beiden verba: josar und: chukak, da ich der „Tyrannei" der hebräischen ,,Grammatik," der wir die Verdunkelung dieser herrlichen Stelle bis heute zuzuschreiben haben, allen Gehorsam verweigere] bis kommt und ihm werden gehorchen die Völker.“

Schijloh ist nicht die Stadt Silo, wie jüdische und kirchliche Kommentatoren in völlig unorganischer, verworrener Exegese lehren. Auch die Textänderung in Schiloach,,,qui mittendus est" ist von der Kirche nur a posteriori motiviert worden, da sie von vornherein dekretierte, das Wort müsse sich auf Jesus beziehen, und nun hinterher naturgemäß das Bedürfnis empfand, den Text dieser Auslegung zu konformieren. Der Vater Jaakob war ein sehr klar denkender Mann mit exakt funktionierender Logik, frei von aller Sophistik, und ein nüchterner Mann, der keine Anlage zu verschwommenen Allegorien hatte, und wenn er seinen Söhnen das Bild eines Universalmonarchen malte, wahrlich nicht an eine geistliche Herrschaft, die Jesus vom Himmel her über die Völker ausübe, dachte. Die derben zoologischen Vergleiche seiner Söhne mit mehr oder weniger interessanten Tieren, darunter auch Eseln, strotzen dermassen von Realistik, daß er durch sie schon vor dem Verdachte geschützt hätte bleiben sollen, solch phantastische Überspanntheiten, wie sie die Kirchenscholastik ihm unterstellt, gesagt bezw. gedacht zu haben. Bemerkenswert ist übrigens auch, daß der Vater Jaakob das Wort: amijm, nicht gojim gebraucht. Sehe ich recht, so wird in der Thorah amijm mehr im politischen Sinne, gojim mehr im religiösen Sinne gebraucht. Unser Vater war ein gewaltiger Prophet und ein staatsmännisches Genie, welches weiter in die Zukunft voraussah, als Bismarck; er war wie alle echten Propheten nüchtern, realistisch, ein Praktikus, der das sagte, was ist, ohne Umstände und viele Worte; er war kein Phraseologe. Wenn er eine so hochpolitische Wendung gebraucht und einen Mann

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