In allen guten Stunden, Erhöht von Lieb' und Wein, Soll dieses Lied- verbunden Von uns gesungen seyn! Uns hålt der Gott zusammen, Der uns hierher gebracht. Erneuert unsre Flammen, Er hat sie angefacht.
So glühet fröhlich heute, Seyd recht von Herzen eins! Auf, trinkt erneuter Freude Dieß Glas des echten Weins! Auf, in der holden Stunde Stoßt an, und füsset treu, Bei jedem neuen Bunde, Die alten wieder neu!
Wer lebt in unserm Kreise, Und lebt nicht selig drin? Genießt die freie Weise Und treuen Brudersinn! So bleibt durch alle Zeiten Herz Herzen zugekehrt; Von keinen Kleinigkeiten Wird unser Bund gestört.
Uns hat ein Gott gesegnet
Mit freiem Lebensblick, Und alles, was begegnet, Erneuert unser Glück.
› Durch Grillen nicht gedrånget, Verknickt sich keine Lust;
Durch Zieren nicht geenget, Schlägt freier unsre Brust.
Mit jedem Schritt wird weiter Die rasche Lebensbahn,
Und heiter, immer heiter Steigt unser Blick hinan. Uns wird es nimmer bange, Wenn alles steigt und fällt, und bleiben lange, lange! Auf ewig so gesellt.
Hielte diesen frühen Segen Ach nur Eine Stunde fest! Aber vollen Blüthenregen Schüttelt schon der laue West.
Soll ich mich des Grünen freuen? Dem ich Schatten erst verdankt; Bald wird Sturm auch das zerstreuen, Wenn es falb im Herbst geschwankt.
Willst du nach den Früchten greifen; Eilig nimm dein Theil davon! Diese fangen an zu reifen
Und die andern keimen schon;` Gleich, mit jedem Regengusse, Aendert sich dein holdes Thal, Ach, und in demselben Flusse Schwimmst du nicht zum zweytenmal.
Du nun selbst! Was felsenfeste Sich vor dir hervorgethan, Mauern siehst du, siehst Palläste Stets mit andern Augen an. Weggeschwunden ist die Lippe, Die im Kusse sonst genas, Jener Fuß, der an der Klippe Sich mit Gemsenfreche maß.
Jene Hand, die gern und milde
Sich bewegte wohlzuthun,
Das gegliederte Gebilde,
Alles ist ein andres nun. Und was sich, an jener Stelle, Nun mit deinem Namen nennt, Kam herbei, wie eine Welle, Und so eilt's zum Element.
Laß den Anfang mit dem Ende Sich in Eins zusammenziehn! Schneller als die Gegenstände Selber dich vorüberfliehn. Danke, daß die Gunst der Musen Unvergångliches verheißt,
Den Gehalt in deinem Busen
Und die Form in deinem Geist.
Mich ergreift, ich weiß nicht wie,
Himmlisches Behagen.
Will mich's etwa gar hinauf
Zu den Sternen tragen?
Doch ich bleibe lieber hier,
Kann ich redlich sagen,
Beim Gesang und Glase Wein
Auf den Tisch zu schlagen.
Wundert euch, ihr Freunde, nicht,
Wie ich mich geberde;
Wirklich ist es allerliebst Auf der lieben Erde:
Darum schwör' ich feyerlich Und ohn' alle Fährde,
Daß ich mich nicht freventlich Wegbegeben werde.
Da wir aber allzumal So beisammen weilen, Dacht' ich, klänge der Pokal Zu des Dichters Zeilen. Gute Freunde ziehen fort, Wohl ein hundert Meilen, Darum soll man hier am Ort Anzustoßen eilen.
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