Der Gott und die Bajadere. Indische Legende. Mahaddh, der Herr der Erde, Muß er Menschen menschlich sehn. id hat er die Stadt sich als Wandrer betrachtet, Als er nun hinausgegangen, Wo die leßten Häuser sind, Sieht er, mit gemahlten Wangen Ein verlornes schönes Kind. Grüß' dich, Jungfrau! Dank der Ehre! Wart', ich komme gleich hinaus Und wer bist du? Bajadere, Und dies ist der Liebe Haus. e rührt sich, die Cymbeln zum Tanze zu schlagen; ie weiß sich so lieblich im Kreise zu tragen, ie neigt sich und biegt sich, und reicht ihm den Strauß. Schmeichelnd zieht sie ihn zur Schwelle, Lebhaft ihn in's Haus hinein. Bist du müd', ich will dich laben, Was du willst, das sollst du haben, Ruhe, Freuden oder Scherz. Sie lindert geschäftig geheuchelte Leiden. Der Göttliche lächelt; er siehet mit Freuden Durch tiefes Verderben ein menschliches Herz. Und er fordert Sklavendienste; Wird nicht fern die Liebe seyn. Lust und Entseßen und grimmige Pein. 1 Und er küßt die bunten Wangen, Und sie fühlt der Liebe Qual, Und das Mädchen steht gefangen, Sie versagen allen Dienst. Und so zu des Lagers vergnüglicher Fever Spát entschlummert unter Scherzen, Findet sie an ihrem Herzen Und man trägt die starren Glieder Sie höret die Priester, die Todtengesånge, Bei der Bahre stürzt sie nieder, Dieser Glieder Götterpracht? Mein! er war es, mein vor allen! Es singen die Priester: wir tragen die Alten, Höre deiner Priester Lehre: Nur dem Körper folgt der Schatten Nur die Gattin folgt dem Gatten: Das ist Pflicht und Ruhm zugleich. Ertöne, Drommete, zu heiliger Klage! So das Chor, das ohn' Erbarmen Es freut sich die Gottheit der reuigen Sünder; Mit feurigen Armen zum Himmel empor. |