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Ja, ich erlebe den Morgen, an dem Aurora die Freund Busen an Busen belauscht, Phöbus, der frühe, sie weckt.

88.

Ist es dir Ernst, so zaudre nun långer nicht; mache mich

glücklich!

Wolltest du scherzen? Es sey, Liebchen, des Scherzes genug!

89.

Daß ich schweige, verdrießt dich? Was soll ich reden? Du

merkest

Auf der Seufzer, des Blicks leise Beredsamkeit nicht. Eine Göttin vermag der Lippe Siegel zu lösen;

Nur Aurora, sie weckt einst dir am Busen mich auf. Ja, dann töne mein Hymnus den frühen Göttern entgegen, Wie das Memnonische Bild lieblich Geheimnisse sang.

90.

Welch ein lustiges Spiel! Es windet am Faden die Scheibe,
Die von der Hand entfloh, eilig sich wieder herauf!
Seht, so schein' ich mein Herz bald dieser Schönen, bald jener
Zuzuwerfen; doch gleich kehrt es im Fluge zurück.

91.

O, wie achter' ich sonst auf alle Seiten des Jahres;

Grüßte den kommenden Lenz, sehnte dem Herbste mich nach! Aber nun ist nicht Sommer noch Winter, seit mich beglückten Amors Fittig bedeckt, ewiger Frühling umschwebt.

92.

Sage, wie lebst du? Ich lebe! und wären hundert und hundert Jahre dem Menschen gegönnt, wünscht' ich mir morgen,

wie heut,

93.

Götter, wie soll ich euch danken! Ihr habt mir alles gegeben, Was der Mensch sich erfleht; nur in der Regel fast nichts.

94.

In der Dämmrung des Morgens den höchsten Gipfel erklimmen, Frühe den Boten des Tags grüßen, dich, freundlichen

Stern!

Ungeduldig die Blicke der Himmelsfürstin erwarten, Wonne des Jünglings, wie oft locktest du Nachts mich her

aus!

Nun erscheint ihr mir, Boten des Tags, ihr himmlischen

Augen

Meiner Geliebten, und stets kommt mir die Sonne zu

95.

früh.

Du erstaunest, und zeigst mir das Meer; es scheinet zu bra

nen.

Wie bewegt sich die Fluth flammend um's nächtliche Schif! Mich verwundert es nicht, das Meer gebar Aphroditen, Und entsprang nicht aus ihr uns eine Flamme, der Sohu?

96.

Glänzen sah ich das Meer, und blinken die liebliche Welle; Frisch mit günstigem Wind zogen die Segel dahin. Keine Sehnsucht fühlte mein Herz; es wendete rückwärts,

Nach dem Schnee des Gebirgs, bald sich der schmachtende

Blick.

Südwärts liegen der Schäße wie viel! Doch einer im Norden Zieht, ein großer Magnet, unwiderstehlich zurück.

97.

Ach! mein Mädchen verreift! Sie steigt zu Schiffe! - Mein

König,

Aeolus! mächtiger Fürst! halte die Stürme zurück! Thörichter! ruft mir der Gott: befürchte nicht wüthende Stürme: Fürchte den Hauch, wenn sanft Amor die Flügel bewegt!

98.

Arm und kleiderlos war, als ich sie geworben, das Mädchen; Damals gefiel sie mir nackt, wie sie mir jeßt noch gefällt.

99.

Oftmals hab' ich geirrt, und habe mich wieder gefunden,
Aber glücklicher nie; nun ist dieß Mädchen mein Glück!
Ist auch dieses ein Irrthum, so schont mich, ihr flügeren
Götter,

Und benehmt mir ihn erst drüben am kalten Gestad.

100.

Traurig, Midas, war dein Geschick: in bebenden Händen Fühltest du, hungriger Greis, schwere verwandelte Kost. Mir, im ähnlichen Fall, geht's lust'ger; denn was ich berühre, Wird mir unter der Hand gleich ein behendes Gedicht. Solde Musen, ich sträube mich nicht; nur daß ihr mein Lieb

chen,

Drück' ich es fest an die Brust, nicht mir zum Mährchen verkehrt.

101.

ch, mein Hals ist ein wenig geschwollen! so sagte die Beste Stille, mein Kind! still! und vernehme

Aengstlich.

das Wort:

Dich hat die Hand der Venus berührt; sie deutet dir leise, Daß sie das Körperchen bald, ach! unaufhaltsam verstellt. Bald verdirbt sie die schlanke Gestalt, die zierlichen Brüstchen.

Alles schwillt nun; es paßt nirgends das neuste Gewand. Sey nur ruhig! es deutet die fallende Blüthe dem Gärtner, Daß die liebliche Frucht schwellend im Herbste gedeiht.

102.

Wonniglich ist's, die Geliebte verlangend im Arme zu halten, Wenn ihr klopfendes Herz Liebe zuerst dir gesteht. Wonniglicher, das Pochen des Neulebendigen fühlen,

Das in dem lieblichen Schoos immer sich nährend bewegt. Schon versucht es die Sprünge der raschen Jugend; es klopfet Ungeduldig schon an, sehnt sich nach himmlischem Licht. Harre noch wenige Tage! Auf allen Pfaden des Lebens

Führen die Horen dich streng, wie es das Schicksal gebeut. Widerfahre dir, was dir auch will, du wachsender LieblingLiebe bildete dich; werde dir Liebe zu Theil!

103.

Und so tåndelt' ich mir, von allen Freunden geschieden,
In der neptunischen Stadt Tage wie Stunden hinweg.
Alles, was ich erfuhr, ich würzt' es mit süßer Erinn'rung,
Würzt es mit Hoffnung; sie sind lieblichste Würzen ter
Welt.

Weissagungen des Bakis.

Seltsam ist Propheten Lied;
Doppelt seltsam, was geschieht.

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