Berschiedene Empfindungen an Einem Plaße.
Das Mädchen.
Ich hab' ihn gesehen! Wie ist mir geschehen? O himmlischer Blick! Er kommt mir entgegen; Ich weiche verlegen,
Ich schwanke zurück.
Ich irre, ich träume!
Ihr Felsen, ihr Bäume,
Verbergt meine Freude,
Verberget mein Glück!
Der Jüngling.
Hier muß ich sie finden! Ich sah sie verschwinden, Ihr folgte mein Blick. Sie kam mir entgegen, Dann trat sie verlegen
Und schamroth zurück. Ist's Hoffnung, find's Traume? Ihr Felsen, ihr Bäume, Entdeckt mir die Liebste, Entdeckt mir mein Glück!
Hier klag' ich verborgen.
Dem thauenden Morgen Mein einsam Geschick. Verkannt von der Menge,
Wie zieh' ich in's Enge Mich stille zurück!
zärtliche Seele, schweige, verhehle Die ewigen Leiden, Verhehle dein Glück!
Der Jäger.
Es lohnet mich heute Mit doppelter Beute
Ein gutes Geschick.
Der redliche Diener
Bringt Hasen und Hühner
Beladen zurück.
Hier find' ich gefangen
Auch Vögel noch hangen.
Es lebe der Jáger,
Es lebe sein Glück!
Von allen schönen Waaren,
Zum Markte hergefahren,
Wird keine mehr behagen Als die wir euch getragen Aus fremden Ländern bringen. höret was wir fingen! und seht die schönen Vögel, Sie stehen zum Verkauf.
Zuerst beseht den großen, Den lustigen, den losen! Er hüpfet leicht und munter Von Baum und Busch herunter; Gleich ist er wieder droben. Wir wollen ihn nicht loben. O seht den muntern Vogel! Er steht hier zum Verkauf.
Betrachtet nun den kleinen, Er will bedächtig scheinen, Und doch ist er der Losé, So gut als wie der Große; Er zeiget meist im Stillen Den allerbesten Willen. Der lose kleine Vogel,
Er steht hier zum Verkauf.
O seht das kleine Täubchen, Das liebe Turtelweibchen! Die Mädchen sind so zierlich, Verständig und manierlich; Sie mag sich gerne pußen Und eure Liebe nußen. Der kleine zarte Vogel, Er steht hier zum Verkauf.
Wir wollen sie nicht loben, Sie stehn zu allen Proben. Sie lieben sich das neue; Doch über ihre Treue
Verlangt nicht Brief und Siegel;
Sie haben alle Flügel.
Wie artig sind die Vögel,
Wie reizend ist der Kauf!
Laß mein Aug' den Abschied sagen, Den mein Mund nicht nehmen kann! Schwer, wie schwer ist er zu tragen! Und ich bin doch sonst ein Mann.
Traurig wird in dieser Stunde Selbst der Liebe süßtes Pfand, Kalt der Kuß von deinem Munde, Matt der Druck von deiner Hand.
Sonst, ein leicht gestohlnes Mäulchen, O wie hat es mich entzückt!
So erfreuet uns ein Veilchen,
Das man früh im März gepflückt.
Doch ich pflücke nun kein Kränzchen, Keine Rose mehr für dich. Frühling ist es, liebes Fränzchen, Aber leider Herbst für mich!
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