Die Aar. Ja, hoher Vater, folg' der Schwester Bitten, Die Wiele. Komm, tomm laß spiegeln hell in deinen Fluten Chor (singt hinter der Bühne). 0 Straßburg, o Straßburg, du wunderschöne Stadt Der Soldat u. s. w. (mit Helm und Gewehr) tritt auf von links, am Arm ein Elsässer Bauernmädchen (die Ill). Es brauste stolz mit Donnerton Die deutsche Wacht zum Rhein, Zu rächen Schmach und Pein, Daß man den König, stolz und stark, Im Bade keck gestört, Das ging dem Deutschen tief ins Mark, Schien frech und unerhört; Es eilen ohn' Weilen herzu die Gesellen, Sich als Wächter und Fechter am Rheine zu stellen. Des deutschen Herz schon lange schwoll Und nicht vergaß ein edler Groll, Der Städte Kleinod uns geraubt, Die nie ein Schwert noch zwang, Daß der Kriege und Siege wir nicht gedenken, Den losen Franzosen ein Straßburg schenken. Jest zog ins Feld voll Kraft und Mut Der tapfere Soldat, Das Frankenland trank Kriegerblut Nicht sollte länger, Rhein, dein Strom Umfluten welsches Land, Nicht trübe schau'n auf Erwins Dom, Dem Volk zu Schmach und Schand'; Im Ringen gelingen sollte die Rache, Erstanden aus Banden ist Deutschlands Sache. Wir schlugen manche schwere Schlacht, An Ehr' und Siegen reich, Wohl viele deckt des Todes Nacht, Gestalten, blaß und bleich: Doch stolzen Sinns preist unser Mund, Und heilig schallt's im deutschen Rund, Wir weihen dem freien Strome die Grüße, Dir, Rheinstrom, danken wir die That, Dein Zauber uns begeistert hat Zu Mut und Manneskraft; Dir schlägt das Herz, dir glüht das Blut, Dir klang das deutsche Lied, Dein freier Strom schien unser Gut, Dein Glanz uns Glück beschied; Das Leben der Reben im Herzen quillet Der Jugend, von Tugend und Treue erfüllet. Vor mir die Schwabentochter sang Den Dichtergruß so traut, Mein Ton wies kriegerischen Klang In Kampf- und Schlachtenlaut; Die ich errang in bangem Streit: Des Elsaß schmuckes Kind; Heut' grollt sie und schmollt sie in meinen Armen, Dann flüstert deutschen Gruß aufs neu Dem Bruder dorten, frank und frei, Der Schwester Wiese winkt die Jll Und schwärmt in Träumen zärtlich still Für Frankfurts großen Sohn: Es klingen und singen gleich Gottfrieds Weisen Der Neckar. (Ein fahrender Sänger im langen Talar, Vom Hohenstaufen wallt' ich durch Schwaben meinen Gang, Da sah ich keck und kecker aus dunklem Tannengrund Ich lernte viel der Lieder auf unsrer stolzen Fahrt, Von seinen Ritterhelden, von wildem Streit und Strauß, Von stürmisch bösem Schelten bei Festgelag und Schmaus, Von kühnem Lanzensplittern vor dicht umdrängtem Haus, Von rauhen Schlachtgewittern voll Schrecken und voll Graus. Er ließ mich Weinsberg schauen auf grünem Hügel dort, Im Klang gedämpfter Leier der Kahn gen Marbach bog, Dann bot ein andrer Schwabe, des Neckars treuster Sohn, Du hobest unsere Weisen aus dunkler Bücher Schacht: |