Chor (fingt). Am Rhein, am Rhein, da wachsen uns're Reben 2c. (Während des Liedes hebt sich der Vorhang.) Der Neckar (Geibels Rheinsage). In gold'ner Mondenpracht. Und an den Hügeln wandelt Ein hoher Schatten her Mit Schwert und Purpurmantel, Die Krone von Golde schwer. Das ist der Karl, der Kaiser, Er ist heraufgestiegen Bei Rüdesheim da funkelt Der Mond ins Wasser hinein Der Kaiser geht hinüber Die Reben an jedem Ort. Dann kehrt er heim nach Aachen Und schläft in seiner Gruft, Bis ihn im neuen Jahre Erweckt der Traubenduft. Wir aber füllen die Römer Und trinken im gold'nen Saft, Uns deutsches Heldenfeuer Der Main (Goethe). Ich singe, wie der Vogel singt, Das Lied, das aus der Kehle dringt, Doch darf ich bitten, bitt' ich eins: (Weißwein füllt Goethes Becher.) Der Soldat fingt: (Das Herz am Rhein.) (H. Dippel. Mel. v. W. Hill.) Es liegt eine Strone im tiefen Rhein, Es liegt eine Leier im grünen Rhein, Dem strömen die Lider begeistert vom Mund: Der Kranz der Unsterblichkeit wartet sein, Des Sängers der Zukunft, des Sängers am Rhein. Ich weiß wohl ein Häuschen am grünen Rhein, Die Nahe (tritt auf). Von Hier glühet und blühet Dein Paradies. Es sprießt auf den Bergen, es fließet der Wein, Es schallte vom Niederwalde so laut, Es klingen bei Bingen die Lieder hernieder, Es schimmert im Zauber, es flimmert so traut, Es stralet bemalet zu wonniger Glut In Garben und Farben die sonnige Flut. |