III. Zum klärenden See mit Kühne zu dringen, Vereinter, stürmenden Kraft wird's gelingen, Daß lustig im Sprung wir das Ziel erringen. Durch engende Straße an Chur vorbei, Wo Kaiserheere in Waffen klirrten,
Wo Rotbarts Reiter die Zelter schirrten, Und deutsche Krieger gen Welschland schwirrten Und Falkoniere mit stoßendem Weih'.
So laßt uns zum Tanze auf allen Straßen, Von Firn und Fels, von Gletschern und Rasen Die Diener, die treuen, zusammen blasen, Die Quellen, die Bäche ruft alle herbei!
I. (links in die Scene gewandt).
Ihr Niren und Nymphen Aus Steinen und Stümpfen, Aus Seeen und Sümpfen Auf, tanzet den Reih'n!
II. (rechts in die Scene gewandt). Ihr Quellen, ihr schnellen, Entsendet die Wellen, Zum Tanz sich zu stellen
So flink und so fein!
III. (rechts und links in die Scene gewandt).
Ihr Wassergeister,
Kommt schneller, kommt dreister,
Euch rufet der Meister,
Der König, der Rhein!
(Nymphen und Wassergeißter treten auf und tanzen einen Reigen.)
Der Rhein, als König, fiht auf einem Felsblocke,
Die Aar, als Bernermädchen, mit dem kleinen Tell (Schweizerknabe mit Armbrust) zur Seite,
Die Wiese, als Schwarzwälderin, mit einem Körbchen voll Waldblumen.
Im Vordergrunde lagern die Schweizerknaben und die Wassergeister der ersten Gruppe.
Nach dem Aufgange des Vorhanges erheben sich die drei Flußgestalten.
Später: Soldat mit Ill. Fahrender Sänger. Der junge Goethe.
Wohl lange ruht' ich, habe schwer geschlafen Dort in des Alpensees gesperrtem Hafen, Versenkt in stiller Wasser grünem Grunde, Umlagert von des Flußgefolges Runde; So schlummerst Du, gewalt'ger Staufenkaiser, Im Traum verzaubert, dort in dem Kyffhäuser:
Doch seit ich schlief, wallt ruhiger mein Blut, Nicht stürmt und stürzt es mehr in allen Adern, Der Sinn wird stetiger, und männlicher der Mut, Es stirbt der Trieb, mit jedem Fels zu hadern, Den fecken Jugendtroß ließ ich dort unten Und habe Mannes Ruh' und Kraft gefunden. So tret' ich neu gestärkt in meine Reiche, Daß ich als König mich den Völkern zeige.
Und Boten sandt' ich aus nach allen Landen Zu meinen Dienern, Freunden, Anverwandten, Zu allen Waffern, Strömen, Bächen, Flüssen, Daß sie erscheinen, ihren Herrn zu grüßen, Daß sie beweisen heut' in Treu' und Hulden Durch Ehrendienst, Gehorsam, Lehenspflicht, Was sie dem hochgebor'nen König schulden, Der über Wog' und Wasser zu Gericht
Im Glanz der Majestät und Hoheit thronet, Wo Lieb' zu Vaterland und Schönheit wohnet.
Und kaum begann ich mit den Flutenmassen Des Jura Kettenlinien kühn zu fassen, Mit wild hinstürmender Gewässer Schwalle Sie zu zerschmettern, gliedernd zu zersägen, Zernagend bracht' ich sie zu jähem Falle Da trat'st Du, Schweizertochter, mir entgegen Und knüpf'st von neuem mir die lieben Bande Durch heimatlichen Gruß zum Vaterlande.
Mächtig hörten wir den Ruf Deines Herolds weit erschallen, Wo Natur mein Heim erschuf, Wo um Klippen Stürme brausen, Wilde Föhne wetternd sausen, Dröhnend die Lawinen fallen.
Mich auch weckt' die Stimme auf Droben auf dem finstern Horne, Stürmte rasch bergab den Lauf, Eilte fort, wo eisgeschwollen, Wildgedrängt die Fluten rollen Aus des Gletschers Silberborne.
Drängte mich durchs Haslithal, Da die Hörner blendend ragen, Sah der tausend Gäste Zahl,
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