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Die nomadisierenden Israeliten wohnten in Hütten (sukkah) und Zelten (ohel). Über deren Gestalt wird nichts weiter berichtet. Doch wird das Zelt gewöhnlich einen besonderen Raum für das Vieh, für den Zeltherrn und für die Frauen enthalten haben. Die Zelte wurden wahrscheinlich im Kreis 1) oder Halbkreis aufgeschlagen und gegen feindliche Überfälle durch Steinmauern geschützt.

Wann die Israeliten den Zeltbau verlassen haben und zum Häuserbau übergegangen sind, ist nicht anzugeben. Die vom Ostjordanland einwandernden Stämme eroberten allmählich die befestigten Plätze der Kanaaniter, hielten aber noch lange am Nomadenleben fest. Erst mit dem Übergange zum Ackerbau wurden sie seßhaft. Wie die Gemeinschaftsform, so festigte sich auch die Wohnstätte. Die israelitischen Bauern errichteten ihre Wohnungen aus Lehm, Luftziegeln und Sykomorenholz. Bessere Häuser,2) hauptsächlich die Königspaläste Davids, Salomos und der späteren Könige wurden aus Stein aufgeführt. Als Mörtel diente Asphalt, gewöhnlich aber

1) Vgl. das hebräische tirah (Gen. 25, 16) und das arabische duwâr. 2) Die Grundsteinlegung und Vollendung war ein allgemeines Fest mit Opfern und Festgesängen; vgl. 1. Kön. 8, 63; Esra 6, 16.

Jes. 9, 9.

Gen. 11, 3.

Ri. 5, 28; Prov. 7, 6.

Lehm, Kalk und Gips. Als Bauholz wurde verwendet Sykomoren-, Tannen-, Ölbaum-, Zedern- und Sandelholz. Letzteres bezog 1. Kön. 10,11. Salomo aus Ophir. Die Häuser waren meist einstöckig mit verschließbaren Türen und später verschließbaren Fenstern, die des Staubes wegen dem Hofraum zugekehrt waren. Die Türpfosten wurden nach Deut. 6, 9 mit Inschriften) versehen. Deut. 6, 4 ist vielleicht eine solche. Die Dächer waren flach und nach der späteren Bauvorschrift mit einem Geländer 1. Sam. 9, 26; versehen. Das Dach wurde zu familiären und religiös-kultischen Zusammenkünften benützt. Eine hygienische Bauvorschrift behandelt den Aussatz 2) der Häuser".

Deut. 22, 8.

2. Sam. 11,2; Jes. 15,3; Lev. 14, 33.

Das Mobiliar ist einfach. Es finden sich: die mitta, Bett und Sofa vertretend, der Tisch, der seinem Namen (sulḥan) nach zu schließen, die zusammenschnürbare Lederdecke des Nomaden abgelöst hatte, ferner der Sessel und die unentbehrGen. 47,31; liche Lampe. Auf der mitta liegen Alte und Kranke; auf ihr saß der Israelite zu Tisch. Die von Osten gekommene Sitte, halbliegend zu essen, erwähnt zuerst Amos. Statt der mitta wird als Ruhelager auch die eres genannt; sie bezeichnet zugleich die Totenlade.")

1. Sam. 19, 15.

Am. 6, 4.

Ri. 18, 12.

Die einzelnen Häuser schließen sich zu Dörfern zusammen. Die Orte werden nach Quellen (En, Beer) und Höhen (Rama) genannt. Manche Ortsnamen lassen auf die Entstehung aus einem Zelt-) (Mahanaim) oder Hirtenlager (Sukkot), oder aus Burgen (Migdal Gad) schließen. Andere Ortschaften sind alte Kultstätten. Wie die Freigelassenen und Hörigen sich unter den Schutz der einflußreichsten Familie stellen, so leben auch die Freien gern unter dem Schutze der Götter. Denn der Mensch fühlt sich nicht nur gegen Wind und Wetter, sondern in allen Lebenslagen des Schutzes bedürftig.

1) Im alten Ägypten und im heutigen Orient üblich; vgl. Lane: Sitten und Gebräuche der heutigen Ägypter. Leipzig 1852. I S. 6, 13; II S. 71. 2) Siehe unter: Aussatz.

3) Zu dem ethnologischen Schluß, daß die Toten im Haus begraben wurden, fehlt jeder weitere Anhaltspunkt.

4) Auch in Afrika werden aus Seriben Ortschaften.

Geräte.

Num. 19, 15.

Die Wirtschaftsgeräte waren aus Holz und Ton, die der Lev. 6, 21; 11,33. Vornehmen aus Bronze, manche aus Silber oder Gold. Im Hause des Ackerbauern gab es Töpfe, Kessel, Becken, drei Arten von Näpfen, Schalen, Gabeln und Feuerschaufeln. Die Töpfe waren meist unbedeckt, obwohl man auch Deckel kannte. Einzelne dieser Töpfe und Näpfe wurden zum Auftragen und Aufbewahren der Speise und Vorräte benützt. Als Backtrog diente eine hölzerne Schüssel.

Ex. 7,28.

Jes. 40, 15.

Die Flüssigkeiten wurden in Schläuchen aus Ziegenfellen aufbewahrt. Zum Wasserschöpfen diente ein ziemlich großes irdenes Gefäß. Einen kleinen bauchigen Krug führte man auf Reisen mit. Ein kleiner Krug (baqbuq) mit flaschenartiger Öffnung wurde als Honiggefäß benützt. Çinçeneth bezeichnete wie qesawoth ebenfalls einen Krug. Das gewundene Widderhorn diente als Ölgefäß; ebenso die Flasche 1. Sam. 16, 1. (pak). Gol war wahrscheinlich eine bauchige Flasche, Mizraq 1.Sam. 10,1. ein größeres Mischgefäß. Zum Trinken benützte man den kleinen Becher (kus) und den größeren „Pokal". Schalen wurden vielfach zum Auftragen dicker Milch (Milchschale sephel) und zum Spenden von Wasser (Wasserschale = saph) benützt.

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Zum Aufbewahren von Getreide und Früchten gab es 3 Arten von Körben 1) (dud, tene, sal). Selbst in dem Hause des Armen fand sich eine Handmühle. Sie gehört zum notwendigsten Inventar und war unpfändbar. Sie bestand aus zwei runden Steinen, einem das Getreide aufnehmenden unteren und einem oberen. Letzterer hieß, weil er auf dem anderen aufsitzt und über ihn fährt, der Wagen" (rekeb). Neben der Handmühle gab es auch Mörser. Zum Aufbewahren der Kleider und Kleinodien der Frauen diente die Lade (aron).

Außerhalb des Hauses befand sich der mehreren Familien gemeinsame Backofen (tanar). Er war wohl dem der Fellachen ähnlich. Der Boden, eine aus Lehm geformte Platte oder

1) Die Fellachen bedienen sich der Chawobi aus Lehm und Stroh. In die obere Öffnung wird das Getreide geschüttet, am unteren Ende durch ein kleineres Loch der tägliche Bedarf entnommen.

Am. 6, 6. Jes. 51, 17.

Deut. 24,6.

Schüssel (1⁄2 m im Durchmesser) wurde mit kleinen Kieselsteinen belegt, darüber ein Deckel aus Lehm mit langem Griff gestürzt. Darauf wurde Kuh-, Pferde- oder Schafmist geschüttet und angezündet. Der Deckel wurde aufgehoben, die Asche entfernt und der Teig in dünnen Fladen oder Scheiben 1. Sam. 2, 36. (kikar) auf die erhitzten Kieselsteine gebreitet. Zum Backen dünnerer Kuchen benützte man Pfannen, in denen auch das 2. Makk. 7, 3.5. Fleisch gebraten wurde. Zum Entfernen der Asche bediente man sich der Schaufeln und Zangen.

Gen. 3, 17; 4,2.

Ackerbau.

Nach der biblischen Kultursage reicht der Ackerbau bis in den Anfang der Menschheitsgeschichte zurück. Die Patriarchen jedoch waren nach der Vätersage Nomaden. Mit der Einwanderung nach Kanaan vollzog sich allmählich der Übergang zur Seẞhaftigkeit und zum Ackerbau. Der von den Kanaanitern übernommene Feldbau war meist Hackbau der Weiber und Sklaven. Erst als auch die Tierkraft ausgenützt wurde, konnte er intensiver betrieben werden. Daher bildete die Maßeinheit der Flächenraum, den ein Joch Rinder an einem Tage umpflügen konnte. Zur Sicherstellung des Eigentums wurden in späterer Zeit Grenzsteine gesetzt, deren Deut. 19, 14: Verrückung mit göttlichem Fluch belegt war. Denn Jahve war der Besitzer des Landes.

Jes. 5, 10.

Hos. 5, 10;

Prov. 22, 28.

Deut. 11, 10.

Mit den Menschen wird auch die Gottheit ansässig. Neben die Hausgötter (Teraphim) des Nomaden tritt die Lokalgottheit des Ackerbauers. Sie spendet Segen und Leben und gilt als Beschützerin des Eigentums und der neuen Rechtsordnung. So wird der Makel, der an dem Feldbau haftet, überwunden. Für die Bestellung des Feldes sorgen fortan die Männer.

Als ein Vorzug des Landes Kanaan gilt die natürliche Bewässerung durch Regen und Tau. Düngung wird nirgends erwähnt. Denn der Mist wurde als Brennmaterial verwendet. Das siebente Jahr wird als Brachjahr bestimmt, das bei den einzelnen Grundstücken in verschiedene 1) Zeiten fiel. An Stelle

1) Denn ein allgemeines Brachjahr wäre für das ganze Land zu einer wirtschaftlichen Katastrophe geworden.

der Hacke tritt später der Pflug. Die Pflugtiere müssen gleich sein. Rind 1) und Esel zusammenzuspannen, ist ver- Deut. 22, 10. boten. Der Pflügende führt einen Stock mit Stachel. Zu

dem Pflug kommt noch die Egge.

Die Aussaat der Winterfrucht (Gerste und Weizen) geschieht nach Eintritt des Frühregens, anfangs November. Die Sommerfrucht (Gerste und Hülsenfrüchte) wird im Januar und Februar gesäet. Von großer Bedeutung für die Saat ist der im März und Anfang April fallende Spätregen. Gefürchtet waren der heiße Ost- bzw. Südostwind und die Heuschreckenschwärme. Feldhüter beschützten die Frucht, doch war dem Hungrigen gestattet, mit der Hand Ähren auszuraufen.

Deut. 23, 26.

Der Beginn der Ernte richtete sich nach den klimatischen Verhältnissen der einzelnen Gegenden. Während die Gerstenernte um Jericho Anfang April beginnt, tritt sie in der Küstenebene um 8, auf dem Gebirge um 14 Tage später ein. Die Ernte umfaßt 7 Wochen. Den Anfang bezeichnete das Mazzot-, den Schluß das Pfingstfest. Das Getreide wurde in ziemlicher Höhe abgeschnitten und in Garben gebunden. Der Priesterkodex 2) verbot, das Feld bis an den Rand abzuernten. Lev. 19,9; 23,22. Die auf dem Feld zurückgebliebenen Garben und Ähren gehörten den Armen. Die Garben wurden auf freiem Feld gedroschen. Die Tennen waren auf Bergen und Hügeln angelegt. Die Körner wurden durch Rinder 3) ausgetreten. Auch Dreschschlitten und -wagen waren bekannt. Getreide und Spreu wurden in die Höhe geworfen. Da von Nachmittag 4 Uhr bis kurz vor Sonnenaufgang Seewind weht, geschah das Worfeln gegen Abend und in der Nacht. Darnach wurden die Körner gesiebt und zu großen Haufen zusammengeworfen. Die Arbeiter übernachteten auf der Tenne, die Gemeindeeigentum war. Scheunen zur Aufbewahrung des Getreides gab es erst in späterer Zeit. Vorratszellen für den Zehnten.

Ruth 3, 2.

Am. 9, 9.

Ruth 3, 7.

Beim Tempel befanden sich Neh.12,44; 13, 12.
Die Vorräte wurden meist in

1) Siehe unter: soziale Gesetzgebung.

2) Nach der talmudischen Tradition betrug die Fläche o (Talmud: Pea 1, 2).

3) Dem Arbeitstier sollte das Maul nicht verbunden werden. Deut. 25, 4.

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