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Jes. 19,9.

Ri. 9, 27;

Jes. 16, 10;
Jer. 25, 30.

Ez. 27, 17.

zisternenähnlichen Gruben oder in Höhlen untergebracht. Der Ertrag der Aussaat war sehr verschieden. Durch die jahrhundertelange Verwüstung des Landes nahm die Fruchtbarkeit immer mehr ab.

Außer Getreide wurde noch Flachs gebaut. Seine Behandlung wird fast nicht erwähnt. Nach Jos. 2, 6 wurde er auf dem Dach getrocknet und durch Hecheln gereinigt.

Pflanzungen.

Von den Kanaanitern übernahmen die Israeliten auch den Weinbau. Die Sage leitet ihn von dem gemeinsamen Stammvater Noah her. Der Weinbau befestigt den Begriff des Sonderbesitzes. Denn er erfordert wie die Baumpflanze überhaupt weit mehr Sorgfalt und Vorausberechnung als der Körnerbau. Der Weinbau ist meist Hackbau.')

Die terrassenförmig aufgeführten Pflanzungen waren durch Steinmauern mit Türmen geschützt. Zu jedem Weinberg gehörte eine in Felsen gehauene Kelter. Die Trauben wurden ausgetreten. Daher ist das Bild des Keltertreters der Sprache geläufig. Die Kultur von roten Trauben wurde später durch die der weißen verdrängt. Stellen, wie Jes. 16, 8; Ez. 17,6 weisen auf Lagerreben hin, während Micha 4, 4 hochgezogene Weinstöcke voraussetzt. Von der Bearbeitung wird erwähnt, daß der Boden gelockert und von Steinen gereinigt, der Weinstock mit dem Winzermesser beschnitten wurde. Im siebenten Jahr sollten die Weinstöcke nicht beschnitten werden und ihr Ertrag den Armen zufallen.

Die Speisetrauben wurden schon im August, die Keltertrauben im September und Oktober geerntet. Das Fest der Weinlese war das in den Nisan fallende Laubhütten. Es wurde unter großem Jubel mit Gesang und Tanz gefeiert. Der gekelterte Most wurde in Krügen und Schläuchen der Gärung unterworfen. Die Bereitung von Traubenhonig ist

1. Kön. 14, 81; nicht sicher zu erweisen, jedoch wahrscheinlich. Die Trauben wurden auch getrocknet und in Kuchenform gepreßt. Getrocknete Trauben bildeten später einen Hauptausfuhrartikel.

Hos. 3, 1.

1) Wahrscheinlich von den Turanern durch Vermittlung der Kanaaniter von den Israeliten übernommen.

Neben den Weinstock tritt der Ölbaum. Reich an Ölbäumen 1) war die Šephela, ein Teil des Stammesgebietes Deut. 34, 24. Asser und die Umgebung von Jerusalem. Der langsam wachsende Ölbaum liefert im 10. Jahr die erste, im 30. die volle Ernte. Die Frucht wurde vor der völligen Reife geerntet. Zurückgebliebene Früchte gehörten den Armen. Sie wurden wie die Trauben in der Kelter getreten. Ölpressen Mich. 6, 15. und Ölmühlen werden erst im Talmud (189 v. Chr.) erwähnt. Das feine Öl wurde mannigfach verwendet und zuweilen ausgeführt. Die Frucht des wilden Ölbaums lieferte das Salböl, woraus zu schließen ist, daß auch 2) der Ölbaum einst eine kultische Bedeutung hatte.

Über die Kultur anderer Fruchtbäume findet sich wenig. Deut. 20, 19 schützt die Baumkulturen: „Du kannst davon essen, darum sollst du sie nicht ausrotten."

Viehzucht.

Die Hauptbeschäftigung der Israeliten war die Züchtung, besonders von Ziegen, Schafen und Rindern. Daher ist „Besitz“ und „Herde" gleichbedeutend. Das Hirtenleben und der Segen der Herde wird in unzähligen Redewendungen gepriesen, die Liebe und Treue Jahves mit der Fürsorge des Hirten verglichen.

Die Viehherden blieben den ganzen Sommer auf der Weide unter der Obhut gemieteter Hirten oder der Söhne des Besitzers. Nachts wurden die Tiere in die Hürden getrieben, die zum Schutz gegen Raubtiere aus zusammengetragenen Steinen errichtet waren. Bei der Hürde befand sich zuweilen ein besonderer Wachtturm. Morgens wurden die Tiere gezählt, zur Tränke und auf die Weide geführt. Ein geraubtes Weidetier mußte der Hirte ersetzen, wenn er nicht als Indizienbeweis ein Stück des Tieres vorzeigen konnte. Unter den Hirten kam es manchmal wegen des Wassers zum Streit. Nach Gen. 30, 41 waren ihnen allerlei Heil- und Zauberkünste bekannt. Im Winter wurde das Vieh meist in Hütten

1) Über die Olivenzucht im heutigen Palästina vgl. Zeitschrift des Deutschen Palästina-Vereins XI S. 69 ff.

2) Wie der Granatbaum; siehe unter: Priesterkleidung. Maurer, Völkerkundliches aus dem Alten Testament.

2

Hos. 12, 2.

Ps. 23.

Am. 3, 12.

Jes. 1, 3; Prov. 14, 4.

untergebracht und mit Häckerling und Salzkräutern gefüttert. Die Pferde erhielten auch Gerste.

Erst mit dem Übergang zum Ackerbau wurde die motorische Tierkraft ausgenützt. An die Stelle des Esels trat das Rind. Das Arbeitstier wurde vom Gesetz besonders geschützt. Lev. 19, 19 verbot die Tierkreuzung, doch werden Maultiere 2. Sam. 13, 29. Oft erwähnt.

1. Sam. 11.

Ex. 23, 11.

Neh. 13, 16.

Lev. 11, 10.

Von Geflügelzucht war nur die Taubenzucht bekannt; Jesaia 60, 8 wird das Taubenhaus erwähnt. Hühner waren anscheinend unbekannt.

Jagd und Fischfang.

Schon längst waren die Israeliten von der Jagd zum Nomadenleben übergegangen. Erst später wurde die Jagd wieder aufgenommen, um Wildbret für die königliche Tafel zu liefern. Erlegt wurden: Gazelle, Hirsche, Damhirsche, Steinböcke, Rebhühner. Die Jagdwaffen waren: Bogen und Pfeil, auch Schleuder, Schlingen, Netze und Fanggruben. Jagdhunde (wie bei den Ägyptern und Assyrern) wurden nicht verwendet. Die Jagd galt nicht, wie bei den Assyrern, als ein Vorrecht des Königs; denn das israelitische Königtum ist aus dem Nomadentum entsprungen.

Das Gesetz über das Brachjahr nimmt auch das Wild in Schutz. Ethnologisch bemerkenswert ist die Bestimmung von Lev. 17, 13, wonach das Blut des erlegten Wildes mit Erde bedeckt werden soll.

Noch weniger wissen wir vom Fischfang; denn es ist im Alten Testament selten davon die Rede. Es wurden wohl Fische mit Netzen und Angeln gefangen, jedoch der Fischreichtum des Jordans und seiner Seen nicht ausgebeutet. Fischhändler von Tyrus brachten später Seefische auf den Markt von Jerusalem. Fische ohne Schuppen und Flossen waren, gleich den Eidechsen, zu essen verboten.

Nahrung.

Die Israeliten kannten vegetabilische und animalische Nahrungsmittel. Bei den Orientalen stehen heute noch die

Lev. 2, 5.

Ez. 4, 9

vegetabilischen 1) Nahrungsmittel im Vordergrund. Aus den gemahlenen Weizen- und Gerstenkörnern wurden Kuchen gebacken, die mit Öl und Honig bestrichen wurden. In Zeiten der Hungersnot wurden Bohnen, Linsen,2) Hirse und Spelt zu Brot gebacken; auch die wildwachsende Gurke und Melde 2. Kön. 4, 39. wurden gegessen. Als Zukost gab es Gemüse und Früchte. Von Gemüse werden erwähnt: Melonen, Knoblauch, Zwiebel, Lauch; von Früchten: Früh- und Spätfeigen, Weintrauben, Oliven, Pistaziennüsse, Mandeln, Wallnüsse und Dattelfrüchte. Auch die Frucht des Maulbeerfeigenbaums diente zur Nahrung. Aus anderen Ländern wurden in der hellenistischen 3) Zeit eingeführt: Senf, Kürbis, Spargel, persische Nüsse usw.

Als Gewürz wurde verwendet: Kümmel (Carum) oder Dill (Anethum), später Minze und Senf. Eine hervorragende Rolle in der häuslichen Wirtschaft spielte das Salz. Daher ist der Ausdruck das Salz eines Menschen essen" gleichbedeutend mit sein Brot essen". Ein „Salzbund" wird bei einem mit Salz gewürzten Mahl geschlossen und gilt als besonders heilig und unverletzlich. Denn „Eßgemeinschaft 4)

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ist Sakralgemeinschaft".

Unter den animalischen Nahrungsmitteln steht in dem „Land, wo Milch und Honig fließt“, die Milch 5) des Groß- und Prov. 27, 27. Kleinviehs, besonders der Ziege, an erster Stelle. Die Milch wurde in Schläuchen aufbewahrt und als „dicke Milch" oder als Käse, durch Schütteln und Pressen gewonnen, verzehrt. Die zahlreichen wilden Bienen lieferten den Honig, der dem Deut. 32, 13. Gebäck und Getränk beigemischt wurde. Besonders Kinder") liebten ihn.

Den Genuß von Fleisch gestatten sich die Naturvölker nur bei besonderen festlichen Gelegenheiten. Der Nomade,

1) Z.D.P.V. III S. 171.

2) Siehe unter: Deboralied.

3) Schürer: Geschichte des Volkes Israel zur Zeit Jesu. Leipzig 1890.

II S. 38.

4) Stade: Entstehung Israels 1899 S. 20.

5) Milchwirtschaft jedoch war den Israeliten unbekannt.

6) Bei den Arabern bekommt das Kind nach der Entwöhnung Honig;

vgl. Wellhausen: Skizzen. Berlin 1887. III S. 155.

1. Sam. 14, 25.

Gen. 27, 7.

Hos. 7, 4.

Lev. 11.

der seinen Reichtum in der Herde sieht, trachtet sie zu erhalten und zu vermehren. Selten schlachtet er ein Weidelamm. Schafe und Ziegen sind der Besitz des kleinen Wüstennomaden, Ochsen und Kälber der des Steppennomaden und Ackerbauern. Die Keule, Lenden- und Schulterstücke sind Leckerbissen. Sie werden Göttern und Gästen vorgesetzt.

Das Herbeischaffen der Nahrungsmittel besorgten die Männer, die Zubereitung die Frauen. Dies läßt auf früher getrennte 1) Wirtschaft schließen. In späteren Zeiten gab es in vornehmen Häusern Köche, in größeren Städten Bäcker.

Besondere Beachtung verdienen die tabuierten Nahrungsmittel. Dadurch wurde die wirtschaftliche Grundlage bedeutend beschränkt. Nach Lev. 11 und Deut. 14 waren nur die Wiederkäuer und die Tiere mit gespaltenen Klauen zu essen erlaubt. Als erlaubt werden aufgezählt: Ochse, Schaf, Ziege, Hirsch, Damhirsch, Gazelle, Steinbock, Antilope, 2) Oryx, Zemer (?), ferner Tauben, Turteltauben und Wachteln. Verboten waren: Kamel, Klippdachs,3) Hase, Schweine, Adler, Geier, Bartgeier, Weihe, Falken, Raben, Habichte, Regenpfeifer, Schwalben, Strauße, Möven, Käuzchen, Eule, Uhu, Sturzpelikan (?), Pelikan, Erdgeier, Storch, Wiedehopf, Fledermaus. Im Gegensatz zu Deut. 14 wird Lev. 11 noch verboten: Wiesel, Maus,1) die verschiedenen Arten von Eidechsen, ferner die nicht genau zu bestimmenden Tiere: anaqah, koach, letaah, chometh und tinšemeth. Jede mit Wasser zubereitete Speise, auf die das Aas dieser Tiere fällt, ist unrein. Das Gefallene) oder von wilden Tieren Zerrissene soll den Hunden Ex. 22, 31; vorgeworfen oder dem Fremdling verkauft werden. Eine Ab

Deut. 14, 21.

1) Siehe unter: Sklaven.

2) Bei den Ägyptern wurden Antilopen und Steinböcke in Hegungen gehalten; vgl. Lippert: Kulturgeschichte II 503.

3) Dagegen finden sich Ex. 26, 14 Dachsfelle als Decken bei der Stiftshütte erwähnt.

4) Unter dem Altar des Pestsenders Apollo nisten heilige Mäuse; goldene Mäuse werden in einem Kästchen neben die Lade Jahves gestellt zur Abwendung der Pest (1. Sam. 6, 11).

5) Gefallenes wird bei den Hottentotten gegessen; vgl. Ratzel: Völkerkunde. Leipzig 1885 I S. 100.

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