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Als ein Beispiel genealogischer Geschichtsschreibung israelitischer Priester gilt die Völkertafel Gen. 10. Wir greifen einige Verse heraus. „Und dies ist die Geschichte der Söhne Noahs: Sem, Ham und Japhet; und es wurden ihnen Söhne geboren nach der Flut. Die Söhne Japhets waren: Gomer, Magog, Madai, Javan, Tubal, Mesech und Tiras. Und die Söhne Gomers: Askenas, Riphath und Togarma. Und die Söhne Javans: Elisa, Tarsis, die Kittim und die Rodanim. Von diesen zweigten sich ab die (Bewohner der) Inseln der Heiden. „Dies sind die Söhne Japhets" nach ihren Ländern, ihren verschiedenen Sprachen, ihren Stämmen, ihren Völkerschaften. Und die Söhne Hams waren Kusch, Mizraim, Put und Kanaan. Und die Söhne des Kusch: Seba, Havila, Sabta, Raema und Sabtecha; und die Söhne Raemas waren Scheba und Dedan . Aber auch Sem, dem Stammvater aller Söhne Ebers, dem älteren Bruder Japhets, wurden Söhne geboren. Die Söhne Sems sind Elam, Assur, Arpachsad, Lud und Aram. Und die Söhne Arams sind Uz, Hul, Gether und Mas. Arpachsad aber erzeugte Selah und Selah erzeugte Eber. Und dem Eber wurden zwei Söhne geboren; der eine hieß Peleg, weil sich zu seiner Zeit die (Bevölkerung der) Erde teilte, und sein Bruder Joktan. Und Joktan erzeugte Almodad, Saleph, Hazarmaveth, Jarah, Hadoram, Usal, Dikla, Obal, Abimael, Seba, Ophir, Havila und Jobab: diese alle sind Söhne Joktans. Und ihre Wohnsitze erstreckten sich von Mesa bis gen Sephar, bis zum Ostgebirge. Das sind die Söhne Sems nach ihren Sprachen, ihren Ländern und Völkerschaften. Das sind die Stämme der Söhne Noahs nach ihren Sippschaften, ihren Völkern; und von ihnen zweigten sich ab die Völker auf Erden nach der Flut."

Diese Genealogie gleicht völlig denen anderer Völker und kann gewiß nicht mehr Recht auf Geschichtlichkeit beanspruchen als jene. Der Geschichtsschreiber berücksichtigt verschiedene Einteilungsprinzipe zugleich. Er ist Monogenist und zählt die Völker nach ihren Stämmen, Sprachen und Länder auf. Er ist schlechtweg der Ethnologe des Alten Testaments.

Esr. 2;

Neh. 7.

In späterer Zeit wird die genealogische Geschichtsschrei

1. Chron. 1-9; bung zum Schematismus, wie die einleitenden Kapitel des ersten Buches der Chronik, ebenso Esra und Nehemia zeigen. In den Königsbüchern findet sich der Schematismus besonders ausgeprägt.

„Im . . . Jahre . . . des Königs von Juda, ward. König über Israel . . . und regierte . Und er tat, was Jahve mißfiel . . . zu seiner Zeit geschah . . . Was aber sonst von . . . zu sagen ist und alles, was er ausgeführt hat, das ist ja aufgezeichnet im Buch der Geschichte der Könige von Israel." Dieses Schema kehrt immer wieder. Wohin der Schematismus führt, zeigt 2. Chron. 9, 29 deutlich, wo der aus 1. Chron. 29, 29 herübergenommene Vers 29 gar nicht in den Zusammenhang paßt. In wessen Händen die Geschichtsschreibung gelegen zeigt eben 1. Chron. 29, 29 am besten. „Die Geschichte des Königs David, die frühere wie die spätere, findet sich aufgezeichnet in der Geschichte Samuels, des Sehers, sowie in der Geschichte des Propheten Nathan und in der Geschichte Gads, des Schauers, samt aller seiner Herrschermacht und seinen tapferen Taten und den Zeitläuften, die über ihn und über Israel und alle Reiche der (Heiden-)Länder dahingegangen sind." Daraus erklärt sich auch, wieweit die Geschichte der umgebenden Völker Berücksichtigung findet. Ethnologisch bemerkenswert aber ist, daß die Priester und Seher nicht nur zwischen der Gottheit und den Menschen vermitteln, sondern auch die Geschichte der Menschen gleichsam regulieren. Denn sie sind die „Wissenden".1)

Ethnologisch wichtig sind die wenigen Reste einer alten volkstümlichen Datierungsweise. Wir führen sie deshalb an. Am. 1, 1 findet sich die Bezeichnung: „zwei Jahre vor dem Erdbeben";

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1) Manche Weissagung ist eine vaticinatio post eventum.

Jes. 20, 1 findet sich die Bezeichnung: „im Jahre, wo der

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Tartan1) gegen Asdod zog";

,,ehe der Pharao Gaza schlug".

In der biblischen Urgeschichte tritt besonders die Rechnung nach Zeitaltern hervor. Die Geschichte der Menschheit wird als innerhalb der Schranken eines Schemas sich vollziehend dargestellt. Die Rechnung nach Zeitaltern gehört zum ehernen Bestand aller altorientalischen Chronologie.

Das geistige Leben eines Volkes lernen wir am besten aus seinen Liedern und Sagen kennen.

Kriegslieder.

Als eine „Perle" 2) israelitischer Poesie aus der Richterzeit (1430-1093 v. Chr.) geben wir das Deboralied in der von L. Stephan vorgeschlagenen Fassung. Es ist ein Kriegslied. Ri. 5, v. 1 [Da sang Debora und Barak, der Sohn Abinoams, an jenem Tage also:]

v. 2. Daß Führer führten in Israel,
Daß willig das Volk sich darbot -
Dafür preiset Jahve!

v. 3. Höret Könige! Lauschet Fürsten
Ich will Jahve, ich will singen,
Spielen will ich Jahve, dem Gott Israels.

v. 4. Jahve, als du auszogest von Seïr,

Als du einhertratest vom Gefilde Edoms $)
Die Erde bebte und die Himmel troffen,
Und die Wolken troffen von Wasser.

1) Eine ähnliche Bezeichnung findet sich in den Eponymenlisten: 857 im limu des | Ašur-bilu-ukin, | des turtan, | (nach Urartu); 854 im limu des Dain-Ašur, des turtan, | (nach Damaskus);

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vgl. Keilinschr. Bibl. III, 2. Hälfte S. 143.

2) L. Stephan: das Deboralied. Dissertation. Erlangen 1900. S. 41 ff. Das Deboralied ist nach allgemeiner Annahme das älteste Lied (um 1250 v. Chr.).

3) Die Gewitter in Palästina kommen aus S.O. S. 9.

v. 5. Die Berge rannen vor Jahve,

Umtost ward der Sinai, vor Jahve, dem Gotte Israels. [,,Dies der Sinai . . .“]

v. 6. In den Tagen Samgar's, des Sohnes Anath's,
In den Tagen Jaels') feierten die Straßen,
Und die Wegewanderer gingen krumme Pfade.

v. 7. Es feierten die Führer,

Es feierte[n] das Volk

Bis ich aufstand, Debora,

Aufstand eine Mutter in Israel.

v. 8. Es sättigten sich die Vornehmen mit Linsen,
Das Gerstenbrot ging aus

[,,Man erwählte neue Götter,

Da war Kampf an den Toren."]

Nicht ward gesehen Schild noch Speer

Bei Vierzigtausend in Israel!

v. 9. Mein Herz (ist gewogen) den Leitern Israels,
Die ihr euch willig zeiget im Volk: preiset Jahve!!

v. 10. Die ihr reitet auf rötlichen 2) Eselinnen,

Die ihr sitzet auf Decken

Und die ihr wandert auf den Wegen

:

singet

v. 11. Am Feuer derer, die es sich schmecken lassen zwischen den Tränkrinnen,3)

1) Jael

[,,Wegen der Stimme der Pfeilschützen."]

Dort möge man erzählen die Gerichstaten Jahves,
Die Gerichtstaten seines Führers in Israel.

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[Damals stieg hinab zu den Toren das Volk Israel.]

=

Kriegers. S. 11.

Steinbock, Gemse ist Beiname eines schnellen, gewandten

2) Sie waren besonders geschätzt und hoch im Preis. S. 18.

3) Bei den Tränkrinnen entwickelt sich Leben; vgl. Gen. 29. S. 18.

v. 12. Wach auf. wach auf Debora!

Wach auf, wach auf, singe ein Lied!

Steh auf, Barak, und führe gefangen deine Fänger, .
Sohn Abinoams!

v. 13. Zurüstete 1) ich einem Rest wider Gewalthaber,
Jahves Volk zog hinab wider die Kriegshelden.
[„Damals zog herab ein Rest von Edlen, von Volk;
Jahve stieg mir herab unter den Helden."]

v. 14. Von Ephraim, deren Wurzel in Amalek,
Hinter dir her, o Benjamin, unter deinen Volks-
scharen.

Von Machir stiegen herab Gebieter,

Und von Sebulon, die den Stab des Ordners hand-
haben,

v. 15. Und die Fürstin in Isaschar mit Debora,
Und wie Isaschar, so Barak,

In die Talebene wurde er fortgerissen hinter ihm her. v. 16. An Rubens Bächen waren groß die Herzensentschlüsse.

Was) saßest du zwischen den Hürden,

Zu hören das Flöten bei den Herden?

An Rubens Bächen waren groß die Herzenserwägungen.

v. 17. Gilead blieb ruhig jenseits des Jordan,

Und Dan warum weilt er bei den Schiffen?
Asser saß still am Meeresufer

Und blieb ruhig bei seinen Buchten.

v. 18. Sebulon ist ein Volk, das sein Leben dem Tode preisgibt

Und Naphtali auf den Höhen des Gefildes.

1) Wohl mit Budde als Werbelied und Aufruf an die Bruderstämme aufzufassen. S. 23.

Es folgen die Rügesprüche". S. 28.

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