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Kön. 5, 18.

oder Molochdienst war im ganzen phönizischen Kulturbereich mit Kinderopfern verknüpft. Neben Milk steht die Göttin Milkat. Die Erinnerung an die Kriegsgöttin Anat hat sich in dem Ortsnamen Anathoth erhalten. Gad und Meni waren, nach Jes. 65, 11 zu schließen, siderische Gottheiten.

Von den anderen kanaanitischen Völkern kennen wir wenig mehr als ihre Namen und die einzelner ihrer Götter. Die Götter der Philister sind phönizischen und assyrischen Ursprungs. Das Alte Testament erwähnt: Baal-Zebub (Fliegengott) zu Ekron, Astarte zu Askalon, Dagon zu Asdod.

Bei den Syrern kommt neben Hadad auch Rimmon als höchste Gottheit vor. Nach den Masoreten 1) ist der Name mit dem Wort für Granatapfel identisch, nach Schrader 2) steht Rimmon mit dem assyrischen „Donnerer Ramman" in Beziehung, der wie Hadad auf den Ziegelzylindern mit dem Donnerkeil ausgerüstet erscheint. Beachtenswert ist, daß 1. Kön. 15, 18 der König Benhadad als der Sohn Tabrimmons (,,Rimmon ist gut“) erscheint.

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Die Hauptgottheit der Moabiter ist Kamoš. Daher heißt Moab das Volk des Kamoš". In dem Verhältnis Jahves zu Kamos spiegelt sich das der beiden Völker. Nach Jer. 48, 7 soll Kamoš mit seinen Priestern und Oberen in die Verbannung ziehen; nach der Mesainschrift schlachtet Mesa die kriegsgefangenen Israeliten zur Augenweide für Kamoš und Moab. 2. Kön. 3, 27. Den Sieg erkauft er durch Opferung seines Sohnes. Eine andere Gottheit ist Baal Peor, nach der rabbinischen Überlieferung durch unzüchtigen Kultus verehrt.

Milkom, der Gott der Ammoniter, wird oft mit dem phönizischen Milk oder Moloch identifiziert. Der Umstand

2. Kön. 23, 13. jedoch, daß Milkom auf dem Ölberg, Moloch im Tale Hinnom

seine Opferstätte hatte, deutet ") auf zwei verschiedene Gottheiten. Weitere Nachrichten darüber fehlen.

Eine ganz besondere Stellung nahmen die Israeliten zu den Edomitern und Aramäern ein. Die nahe, in der genealo

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2) Schrader in Jahrb. f. prot. Theologie 1875. S. 344 ff.

3) Diestel in Jahrb. f. deutsche Theologie 1860. S. 714.

gischen Sage festgehaltene Verwandtschaft der Edomiter mit den Israeliten sollte auch religiöse Berührungspunkte ergeben. Es wird jedoch im Alten Testament keine einzige edomitische Gottheit erwähnt. Wenn der israelitische König Amazia den edomitischen Göttern opfert, so muß der Unterschied nicht 2. Chron. 25, 14. allzu groß gewesen sein. Deut. 23,8 erlaubt die Aufnahme der Edomiter des 3. Gliedes in die Gemeinde Jahyes. Über die Aramäer haben wir gleichfalls sehr wenig Nachrichten; nur 2. Chron.1) 28, 23 erwähnt die „Götter Arams“. Im israelitischen Kultusgebet (Deut. 26) heißt es: „Ein umherirrender Aramäer war mein Vater Das Verhältnis der Israeliten

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zu den Aramäern war friedlich.

Für die Völkerkunde ist die Tatsache von Bedeutung, daß der religiösen Zersplitterung der Gottheit in Lokalgötter die politische entspricht. Jeder Stamm hat seine eigenen Interessen und seine eigenen Götter. Die Grenzen der einzelnen Völkerschaften werden sehr flüssig gewesen sein. Im Ostjordanland saßen die Moabiter, Amoriter und Ammoniter, südlich vom Toten Meer die Edomiter, im Westjordanland wohnten die Keniter, Hethiter, Jebusiter, Heviter, Philister und Kanaaniter. Jos. 12 enthält die Liste der besiegten Könige der Ureinwohner.

Die Ureinwohner Kanaans gelten nach der Sage als Riesen2) (rephaim) 3); besonders 1. Chron. 20,8 berichtet über den Kampf Davids mit dem Riesengeschlechte zu Gath.

Ihre Bauten sind vornehmlich:

1. Malsteine, Menhir genannt. Es sind große, unbehauene, mit kleinen Gruben versehene Steinblöcke. Sie hatten ohne

1) „Er opferte den Göttern von Damaskus, die ihn besiegt hatten, und sprach: Die Götter der Könige von Aram, die haben ihnen beigestanden; ihnen will ich opfern, damit sie mir beistehen!" ähnlich die Assyrer und Römer.

2) Die Horiter, d. h. Höhlenbewohner, hausten im Gebirge Seir. Nach Deut. 2, 12. 22 wurden sie von den Edomitern ausgerottet; Gen. 36, 20 ff. werden sieben Stammfürsten der Horiter erwähnt. Wahrscheinlich sind sie mit der Hiob 24, 5 und 30 erwähnten Kümmerform eines kulturarmen Stammes identisch.

3) Bezeichnet auch die Schatten der Totenwelt.

Gen. 14,5.

Gen. 28, 18.

Zweifel kultische Bedeutung. Die Gruben dienten wahrscheinlich zur Aufnahme der Opfergaben.

2. Die Dolmen bestehen aus zwei oder mehreren westöstlich gerichteten Längsplatten, die mit einer großen Platte überdeckt wurden. Die Untersuchungen 1) von Noetling und Schumacher lassen auf alte Grabstätten schließen, die gewiß mit dem Gräber- und Totenkult in Beziehung standen.

3. Die Cromlechs sind Steinkreise, die oft einen Malstein umschließen. Sie hatten nach Jos. 5 gleichfalls kultische Bedeutung.

Wir sehen bei ihrer Einwanderung kamen die Israeliten ,,in ein Gebiet 2) uralter Geschichte". Die kanaanitische Kultur drohte die Eigenart Israels zu verschlingen. Am heftigsten wurde der Kampf auf sittlichem und religiösem Gebiet geführt. Die im Alten Testament sich findenden Redewendungen: „so tut man nicht in Israel", Götter, die ihr nicht kanntet noch eure Väter“, „dergleichen ich euch nicht befohlen habe", sind gleichsam Gedenksteine geschlagener Schlachten.

Israeliten.

Die Urgeschichte des israelitischen Volkes ist dunkel. Die Sage berichtet Folgendes: Der Erzvater Abraham3) wanderte (um 2135 v. Chr.?) von dem Gebiete Ur in Chaldäa nach Kanaan ein (und zog vorübergehend auch nach Ägypten). Sein Sohn Isaak hatte zwei Söhne Esau (= Edom) Jakob (= Israel). Jakob wanderte anläßlich einer Hungersnot mit seinen 11,,Söhnen“ und „Knechten" (70 Seelen!) nach Ägypten

1) Vgl. Z.D.P.V. IX. S. 268 u. Z. f. Ethnologie XIX. S. 37.

2) Köberle: Natur und Geist nach der Auffassung des Alten Testaments. München 1901. S. 30.

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Ex. 16 ff.

(um 1920 v. Chr.), wo sein verkaufter Sohn Josef zu hohem Ansehen gelangt war und ihnen das Land Gosen anwies. Nach 430 Jahren befreite sie Jahve von dem Druck der Ägypter und führ te sie (600 000 (?) streitbare Männer) aus dem Lande. Der sie verfolgende ägyptische König ertrank im Roten Meer; die Israeliten aber wanderten weiter in die Wüste zum Berge Sinai. Während des Wüstenzuges wurden sie auf wunderbare Weise gespeist und getränkt. Jede Station war eine neue Wunderstätte; so z. B. Mara, Sin, Raphidim usw. Am Sinai selbst fand die Gesetzgebung (1490 v. Chr.) statt. Von dort zog das Volk an die Grenzen Kanaans, wo ihnen der chaldäische Zauberer Bileam (aus Pathor am Euphrat), von dem moabitischen König Balak gerufen, entgegentrat. Num. 22-24. Weil die Israeliten den göttlichen Befehl der Eroberung des Landes nicht befolgten, mußten alle Ungehorsamen zuerst in der Wüste sterben, bevor Josua an Stelle des gleichfalls gestorbenen Moses (1450 v. Chr.) sie nach Kanaan führen durfte. Wie beim Durchgang durchs Rote Meer, so teilten sich auch die Wasser des Jordan. Die Stadtmauern Jerichos wurden durch den Umzug des Volkes und durch das Blasen der Posaunen zum Einsturz (!) gebracht. Hierauf nahm Josua die Verteilung1) des Landes vor und gab jedem der 12 Stämme sein Losteil mit Ausnahme Levis. Die Zahl der besiegten Könige gibt Josua 12 auf einunddreißig an. Die endgültige Eroberung des Landes erfolgte jedoch erst unter David.

Diese Einwanderungssagen haben den gleichen geschichtlichen Wert wie die anderer Völker. Sie sind keineswegs Gemeingut des israelitischen Volkes, sondern am Webstuhl 2) der Priesterschaft" entstanden und sind von den Lokalkultorten der einzelnen Stämme unter das Volk gedrungen.

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Die Israeliten treten uns sofort als Nomaden entgegen. Über ihre Kultur zur Zeit der Einwanderung (ungefähr 1450 3) v. Chr.) wissen wir nichts. Doch können wir schließen, daß sie stammweise allmählich vom Ostjordanland aus einwanderten

1) Siehe unter: soziale Frage.

2) Guthe: Geschichte Israels. Leipzig 1899.

3) Nach anderen Berechnungen um 1320 v. Chr.

Jos. 1-24.

Jes. 9,7.

und erst in späterer Zeit völlig ansässig wurden. Die einzelnen Geschlechter standen unter einem gemeinsamen Oberhaupt, das die Rechtspflege überwachte. Im übrigen herrschte nach dem Rechtsgrundsatz der talio die Blutrache. Der Zusammenschluß der einzelnen Stämme vollzog sich in der Richterzeit. Die Versuche des Stammeskönigtums 1) führten zum Volkskönigtum. Dabei war aber der König meist abhängig von der Priesterschaft. Mit dem politischen Zusammenschluß vollzieht sich zugleich der religiöse; auch ein gemeinsamer Name des Volkes kommt auf. Das ganze Volk wird mit,,Israel" „Jakob" oder „,Ibrim" bezeichnet. Der Name Ibrim wird nur bei Betonung der eigenen Nationalität den Fremden gegenüber gebraucht und bedeutet „die Jenseitigen“. „Juda" ist die Bezeichnung für das südliche Reich und für die nachexilische Religionsgemeinde. 2) Den großen Wendepunkt in der Entwicklung des israelitischen Volkes bildet das Exil (605 v. Chr.). Die zurückgekehrten Exulanten (536 v. Chr.) vereinigen sich zu einer Religionsgemeinde ohne politische Selbständigkeit und Königtum. Die Priesterschaft wird die völlige Alleinherrscherin auf dem Gebiete des Geistes, der Kultur und des Kultus. Diese Tatsache ist auch im nachfolgenden stets im Auge zu behalten.

1) Siehe unter: Königtum.

2) Daher gebrauchen wir für die vorexilische Zeit den Namen Israel, für die nachexilische die Bezeichnung Juda.

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