ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

Söhne König Niblings. Laurin ist König in Tirol, nach. seiner Besiegung durch Dietrich schickt der Zwerg Sintram Botschaft zu König Alberich, und dieser sendet sie weiter in andrer Zwerge Land, fernhin über das Meer zu einem grossen Herrn, der gewaltig über alle Zwerge war, die jenseits des Meeres in den Bergen hausen. Walberan heisst dieser Zwergkönig und ist Laurins Oheim. Mit einem gewaltigen, unsichtbaren Heere fährt er von Asien nach Italien und bekriegt Dietrich; wenn nicht Laurin und Hildebrand vermittelt hätten, wäre es dem Berner übel ergangen. Sinnels ist Laurins Bruder, sein Land und Berg liegt bei dem Lebermeer, aber er geniesst wenig Freuden; denn wilde Würmer verzehren ihm sein Heer, und in seiner Not bittet er Laurin um Hilfe (Wartburgkrieg S. 133). Dem Zwergenkönig Goldemar entreisst Dietrich eine geraubte Jungfrau. Auf Schloss Hardenberg an der Ruhr hält sich König Goldemar als Hausgeist auf, spielt wunderschön Harfe, ist des Brettspieles kundig und teilt mit dem Grafen das Bette. Sein dreijähriger Aufenthalt auf dem Schlosse gilt eigentlich der schönen Schwester des Grafen, der den Zwergkönig Schwager nennt. Die Volkssage nennt ihn vielleicht König Volmar; als ein neugieriger Küchenjunge ihm einmal Erbsen und Asche streute, damit er beim Fallen seine Gestalt in der Asche abdrückte, fand man den Küchenjungen am andern Morgen am Bratspiesse stecken. Der Zwergenherzog Eggerich rettet durch seine List Dietrich aus der Wurmhöhle, in die ihn Sigenot geworfen hat. Dass die Zwergkönige nach schönen Mädchen trachten und sie in den Berg entführen, ist durchaus mythisch; umgekehrt locken die Nibelungen, Kriemhild, Hagen und Gunther, dessen räuberischer und doch feiger Charakter nur im Mythus seine Erklärung findet, den Sonnenhelden Siegfried in ihr Nebel- und Totenreich. Auch die Kämpfe, die von den dämonischen Königen gegen Fremde geführt werden, wurzeln in derselben mythischen Anschauung. Reich ist auch die Volkssage an Zwergkönigen. Die Gemsen und Steinböcke gehören einem mächtigen Zwerge, der nicht duldet, dass seine Herde von den Menschen gelichtet wird. Als trotz seines Versprechens ein

Gemsjäger auf einen stolzen Leitbock anlegen will, reisst ihn der Zwerg am Knöchel des Fusses nieder, dass er zerschmettert in den Abgrund sinkt (D. S. Nr. 300, 301). Gibich ist König der Zwerge im Harz, gebietet über Regen und herrscht in einem unterirdischen Reiche, das nicht minder glänzend ausgestattet ist als das Laurins; Gibichenstein bei Halle und Hübichenstein im Harz sind nach ihm benannt. Zwischen Walkenried und Neuhof hatten einst die Zwerge zwei Königreiche (D. S. Nr. 152). Der Zwerg, der dem Scherfenberger erscheint, hat eine goldene Krone auf dem Häuptlein, und seine Geberden sind die eines Königs; er teilt ihm mit, dass ein gewaltiger König sein Genosse sei um ein grosses Land: darum führten sie Krieg, und sein Nebenbuhler wolle es ihm mit List abgewinnen (D. S. Nr. 29). In einem roten scharlachfarbenen Mantel wird der König der Bergmännlein einem Manne sichtbar, der die Kunst verstand, Geister zu beschwören (D. S. Nr. 38). Ein alter Mann, des Namens Heiling, herrscht als Fürst über die kleinen Zwerglein in Deutschböhmen (D. S. Nr. 151, 328). Eine Reihe deutscher Sagen erzählt von dem Tode des Zwergkönigs, der den Genossen durch eine Botschaft mitgeteilt wird und sie zum Aufbruche ruft: König Knoblauch ist tot! König Pingel ist tot! die alte Mutter Pumpe ist tot! Fehmöhme ist tot! (S. 89.)

In der Volkssage haben die Zwerge ein vollkommenes Familienleben und geordneten Hausstand. Sie haben Frauen und Kinder, aber sie müssen auch sterben. Bei der Geburt ihrer Kinder bedürfen sie menschlicher Hülfe (D. S. Nr. 41, 68), bitten die Menschen zu Gevattern; sie feiern Hochzeiten, besuchen auch menschliche Hochzeiten (D. S. 39), verleihen und leihen Kessel, Töpfe, Teller und Schüsseln (D. S. 33, 36, 154, 302), auch Brot (34), backen Brot und Kuchen (298) und trinken Bier (43). Aber das stille Volk wird durch die Errichtung der Hämmer und Pochwerke vertrieben; wenn die Hämmer abgingen, wollten sie wiederkommen (36). Auch das Schwören und Fluchen der Menschen, sowie deren Treulosigkeit beunruhigt sie und verjagt sie aus den geliebten Sitzen (34). Noch mehr als das Pochen der Hämmer und

Herrmann, Mythologie.

10

Mühlen, das Getöse der Trommeln, das Knallen der Peitschen und das laute Schreien ist ihnen das Glockengeläut verhasst. Bei dem Abzuge müssen sie oft Geld erlegen (D. S. Nr. 153), unsichtbar wie Walberans Schar überschreiten sie die Brücke (152), lassen sich vom Fährmann gegen gute Belohnung übersetzen und lassen sich nie wieder sehen, oft haben sie auch Wohlstand und Gedeihen der Gegend mitgenommen.

Aber neben den erwähnten Mitteln, die Zwerge abzuwehren, kennt die Volkssage auch eine Elbenpflege. In Idria stellten ihnen die Bergleute täglich ein Töpflein mit Speise an einen besonderen Ort. Auch kauften sie jährlich zu gewissen Zeiten ein rotes Röcklein, der Länge nach einem Knaben gerecht, und machten ihnen ein Geschenk damit. Unterliessen sie es, so wurden die Kleinen zornig und ungnädig (D. S. Nr. 38). Will man den Bergmännlein Fragen vorlegen, so muss man ihnen ein neues Tischlein hinsetzen, ein weisses Tuch daraufdecken und Schüsseln mit Milch und Honig, sowie Tellerchen und Messerchen vorlegen (D. S. Nr. 38). Eine Beichtfrage bei Burchard von Worms lautet:,,Hast du kleine kindliche Bogen und Kinderstiefelchen gemacht und sie in deine Kammer oder Scheune gelegt, damit die Zwerge, Kobolde oder Schrate mit ihnen spielen, dafür Hab und Gut von andern dorthin tragen und du dadurch reicher werdest?“ Der wohlbekannte Brauch, den Wichtelmännchen Spielzeug hinzulegen (z. B. Kugeln zum Rollen oder auch kleine Schuhe) oder Milch und Essen vorzusetzen, war also im 10. Jhd. ebenso lebendig wie noch heute und muss in das höchste Altertum zurückreichen (vgl. K. H. M. Nr. 39). Der Mönch von St. Gallen erzählt im Leben Karls des Grossen von einem Schrat, der das Haus eines Schmiedes besuchte und sich nachts mit Hammer und Amboss erlustigte (S. 81).

3. Hausgeister.

Da die elbischen Wesen sich überall in der Natur aufhalten und den Verkehr mit den Menschen lieben, dringen die Luft-, Feld- und Erdelbe auch in das Innere des Hauses

ein und lassen sich am Herde, in der Holzkammer, auf dem Boden, im Gebälk, in Küche und Keller, in Stall und Scheune nieder. Sie wirken segensreich auf das Gedeihen des Hausstandes ein und helfen den Menschen bei der Arbeit, erschrecken aber auch durch ihr nächtliches Poltern und Pochen die Bewohner. Daher gehen sie leicht in die Schutzgeister des Hauses über, in die Seelen des Ahnherrn und der Ahnfrau des Geschlechtes, die nach dem Tode hilfreich im Hause weilen, und es wird in den Sagen geradezu ausgesprochen, dass die Kobolde Seelen der im Hause Verstorbenen sind (D. S. Nr. 71). Daher rührt auch die Verwandlungsfähig. keit des Koboldes; er nimmt die Gestalt einer Feder, eines Marders, einer Schlange (D. S. Nr. 78) und eines Eichhörnchens an (S. 128). Auf der andern Seite aber begegnen Züge, die den reinen Elbenglauben zeigen. Unverkennbar ist die Ähnlichkeit mit den Zwergen. In der Eifel sind die Heinzelmänner soviel wie Erdwichter, Erdgeister. Im Heinzemannskopf bei Viermünden (Hessen) wohnen die Wichtelmännchen oder Heinzemännchen, kommen auch in die Häuser und halten ihre Tänze. Der Kobold trägt ein graues Käppchen, hat graues Haar und ein verschrumpftes erdfarbenes Gesicht, zuweilen ist sein Rock und seine Mütze rot. Er ist wie der Zwerg geschäftig, neckisch, gutmütig, aber auch bösartig. Zuweilen trägt der Hausgeist auch grünes Gewand, hat ein grünes Gesicht und grüne Hände, sein Antlitz ist verschrumpelt wie die Rinde eines Baumes, und in der Mark heisst er darum der grüne Junge: er gleicht also ganz einem Baum- oder Waldgeist und hat auch seine Wohnung bald im Hause, bald im Baume. Die hölzernen Nussknacker und die aus Hollundermark geschnitzten Stehaufmännchen sind volkstümliche Nachbildungen des Koboldes. Mit den Luftelben teilt er die Liebe zur Musik. Der in einem Weinkeller spukende Geist wird in eine Linde verbannt und haust dort im Astloche. Nachts sitzt er oft auf einem Aste und geigt, und je schärfer im Winter die Schneeflocken stöbern, desto schöner und schärfer geigt er drauf los. Ein Tagelöhner im Werrathale spaltet unter seinem Fenster vor dem neuen Thore Holz.

Da sieht er aus dem Stubben ein kleines graues Männlein heraus und durch die Thüre in das Haus schlüpfen, und ehe er sich noch von seinem Schrecken erholt hat, guckt der kleine Mann auch schon durch die runden Scheiben der Wohnstube, schneidet allerlei Gesichter und treibt Unfug. Diese Sage zeigt deutlich, auf welche Weise die elfischen Geister zu Hausgeistern wurden.

=

Kobold bedeutet,Hauswalter' (Koben, Kofen Stall, urspr. Hütte, und walten). Neben der allgemeinen Bezeichnung trägt der Hausgeist besondere Namen. Die Wolterken sind verstümmelte Kobolderchen, kleine Kobwalte und haben nichts mit dem menschlichen Eigennamen Walther zu thun. Chimke (Joachimchen), Heinz, Hinze, Heinzelmann sind Kosenamen. Hödeke, Hütchen, Stiefel heisst er nach seiner Tracht (D. S. Nr. 74, 77); auch der gestiefelte Kater im Märchen spielt ganz die Rolle eines gutartigen, hilfreichen Kobolds. Andere Benennungen sind vom Geräusche hergenommen, das der Hausgeist verursacht, man hört ihn leise springen, an den Wänden klopfen, auf Treppen und Boden poltern oder rumpeln: Rumpelstilz (K. H. M. Nr. 55), Poltergeist, Klopfer (D. S. Nr. 76). Der Butzemann ist der plötzlich daherfahrende und durch sein jähes Erscheinen erschreckende Geist (Wurzel bheuk, biugan = jäh dahinfahren, vgl. Bö = jäher Windstoss); auch Puk gehört zu derselben Wurzel. Notker verdeutscht penates durch ingeside (Eingesinde), hûsing oder stetigot (K. 50, 51).

Gervasius von Tilbury berichtet von Hauskobolden, die bei Nacht ans Feuer kommen, Frösche aus dem Gewande hervorziehen, auf den Kohlen braten und essen; sie sind von greisenhaftem Aussehen und runzlichtem Gesichte, von der Gestalt eines Zwerges, nicht einmal einen halben Daumen hoch; wenn es in dem Hause etwas zu tragen giebt oder eine schwere Arbeit auszuführen, so übernehmen sie es und bringen es schneller als Menschen zustande (p. 180).

Dasselbe Bild entwerfen die deutschen Volkssagen. Fast jeder Bauer, Weib, Söhne und Töchter, hat einen Kobold, der allerlei Hausarbeit verrichtet, in der Küche Wasser trägt,

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »