Wie Blei lag meine Zung' im Mund, Und wie ich stand so leichenstumm, 6.* Im süßen Traum, bei stiller Nacht, Ich schau' sie an, das holde Bild! „Nimm hin, nimm Alles, was ich hab', Mein Liebstes tret' ich gern dir ab,s 7) Zwei leise Wörtlein der Bräut'gam spricht, Die Braut wird roth, doch zürnt sie nicht, Des Bräut'gams Augen Funken sprühn, Schön Bräutchens Wangen schamhaft glühn; Sie schleichen fert ins Brautgemach Ich schleich' einder und zittre sehr, Rings um mich flammt ein Gluthenmeer, Die Erde unter mir erfracht, Da zucht mein Herz und ich erwacht'. *) Mit der überschrift: „Der Kampf" zuerst avgedruckt in den Gedichten" 1822. 1) Da kam zu mir mit Zauberpracht Die lang ersehnte Liebste mein, Und goss mir Gluth ins Herz hinein. 2) Und wie ich schau', erglüh' ich wild, Und wie ich schau', fie lächelt mild, 3) Nimm bin, nimm Alles, was da mein, Mein Liebstes will ich gern die weihn, So gib Dürft' ich dafür dein Buhle sein, Da staunt mich an gar seltsamlich, „Mein Leben süß, mein junges Blut, Wohl braust hervor mein rasches Wort, Dumpf dröhnt dies Wort mir ins Gehör, Und schleudert mir ein Gluthenmeer Das waren weiße Engelein, Die rangen mit den Engelein, Und drängten fort die Engelein; 5) Wohl in den tiefsten Seelenraum: 6) Die glänzten hell im Rosenscheinz Ich aber wollt' in Lust vergehn, Feins Liebchen weint; ich weiß warum, „Ergieb dich meiner Liebesgluth Und aus dem schwarzen Schlunde steigt Da tanzt im Kreise wunderbar Und immer enger wird der Kreis, Und immer summt die Schauerweis': ,,Du gabest hin die Seligkeit, Gehörst uns nun in Ewigkeit!“ 7.* Nun hast du das Kaufgeld, nun zögerst du doch? Blutfinstrer Gesell, was zögerst du noch? Schon sitze ich harrend im Kämmerlein traut, Und Mitternacht naht schon, es fehlt nur die Braut. Viel schauernde Lüftchen vom Kirchhofe wehn; Ihr Lüftchen! habt ihr1 mein Bräutchen gesehn? Viel' blaffe Larven gestalten sich da, Umknigen mich grinsend und nicken: „O ja!“ Pack aus, was bringst du für Botschafterei, Du lieb grau Männchen, was ist dein Begehr? Was winselt und wedelt der zott'ge Gesell ?4 *) Mit der überschrift: „Die Brautnacht zuerst abgedruckt im Berliner „Ges sellschafter, 93. Blatt, vom 11. Juni 1821. 1) Ihr Lüftchen, ei! habt ihr 2) Du berzlieb 3) treibet 4) mein zott'ger Gesell? Frau Amme, bleib heut mit dem Singsang zu Haus, Das Eiapopeia ist lange schon aus; Ich feire ja heutes mein Hochzeitfest, Da schau mal, dort kommen schon zierliche Gäst'. Da schau mal! Ihr Herren, Das nenn' ich galant! Ihr tragt, statt der Hüte, die Köpf' in der Hand! Ihr Zappelbein-Leutchen im Galgen-Ornat, Der Wind ist still, was kommt ihr so spat?6 Da kommt auch alt Besenstielmütterchen schon, 7 Zwölf winddürre Musiker schlendern herein; Es tanzen zwölf Klosterjungfraun 11 herein; Herr Trödler, o schrei dir nicht blau das Gesicht. 5) Ich feire gar heute G. 6) warum fommt ibr so spat? 7) Alt Besenstielmütterchen wackelt dort 8) alt Mütterchen spricht. schon, 9) hintendrein. 10) buntschedichter 11) Da tanzen zwölf Klosterjungfrauen 12) Da folgen |