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bare Schüler, in seinen Historien von dem then. ren Manne Gottes sie anführet: Jeßt bratet ihr ein Gans (denn Huß heist auf Behemisch ein Gans, so den welschen Bischof, wie die alte Capitolinisch gense, angeschrien). Aber über hundert Jar wird ein Labod, oder Schwan kommen, des Ge. sang werden sie hören müssen, und in ungebraten lassen.

2) Ein Heft von 41 Blättern, mit der Aufschrift: Herr Doctor Martini Lutheri b. M. Verehe. lichung und dessen Beylager betreffend, 1630. Aus diesen, von dem Consistorio in Eisleben und der Universität zu Wittenberg aufgesetzten, Nachrichten erhellet, daß den 13ten Brachmond 1525 an Einem Tage die Verlobung und die Trauung gewesen; hierauf den 14ten das gewöhnliche Verlöbnissmahl, und den 27sten erst das feyerliche Hochzeitfest gehalten ist. Die Trauung wurde so schnell und nur vor dreyen Zeugen, in der Wohnung der Braut beym Stadtschreiber Reichenbach vollzogen, daß sich darüber, wie Luther selbst an Amsdorf schrieb, die Leute nicht erst die Mäuler zerreißen sollten; zum Hochzeitmahle aber waren seine Aeltern und viele Freunde, sogar auswärtige eingeladen.

3) Der unverbrannte Luther, das aus den Flammen gerettete Bild des Helden Gottes, welcher dem ehrenfesten Franz von Sickingen, der ihn auf seiner Ebernburg vor dem Banne schüßen wollte, die fieghafte Antwort gab: Und wenn sie ein Feuer machten, das zwischen Wittenberg und Worms bis an den Himmel reichte, so will ich doch, weil ich vorgefordert worden, im Namen des Herrn erscheinen, Christum be kennen, und ihn walten lassen." Dieser, sein einiger Heiland, steht ihm auch auf dem Bilde zur Rechten; fein Wappen auf der Linken. Die sinnvolle Bedeu tung des legtern, von welchem darum auch ein Gleichs niff mit auf die nachgebildete Handschrift gedruckt ist, hat Luther selbst, gerade in diesem Zubeljahre, aus der Wüste Koburg dem Syndicus der Stadt Nürnberg, Lazarus Spengler, also erkläret:

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Gnade und Friede in Christo, Erbarer, Günstiger lieber Herr und Freund, Weil ihr begehret zu wissen, ob mein Petschafft recht getroffen sey, will ich euch meine erste Gedanken anzeigen zu guter Gesellschafft, die ich auf mein Petschafft wolte_fassen, als in ein Merkzeichen meiner Theologie. Das erste solte ein

Creus feyn, schwarz im Herzen, daß seine natürliche Farbe hätte, damit ich mir selbst Erinnerung gebe, daß der Glaube an den Gekreußigten uns felig machet. Denn so man von Herzen gläubet, wird man gerecht. Obs nun wohl ein schwark Creuß ist, mortificirt, und soll auch wehe thun, noch läst es das Herz in seiner Farbe, verderbet die Natur nicht, das ist, es tödtet nicht, sondern behält lebendig. Justus enim fide vivet, fed fide crucifixi. Solch Herz, aber foll mitten in einer weissen Rosen stehen, anzuzeigen, daß der Glaube Freude, Trost und Friede giebt, und kurt in eine weisse fröliche Rose seht, nicht wie die Welt Friede und Freude giebt, darum soll die Rose weiß und nicht roth fein. Denn weisse Farbe ist der Geister und aller Engel Farbe. Solche Rosse stehet im Himmelfarbenen Felde, daß solche Freude_im Geist und Glauben ein Anfang ist der himmlischen Freude zukünfftig; jekt wohl schon drinnen begriffen, und durch Hoffnung gefaffet; aber noch nicht offens bar. Und um solch Feld einen güldenen Ring, daß folche Seligkeit im Himmel ewig währet, und kein Ende hat, und auch köstlich über alle Freude und Güter, wie das Gold das höheste, edelste, köstlichste Erk ist. Christus unser lieber Herr fey mit eurem Geist biß in jenes Leben, Amen. Ex Eremo Grubok. VIII Julii 1530.

Auf Münzen sieht man gewöhnlich die Umschrift:
Der Christen herz aVf rosen geht,

Wenn's Mitten VaterM CREVze steht.

Wenn Luther auch diese Erklärung seines Wap. pens selbst gemacht hat, so hat er in der darin verbor. genen Zubelzahl 2717 seinen Glauben an die Unvergänglichkeit des von ihm gepredigten Wortes eben so Zuversichtlich geoffenbaret, als in der prophetischen Grabschrift:

Pestis erom vivens; moriens ero mors tua, Papa. Best war febend ich dir; im Tode bring' ich dir Tod, Papst!

Aus dieser sind hernach die Zeilen unter dem unverbrannten Luther entstanden:

Hostis eram Papae, sociorum pesti et hujus:\
Vox mea cum scriptis nil nisi Christus erat.

Ich war des Papstes Feind, die Pest von fei. ner Rott':

Mein Wort mit sammt der Schrift war Christus, wahrer Gott.

Die Ueberschrift giebt an:

Anno 1483 ist D. Martinus Luther in diesem Hause geboren und zu St. Peter getauft.

An der Stelle dieses auf Holz gemahlten steht über der äußern Thür des Hauses jest ein, aus Stein gehaueues, Brustbild Luthers, mit seinem Wappen über dem Haupte, und der ewig wahren Umschrift:

Gottes Wort ist Luthers Lehr:
Drum vergeht sie nimmermehr.

II. Das Martinsftift zu Erfurt.

eit dem Anfange des Jahres 1820 hat der Herausgeber nach dem Vorbilde des Sängers dieser Lutherslieder eine Anstalt errichtet, durch welche die verwahrs losete Jugend werklich gebessert, und das arme Volk christlich erzogen werden soll. Sie sucht diejenigen, welche dem Geseze schon verfallen find, aus den Ge fängnissen zu befreyen, und von den Landstraßen aufaulesen; will aber auch die noch retten, welche in der eben so großen Gefahr böser Beyspiele umkommen, und fie alle in eine gute Hauszucht verseßen, mit Arbeit beschäftigen, und durch Gebet, Lehre und Ermahnung zu frommen ehrlichen und fleißigen Kindern der Erde und des Himmels umbilden. Ohne baares Vermögen ist sie allein auf den Felsen gegründet, der das Volk in der Wüste labet. Aus diesem unversieglichen Quell haben auch hier bis zum Ende des Jahres 1829 schon ein tausend Dürftige Hülfe gefunden, und 22,699 Thaler zu ihrer leiblichen Versorgung empfangen. 633 waren wirklich in Erziehung genommen, 251 nur mit einzelnen Wohlthaten unterstüßt, und 70 drey Winter lang mit warmer Mittagskost zur Schule gelockt wor den. Von den eigentlichen Zöglingen stehen bereits 17 in öffentlichen Schulämtern, 50 Mädchen sind in

häusliche Dienste getreten, und 300 Gesellen in die Fremde gewandert; im Durchschnitt verbleiben jährlich 150 Zöglinge.

Da sie alle zu einzelnen Pflegeältern, Lehrmeistern, und Hausfrauen vertheilet werden, um also einen jeden nach seinen besondern Eigenthümlichkeiten besser behan deln zu können, so war die Anstalt fast zwey Jahre lang sogar ohne eine eigne Behausung als eine bloße Gesellschaft der Freunde in der Noth bestan, den; die sonntäglichen Versammlungen um ihren Vors steher wurden in einem Saale des evangelischen Waisenhauses unter Luthers Zelle gehalten. Im dritten Jubeljahre aber, da dieser zu Worms sein Heldenlied sang, wurde die Anstalt auch im Aeußern fester gestellt, dadurch, daß ihr ein eigner freyer Sig in der andes ren Hälfte des ehemaligen Augustinerklösters von_Einem Hochedeln Stadtrathe eingeräumt wurde. Zum dankbaren Gedächtnisse des kühnen Bergmannssohnes, welcher hier zuerst das vor dem Kaiser und Reiche bes kannte Wort wieder aufgegraben hat, und zu nicht minderer Ehre jenes eben so glaubensstarken Heiden. bekehrers, der diesem den Namen eines Streiters, *) und der ganzen Christenheit das nachahmungswürdigste Beyspiel von Barmherzigkeit gegeben hat, ist darum der Anstalt bey ihrem Einzuge, gerade am Feste des Bischof Martin und am Tauftage Doctor Lus thers, der so bedeutungsvolle Name das Martinsstift gegeben. Noch mehr geschieht von der vereinig ten Sorgfalt der Königlichen und der Städtischen Verwaltung für die Erweiterung der Anstalt, ins dem sie in demselben Hause und unter derselben Leis tung, aber auf öffentliche, jährlich 1245 Thaler ange schlagene, Kosten auch eine Erwerbschule halten lassen, in welcher jeßt außer den Zöglingen noch über drey hundert Kinder von dem Vorsteher,' einer Lehrerin und vier Hülfslehrern unterrichtet werden.

*) Auch muthig reiten hatte der zweyte Martin von seinem Vorstreiter gelernt Nur durch eine schnelle Flucht zu Pfers de entrann er von Augsburg der heimlichen Gewalt des Cars dinal Cajetan. Den ersten Tag war er ohne Hosen, Sties feln und Sporren acht Meilen weit so scharf geritten, daß er in der Herberge tracks auf die Streu nieder fiel. Dem ritterlichen Kaiser Maximilian gefiel diefer Muth ganz bes fonders. Es ist Schade, rief er aus, um den Luther, daß er ein Mönch geworden ist; lieber säh' ich ihn bey meinem Heere!"

So buchstäblich geht auch hier der tausendjährige Se gen des Herrn wieder in Erfüllung, mit welchem die neue Schule den 13ten Siegesmond 1824 eingeweihet ist: „Ich sage dir zu: Wie will ich dir so viele Kinder geben, und das liebe Land, das schöne Erbe, nämlich das Heer der Heiden! Und ich sage dir zu: Du wirst alsdann mich nennen: Lieber Vater, und nicht von mir weichen."

Aus herzlicher Freude über den frischen Wachsthum der Anstalt, und zur schönsten Feyer des nachfolgenden Jubeljahres von Luthers Verehelichung, hat sich 1825 ein Frauen und Jungfrauen-Verein an das Martinsstift angeschlossen, der seine Liebe den armen Kindern durch jährliche Verloosungen der geschmackvollsten Handarbeiten beweiset. Den höchsten Schuß und die weiteste Unterstüßung empfängt aber die Anstalt vom Staate und seinem geheiligten Haupte. Durch die Räthe des Landes ist sie mit den nähern, und durch die Freyheit der Post mit den ferns sten Theilen des ganzen Reiches verbunden; der Vater auf dem Throne giebt ihr noch jährliche Beweise Seiner Allerhöchsten Gnade, und die erhabenen Erben der Königlichen Macht und Liebe zahlen sogar monat= liche Gaben.

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Eine solche Vereinigung so vieler Begünstigungen und merkwürdiger Begebenheiten hilft denn auch die Erneuerung und Verschönerung der alten Luthersmauern noch ausführen. Ein Geschenk ihres ersten Beschüßers, des Geheimen Staatsministers von Mok, das eiserne Bruststück Martin Luthers, war die ungesuchte Veranlassung, daß neben dem Schöp fer auch die beyden Erneuerer der deutschen evangelis schen Volkserziehung, August Hermann Franke und Johannes Falk, welche eben so geschichtlich die Stätte des Martinsstiftes mit verherrlichen, zu einem gemeinsamen Denkmahle im Andachtssaale aufgestellt find. Die Bruststücke, welche von den Meister-Händen Schadow's und Rauch's, und von dem Bildhauer Hettler gefertigt sind, sollen künftig von einem Schwane, einem Adler und einem Pelikan, die Rauch noch machen lässt, getragen werden. Was die drey Vögel bezeichnen, das ist auch auf eben so vielen halb erhabenen Sinnbildern von Hettler schon dargestellt. Unter Martin Luther, der dritthalb Jahre in dem Kloster gewohnt, und die heilige Schrift hier ken

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